- Registriert
- 11 Mai 2009
- Themen
- 80.462
- Beiträge
- 116.966
- Reaktionen
- 60.314
Tsunami Zehn Meter hohe Wellen überrollen Japan
Nach dem schweren Erdbeben vor der Ostküste Japans hat eine zehn Meter hohe Tsunami-Welle die Küste erreicht. Autos und Häuser wurden ins Meer gerissen. Medien berichten von mindestens fünf Todesopfern durch das Erdbeben.
Wie die japanische Wetterbehörde mitteilte, ereignete sich das Beben um am Freitag 14:46 Ortszeit in einer Tiefe von 10 Kilometern, etwa 80 Kilometer vor der Ostküste. In der rund 380 Kilometer vom Epizentrum entfernten Hauptstadt Tokio, in der die Häuser schwankten, liefen zahlreiche Bewohner in Panik auf die Straße. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Jiji wurden in Tokio mindestens sechs Brände gemeldet. Laut Radiosender NHK sind bei dem Erdbeben mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen.
Die japanischen Behörden riefen die Menschen an der Küste auf, sich in höher gelegene Gebiete oder in ihren Häusern in die oberen Stockwerke zu begeben. Es drohten weitere Tsunamis. Auch könne es weitere starke Nachbeben geben.
Fernsehbilder zeigen die große Verzweiflung in den Gesichtern der Menschen an der japanischen Ostküste: Frauen schwingen große weiße Tücher aus den Fenstern ihrer Häuser, um Hilfe zu bekommen. Sie sind gefangen in den oberen Etagen der Häuser, die vollständig von Wasser umgeben sind. Der Leiter des Goethe-Instituts in Tokio, Raimund Wördemann, sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Es bebt die ganze Zeit.“ Er sitze mit einem Helm unter dem Schreibtisch. Im Großraum Tokio fiel für vier Millionen Menschen der Strom aus.
Erdrutsche begraben Menschen unter sich
In Sendai wurde die Landebahn des Flughafens überschwemmt, wie die Flughafenbehörde mitteilte. In weiten Teilen des Landes wurde der Flug- und Zugverkehr eingestellt, so auch am Hauptstadtflughafen Narita. In Tokio wurde auch der U-Bahn-Verkehr eingestellt. Beim Einsturz eines Daches während einer Zeugnisübergabe mit 600 Teilnehmern wurden in Tokio mehrere Menschen verletzt, wie die Feuerwehr mitteilte. Die Nachrichtenagentur Jiji meldete ein erstes Todesopfer aus der Region östlich von Tokio. Der japanische Rundfunksender NHK berichtete von einem Toten und mindestens 20 Verletzten. Mehrere Kinder sollen ins Meer gespült worden sein.
Miyagi habe es zahlreiche Verletzte gegeben, hieß es bei der Nachrichtenagentur Kyodo. Der Fernsehsender NHK berichtete, mehrere Menschen seien im Norden des Landes durch Erdrutsche verschüttet worden. In Chiba geriet nach einer Meldung von Kyodo eine Stahlfabrik in Brand. Über Teilen der Stadt Yokohama stiegen schwarze Rauchwolken auf. In der Stadt Sendai sind Wohngebiete überflutet. In Tokio kam das Kabinett unter Leitung von Ministerpräsident Naoto Kan zu einer Krisensitzung zusammen. Das Verteidigungsministerium ordnete nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo den Start von acht Kampfflugzeugen an; die Piloten sollen einen ersten Überblick zu den Schäden erstellen.
Höchste Tsunami-Warnstufe
Ursprünglich war die Stärke des Bebens mit 7,9 angegeben worden, doch dann stufte die US-Erdbebenwarte es auf 8,8 herauf. Die Behörden gaben für die gesamte Küstenregion umgehend die höchste Tsunami-Warnstufe aus. Während ein starkes Nachbeben die Region erschütterte, zeigten Fernsehbilder eine gewaltige Flutwelle, die auf die Ostküste traf. Boote wurden gegen die Küste geschleudert und Autos ins Meer gespült. Die Wellen rissen sogar Häuser mit. Eine zehn Meter hohe Welle erreichte die Hafenstadt Sendai.
Auf der zu den USA gehörenden Pazifikinsel Hawaii wurde eine Tsunami-Warnung ausgelöst. Dort könnte eine von dem Erdbeben verursachte Flutwelle frühestens um 02.59 Uhr Ortszeit (13.59 Uhr MEZ) eintreffen, wie der US-Fernsehsender Khon TV in seinem Internet-Portal berichtete. Auch für Russland, Taiwan, Indonesien und die pazifische Inselgruppe der Marianen wurde eine Tsunami-Warnung ausgegeben. Erst am Mittwoch wurde die Region von einem Erdstoß der Stärke 7,3 erschüttert. Japan liegt im pazifischen „Feuerring“ mit zahlreichen Vulkanen, in dem Verschiebungen von Erdplatten immer wieder zu Erschütterungen führen. Dort ereignen sich 90 Prozent aller Erdbeben weltweit.
Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hat dem von einer Erdbeben-Katastrophe betroffenen Japan seine Anteilnahme ausgedrückt und Unterstützung zugesichert. „Wenn Hilfe erforderlich sein sollte, werden wir Deutschen natürlich unserem Partnerland Japan zu Hilfe kommen“, sagte er am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“. Bisher seien allerdings noch keine Hilfsappelle eingegangen. Zwar sei Japan auf solche Katastrophenfälle eingestellt, sagte Westerwelle. „Ein so schweres Erdbeben ist natürlich auch für Japan ein Schicksalsschlag.“
Brand in Atomkraftwerk
Nach dem schweren Beben an der Ostküste Japans hat ein zehn Meter hoher Tsunami die Küste überrollt. Ein Kernkraftwerk brennt, ein anders soll Probleme mit der Kühlung haben. In der ganzen Pafzikregion gilt eine Tsunami-Warnung.
Entwicklungen im FOCUS-Online-Liveticker.
Jetzt Live! - Tsunami! Erdbeben erschüttert Japan! - Video Startseite - Bild.de
+++ Live-Ticker Erdbeben Japan +++: Brand in Atomkraftwerk - Tsunami in Japan - FOCUS Online
Jetzt Live! - Tsunami! Erdbeben erschüttert Japan! - Video Startseite - Bild.de
+++ Live-Ticker Erdbeben Japan +++: Brand in Atomkraftwerk - Tsunami in Japan - FOCUS Online
10.59 Uhr: Es kursieren widersprüchliche Meldungen über das Atomkraftwerk Daiichi. Die Agentur Jiji meldete, dort seien die Kühlsysteme ausgefallen, Radioaktivität sei aber nicht ausgetreten. Später meldete Jiji unter Berufung auf die Regionalbehörden in Fukushima, die Kühlsysteme seien intakt. Die japanische Regierung hat Medienberichten zufolge beschlossen, den atomaren Notstand auszurufen. Dieser tritt dann ein, wenn der Austritt von Radioaktivität sich bestätigt oder ein Kühlsystem eines Kernkraftwerks ausfällt.
10.41 Uhr: Die Behörden an der Westküste der USA warnten die Bewohner vor einer Flutwelle, die in etwa sechs Stunden eintreffen könnte. Allerdings sei die erste Welle nicht unbedingt die stärkste, erklärte das Tsunami-Warnzentrum für die Westküste und Alaska.
10.37 Uhr: Im Atomkraftwerk Onagawa ist ein Feuer ausgebrochen, wie die Agentur Kyodo meldet.
10.27 Uhr: Kremlchef Dmitri Medwedew hat den Opfern der Naturkatastrophe in Japan Unterstützung versprochen. Er forderte den Zivilschutzminister auf, Hilfsmaßnahmen vorzubereiten. Die Beziehungen zwischen Russland und Japan sind wegen eines Territorialstreits um die Südkurilen seit Jahren gespannt.
10.13 Uhr: Durch das Erdbeben und den Tsunami in Japan sind nach Medienberichten mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen.
10.12 Uhr: Google startete eine Personen-Suche in Japanisch und Englisch im Internet, um die Suche nach Personen im Erdbebengebiet zu erleichtern. Die Nutzer können eintragen, ob sie nach jemandem suchen oder Informationen über sich und andere online stellen.
10.02 Uhr: Eine Tsunami-Warnung ist nun für fast die gesamte Pazifik-Region ausgegeben worden. Ausgenommen sind die Westküsten der USA und Kanadas, wie das Tsunami-Warnzentrum für den Pazifik mitteilte. Die Warnung gilt unter anderem für Russland, Taiwan, die Philippinen, Indonesien, Papua Neuguinea, Australien, Neuseeland, Fidschi, Mexiko, Guatemala, El Salvador, Costa Rica, Nicaragua, Panama, Honduras, Chile, Ecuador, Kolumbien und Peru.
10.01 Uhr: Bislang gibt es nach Angaben des Auswärtigen Amtes keine Hinweise auf deutsche Opfer nach dem Erdbeben in Japan. Nach ersten Schätzungen leben in der am schwersten betroffenen Region an der Ostküste der Hauptinsel Honshu etwa 100 Bundesbürger. Besorgte Angehörige können sich unter der Telefonnummer 030/50 00 30 00 informieren.
10.01 Uhr: Auf der nordjapanischen Insel Hokkaido wurden Evakuierungen angeordnet. Die Menschen sollen sich wegen anhaltender Nachbeben auf öffentlichen Plätzen in Sicherheit bringen, um nicht von Trümmern getroffen zu werden, wie der japanischen Sender NHK auf seiner Webseite berichtete.
9.57 Uhr: Insgesamt sind 18 Nachbeben registriert worden, wie amerikanische Medien berichten.
9.37 Uhr: Nach Regierungsangaben sind im Nordosten Japans rund 50 Feuer ausgebrochen. In einer brennenden Raffinerie in Chiba nördlich von Tokio habe es Explosionen gegeben.
9.29 Uhr: Nach Angaben von Reedern sind alle Häfen in Japan geschlossen worden.
9.23 Uhr: Die Behörden auf den Philippinen ordnen die Evakuierung von Ortschaften an der Ostküste an. Der Direktor des Instituts für Vulkanologie und Seismologie, Renato Solidum, sagte, die ersten einen Meter hohen Wellen würden am Nachmittag (Ortszeit, 10 Uhr MESZ) erwartet. Bewohner der Küste wurden aufgefordert, sich auf höher gelegenes Gelände zu begeben.
9.22 Uhr: Nach dem schweren Erdbeben in Japan haben die Behörden im äußersten Osten Russlands mehr als 10 000 Menschen wegen eines drohenden Tsunamis in Sicherheit gebracht. Auf der Inselgruppe der Südkurilen sowie auf der Insel Sachalin wurden mehrere Siedlungen in Ufernähe evakuiert. Nach Angaben des Katastrophenschutzes sind Menschen auf den Südkurilen-Inseln Kunaschir und Schikotan besonders betroffen.
9.20 Uhr: Eine große Welle warf in der ostjapanischen Stadt Sendai Fischerboote an die Küste, wie in Fernsehbildern zu sehen ist. Das Feuer in der Ölraffinerie in Chiba nördlich von Tokio breitete sich weiter aus.
9.16 Uhr: Japans Ministerpräsident spricht von „enormen Schäden“. Mit den japanischen Atomreaktoren gebe es bislang keine Probleme. Sie wurden nach dem Beben abgeschaltet. Der Sprecher der japanischen Regierung erklärte, in das Katastrophengebiet würden Soldaten entsandt.
9.12 Uhr: Nach Angaben des Radiosenders NHK sind bei dem Erdbeben in Japan mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Es gebe viele Verletzte, zahlreiche Häuser seien eingestürzt.
9.00 Uhr: Nach dem Erdbeben sind in der Hauptstadt Tokio an 14 Orten Feuer ausgebrochen. Das meldet die Agentur Kyodo.
8.34 Uhr: Eine zehn Meter hohe Tsunuami-Welle hat die Ostküste Japans erreicht.
6.59 Uhr: Ein schweres Erdbeben hat Japan erschüttert. Das Epizentrum des Bebens gegen 14.45 Uhr Ortszeit (6.45 Uhr MEZ) lag 130 Kilometer östlich der Stadt Sendai und knapp 400 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Tokio. Die Behörden gaben umgehend eine Tsunami-Warnung aus.
Gruss Gollum