SteveJ
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Der 200-Seelen-Ort Haindling gehört zu Geiselhöring in Niederbayern und war vor mehr als 50 Jahren Namenspatron für Buchners Band.
Wer das Zentrum des Haindling-Kosmos’, den ehemaligen, 450 Jahre alten Gasthof betritt, findet sich in einem bezaubernden Farben- und Dekor-Rausch wieder:
bunt lackierte Möbel, Böden und Wände mit handgefertigten Keramikkacheln, Objekte und Gebrauchsgeschirr allüberall, sogar die Fensterbretter sind aus glasiertem Ton.
Hans-Jürgen Buchner und Ulrike Böglmüller haben das ehemals abbruchreife Haus samt Nebengebäuden und Terrassengarten in den vergangenen 50 Jahren zu einem Gesamtkunstwerk um- und ausgebaut – nachdem sie gezwungen waren, ihre erste Keramik-Werkstatt in Straubing wegen einer Museums-Erweiterung zu verlassen.
Ulli trägt geflochtene Zöpfe und einen schwarz-weißen Kleider-Mix, Jürgen schwarz-weiße Karo-Hemden übereinander.
So geben die beiden schon rein optisch ein perfektes Match ab. Ihre Kreativität verbindet sie seit 60 Jahren.
Als Keramiker wurden sie gleich zu Beginn ihres gemeinsamen Schaffens mit dem Bayerischen Staatspreis geehrt, noch bevor ihr Heimat-Sound zum Dauer-Hit wurde und die Musikbranche aufmischte.
Ein progressives, auch streitbares Künstlerpaar, das etwa gegen die Wiederaufbereitungsanlage oder den Donauausbau zu Felde zog.
Die zwei sind eine Symbiose, bei der der eine nichts ohne den anderen ist.
“Ohne die Ulli wäre ich wahrscheinlich noch immer Keramiker“, resümiert Hans-Jürgen Buchner.
Und die Ulli: “Er ist mein Glück – jeden Tag!“
Jürgen: “Wir sind halt zwei Künstler, die zamkemma san und zamarbeiten.“
Sie war 17, er 20, als sie sich in der niederbayerischen Provinz kennengelernt und auf Anhieb verstanden haben.
Geheiratet hat Jürgen aber erst eine andere Frau, mit der er Tochter Astrid hat, um sich Jahre später wieder mit Ulli zu verbinden und dann auf ewig gemeinsame Sache zu machen.
“Wenn ich ein neues Stück hab, ist die Ulli die Erste, die es hört. Auf ihr Urteil kann ich mich verlassen.“
Da gibt’s nichts gut Gemeintes, nur radikal Ehrliches. “Manchmal reicht auch nur ihr G’schau.“
Der Buchner sagt: “Nichts wäre wie es ist, ohne die Ulli.“
Sie hat ihn an der Kandare gehalten, “weil es ist ja schon so, dass einer auf den anderen Obacht geben muss“.
Wie zuletzt, als Buchner gegen eine Krebserkrankung antreten musste. Er hat alles überwunden, auch psychisch.
“Ich hab ja schon wieder zwei Tourneen gemacht und es ist besser gegangen denn je.“
Für nächstes Jahr stehen acht Konzerte an...
Buchungszentrale und Büro sind in der ehemaligen Gaststube, das Musikstudio und die Instrumenten-Kammern am Tanzboden.
Hunderte Instrumente hat Buchner gesammelt.
Blas- und Tasten-Instrumente, Trommeln, Klangschalen, Synthesizer, Gongs aus aller Welt, sogar Quietsch-Enten – alles, was den unverwechselbaren Haindling-Sound ausmacht und die Buchner auch alle spielt.
Überall im Haus gibt es etwas anzuspielen, denn aus Buchners Kopf sprudelt ein nie versiegender Quell an Melodien.
Drängt eine nach draußen, pfeift er sie oder er schlägt die Tasten am Klavier an und nimmt die Tonfolgen auf seinem Walkman auf, um sie später weiterzuentwickeln.
Inzwischen sitzt er auf 1500 noch nicht fertig bearbeiteten Stücken, dazu zwei Leitz-Ordnern an Texten.
Nebenbei auch noch auf mehreren Schränken zwar gedrehter, aber nicht gebrannter Keramik, obwohl der Ofen jederzeit startklar wäre.
Dass Haindling seit 40 Jahren Kult ist, hat Buchner auch Regisseur Franz Xaver Bogner zu verdanken, der ihn für seine TV-Serie “Irgendwie und sowieso“ verpflichtete, nachdem die Regie-Assistentin von einer neuen niederbayerischen Band mit ganz eigenem Stil erzählt hatte.
Anruf also in Haindling. Buchner kommt nach München, schaut sich eine Szene mit Otti Fischer auf dem Kirchturm an und der Soundtrack war geboren!
Genauso wie bei den Serien “Zur Freiheit“, “Café Meineid“ und “Der Kaiser von Schexing“ oder den Filmen “Madame Bäurin“, “Das ewige Lied“ und “Einmal leben“.
“Der Franz und ich – wir haben uns gegenseitig bereichert. Dabei sind oft baierische Hits entstanden, wie 'Paula‘.Wenn der Franz nicht gewesen wäre, gäbe es viele Musiken überhaupt nicht“, ist Buchner sich sicher.
Nächtelang haben Bogner und er miteinander telefoniert, ihre Ideen übereinandergelegt.
So entstand auch eine starke Freundschaft, ja gar eine eigene Sprache, wie die Beschreibung “a teure Musik“, die für Klavier und Streicher steht.
“Es gab nie ein Taktieren“, beschreibt Bogner die Beziehung, die sich auch auf die Ehefrauen ausdehnte.
“Haindling weiß, was Land ist, was das Bauerntum ausmacht, was Bayern ist“. Und so fanden sie einen gemeinsamen Ausdruck.
“Einen unverwechselbaren“, ist Bogner überzeugt. “Du hörst drei Takte und weißt, das ist Haindling.“
Buchner komponierte sich auch durch 147 Folgen “Café Meineid“.
“Die Musik ist die halbe Miete“, weiß Bogner. Seinen letzten Film hat der Regisseur noch nicht gemacht.
Sicher aber ist schon jetzt: “Dafür käme kein anderer infrage als der Jürgen – egal, ob Serie oder Einzelfilm.“
Mit vier Jahren spielte Jürgen schon Klavier; die Mutter hat es ihn gelehrt. Sie ist zuvorderst eine der Menschen, die Buchner zu dem machten, der er ist.
Ein Doserl mit ihrer Asche fährt in seinem Auto mit. “Wenn die Seitenkonsole mal wieder von selber aufgeht, sag i ihr, wo’s hi’geht.“
Im Leben hat Jürgen nur Hochdeutsch mit seiner Mutter gesprochen, sie kam aus der Nähe von Berlin; mit dem Vater, einem Tierarzt, Bairisch.
So entwickelte sich das untrügliche Gefühl für Sprachmelodien und Ausdrucksformen, für Begriffe, die es nur in Haindling-Songs gibt.
Gegenüber vom Elternhaus im niederbayerischen Welchenberg war das Gasthaus Buchner mit Brauerei – das gehörte den Großeltern.
“I hab alles miterlebt: die bsuffana Manner, die Blas- und Tanzkapellen, wo ich mit meiner Indianer-Trommel aus Amerika mitdoa hab – alles, was Niederbayern ausmacht.“
Der Vater war der einzige Akademiker im Dorf, so waren die Buchners auch immer was Besonderes.
“All des hat mich gestärkt, dass ich so unbedarft durchs Leben gehen kann. Jeder war irgendwie beteiligt daran.“
Die Musik ist Buchners Leben.
Das enthusiastische Experimentieren mit Instrumenten aus aller Welt, bairische Ausdrücke sammeln, die alles auf den Punkt bringen, das begeisterte Publikum, Gefühle auf der Leinwand in Melodien zu fassen – von all dem kann er nicht genug kriegen.
Sein Erfolg über Jahrzehnte und die vielen Preise geben ihm recht. Und nie hat sich Hans-Jürgen Buchner Sorgen machen müssen.
Die Keramik lief vom ersten Tag an, die Musik wurde mit jedem Auftritt größer – er kennt keine finanziellen Nöte, allerdings auch keine Wünsche, die seinen Verhältnissen nicht entsprochen hätten.
“Ich hatte auch nie das Ziel, berühmt zu werden oder viel Geld zu verdienen – das ist alles von selber gekommen.“
Buchner muss sich nicht furchtbar anstrengen und kann glücklich in den Tag hineinleben.
“I leb eigentlich schmarotzermäßig: d’Ulli kocht immer, und i schlaf bis um halb zehne, weil i ja erst um zwei ins Bett geh. Wenn i koa Musik mach, dua i nix und setz mei Goaßgschau auf.
Nix tun hab i immer scho guat kenna; mir is nie langweilig, weil i hab ja meine Gedanken.“
Vor allem aber Melodien im Kopf.
Nur nicht beim Aufwachen. Da ist der erste furchtbare Gedanke:
“Dass i mi scho wieder rasieren muaß; dass i mi scho wieder duschen muaß, jeden Tag desselbe. Und auf d’Nacht, beim Zähnputzen, woaß i: Scho wieder a Tag vorbei.“
So wurde Hans-Jürgen Buchner 80. Dass auch sein Leben nicht ewig währt, klar.
“Aber i mechat scho no a bisserl dableiben. Dass die Ulli nicht allein ist, das wär mir das Wichtigste.“
Und ja, es wird ihm einmal schwerfallen, seinen ganzen Kosmos zurückzulassen.
“Am meisten ist es mir komischerweise um unser selbst gemachtes Porzellan leid. Aber du kannst ja nix mitnehma.“
Was bleibt, ist seine Musik – Ohrwürmer, die sich auch via Spotify um den ganzen Erdball festgesetzt haben, bairische Weltmusik:
“I hab rote Haar, Lang scho nimma g‘sehn, Du Depp, Ganz weit weg.“
In seinem Leben braucht Buchner immer noch kein Handy und Internet. Weil bei ihm ist alles radikal echt.
Ois guade zum Geburtstag, Hans-Jürgen Buchner! 🥳
Wer das Zentrum des Haindling-Kosmos’, den ehemaligen, 450 Jahre alten Gasthof betritt, findet sich in einem bezaubernden Farben- und Dekor-Rausch wieder:
bunt lackierte Möbel, Böden und Wände mit handgefertigten Keramikkacheln, Objekte und Gebrauchsgeschirr allüberall, sogar die Fensterbretter sind aus glasiertem Ton.
Hans-Jürgen Buchner und Ulrike Böglmüller haben das ehemals abbruchreife Haus samt Nebengebäuden und Terrassengarten in den vergangenen 50 Jahren zu einem Gesamtkunstwerk um- und ausgebaut – nachdem sie gezwungen waren, ihre erste Keramik-Werkstatt in Straubing wegen einer Museums-Erweiterung zu verlassen.
Ulli trägt geflochtene Zöpfe und einen schwarz-weißen Kleider-Mix, Jürgen schwarz-weiße Karo-Hemden übereinander.
So geben die beiden schon rein optisch ein perfektes Match ab. Ihre Kreativität verbindet sie seit 60 Jahren.
Als Keramiker wurden sie gleich zu Beginn ihres gemeinsamen Schaffens mit dem Bayerischen Staatspreis geehrt, noch bevor ihr Heimat-Sound zum Dauer-Hit wurde und die Musikbranche aufmischte.
Ein progressives, auch streitbares Künstlerpaar, das etwa gegen die Wiederaufbereitungsanlage oder den Donauausbau zu Felde zog.
Die zwei sind eine Symbiose, bei der der eine nichts ohne den anderen ist.
“Ohne die Ulli wäre ich wahrscheinlich noch immer Keramiker“, resümiert Hans-Jürgen Buchner.
Und die Ulli: “Er ist mein Glück – jeden Tag!“
Jürgen: “Wir sind halt zwei Künstler, die zamkemma san und zamarbeiten.“
Sie war 17, er 20, als sie sich in der niederbayerischen Provinz kennengelernt und auf Anhieb verstanden haben.
Geheiratet hat Jürgen aber erst eine andere Frau, mit der er Tochter Astrid hat, um sich Jahre später wieder mit Ulli zu verbinden und dann auf ewig gemeinsame Sache zu machen.
“Wenn ich ein neues Stück hab, ist die Ulli die Erste, die es hört. Auf ihr Urteil kann ich mich verlassen.“
Da gibt’s nichts gut Gemeintes, nur radikal Ehrliches. “Manchmal reicht auch nur ihr G’schau.“
Der Buchner sagt: “Nichts wäre wie es ist, ohne die Ulli.“
Sie hat ihn an der Kandare gehalten, “weil es ist ja schon so, dass einer auf den anderen Obacht geben muss“.
Wie zuletzt, als Buchner gegen eine Krebserkrankung antreten musste. Er hat alles überwunden, auch psychisch.
“Ich hab ja schon wieder zwei Tourneen gemacht und es ist besser gegangen denn je.“
Für nächstes Jahr stehen acht Konzerte an...
Buchungszentrale und Büro sind in der ehemaligen Gaststube, das Musikstudio und die Instrumenten-Kammern am Tanzboden.
Hunderte Instrumente hat Buchner gesammelt.
Blas- und Tasten-Instrumente, Trommeln, Klangschalen, Synthesizer, Gongs aus aller Welt, sogar Quietsch-Enten – alles, was den unverwechselbaren Haindling-Sound ausmacht und die Buchner auch alle spielt.
Überall im Haus gibt es etwas anzuspielen, denn aus Buchners Kopf sprudelt ein nie versiegender Quell an Melodien.
Drängt eine nach draußen, pfeift er sie oder er schlägt die Tasten am Klavier an und nimmt die Tonfolgen auf seinem Walkman auf, um sie später weiterzuentwickeln.
Inzwischen sitzt er auf 1500 noch nicht fertig bearbeiteten Stücken, dazu zwei Leitz-Ordnern an Texten.
Nebenbei auch noch auf mehreren Schränken zwar gedrehter, aber nicht gebrannter Keramik, obwohl der Ofen jederzeit startklar wäre.
Dass Haindling seit 40 Jahren Kult ist, hat Buchner auch Regisseur Franz Xaver Bogner zu verdanken, der ihn für seine TV-Serie “Irgendwie und sowieso“ verpflichtete, nachdem die Regie-Assistentin von einer neuen niederbayerischen Band mit ganz eigenem Stil erzählt hatte.
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Nächtelang haben Bogner und er miteinander telefoniert, ihre Ideen übereinandergelegt.
So entstand auch eine starke Freundschaft, ja gar eine eigene Sprache, wie die Beschreibung “a teure Musik“, die für Klavier und Streicher steht.
“Es gab nie ein Taktieren“, beschreibt Bogner die Beziehung, die sich auch auf die Ehefrauen ausdehnte.
“Haindling weiß, was Land ist, was das Bauerntum ausmacht, was Bayern ist“. Und so fanden sie einen gemeinsamen Ausdruck.
“Einen unverwechselbaren“, ist Bogner überzeugt. “Du hörst drei Takte und weißt, das ist Haindling.“
Buchner komponierte sich auch durch 147 Folgen “Café Meineid“.
“Die Musik ist die halbe Miete“, weiß Bogner. Seinen letzten Film hat der Regisseur noch nicht gemacht.
Sicher aber ist schon jetzt: “Dafür käme kein anderer infrage als der Jürgen – egal, ob Serie oder Einzelfilm.“
Mit vier Jahren spielte Jürgen schon Klavier; die Mutter hat es ihn gelehrt. Sie ist zuvorderst eine der Menschen, die Buchner zu dem machten, der er ist.
Ein Doserl mit ihrer Asche fährt in seinem Auto mit. “Wenn die Seitenkonsole mal wieder von selber aufgeht, sag i ihr, wo’s hi’geht.“
Im Leben hat Jürgen nur Hochdeutsch mit seiner Mutter gesprochen, sie kam aus der Nähe von Berlin; mit dem Vater, einem Tierarzt, Bairisch.
So entwickelte sich das untrügliche Gefühl für Sprachmelodien und Ausdrucksformen, für Begriffe, die es nur in Haindling-Songs gibt.
Gegenüber vom Elternhaus im niederbayerischen Welchenberg war das Gasthaus Buchner mit Brauerei – das gehörte den Großeltern.
“I hab alles miterlebt: die bsuffana Manner, die Blas- und Tanzkapellen, wo ich mit meiner Indianer-Trommel aus Amerika mitdoa hab – alles, was Niederbayern ausmacht.“
Der Vater war der einzige Akademiker im Dorf, so waren die Buchners auch immer was Besonderes.
“All des hat mich gestärkt, dass ich so unbedarft durchs Leben gehen kann. Jeder war irgendwie beteiligt daran.“
Die Musik ist Buchners Leben.
Das enthusiastische Experimentieren mit Instrumenten aus aller Welt, bairische Ausdrücke sammeln, die alles auf den Punkt bringen, das begeisterte Publikum, Gefühle auf der Leinwand in Melodien zu fassen – von all dem kann er nicht genug kriegen.
Sein Erfolg über Jahrzehnte und die vielen Preise geben ihm recht. Und nie hat sich Hans-Jürgen Buchner Sorgen machen müssen.
Die Keramik lief vom ersten Tag an, die Musik wurde mit jedem Auftritt größer – er kennt keine finanziellen Nöte, allerdings auch keine Wünsche, die seinen Verhältnissen nicht entsprochen hätten.
“Ich hatte auch nie das Ziel, berühmt zu werden oder viel Geld zu verdienen – das ist alles von selber gekommen.“
Buchner muss sich nicht furchtbar anstrengen und kann glücklich in den Tag hineinleben.
“I leb eigentlich schmarotzermäßig: d’Ulli kocht immer, und i schlaf bis um halb zehne, weil i ja erst um zwei ins Bett geh. Wenn i koa Musik mach, dua i nix und setz mei Goaßgschau auf.
Nix tun hab i immer scho guat kenna; mir is nie langweilig, weil i hab ja meine Gedanken.“
Vor allem aber Melodien im Kopf.
Nur nicht beim Aufwachen. Da ist der erste furchtbare Gedanke:
“Dass i mi scho wieder rasieren muaß; dass i mi scho wieder duschen muaß, jeden Tag desselbe. Und auf d’Nacht, beim Zähnputzen, woaß i: Scho wieder a Tag vorbei.“
So wurde Hans-Jürgen Buchner 80. Dass auch sein Leben nicht ewig währt, klar.
“Aber i mechat scho no a bisserl dableiben. Dass die Ulli nicht allein ist, das wär mir das Wichtigste.“
Und ja, es wird ihm einmal schwerfallen, seinen ganzen Kosmos zurückzulassen.
“Am meisten ist es mir komischerweise um unser selbst gemachtes Porzellan leid. Aber du kannst ja nix mitnehma.“
Was bleibt, ist seine Musik – Ohrwürmer, die sich auch via Spotify um den ganzen Erdball festgesetzt haben, bairische Weltmusik:
“I hab rote Haar, Lang scho nimma g‘sehn, Du Depp, Ganz weit weg.“
In seinem Leben braucht Buchner immer noch kein Handy und Internet. Weil bei ihm ist alles radikal echt.
Ois guade zum Geburtstag, Hans-Jürgen Buchner! 🥳