SteveJ
V:I:P
- Registriert
- 21 Apr. 2010
- Themen
- 998
- Beiträge
- 3.157
- Reaktionen
- 8.171
Der deutsche Fußball trauert um Christoph Daum.
Der ehemalige Fußball-Trainer starb am Samstag im Alter von 70 Jahren infolge seiner schweren Krebserkrankung in Köln, wie die Familie der Nachrichtenagentur dpa mitteilte.
Nach einem langen Kampf gegen den Krebs sei er "friedlich im Kreise seiner Familie verstorben."
Daum war über viele Jahre einer der schillerndsten Trainer im Profifußball.
Seit Herbst 2022 kämpfte Daum gegen die Krankheit. Er zog sich zunächst aus der Öffentlichkeit zurück, kurz darauf änderte sich das aber wieder.
Daum gab wieder Interviews, er setzte sich in Talkshows.
"Der Krebs hat sich den falschen Körper ausgesucht", lautete seine Kernbotschaft.
Mit seinem Kampfgeist wollte Daum anderen Menschen Mut machen.
Die Auseinandersetzung mit dem Krebs stand sinnbildlich für sein ganzes Leben.
Schon als Kind legte er sich mit Mitschülern an, die eigentlich viel größer und kräftiger als der schmächtige Junge aus Duisburg waren.
Als junger und noch unbekannter Trainer des 1. FC Köln richtete er völlig überraschend eine Kampfansage an den großen FC Bayern und dessen Manager Uli Hoeneß.
1988/89 und 1989/90 wurde er mit dem "Effzeh" Vizemeister und stürzte den Bundesliga-Dominator aus München sogar fast.
Legendär sein Streitgespräch mit Hoeneß und Jupp Heynckes im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF im Mai 1989.
Auch in seinem späteren Leben war Daum keine Herausforderung zu groß. Doch je höher er strebte, desto tiefer stürzte er zunächst auch ab.
Kurz nach seiner ersten Bundesliga-Meisterschaft mit dem VfB Stuttgart 1992 verspielte er durch einen Wechselfehler die Qualifikation für die Champions League.
Zwischen 1996 und 2000 wurde er mit Bayer 04 Leverkusen dreimal Vizemeister und einmal Dritter - er trug also maßgeblich dazu bei, dass Bayer 04 den Spitznamen "Vizekusen" bekam.
Besonders bitter verlief dabei die Saison 1999/2000, als er am letzten Spieltag durch eine 0:2-Niederlage bei Aufsteiger SpVgg Unterhaching noch den Titel verspielte.
Legendär wurde vor allem die Kokain-Affäre 2000, die den damaligen Trainer von Bayer Leverkusen den Sprung auf den Posten des Bundestrainers kostete.
"Es war ein großer Fehler, den ich eingestanden und für den ich mich entschuldigt habe", sagte er viele Jahre später darüber - und stand zu seinen Fehlern.
"Wer kann schon von sich behaupten, dass sein Leben komplett fehlerfrei abgelaufen ist? Ich auf jeden Fall nicht.
Letztendlich ist es wichtig, Fehler einzusehen, sie zu korrigieren und es dann besser zu machen. Das ist doch, was Menschsein auszeichnet."
Bundestrainer wurde er also nie, dafür feierte er Erfolge im Ausland.
Mit Austria Wien gewann er 2003 das Double, Fenerbahce Istanbul führte er 2004 und 2005 zur türkischen Meisterschaft. Jahre zuvor war mit Besiktas zunächst Pokalsieger (1994) und anschließend Meister (1995) geworden, auch deshalb genoss er am Bosporus große Wertschätzung.
Die hatte er zuletzt auch wieder in Deutschland zurückerlangt, nicht nur, weil er den 1. FC Köln 2007/08 in die Bundesliga zurückführte.
Doch vor allem sein Umgang mit dem Krebs brachte ihm viele Sympathien ein, auch versöhnte er sich öffentlich mit seinem einstigen Erzfeind Hoeneß.
Der andere Erzfeind, der Krebs, hat ihn aber jetzt besiegt... 😔
R.I.P. Christoph Daum 🕯️
Quellen: Tagesschau, kicker, Wikipedia
Der ehemalige Fußball-Trainer starb am Samstag im Alter von 70 Jahren infolge seiner schweren Krebserkrankung in Köln, wie die Familie der Nachrichtenagentur dpa mitteilte.
Nach einem langen Kampf gegen den Krebs sei er "friedlich im Kreise seiner Familie verstorben."
Daum war über viele Jahre einer der schillerndsten Trainer im Profifußball.
Seit Herbst 2022 kämpfte Daum gegen die Krankheit. Er zog sich zunächst aus der Öffentlichkeit zurück, kurz darauf änderte sich das aber wieder.
Daum gab wieder Interviews, er setzte sich in Talkshows.
"Der Krebs hat sich den falschen Körper ausgesucht", lautete seine Kernbotschaft.
Mit seinem Kampfgeist wollte Daum anderen Menschen Mut machen.
Die Auseinandersetzung mit dem Krebs stand sinnbildlich für sein ganzes Leben.
Schon als Kind legte er sich mit Mitschülern an, die eigentlich viel größer und kräftiger als der schmächtige Junge aus Duisburg waren.
Als junger und noch unbekannter Trainer des 1. FC Köln richtete er völlig überraschend eine Kampfansage an den großen FC Bayern und dessen Manager Uli Hoeneß.
1988/89 und 1989/90 wurde er mit dem "Effzeh" Vizemeister und stürzte den Bundesliga-Dominator aus München sogar fast.
Legendär sein Streitgespräch mit Hoeneß und Jupp Heynckes im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF im Mai 1989.
Auch in seinem späteren Leben war Daum keine Herausforderung zu groß. Doch je höher er strebte, desto tiefer stürzte er zunächst auch ab.
Kurz nach seiner ersten Bundesliga-Meisterschaft mit dem VfB Stuttgart 1992 verspielte er durch einen Wechselfehler die Qualifikation für die Champions League.
Zwischen 1996 und 2000 wurde er mit Bayer 04 Leverkusen dreimal Vizemeister und einmal Dritter - er trug also maßgeblich dazu bei, dass Bayer 04 den Spitznamen "Vizekusen" bekam.
Besonders bitter verlief dabei die Saison 1999/2000, als er am letzten Spieltag durch eine 0:2-Niederlage bei Aufsteiger SpVgg Unterhaching noch den Titel verspielte.
Legendär wurde vor allem die Kokain-Affäre 2000, die den damaligen Trainer von Bayer Leverkusen den Sprung auf den Posten des Bundestrainers kostete.
"Es war ein großer Fehler, den ich eingestanden und für den ich mich entschuldigt habe", sagte er viele Jahre später darüber - und stand zu seinen Fehlern.
"Wer kann schon von sich behaupten, dass sein Leben komplett fehlerfrei abgelaufen ist? Ich auf jeden Fall nicht.
Letztendlich ist es wichtig, Fehler einzusehen, sie zu korrigieren und es dann besser zu machen. Das ist doch, was Menschsein auszeichnet."
Bundestrainer wurde er also nie, dafür feierte er Erfolge im Ausland.
Mit Austria Wien gewann er 2003 das Double, Fenerbahce Istanbul führte er 2004 und 2005 zur türkischen Meisterschaft. Jahre zuvor war mit Besiktas zunächst Pokalsieger (1994) und anschließend Meister (1995) geworden, auch deshalb genoss er am Bosporus große Wertschätzung.
Die hatte er zuletzt auch wieder in Deutschland zurückerlangt, nicht nur, weil er den 1. FC Köln 2007/08 in die Bundesliga zurückführte.
Doch vor allem sein Umgang mit dem Krebs brachte ihm viele Sympathien ein, auch versöhnte er sich öffentlich mit seinem einstigen Erzfeind Hoeneß.
Der andere Erzfeind, der Krebs, hat ihn aber jetzt besiegt... 😔
R.I.P. Christoph Daum 🕯️
Quellen: Tagesschau, kicker, Wikipedia