SteveJ
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Ein eigener PC zu Hause - vor 50 Jahren undenkbar.
Doch Gordon Moore erkannte das Potenzial der kleinen Computerchips - und prägte die Kultur im Silicon Valley.
Nun starb der Intel-Mitbegründer mit 94 Jahren.
Zu den Pionieren auf dem Weg hin zum eigenen PC gehört der Chiphersteller Intel.
Gordon Moore gründete den Konzern 1968, damals noch als NM Electronics, gemeinsam mit seinem Kollegen Robert "Bob" Noyce.
Die beiden hatten genug von ihren bisherigen Jobs bei einem Halbleiterhersteller, schildert Elizabeth Jones, Historikerin bei Intel, im Gespräch mit dem Sender CBS:
"1968 ist Gordon Moore bei Bob Noyce vorbeigekommen. Bob mähte gerade den Rasen. Die beiden diskutierten über ihre aktuellen Jobs - und die Möglichkeiten einer neuen Industrie."
Moore galt als Pionier der Halbleiterindustrie. Der Amerikaner studierte in Kalifornien Physik und Chemie und promovierte.
In die Halbleiterindustrie kam er durch einen Job beim Branchenpionier William Shockley.
Moore gehörte zu den acht abtrünnigen Mitarbeitern, die frustriert über Shockleys Führungsstil kündigten und die Firma Fairchild Semiconductor gründeten.
Dort wurde die Idee vorangetrieben, mehrere Transistoren auf einem Stück des Halbleiter-Materials Silizium zu bündeln – der Mikrochip! 😀
Fairchilds Chips kamen unter anderem im Steuerungscomputer der Mondlande-Einheit von Apollo 11 zum Einsatz.
Der Erfolg der Firma war ein zentraler Grundstein für das Silicon Valley.
Gemeinsam mit seinem Entwicklerteam sorgte Moore schließlich dafür, dass Intel-Prozessoren in mehr als 80 Prozent aller Computer weltweit eingebaut wurden.
Im Vergleich zu den prominenten Köpfen der heutigen Tech-Giganten wirkt Moore fast schon schüchtern.
In einem TV-Beitrag aus den 1990er-Jahren verrät er eines der Erfolgsrezepte von Intel:
"In einem Geschäft wie diesem sind die Menschen, die die Macht haben, nicht zwangsweise diejenigen, die ganz weit oben stehen. Es ist sehr wichtig, dass die Menschen, die über das Wissen verfügen, auch die Entscheidungen treffen.
Wir stellen sicher, dass jeder, der dieses Wissen hat, auch gleichberechtigt mitentscheiden kann."
Das "Mooresche Gesetz" schreibt Computergeschichte
Moore befeuerte die rasante Entwicklung der Computerchips mit einer gewagten These.
1965 sagte er voraus, dass sich die Kapazität der Halbleiter - also die Komplexität integrierter Schaltkreise - binnen einiger Monate verdoppeln lässt, immer und immer wieder.
Und tatsächlich entwickelten sich die Chips so rasant, wie Moore es vorhergesagt hatte. Das Phänomen schreibt als "Mooresches Gesetz" Computergeschichte.
Der langjährige Intel-Mitarbeiter und heutige Investor John Doerr stellt gegenüber CBS heraus:
"Das 'Mooresche Gesetz' ist kein physikalisches Gesetz. Es ist das Ergebnis von Tausenden, Zehntausenden Menschen, die sich kontinuierlich verbessert haben."
Dank Moores Vorhersage sind Computer-Chips exponentiell effizienter und preiswerter geworden, da Chiphersteller daraufhin ihre Forschungs- und Entwicklungsressourcen aufstockten, um zu prüfen, ob sich das Gesetz tatsächlich bewahrheitet.
Somit wurde nicht nur der weltweite technologische Fortschritt vorangetrieben, sondern auch die Entwicklung des Internets und der Silicon-Valley-Giganten wie Apple, Facebook und Google ermöglicht.
Bis heute treibt Intel das Rennen um immer bessere, stärkere und kleinere Chips voran.
Noch immer ist der Konzern Weltmarktführer, auch wenn die Konkurrenz aufgeholt hat.
Co-Gründer Moore lenkte die Strategie des Konzerns bis ins Jahr 1987 als Vorstandschef.
Er wurde 2002 von US-Präsident George W. Bush mit der "Medal of Freedom", der höchsten zivilen Auszeichnung der USA, geehrt.
"Es ist wirklich schön, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein“, sagte Moore 2005 in einem Interview.
"Ich hatte das große Glück, in die Halbleiterindustrie einzusteigen, als sie noch in den Kinderschuhen steckte.
Und ich hatte die Gelegenheit, mich von der Zeit, in der wir keinen einzigen Siliziumtransistor herstellen konnten, bis zu der Zeit zu entwickeln, in der wir 1,7 Milliarden davon auf einen Chip gebracht haben.“
Am 24. März ist er nach Angaben von Intel im Kreise seiner Familie auf Hawaii gestorben.
Apple-Chef Tim Cook bei Twitter zum Tod des Tech-Pioniers:
"Die Welt hat mit Gordon Moore einen Giganten verloren.
Er war einer der Gründerväter des Silicon Valley und ein echter Visionär, der den Weg für die technologische Revolution ebnete.
Wir alle, die ihm folgten, sind ihm zu großem Dank verpflichtet. Möge er in Frieden ruhen.“ 🕯️
Quellen: Tagesschau, Bild, SZ, Twitter
Doch Gordon Moore erkannte das Potenzial der kleinen Computerchips - und prägte die Kultur im Silicon Valley.
Nun starb der Intel-Mitbegründer mit 94 Jahren.
Zu den Pionieren auf dem Weg hin zum eigenen PC gehört der Chiphersteller Intel.
Gordon Moore gründete den Konzern 1968, damals noch als NM Electronics, gemeinsam mit seinem Kollegen Robert "Bob" Noyce.
Die beiden hatten genug von ihren bisherigen Jobs bei einem Halbleiterhersteller, schildert Elizabeth Jones, Historikerin bei Intel, im Gespräch mit dem Sender CBS:
"1968 ist Gordon Moore bei Bob Noyce vorbeigekommen. Bob mähte gerade den Rasen. Die beiden diskutierten über ihre aktuellen Jobs - und die Möglichkeiten einer neuen Industrie."
Moore galt als Pionier der Halbleiterindustrie. Der Amerikaner studierte in Kalifornien Physik und Chemie und promovierte.
In die Halbleiterindustrie kam er durch einen Job beim Branchenpionier William Shockley.
Moore gehörte zu den acht abtrünnigen Mitarbeitern, die frustriert über Shockleys Führungsstil kündigten und die Firma Fairchild Semiconductor gründeten.
Dort wurde die Idee vorangetrieben, mehrere Transistoren auf einem Stück des Halbleiter-Materials Silizium zu bündeln – der Mikrochip! 😀
Fairchilds Chips kamen unter anderem im Steuerungscomputer der Mondlande-Einheit von Apollo 11 zum Einsatz.
Der Erfolg der Firma war ein zentraler Grundstein für das Silicon Valley.
Gemeinsam mit seinem Entwicklerteam sorgte Moore schließlich dafür, dass Intel-Prozessoren in mehr als 80 Prozent aller Computer weltweit eingebaut wurden.
Im Vergleich zu den prominenten Köpfen der heutigen Tech-Giganten wirkt Moore fast schon schüchtern.
In einem TV-Beitrag aus den 1990er-Jahren verrät er eines der Erfolgsrezepte von Intel:
"In einem Geschäft wie diesem sind die Menschen, die die Macht haben, nicht zwangsweise diejenigen, die ganz weit oben stehen. Es ist sehr wichtig, dass die Menschen, die über das Wissen verfügen, auch die Entscheidungen treffen.
Wir stellen sicher, dass jeder, der dieses Wissen hat, auch gleichberechtigt mitentscheiden kann."
Das "Mooresche Gesetz" schreibt Computergeschichte
Moore befeuerte die rasante Entwicklung der Computerchips mit einer gewagten These.
1965 sagte er voraus, dass sich die Kapazität der Halbleiter - also die Komplexität integrierter Schaltkreise - binnen einiger Monate verdoppeln lässt, immer und immer wieder.
Und tatsächlich entwickelten sich die Chips so rasant, wie Moore es vorhergesagt hatte. Das Phänomen schreibt als "Mooresches Gesetz" Computergeschichte.
Der langjährige Intel-Mitarbeiter und heutige Investor John Doerr stellt gegenüber CBS heraus:
"Das 'Mooresche Gesetz' ist kein physikalisches Gesetz. Es ist das Ergebnis von Tausenden, Zehntausenden Menschen, die sich kontinuierlich verbessert haben."
Dank Moores Vorhersage sind Computer-Chips exponentiell effizienter und preiswerter geworden, da Chiphersteller daraufhin ihre Forschungs- und Entwicklungsressourcen aufstockten, um zu prüfen, ob sich das Gesetz tatsächlich bewahrheitet.
Somit wurde nicht nur der weltweite technologische Fortschritt vorangetrieben, sondern auch die Entwicklung des Internets und der Silicon-Valley-Giganten wie Apple, Facebook und Google ermöglicht.
Bis heute treibt Intel das Rennen um immer bessere, stärkere und kleinere Chips voran.
Noch immer ist der Konzern Weltmarktführer, auch wenn die Konkurrenz aufgeholt hat.
Co-Gründer Moore lenkte die Strategie des Konzerns bis ins Jahr 1987 als Vorstandschef.
Er wurde 2002 von US-Präsident George W. Bush mit der "Medal of Freedom", der höchsten zivilen Auszeichnung der USA, geehrt.
"Es ist wirklich schön, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein“, sagte Moore 2005 in einem Interview.
"Ich hatte das große Glück, in die Halbleiterindustrie einzusteigen, als sie noch in den Kinderschuhen steckte.
Und ich hatte die Gelegenheit, mich von der Zeit, in der wir keinen einzigen Siliziumtransistor herstellen konnten, bis zu der Zeit zu entwickeln, in der wir 1,7 Milliarden davon auf einen Chip gebracht haben.“
Am 24. März ist er nach Angaben von Intel im Kreise seiner Familie auf Hawaii gestorben.
Apple-Chef Tim Cook bei Twitter zum Tod des Tech-Pioniers:
"Die Welt hat mit Gordon Moore einen Giganten verloren.
Er war einer der Gründerväter des Silicon Valley und ein echter Visionär, der den Weg für die technologische Revolution ebnete.
Wir alle, die ihm folgten, sind ihm zu großem Dank verpflichtet. Möge er in Frieden ruhen.“ 🕯️
Quellen: Tagesschau, Bild, SZ, Twitter
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