Trauer: CDU-Politiker Bernhard Vogel, Ex-Ministerpräsident von Thüringen und Rheinland-Pfalz, ist tot

SteveJ

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Deutschland und die Christdemokraten trauern um einen ihrer ganz großen Politiker!
Bernhard Vogel ist gestern im Alter von 92 Jahren gestorben. :(
Das bestätigte die CDU Rheinland-Pfalz.

Der jüngere Bruder des früheren SPD-Vorsitzenden Hans-Jochen Vogel (†94) gehörte mehr als 40 Jahre dem Bundesvorstand seiner Partei an.
Und, das ist eine Einmaligkeit: Er übte das Amt des Ministerpräsidenten als bislang einziger Nachkriegspolitiker in zwei Bundesländern aus. (y)
Zuerst in Rheinland-Pfalz (1976 bis 1988) und dann in Thüringen (1992 bis 2003), wohin er nach der Wiedervereinigung bald ging.

Der Legende nach so eilig, dass er zunächst "ohne Zahnbürste" in Erfurt ankam.
Er schlug dort ein neues, beeindruckendes Karriere-Kapitel auf – und genoss in dem Freistaat eine so hohe Popularität, dass dort zeitweise mit absoluten Mehrheiten regieren konnte.

Vogel war in der Staatskanzlei von Rheinland-Pfalz der Nachfolger von Helmut Kohl gewesen, nachdem dieser nach Bonn gewechselt war.
Beide kannten sich schon aus dem Studium (Vogel studierte Polotologie, Kohl Geschichte), der spätere Kanzler war sein früher Förderer.

Der gebürtige Göttinger engagierte sich auch nach seiner Zeit als Regierungschef für den innerdeutschen Dialog und wirkte im Anschluss seiner Ministerpräsidenten-Zeit viele Jahre als prägender Vorsitzender der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS).

Den Aufstieg der AfD in den ostdeutschen Bundesländern sah er als Arbeitsauftrag an seine CDU und die anderen etablierten Parteien, deren Wähler mit besserer Politik wieder zurückzuholen.
Er war überzeugt: "Die meisten Wähler der AfD wählen die AfD nicht wegen ihres Programms, sondern aus Zorn oder aus Verärgerung über die anderen Parteien."

Die langjährige CDU-Chefin von Rheinland-Pfalz, Julia Klöckner (52):
"Bernhard Vogel hat Brücken gebaut – zwischen West und Ost, zwischen Jung und Alt. Ein Staatsmann mit Herz.“

Bis ins hohe Alter nahm Vogel immer an den Bundesparteitagen der CDU teil, er hatte auch immer noch ein Büro in den Räumen der Adenauer-Stiftung, deren Ehrenvorsitzender er war.

Erst im Jahr 2024 veröffentlichte Vogel die Erinnerungen an sein Leben in der Politik – das Buch hieß: "Erst das Land: Mein Leben als Politiker in West und Ost" (Herder-Verlag).
Vorgestellt hatte es damals Kohl-Enkel Johannes Volkmann und frisch gewählte neue Bundestagsabgeordnete:
"Bernhard Vogel hat kommenden Generationen vermittelt, dass Politik nur auf einem soliden Wertefundament gelingen kann. Er ist für viele ein Vorbild geworden und wird fehlen.“

R.I.P. Bernhard Vogel 🕯️
 
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