Welche Unterlagen muss man wie lang aufheben?

SteveJ

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Im Laufe der Zeit sammeln sich so einige Unterlagen und Dokumente an.
Will man den Papierberg verkleinern, gibt es bei der Entsorgung der Dokumente einiges zu beachten.
Man sollte sich definitiv vor der Vernichtung von Papieren erkundigen, was man wie lange aufbewahren muss.

Hier eine kleine Übersicht:​

  • Ein Jahr
    Gehaltsabrechnungen sollten zum Zwecke der Lohnsteuerbescheinigung ein Jahr aufgehoben werden.
    Die jährlichen Lohnsteuerbescheinigungen wiederum hebt man bis zur Rente auf.

  • Zwei Jahre
    Handwerkerrechnungen sollten zwei Jahre lang nicht aussortiert werden, um Gewährleistungsansprüche nachweisen zu können.
    Vermieter sollten Handwerkerrechnungen sechs Jahre aufheben.
    Die Zweijahresfrist gilt auch für Quittungen, Kaufbelege, Kaufverträge, Garantieunterlagen und Kassenbons, um Mängeln reklamieren zu können.
    Je nach der entsprechenden Vereinbarung kann die Aufbewahrungsfrist auch länger sein.
    Mein Auto hatte z.B. sieben Jahre Herstellergarantie.

  • Drei Jahre
    Kontoauszüge oder Überweisungen als Beleg für Anschaffungen sind drei Jahre aufzubewahren.
    Mietverträge, Übergabeprotokolle, Nebenkostenabrechnungen und Kautionsnachweise sollten noch drei Jahre nach Beendigung des Mietverhältnisses behalten werden.
    Vermieter sollten bei privater Vermietung die entsprechenden Verträge sogar sechs Jahre lang aufbewahren.
    Auch Versicherungspolicen und Verträge zu Abonnements, insbesondere Kündigungen, sollte man drei Jahre nach Ende der Laufzeit behalten.

  • Vier Jahre
    Der Lohnsteuerhilfeverein empfiehlt, Steuerunterlagen und Belege für das Finanzamt vier Jahre lang nicht wegzuschmeißen.
    Steuerbescheide gelten oftmals vorläufig oder werden unter Vorbehalt verschickt. Für diesen Fall ist man dann mit der vierjährigen Frist abgesichert.
    Bei einem Jahreseinkommen über 500.000 Euro gilt bei Belegen für das Finanzamt eine sechsjährige Frist.

  • Zehn Jahre
    Die längste Frist gilt für Steuerbescheide selbst. Diese sollten mindestens zehn Jahre dauerhaft archiviert werden.
    Für zukünftige staatliche Förderungen können diese Dokumente bei der Beantragung relevant werden.

  • Lebenslang
    Einige Dokumente sollten niemals entsorgt werden.
    Darunter fallen Unterlagen, die Abstammung oder Identität nachweisen, beispielsweise Geburtsurkunden und gültige Ausweise.
    Auch solche über Ausbildungs- und Arbeitslaufbahn oder die finanzielle Situation, wie Kaufverträge, Kreditunterlagen und Grundbuchauszüge zu Immobilien sowie Belege zu größeren Anschaffungen, erklärt der Bundesverband der Verbraucherzentralen.
    Patientenverfügungen, Erbscheine, Gerichtsurteile und Vollstreckungsurteile sollten auch dauerhaft aufbewahrt werden.
    Es empfiehlt sich auch, relevante ärztliche Unterlagen aufzubewahren, da diese nach zehn Jahren von den medizinischen Einrichtungen vernichtet werden.
    Arbeitsverträge, Sozialversicherungsnachweise und solche über Zeiten der Erwerbslosigkeit sind wichtig für die Altersvorsorge.

Wenn die Dokumente dann tatsächlich entsorgt werden, sollte man selbstverständlich auch darauf achten, dass kein Unbefugter Zugang zu sensiblen Daten bekommt.

Quellen: Ippen-Digital, Lohnsteuerhilfeverein, Bundesverband der Verbraucherzentralen
 
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