WDR/SR-Mediathek warnt vor Otto-Waalkes-Show, Schmidteinander und Familie Heinz Becker

SteveJ

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Der Komiker Otto Waalkes hat ohne Zweifel etwas übrig für skurrile Geschichten, er schreibt ja selbst gern welche. 😜
Über das, was der WDR da aber gerade fabriziert, kann der 75-Jährige nur den Kopf schütteln.
Der Sender warnt in seiner Mediathek vor Folgen der “Otto-Show“ aus den Jahren 1973 und 1974, die dort abzurufen sind:



Welche Passagen genau gemeint sind, wird nicht ausgeführt.

Die “Bild“-Zeitung nennt da Beispiele aus der Sendung:
  • Der Komiker spricht z.B. über eine Pille für katholische Frauen, die 3,5 Tonnen wiege – “die können sie vor ihre Schlafzimmertür schieben“.

  • Möglich, dass es zum Beispiel um Ottos "altes chinesisches Liebeslied" geht:
    "Das Stück heißt Ping-Pong. Die Frau verkörpert das kosmische Prinzip des Ping, während ihr der Mann dabei an den Pong fasst.“

  • Oder vielleicht dieser Witz? :unsure:
    Ein Versicherungsvertreter kommt aufs Land. Da kommt ihm ein kleiner Junge entgegen.
    Vertreter: "Na, mein Kleiner. Ich wollte gern deinen Vater sprechen. Wo ist denn der?
    Junge: "Vom Trecker überfahren!“
    Vertreter: "Das ist ja furchtbar. Und deine Mutter, wo ist die?“
    Junge: "Vom Trecker überfahren!“
    Vertreter: "Dann bist du ja ganz allein. Was machst du denn den ganzen Tag?“
    Junge: "Trecker fahren!“

Otto kontert selbst gelassen:
"Das ist nun ein halbes Jahrhundert her. Die Moralvorstellungen haben sich seit 1970 gewandelt, jede Zeit hat ihre eigenen Tabus.
Komik hat ja immer etwas Anstößiges, weil sie alltägliche Regeln verletzt. Ich war damals Student und habe Scherze gemacht, von denen sich vor allem Autoritäten verletzt fühlten."


Dann mit seinem typischen Humor:
"Andere Leute haben gelacht, ungefähr 30 oder 40 Millionen Zuschauer. Vor Komik kann also gar nicht genug gewarnt werden.
Vor allem die 'Otto-Show' kann bei Konsumenten zu unkontrollierbaren Heiterkeitsausbrüchen und Lachmuskelkater führen.“
🤣

Dann ernsthaft: "Als ob es keine anderen Probleme gäbe als alte Otto-Scherze." 🙄

Wenn Comedy-Programme nun mit Warnhinweisen versehen werden wie Zigarettenschachteln, sollten die Öffentlich-Rechtlichen dann nicht noch viel konsequenter vorgehen?

Heinz Erhardt:
  • "Das beste Essen ist immer noch das Trinken." =>Achtung, verherrlicht Alkoholismus!
  • "Frauen sind die Juwelen der Schöpfung, man muss sie mit Fassung tragen." => Sexismus!
  • "Manche Frauen sind wie Löschpapier; Sie nehmen alles in sich auf und geben es anschliessend verkehrt wieder." => frauenfeindlich!
Loriot:
  • Droht der Ehemann in Loriots "Frühstücksei" nicht am Schluss damit, seine Frau umzubringen?
  • Und wird in "Weihnachten bei Hoppenstedts" nicht die reale Gefahr einer Atomkatastrophe veralbert?
  • Dazu Opas Marschmusik! Erinnert fast an die Nazi-Zeit! Verstörend!
Eltern sollten fortan die "Sendung mit der Maus" auch nur noch gemeinsam mit den Kindern gucken.
Irgendjemand muss ihnen ja erklären, dass Mäuse sich gar nicht den Schwanz ausreißen können, um ihn z.B. als Strohhalm zu benutzen. 😉

Quellen: Ippen-Digital, Bild, Wikipedia
 

Buche

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Bin da etwas zwiegespalten, einerseits geht mir die übertriebene politische Korrektheit und was da alles an Fässern aufgemacht wird auf den Senkel, einiges ist dann wiederum heutzutage tatsächlich kritisch zu betrachten, andererseits ist es mir lieber, dass sich etwas noch mit der Warnung anschauen lässt, als dass es gleich komplett verbannt wird, weil heutzutage (vermeintlich) nicht mehr akzeptabel.
 

Brian

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Besser ich sage nichts dazu,in einem Land mit Gender-Wahn und wo jedes Wort drei mal umgedreht wird ob mans sagen darf oder kann wundert mich nichts mehr....
 

Karlzberg

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Du hast da nen kleinen Fehler in Deinen Ausführungen gehabt, Steve. Ich war mal so frei, ihn zu korrigieren ;)


  • "Manche Frauen sind wie Löschpapier; Sie nehmen alles in sich auf und geben es anschliessend verkehrt wieder." => frauenfeindlich wahr!


Ansonsten halte ich es wie Buche: Solange das ganze nur mit einem Warnhinweis belegt wird, ist es vielleicht sogar gut so. Denn es bleibt frei verfügbar, unzensiert, aber die Überempfindlichen wissen gleich, dass es keine Sendung für sie ist.
Bei anderen Themen, z.B. Depressionen oder Selbstmord gibt es heutzutage auch Warnhinweise, dass davon betroffene Menschen getriggert werden könnten. Und diese Warnhinweise sind gut, bzw. sogar wichtig.
 

SteveJ

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Auch Harald Schmidt (66) ist inzwischen ein "Warn"-Opfer des WDR geworden.
In der Mediathek wird auch bei Folgen seiner WDR-Show "Schmidteinander" aus den 90er-Jahren, die er zusammen mit Herbert Feuerstein († 83) moderierte, ein solcher Warnhinweis eingeblendet.

Schmidt ist darüber entzückt: "Weltklasse! Ein echter Schmidteinander-Gag. Nur schade, dass der selige Feuerstein das nicht mehr erlebt hat."
 

Glamour Girl

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Man sollte eigentlich während des gesamten öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramms - ausgenommen nur die Ausstrahlung von Archivschätzen, wie eben Otto, Schmidteinander usw. - einen Warnhinweis als Laufband am unteren Bildschirmrand oder so einblenden:

"Dieses Programm wird vom grün-woken Wolkenkucksheim aus gesendet. Es kann bei Menschen, die jeden Morgen - oder je nach dem auch zu anderen Tages- oder Nachtzeiten - aufstehen, um durch Berufs- oder Familienarbeit, Ehrenamt oder Nachbarschaftshilfe o. ä. zum Funktionieren und Gelingen unseres Gemeinwesens beizutragen, oder das jahrzehntelang getan haben, und nun im verdiente Ruhestand sind, die Steuern zahlen und sich an die Gesetze halten, Kopfschmerzen, Herzrasen, Übelkeit, Brechreiz, Verstopfung, Impotenz, Haarausfall und/oder Wutanfälle auslösen. Das Einschalten erfolgt auf eigene Gefahr."
 

Karlzberg

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Man muss es auch nicht übertreiben. So lange es noch nur ein Warnhinweis ist, ist's ja noch ok. Aufregen kann (und meiner Meinung nach sollte!) man sich wegen Auswüchsen wie der "Bücherverbrennung" im Falle Winnetou.
Aber sagen wir es mal so: Solange sich die Leute in diesem Land noch immer über einen banalen Warnhinweis aufregen können, scheint es um das Land ja doch noch nicht so schlecht zu stehen, wie man anhand aller wirtschaftlichen Daten denken sollte.
Würden wir unsere Energie weniger auf solche Banalitäten verschwenden und mehr für die wichtigen Dinge aufheben, wie z.B. den Mindestlohn-Skandal, die Zerstörung des Bildungssystems oder die wirtschaftsfeindliche neoliberale Ideologie der Schuldenbremse, dann ginge es unserem Land auch wieder besser.
 

Buster

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Merkwürdig das dem WDR das ziemlich spät einfällt solch Sendungen zu be"warnen"
 

Maspro

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...was für eine Armut, sowas überhaupt zu thematisieren. Früher haben auch nicht alle drüber gelacht, Sie haben es einfach nicht mehr angeschaut.
Heute muss alles hinterfragt werden, ob sich ja keine noch so kleine Gruppe irgendwie dadurch gestört fühlt. Das wird leider immer mehr
diese links-grüne Ideologische geregelete Sprache und Verbotspolitik. Es ist nur noch zum :cry:
 

Jeaniholic

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Das Schlimmste daran ist, dass derjenige oder diejenige dafür Vollzeit bezahlt wird, irgendwelche Warntafeln zu verfassen, nach denen außerhalb der woken Blase niemand verlangt.

Und mit diesem Geld konkurrieren die dann am echten Markt um z.B. Wohnungen mit Leuten, die ihr Geld auf ehrbare Art und Weise verdienen.

Das ist, als ob eine feindliche Macht massenweise Falschgeld auf den Markt wirft. Das Vertrauen in den Wert des Geldes sinkt, die Wirtschaft geht kaputt.

Diese Sache mit dem Falschgeld haben die Nazis mit einigem, aber nicht kriegsentscheidenden Erfolg mit der britischen Wirtschaft gemacht: Massenhaft Falschgeld eingeschleust. Die britische Wirtschaft litt darunter so, wie deutsche Wirtschaft aktuell an Falschgeld leidet.

Falschgeld: Wert ohne dahinterstehende Leistung.
 

SteveJ

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Erst Otto Waalkes, dann Harald Schmidt – jetzt hat es auch die saarländische Kult-Serie "Familie Heinz Becker" erwischt. 🙈

Denn ab sofort startet auch eine Folge in der SR-Mediathek mit dem Warnhinweis:
"Das folgende fiktionale Programm wird in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen, deren Sprache und Haltung aus heutiger Sicht diskriminierend wirken können.“

Es handelt sich um die Episode "Modenschau" aus dem Jahr 1994.
Darin diskutiert Heinz Becker (gespielt von Gerd Dudenhöffer) mit Schorsch Seitz über die Nutzung eines Vereinsraumes als Unterkunft für Asylbewerber aus dem Senegal.
Worauf Dudenhöffer ausruft: "Wenn’s nur kee Neger sinn." ;)

Gegenüber der "Saarbrücker Zeitung" ließ der SR verlauten, dass man nichts an der Folge geändert habe, weil es sich um ein Dokument der Zeitgeschichte handelt.
Es gehe nur um einen "verantwortungsvollen Umgang mit Archivmaterial". :rolleyes:
 
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