Update:
08.33 Uhr: Alle sechs Reaktoren des japanischen Atomkraftwerks Fukushima 1 sind wieder an die Stromversorgung angeschlossen. Als letzte wurde eine Leitung zu den Reaktoren 3 und 4 gelegt, wie die japanische Atomaufsicht mitteilte. Die übrigen vier Reaktoren waren bereits zuvor an die Stromversorgung angeschlossen, allerdings wurden bislang nur die Reaktoren 5 und 6 mit Strom versorgt. Zunächst müssten die Anlagen geprüft werden, bevor die Stromzufuhr freigegeben werden könne, sagte ein Sprecher der Behörde.
08.07 Uhr: Im Kampf gegen die atomare Katastrophe könnte Japan bald Unterstützung aus den USA erhalten. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo liegt Verteidigungsminister Toshimi Kitazawa ein Hilfsangebot des amerikanischen Militärs vor, ein Team von Atomexperten ins havarierte Kraftwerk Fukushima Eins zu schicken. Kitazawa wolle in den nächsten zwei Tagen entscheiden, ob er dieses Angebot annehme.
07.59 Uhr: Der havarierte Block 3 des Atomkraftwerks Fukushima 1 wird wieder mit Wasser besprüht. Das berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo. Der Block gilt als besonders gefährlich, da er Brennstäbe aus einem Plutonium-Uran-Mischoxid (MOX) enthält.
06.26 Uhr: Über eine Woche nach dem Tsunami hat das Betreiberunternehmen Tepco des AKW Fukushima neue Erkenntnisse zum Unglücksverlauf veröffentlicht. So sollen die Atomkraftwerke von einer 14 Meter hohen Flutwelle getroffen worden sein. Das sei mehr als doppelt so hoch, wie Experten bei der Planung der Anlagen erwartet hatten, berichtete der Fernsehsender NHK.
05.59 Uhr: Der japanische Industrie- und Wirtschaftsminister soll Feuerwehrmänner aus Tokio gezwungen haben, stundenlang Wasser auf den radioaktiv strahlenden Reaktor im Atomkraftwerk Fukushima Eins zu sprühen. Minister Banri Kaieda soll den Männern eine Strafe angedroht haben, falls sie die Aufgabe nicht ausführten, wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete. Der Gouverneur von Tokio, Shintaro Ishihara, habe sich bei Regierungschef Naoto Kan darüber beschwert. Der Wirtschaftsminister sagte daraufhin auf einer Pressekonferenz: „Wenn meine Bemerkungen Feuerwehrmänner verletzt haben, möchte ich mich in diesem Punkt entschuldigen.“ Er ging allerdings nicht näher darauf ein, ob die Vorwürfe gerechtfertigt seien.
05.22 Uhr: Im Meerwasser nahe des AKW Fukushima wurde eine erhöhte Radioaktivität gemessen.
04.31 Uhr: Die Regierung weitet die Sicherheitszone rund um die Unglücksreaktoren nicht aus. „Im Moment ist dies nicht nötig“, sagt ein Regierungssprecher.
03.30 Uhr: Der Rauch, der über dem beschädigten Block 3 von Fukushima aufstieg, könnte von brennenden Trümmerteilen stammen. Dies teilte der japanische Verteidigungsminister Toshimi Kitazawa mit. Bei dem weißen Dampf über Block 2 handle es sich um Wasserdampf. Das deutet auf eine anhaltende Wärmeentwicklung im Abklingbecken mit verbrauchten Brennstäbe hin. Aufgrund der Nachwärme in den Reaktoren verdampft das bisher zugeführte Wasser.
02.41 Uhr: An den Blöcken 1, 2, 3 und 4 des Unglückskraftwerks Fukushima Eins sind die Arbeiten zur Installation der Stromversorgung wieder aufgenommen worden. Das meldete die Nachrichtenagentur Kyodo. Die Helfer hoffen, damit das reguläre Kühlsystem wieder in Gang zu bringen und eine Kernschmelze zu verhindern.
02.07 Uhr: Die Lage am Unglückskraftwerk Fukushima hat sich weiter verschlechtert. Erneut stiegen Dampf und Rauch über Reaktoren auf, die genaue Ursache blieb zunächst unbekannt. Japans Wirtschaftsminister Banri Kaieda sprach von einer angespannten Situation. Aus Block 3 trete weißer Rauch und über Block 2 weißer Dampf auf, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo. Bereits am Montag war über Block 2 Dampf und über Block 3 grauer Rauch aufgestiegen, der bis zum Abend verschwand. Die Einsatzkräfte und Arbeiter wurden in Sicherheit gebracht.
01.19 Uhr: Der Unglücksreaktor Fukushima 1 ist wieder an das Stromnetz angschlossen. Der Meiler beziehe Energie vom Netz, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf Tepco, den Betreiber des Meilers.
01.01 Uhr: Das Meerwasser in der Nähe des Atomkraftwerks Fukushima ist nach Messungen der Betreibergesellschaft Tepco stark radioaktiv belastet. Bei Jod-131 sei ein Wert gemessen worden, der das gesetzliche Maximum um den Faktor 126,7 übersteige, berichtete der Fernsehsender NHK am Dienstag. Bei Cäsium-134 sei die Verstrahlung 24,8 Mal so hoch wie zulässig. Tepco kündigte weitere Tests vor der Ostküste der japanischen Insel Honshu an.
00.34 Uhr: Tokios Gouverneur Shintaro Ishihara beschuldigt einen nicht näher bezeichneten japanischen Minister, Einsatzleuten in der Atomanlage Fukushima 1 zur Arbeit gezwungen zu haben. „Er befahl den Feuerwehrmännern, sofort an die Arbeit zu gehen, sonst würden sie bestraft. Er wusste nicht einmal, wie die Lage vor Ort für die Arbeiter war und welche Kapazitäten sie hatten“, sagte Ishihara, der sich darüber bei Regierungschef Naoto Kan beschwert habe. Kan entschuldigte sich für das Verhalten des Ministers: „Es tat ihm sehr leid.“
20.01 Uhr: Die Wassermassen des Tsunamis haben an der Nordostküste Japans wohl mehr Menschen getötet als das starke Erdbeben. Dies jedenfalls gilt für die Stadt Rikuzentakata. Ungefähr 90 Prozent der Menschen, die bei der Naturkatastrophe in der Küstenstadt ums Leben kamen, seien ertrunken. Zu diesem Schluss kommt ein Professor der Gerichtsmedizin an der Chiba University laut einem Bericht der Tageszeitung „Yomiuri Shimbun“.
17.58 Uhr: In den Pazifik-Gewässern nahe dem Unglücksreaktor Fukushima I ist dem Betreiber Tepco zufolge eine geringe Menge Radioaktivität nachgewiesen worden. Eine unmittelbare Gefahr gehe davon nicht aus, teilt das Unternehmen mit.
17.52 Uhr: Das US-Militär hat damit begonnen, Jodtabletten an in Japan stationierte amerikanischen Soldaten und deren Familien zu verteilen. Nach US-Medienberichten werden die Pillen zum Schutz vor Schilddrüsenkrebs durch radioaktive Strahlung auf vier verschiedenen Stützpunkten ausgegeben.
16.33 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert Japan dazu auf, stark radioaktiv belastete Lebensmittel unverzüglich aus dem Handel zu nehmen. Verstrahlte Lebensmittel seien eine größere Gefahr für die menschliche Gesundheit als radioaktive Partikel in der Luft, erklärt WHO-Sprecher Gregory Hartl in Genf.
16.00 Uhr: Durch das Erdbeben und den anschließenden Tsunami ist Experten zufolge ein Schaden in dreistelliger Milliardenhöhe entstanden. Die Kosten für die japanische Wirtschaft würden sich ersten Schätzungen zufolge insgesamt voraussichtlich auf 200 bis 300 Milliarden Dollar belaufen, teilte die Risikobewertungsgesellschaft RMS mit.
15.43 Uhr: Die Stahlbetonhüllen der Reaktoren 1, 2 und 3 in Fukushima sind nach Aussage der US-Atomsicherheitsbehörde NRC intakt. Der verantwortliche NRC-Direktor Bill Borchardt erklärt, zwar gebe es in den drei Anlagen Schäden an den Reaktorkernen, die sogenannten Containments seien aber nicht gebrochen. Die Situation stehe offenbar kurz vor der Stabilisierung.
14.59 Uhr: Im Katastrophengebiet um das Atomkraftwerk Fukushima bleibt es weiterhin kalt: Die Temperaturen liegen deutlich im einstelligen Bereich, nachts blieben sie sogar unter null, sagt Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Der Wind weht noch leicht aus Nord und damit in Richtung der Hauptstadt Tokio. In den nächsten Tagen drehe er aber auf eine günstige West- bis Nordwest-Richtung.
14.24 Uhr: Die chinesischen Behörden haben einen Blogger zu zehn Tagen Gefängnis verurteilt, weil er vor radioaktiv verseuchtem Trinkwasser im Zuge der Atomkatastrophe in Japan gewarnt hatte. Der Verdächtige habe im Polizeiverhör gestanden, das Gerücht im Internet aufgeschnappt und dann ohne weitere Prüfung weiterverbreitet zu haben, berichtete die staatliche Zeitung „Renmin Ribao“
13.55 Uhr: Beim weißen Qualm über Block 2 handelt es sich wahrscheinlich um Dampf und nicht um Rauch. Das meldet die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Der Dampf komme vermutlich auch nicht aus dem Abklingbecken. Die genaue Ursache war weiter unklar. Zuvor war über Block 3 grauer Rauch aufgestiegen, der mittlerweile aber wieder verschwunden ist.
13.37 Uhr: Zwei Kampfpanzer vom Typ 74 sind in Fukushima eingetroffen. Sie sollen wie Bulldozer eingesetzt werden, um Zugangswege für die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr zu den Reaktorblöcken 3 und 4 freizumachen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums könne die vierköpfige Besatzung auch bei hoher Strahlenbelastung arbeiten.
12.50 Uhr: Die Regierung teilt mit, Reaktorblock 4 werde sehr bald mit Strom versorgt. Es wird gehofft, dass so die Kühlanlage wieder anspringt.
12.37 Uhr: Betreiber Tepco will womöglich eine Entschädigung an Bauern in der Region um Fukushima zahlen, wie die Nachrichtenagentur Kyodo. Für vier Präfekturen hat die Regierung ein Lieferverbot für Milch und mehrere Gemüsesorten verhängt.
12.33 Uhr: Als Reaktion auf die Katastrophe müssen aus Sicht der IAEO internationale Richtlinien zur Nuklearsicherheit überarbeitet werden. „Eine Lehre ist bereits klar: Das momentane internationale Rahmenwerk zur Reaktion auf Notfälle braucht Überarbeitung“, sagte IAEO-Chef Amano.
11.55 Uhr: Die Lage in Japan bleibt infolge der Probleme in Fukushima nach Einschätzung der Internationalen Atomenergieorganisation IAEO „sehr ernst“. Man habe aber keine Zweifel, dass die Krise gemeistert werde.
11.37 Uhr: Kaum hat sich die Rauchwolke aus Block 3 verzogen, steigt nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo nun über dem havarierten Reaktor Nummer 2 Rauch auf. Dieser ist seit Sonntag wieder an das Stromnetz angeschlossen. Ob die Wasserpumpen funktionieren, ist aber unklar.
11.08 Uhr: Die Strahlungsbelastung im direkten Umkreis von Reaktorblock 3 ist nach Angaben der japanischen Atomaufsichtsbehörde nicht gestiegen. Zur Ursache des gräulichen Rauchs, der seit etwa drei Stunden aus Block 3 aufsteigt, machte die Behörde auf einer Pressekonferenz keine Angaben. Bisher sei es auch noch nicht gelungen, die Stromversorgung in Block 3 wiederherzustellen.
10.21 Uhr: Nach Warnungen über wahrscheinlich erhöhte Strahlenwerte in Lebensmitteln aus den verseuchten Gebieten verbietet die Regierung die Lieferungen von Frischmilch aus der Präfektur Fukushima sowie von Spinat aus mehreren angrenzenden Bezirken.
10.19 Uhr: Die Ursache für die Rauchentwicklung ist noch unklar. Die Ermittlungen laufen, wie ein Sprecher der Atomsicherheitsbehörde sagt.
10.01 Uhr: Nach einem Bericht der „Yomiuri“-Zeitung ist der Rauch in die Zentrale der Arbeiter des Werks eingedrungen. Es heißt, er kommt aus den Abklingbecken. Der Betreiber Tepco informierte auch die Feuerwehr. Der Rauch wurde laut Berichten um 15.55 Uhr Ortszeit über dem Flachdach des Blocks sichtbar, er zieht Richtung Südosten sichtbar.
9.05 Uhr: Vom Reaktor 3 des havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima sind die Einsatzkräfte abgezogen worden, wie der Betreiber Tepco bekanntgibt. Sie suchten Schutzräume auf. Grauer Rauch steigt aus Block 3 der Anlage auf.In den Brennelementen dieses Reaktors befindet sich hochgefährliches Plutonium. Zuvor war von erhöhtem Druck die Rede gewesen.
8.53 Uhr: Den beiden am Sonntag geretteten Erdbebenopfern Sumi und Jin Abe geht es nach Angaben der behandelnden Klinik in Ishinomaki wieder gut. Sie waren neun Tage nach dem Erdbeben
in ihrem zerstörten Haus in der Präfektur Miyagi entdeckt worden. Der japanische Regierungssprecher Yukio Edano sagt zu ihrer Rettung: „Ich ziehe meinen Hut vor ihnen. Ich glaube ein Wunder wie dieses kann alle Opfer inspirieren die jetzt schwierige Zeiten durchmachen.“ Voller Bewunderung sprachen auch die Rettungskräfte von der 80-jährigen Sumi Abe und ihrem 16 Jahre alten Enkel Jin. „Ich bin so froh und erstaunt, dass Menschen so lange überlebt haben“, sagte der Polizist Yoichi Seino von der Polizeistation in Ishinomaki der Nachrichtenagentur Kyodo.
8.33 Uhr: Der Kraftwerksbetreiber Tepco erklärt, dass alle sechs Reaktorblöcke nun an Starkstromleitungen angeschlossen seien. In den Blöcken 1 und 2 haben die Schalttafeln der Anlage bereits Strom, der Wasserstand kann kontrolliert werden. In den Reaktoren 3 und 4 wird das System noch überprüft. In Block 5 funktionieren die Schalttafeln und eine Pumpe, in Block 6 gibt es sogar Licht.
7.53 Uhr: Der japanische Staat wird nach Einschätzung aus der Regierungspartei wegen der Erdbebenkatastrophe kräftig in die Tasche greifen müssen. „Es ist unausweichlich, dass wir bis Juni zwei große Nachtragsetats verabschieden müssen“, sagt Jun Azumi, ein Spitzenvertreter der Demokratischen Partei, nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo. Die Nachtragshaushalte dürften zu einem Großteil über neue Schulden finanziert werden. Das Defizit der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt liegt derzeit bei neun Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts.
7.24 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation nennt die radioaktive Verseuchung japanischer Lebensmittel ernst. Es handele sich nicht um ein örtlich einzugrenzendes Problem.
5.58 Uhr: Die Entsorgung der Reaktoren des havarierten AKW Fukushima 1 könnte nach Einschätzung eines Experten bis zu zehn Jahre dauern. Das berichtet die Zeitung „Asahi Shimbun“ in ihrem Facebook-Profil. Sie beruft sich auf einen Informanten des AKW-Betreibers Tepco. Wegen radioaktiver Strahlung sei es sehr wahrscheinlich, dass die beschädigten Brennelemente in den Reaktordruckbehältern der Blöcke 1, 2 und 3 nicht abmontiert werden könnten, sagte jener der Zeitung. Die Blöcke 5 und 6 hätten dagegen keinen großen Schaden davongetragen. Theoretisch könnten sie wieder in Betrieb genommen werden. „Mit Blick auf die Gefühle der Anwohner wäre es allerdings schwierig, den Betrieb wieder aufzunehmen. Die Entsorgung aller sechs Reaktoren ist daher unvermeidlich“, wird der Mitarbeiter zitiert.
4.57 Uhr: Der Druck in Reaktor 3 steigt wieder derart, dass Techniker einen Druckablass in Erwägung ziehen. Dabei hatte es in den ersten Tagen der Atomkrise Explosionen gegeben.
4.09 Uhr: Japanische Soldaten setzen ihre Bemühungen fort, Reaktorblock 4 zu kühlen. In den Reaktorblöcken 5 und 6, den am wenigsten beschädigten, läuft seit dem Anschluss ans Stromnetz die Kühlung wieder. Sie gelten als sicher. Ebenfalls wieder am Stromnetz sind die Blöcke 1 und 2.
3.39 Uhr: Die japanische Polizei rechnet inzwischen mit mehr als 18 000 Toten durch die Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe. Ein Sprecher der Polizei der Präfektur Miyagi sagt, alleine in seinem Bereich rechne man mit mehr als 15 000 Toten. Sprecher anderer verwüsteter Regionen wollten keine Schätzung über die letztendliche Zahl der Toten abgeben, bestätigten aber, dass bei ihnen bisher mehr als 3300 Leichen geborgen worden seien. Die Nationale Polizeibehörde teilt mit, bis Montag seien 8649 Leichen geborgen worden. 12 877 Menschen würden vermisst.
1.31 Uhr: Die Einsatzkräfte im Atomkraftwerk Fukushima setzen die Kühlung der beschädigten Reaktoren mit Wasserwerfern fort. Die Feuerwehrmänner und Soldaten der japanischen Streitkräfte besprühen die Reaktorblöcke 3 und 4 mit Meerwasser, wie der Fernsehsender NHK berichtet. Im Reaktorblock 2 richten sich die Bemühungen darauf, nach der Wiederherstellung der Stromversorgung zentrale Funktionen im Kontrollraum in Gang zu bringen: zunächst die Beleuchtung und dann vor allem die reguläre Kühlung des Reaktors und des Abklingbeckens für abgebrannte Kernbrennstäbe.
1.27 Uhr: In einem Dorf nahe der havarierten japanischen Atomanlage Fukushima 1 ist eine stark erhöhte Radioaktivität im Trinkwasser gemessen worden. Der Grad von radioaktivem Jod im Wasser von Iitatemura sei drei Mal so hoch wie der von der Regierung festgesetzte Grenzwert, teilt das japanische Gesundheitsministerium mit. Iitatemura liegt rund 40 Kilometer von Fukushima 1 entfernt und hat etwa 4000 Einwohner.
0.23 Uhr: Ein weiteres Erdbeben hat die Präfektur Fukushima erschüttert. Wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldet, hatte es eine Stärke von 4,7. Angaben zu Verletzten oder Schäden gab es nicht. Demnach war das Beben auch in unmittelbarer Nähe des havarierten Atomkraftwerks Fukushima 1 zu spüren.
Sonntag, 20. März, 22.09 Uhr: Der japanische Ministerpräsident Naoto Kan hat seinen für Montag geplanten Besuch in der Region nahe des havarierten Atomkraftwerkes Fukushima abgesagt. Grund seien die schlechten Wettervorhersagen, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo. Für die Region ist Regen angesagt.
19.21 Uhr: Die Internationale Atomenergiebehörde sorgt sich um radioaktiv verseuchte Lebensmittel aus der Region um das Atomkraftwerk Fukushima 1. Die Werte gäben Anlass zu Besorgnis, sagte der IAEO-Experte Graham Andrew. Japan prüfe nach Informationen der IAEA weiterhin ein Verkaufsverbot von bestimmten Lebensmitteln aus der Region. Die IAEO plane, nun weitere Experten aus Wien in der Katastropengebiet zu schicken.
18.27 Uhr: Die japanische Regierung hat der Bevölkerung in der Präfektur Fukushima empfohlen, das dortige Leitungswasser nicht zu trinken. Die radioaktive Belastung könnte zu hoch sein. Zuvor waren bereits erhöhte Strahlungswerte im Leitunsgwasser von Tokio und anderen Regionen des Landes festgestellt worden.
18.07 Uhr: Die französische Umweltministerin schließt nicht mehr aus, auf eine Laufzeitverlängerung bei älteren Atomkraftwerken zu verzichten. Bei der ältesten französischen Anlage in Fessenheim nahe der deutschen Grenze demonstrierten am Sonntag nach Angaben der deutschen Polizei 10 000 Atomkraftgegner. Frankreich nutzt zu etwa 80 Prozent Atomstrom. Die Strompreise sind deutlich niedriger als in andern europäischen Ländern.
17.50 Uhr: Panzer mit Bulldozerschaufeln der japanischen Streitkräfte sollen am Montag helfen, kontaminierte Trümmer auf dem Gelände des beschädigten Atomkraftwerks Fukushima 1 aus dem Weg zu räumen, um den Helfern den Zugang zum Reaktor zu erleichtern. Das berichten japanische Medien unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Tokio. Die dicke Metallhülle der Panzer werde die Soldaten vor der gefährlichen Strahlung schützen, berichtet der Fernsehsender NHK.
17.02 Uhr: Bei Rückkehrern aus Japan sind am Frankfurter Flughafen bisher keine überhöhten Strahlenwerte gemessen worden. Dies berichtet der Sprecher des hessischen Umweltministeriums, Thorsten Neels. Insgesamt haben sich dort am Freitag und Samstag 14 Passagiere untersuchen lassen. Auch die Lufthansa hat bei ihren aus Maschinen aus Japan keine besondere Belastung festgestellt. Nach Angaben eines Sprechers wird die Gesellschaft bis zum 28. März Tokio nicht anfliegen. Die Flüge werden über die südlicher gelegenen Städte Osaka und Nagoya abgewickelt.
16.41 Uhr: >Japans Ministerpräsident Naoto Kan will am Montag den verwüsteten Nordosten des Landes besuchen, wie die Regierung ankündigt. Unter anderem werde er in etwa 20 Kilometern Entfernung zum havarierten Atomkraftwerk Fukushima 1 Einsatzkräfte treffen, die seit Tagen versuchen, eine nukleare Katastrophe zu verhindern.
16.27 Uhr: In Japan sind offensichtlich mehr Agrarprodukte radioaktiv verseucht als bisher bekannt. Wie das Gesundheitsministerium in Tokio mitteilt, hätten Messungen bei Raps „bedeutende Dosen an Strahlung“ ergeben. Die Proben stammten aus Regionen, die bislang mit erhöhter Radioaktivität nicht in Zusammenhang gebracht worden seien. Zuvor war Belastung in Milch und Spinat aus der Umgebung des Atomkomplexes festgestellt worden. Außerdem waren Spuren im Trinkwasser von Tokio entdeckt worden.
15.57 Uhr: Die Vereinigten Arabischen Emirate wollen die Sicherheitsstandards für das erste Atomkraftwerk im Land nach der Katastrophe von Fukushima überprüfen. Das erklärte der Generaldirektor der staatlichen Atomaufsichtsbehörde, William Travers. Das Land plant die Inbetriebnahme seines ersten Kernkraftwerks für 2017.
15:44 Uhr: Stardirigent Kent Nagano erklärt bei einem Konzert in der Berliner Philharmonie seine Solidarität mit dem japanischen Volk. Bei dem Auftritt des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin am Samstagabend sprach er auch dem anwesenden japanischen Botschafter sein Mitgefühl aus, teilte das DSO mit.
15:17 Uhr: Die Temperatur in allen Abklingbecken im havarierten Atomkraftwerk Fukushima erreichte nach Informationen der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo am Sonntag Werte von unter 100 Grad.
15:01 Uhr: Verantwortliche des Atomkomplexes Fukushima haben bekannt gegeben, dass in zwei von sechs Abklingbecken für verbrauchte Brennelemente die Lage wieder unter Kontrolle sei. Die Temperatur in den Becken sei in einen normalen Bereich gefallen. In den anderen Blöcken wird an der Kühlung der Reaktoren und Abklingbecken weiter mit Hochdruck gearbeitet.
14:50 Uhr: In der japanischen Präfektur Tochigi ist Spinat mit hoch radioaktiven Substanzen entdeckt worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo.
14:11 Uhr: Rettungsmannschaften haben am späten Sonntagabend (Ortszeit) erneut Wasser auf den Reaktorblock 3 des Kernkraftwerkes Fukushima 1 gesprüht. Das berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo. Die in Block 3 verwendeten Brennelemente sind gefährlich, weil es sich dabei um Plutonium-Uran-Mischoxide (MOX) handelt. Plutonium ist ein hochgiftiger Stoff.
13.07 Uhr: Die Lage in den Flüchtlingslagern ist weiter angespannt. Nach neun Tagen sind die Menschen, vor allem die vielen Alten, sichtlich erschöpft. Sie leiden weiter unter der bitteren Kälte. Vielerorts mangelt es noch immer an Heizöl und Lebensmitteln. In den neun Märkten des deutschen Metrokonzerns im Großraum Tokio werde das Warenangebot langsam knapp, sagte ein Metro-Sprecher. Reis, Milch, Wasser, Brot und Fertiggerichte seien „weitgehend ausverkauft“.
12.44 Uhr: Rettungskräfte haben Meerwasser in das Abklingbecken des Reaktorblocks 2 des havarierten Atomkraftwerks Fukushima 1 gepumpt. Das meldete die Nachrichtenagentur Kyodo. Zuvor war der Reaktor an das Notstromnetz angeschlossen worden. Mit dem Netz werden die Pumpen zur Wasserkühlung des Meilers mit Strom versorgt.
11.54 Uhr: Die Dekabank rechnet mit hohen Kosten für die japanische Volkswirtschaft. Die Ökonomen erwarten bisher Schäden in Höhe von 137 Milliarden Euro, berichtet „Welt am Sonntag“. Die Kosten entsprechen 3,2 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes. Die Volkswirte rechnen für das Gesamtjahr 2011 in Japan statt eines Wachstums von 1,5 Prozent nur noch mit einem Plus von einem Prozent. Im Falle eines Super-GAUs wären die Auswirkungen allerdings weitaus dramatischer.
11.03 Uhr: Die japanische Regierung plant Finanzhilfen für Banken in den Erdbebengebieten des Landes. Unternehmen in den betroffenen Regionen sollen so leichter Kredite für den Wiederaufbau erhalten. Insgesamt 72 Banken sind nach einem Bericht der Wirtschaftszeitung „Nihon Keizai Shimbun“ für die staatlichen Hilfen vorgesehen. Neben Banken sollen Wirtschaftsunternehmen für den Wiederaufbau nach der Naturkatastrophe vom 11. März auch direkte zinsvergünstigte Kredite von der Regierung in Tokio erhalten.
10.55 Uhr: Der japanische Autokonzern Nissan will am Donnerstag die heimische Produktion wieder aufnehmen, wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtet. Wegen der Naturkatastrophen hatten unzählige Unternehmen Schaden genommen und die Produktion teilweise eingestellt. Auch Honda will am Donnerstag seine Produktion wieder aufnehmen. Toyota hatte angekündigt, die meisten seiner Werke Mitte der Woche wieder in Betrieb zu nehmen.