da ich die Rezi-Datei aus Versehen gelöscht habe, musste ich Teile der Rezensionen nochmals verfassen kopf99
In einer nicht allzufernen Zukunft hört der Mensch mit Erreichen des 25. Lebensjahres auf zu altern, jedoch zu einem hohen Preis. Es bleibt lediglich noch ein Jahr auf der Lebensuhr. Hier lernen wir den Hauptdarsteller Will Salas (Justin Timberlake) kennen, der sich mehr schlecht als recht durch das Leben schlägt und eines Abends einen Fremden vor einer Gang bewahrt. Dieser, des ewigen Lebens überdrüssig, vermacht ihm sein noch mehrere hundert Jahrhundert währendes Lebens, ohne das Will etwas dagegen unternehmen kann. Unfähig, mit dieser gewonnenen Zeit, seiner Mutter (Olivia Wilde) zu retten, begibt sie Salas ins Herz des "Zeit-Imperium", wo er nach kürzester Zeit von den Wächtern der Zeit gejagt wird.
In diesem Zusammenhang wird insbesondere der Banker der Zeit thematisiert, welcher hervorragend von Vincent Kartheiser (Angel) dargestellt wird und z.B. beim Pokern skrupellos mit mehreren Jahrzehnten Leben spielt. Als die Wächter der Zeit Salas die Lebensuhr auf fast Null setzen, entführt dieser die Tochter des Bankers (gespielt von Amanda Seyfried) und begibt sich wieder zurück in seinen Distrikt, wo er den Handel mit der Zeit den Kampf ansagt.
Es ist also das ewig frische Duell David gegen Goliath, in diesem Zusammenhang zwischen den Tagelöhner, die nur in den Tag hinein leben können und den Privilegierten, welche mittels ihrer hohen Zeitkonten ein nahezu ewiges Leben führen können. Natürlich erscheint es konstruiert, warum ein Mensch mit Jahrhunderten zu leben es einfach einem Fremden vermacht, jedoch zeigen sich hierbei Parallelen zu unserer Gesellschaft, wo sich die Schere zwischen Arm und Reich auch immer mehr erweitert. Des weiteren zeigt hier Justin sein Talent zum Schauspielern, ist nicht der erste Film mit ihm, den ich sehe, aber hier überzeugt er "Rächer", der ohne etwas zu verlieren zu können, sich gegen das System auflehnt. Er harmoniert gut mit Amanda Seyfried, deren Rolle als gelangweilte unsterbliche Tochter des Bankers, die Salas erst ablehnend gegenübersteht und ihm danach willentlich hilft (Love Story natürlich inklusive
) glaubhaft dem Zuschauer vermittelt.
Unterstützt durch einen guten Support-Cast wie Johnny Galecki (TBBT), Matt Bomer (White Collar & Chuck) sowie Cillian Murphy (Scarecrow aus Batman Begins) überzeugt der Film durch eine schlüssige Storyline, gut inszenierte Action, einen Abschluss, der wenigen Fragen offen lässt und natürlich auch eine Prise Gesellschaftskritik enthält, den in unserer Zeit spielen die Banken auch eine manchmal zwielichte Rolle in allen Bereichen des Lebens und im Film sind sie quasi Herren auf Leben und Tod, eine Vorstellung, die nicht wirklich beruhigend ist.
Als ich die Storyline las, dacht ich nur: WTF? Noch ein Dracula Film, es gibt ja nicht nur eine Verfilmung mit dem König der Untoten.
Aber ich wurde eines besseren belehrt.
Lose begründend auf wahren Begebenbeiten erwächst sich im Laufe des Filmes ein relativ guter Film zum Entspannen. Prince Vlad (gespielt von Luke Evans) sieht keine Möglichkeit, sein Königreich zu beschützen und soll seinen Sohn als Faustpfand dem Osmanischen Herrscher übergeben (ein Schicksal, welches historisch verbürgten ist) Bei Übergabe tötet er die Männer des Herrschers, wodurch dieser, wie sollte es auch anders sein, nach Blutrache dürstet. Um sich diesem Zorn entgegenzustellen, begibt sich Vlad zu unserem Lieblings-Untoten, welchen er vor Jahren in einer Höhle entdeckt hatte und bittet ihn um Hilfe. Ausgestattet mit seinen Kräften stellt er sich als quasi Ein-Mann-Armee gegen die Osmanen.
Bei historisch angehauchten Filmen darf man natürlich nicht erwarten, das alles so abläuft, wie es wirklich war, dann wär teilweise die Spannung bissle im Eimer, aber hier wird in ordentlicher Manier eine Verbindung zwischen den Kampf gegen die Osmanen und die Geschichte des Graf Dracula hergestellt, die eine wohltuende Ergänzung der ganzen Historien - bzw. Dracula-Filme darstellt. Luke Evans (bekannt als Bard aus dem Hobbit) überzeugt es getriebener Herrscher, der zum Wohle seiner Familie und seines Reiches einen Pakt mit dem Bösen eingeht, um anderes Böses abzuwenden. Seine Frau, gespielt von Sarah Gadon ist hier leider nur ein optisches Schmankerl, ihre Rolle ist recht dünn ausgearbeitet, was wohl auch so beabsichtigt war. Ansonsten gibt's ganz ordentliche Kampfszenen und ein gutes Ende, sprich ein perfekter Film zum Entspannen.
Es ist immer wieder eine willkommene Abwechslung, Indi-Filme zu sehen, noch dazu, wenn diese dazu für einen Darsteller, hier Jessica Chastain, geschrieben werden.
Der Film ist die Zusammenfassung zweier Kurzfilme, welche jeweils aus der Perspektive der Hauptprotagonisten erzählt werden. Erzählt wird die Verarbeitung des Verschwinden der Eleanor, aber nicht im klassischen Sinne, sondern wie ein Ehepaar mit der Situation umgeht, als Eleanor einen Selbstmordversuch unternimmt. Gerettet durch einen Zufall, zeigt der Film auf eindringliche und subtile Art, wie das Ehepaar diesen Vorfall verarbeitet und ob es noch eine Chance für die Ehe der beiden gibt.
James McAvoy, den die meisten wohl nur aus den X-Men-Filmen kennen, zeigt hier wieder einmal, das er ein klassischer Drama-Schauspieler ist, der seiner Rolle als verunsicherter Ehemann eine Tiefe verleiht, das es einen an seine Parade-Rolle erinnert, die er in "Der letzte König von Schottland - In den Fängen der Macht" bereits gezeigt hat. Zum Einen einfühlsam , zum Anderen total überfordert mit der Situation gegenüber seiner Frau, gelingt ihm wieder einmal eine hervorragende Charakterstudie, die preisverdächtig ist.
Getoppt wird dies durch das Spiel von Jessica Chastain, deren Bilder ich nicht nur gern und viel poste
, sondern ihr auch gerne bei ihrer Arbeit zuschaue. Wie schon oben geschrieben, ist es Jessica, die diesen Film trägt. Geschrieben von ihrem Ex-Freund, überzeugt Jessica einmal mehr in einer Charakter-Rolle, da es zu Anfang nicht klar eindeutig erscheint, warum sie diesen finalen Schritt zu gehen bereit ist und nach dem Scheitern versucht, wieder ins Leben zurückzukommen und wie sie sich gegenüber ihrer Familie und ihrem Ehemann verhalten soll und ob die Ehe noch eine Chance hat.
Da es die Kino-Version der Kurzfilme ist, ist der Film teilweise schwer nachzuvollziehen, also kein Film für nebenbei, sondern man muss sich ihm pur stellen. Die Szenen ergeben manchmal keinerlei Sinn, aber in der Gesamtintention ergibt sich ein Drama-Movie, der durch seine Tiefe und Einfühlsamkeit zu glänzen weiß. Genau solche Filme sind es immer wieder, warum es für mich immer noch eine Zukunft des Dramas geben wird, den nur in solchen zeigt es sich für mich, ob eine Schauspielerin oder ein Schauspieler es gelingt, den Zuschauer in der Rolle zu fesseln, den in den Blockbustern kommt der Darsteller auf jeden Fall immer zu kurz zu und dies ist hier auf keinen Fall zutreffend.
Die Story des Filmes ist ähnlich wie im Original aus 1995, in einer Zukunft herrschen sog. Judges über Recht und Ordnung in den Städten, indem sie Staatsanwalt, Richter und Henker in einer Person sind. Judge Dredd wird zu einem Mord in einem Hochhaus gerufen und bei den Ermittlungen muss er sich einer Gang stellen, die eine neue Wunderdroge namens Slo-Mo auf den Markt gebracht hat und die Kontrolle über die Stadt erreichen will.
Der Film ist recht kurz, also leider die Handlung auch recht dünn gewebt, aber von nem Action Movie erwartet man auch keine epischen Strukturen. Dredd wird von Karl Urban gespielt, den man den gesamten Film nur als düster dreinschaunenden Judge sieht. Kennzeichnend ist, das man sein Gesicht den gesamten Film über nicht einmal sieht, sondern lediglich in Maske mit runtergezogenen Mundwinkeln. Unterstützt wird er durch Oliva Thirby, die als Kadett ihm zur Evaluation zur Seite gestellt wird und ein Medium der Gefühle ist, welches natürlich bei der Lösung eine Rolle spielt. Als Bösewicht kann halbwegs Lena Headey überzeugen, wobei ihre Dialoge teilweise so sterotypisch sind, das man mehr schmunzeln kann als alles andere.
Ansonsten gibt's nette Action, aber für mich kommt er nicht mal bei weiten an das Original ran, warum der bei IMDb ein 7,0-Rating hat, erschließt sich mir nicht, aber Geschmäcker sind halt verschieden.
Samuel L. Jackson spielt den neuen Basketball-Coach Ken Carter der Richmond Highschool, der seinen Spielern einen Vertrag vorschlägt, das sie nur so lange spielen können, wenn ihr Notenschnitt einen gewissen Stand hat und sie regelmäßig am Unterricht teilnehmen. Im Gegenzug verspricht er ihnen, das aus dem Loser-Team ein Winner-Team wird. Nach ersten Erfolgen als Team muss er jedoch feststellen, das sich seine Spieler nicht an den Vertrag gehalten haben und sperrt kurzerhand das Gym ab, so dass keine Spiele mehr stattfinden können. Dies führt nicht nur im Team zu Spannungen, sondern auch bei den Eltern und der Schule, da diese Aktion zu landesweiter Aufmerksamkeit führt.
Im Gegensatz zu manch anderen Sportfilm steht hier das Highschool Basketball nicht als solche im Vordergrund, sondern nutzt dies lediglich als Hintergrund einer eindringlichen Sozialstudie. Denn Coach Carter hat in seiner Jugend sämtliche Rekorde des Teams aufgestellt und sich eine gut bürgerliche Existenz aufgebaut. Dieses Vermächtnis möchte er auf seine Jungs übertragen, jedoch sind diese scheinbar nicht gewillt, aus dem Kreislauf fehlender Schulabschluss = Gewalt = Gefängnis auszubrechen. Erst als ein Freund der Spieler vor deren Augen erschossen wird, setzt ein Umdenken ein.
Die Spieler werden von relativ unbekannten Darstellern gespielt, einzig Channing Tatum sticht aus der Liste heraus. Ebenso lobenswert zu erwähnen ist der Auftritt von Ashanti als Freundin eines Spielers, die schwanger ist, das Kind behalten möchte, aber im Grunde noch keinerlei Schimmer hat, was sie mit ihrem Leben und damit zusammen mit ihrem Freund. Samuel L. Jackson schien vor 10 Jahren wie geschaffen für solche Rollen, den ähnlich wie in "187 - Ein tödliche Zahl" aus dem Jahre 1997 unterstreicht er hier sein Potenzial als Charakterdarsteller, in dem er seinen Jungs nicht als Coach etwas beweisen will, sondern aus ihnen Männer und students machen will. Etwas schade ist es daher, welche Rollen er in den letzten Jahren so gespielt hat.
Zusammenfassend ein gut strukturiertes Drama, welches sich durch einen sauberen Plot auszeichnet (beruht auf einer wahren Begebenheit), ein rundes Ende aufweist und als Ensemble-Film mit Jackson im Vordergrund eine gute Sozialstudie über die Ghettos zeichnet.
Love and Honor spielt während der Hochzeit der Proteste gegen den Vietnam-Krieg 1969, als ein Soldat (Dalton Joiner) sich während eines Front-Urlaubs in die Heimat absetzt und sein Mädchen zurückgewinnen will. Begleitet von seinem besten Kumpel (Mickey Wright ) an der Front, verstricken sich beide in einen Konflikt, was für sie wichtiger ist: Liebe oder die Ehre.
An und für sich bietet dieser Stoff die Voraussetzung für ein gut insziniertes Drama, jedoch verkommt der Film bereits am Anfang zu einem typischen Liebesfilm. Dalton findet seine Freundin, gespielt von Aimee Teegarden, in einer Hippie-Kommune wieder und bringt scheinbar sein Unterfangen, sie zurückzugewinnen, zur Vollendung. Jedoch zeigt sich recht bald, das sie sich stark verändert hat und nicht mehr das kleine Girl ist, welches er kannte und sie entschließt sich, die Beziehung zu beenden. Im Gegensatz dazu findet Mickey, gespielt von Liam Hemsworth, in Candace (Teresa Palmer) die Liebe seines Lebens, aber dennoch ist er entschlossen, das seine Ehre über der Liebe steht, oder vielleicht auch nicht.
Im Zusammenhang mit der Problematik, ob man den Dienst am Vaterland trotz der Sinnlosigkeit des Krieges fortsetzen soll, verflacht der Film zum Ende hin in die typischen Bahnen eines Liebesfilm. Während die Konnektion zwischen Liam und Teresa halbwegs funktioniert, ist die Harmonie zwischen dem anderen Pärchen weniger prickelnd, vor allem Aimee zeigt hier nicht wirklich, ob sie als ernste Schauspielerin das Zeug hat, ein Problem, was viele Disney Starlett in letzter Zeit haben.
Alles in allem wurde die Intention meiner Meinung nach nicht glaubwürdig genug herausgearbeit, so dass ich dem Film lediglich
John Wick hat das Geschäft als Profikiller zugunsten einer Frau hinter sich gelassen. Als sie stirbt, hinterlässt sie ihm einen kleinen Hund, der jedoch bei einem Überfall getötet wird. Als er herausfindet, wer hinter diesem Angriff steckt, begibt er sich auf einen gnadenlosen Rachefeldzug.
Zugegeben, seit Matrix hat Keanu Reeves in meinen Augen größtensteils nur noch Mist gedreht, aber hier zeigt er sich mal wieder von seiner besten Seite. Getrieben von Rache ballert er sich durch New York City, als wäre er Rambo persönlich. Ein paar Logik-Fehler sind natürlich dabei, aber das mindert nicht den Unterhaltungswert des Filmes. Unterstützt durch einen guten Support wie Willem Dafoe & Adrianne Palicki zeichnet sich John Wick durch eine gut ins Szene gesetzte Storyline, die auch am Ende keine Wünsche offenlässt.
Unter der Regie von Antoine Fuqua, der bereits bei seinem Oscar-Film Training Day Regie führte, zeigt Denzel Washington ein Mal mehr, das er auch im hohen Alter nichts von seiner Schauspielkunst verlernt hat.
Denzel spielt den Robert McCall, der sich nach Jahren als CIA-Agent für besondere Fälle (seine Rolle wird im ganzen Film nicht richtig erklärt) zur Ruhe gesetzt hat und ein friedliches Leben führt, lernt bei seinen nächtlichen Besuchen eines Diners die junge Prostituerte Teri (Chloe Moretz) kennen. Als diese von ihrem Zuhälter krankenhausreif geschlagen wird, entschließt sich Robert, ihr zu helfen. Jedoch zieht er sich damit den Ärger des Ober-Bosses auf sich, der zur Klärung des Falles seinen besten Mann schickt.
Was sich im Grunde wie ein typischer Rächer-Film anhört, wird sich sehr schnell getäuscht sehen. Zu Anfang kommt der Film eher wie ein langsam inszeniertes Drama daher, welches erst ab ca. 30 Minuten mehr und mehr zu einem Action-Film mutiert. Und das noch dazu nicht in sinnlos aneinander gereihten Kampfszenen, sondern wie im Stile eines Serienkillers, der immer schneller morden muss. Nach den ersten Toten zeigt der Film, wie Robert versucht, sein Leben weiterzuführen, jedoch wird er sich bald klar, das er in Hornissennest gestoßen ist und sucht statt zu fliehen, die Entscheidung. Dieser Endkampf ist richtig klasse inszeniert und zieht sich in die Länge, das es eine Freude ist, dem zuzuschaun.
Denzel zeigt hier endlich mal wieder, das ihm solche Rollen einfach auf den Leib geschrieben sind. Die Zerrissenheit seines Charakters erinnert sehr stark an seine oscarprämierte Leistung in Training Day, denn trotz seiner Vergangenheit möchte er nicht einfach so wieder in alte Muster verfallen. Chloe Moretz hat hier nur eine kleine Nebenrolle, jedoch zeigt sie wieder mal ihre Wandelfähigkeit als Schauspielerin.
7,5/10