SteveJ
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Zum Reinbeißen lecker: Die Currywurst gehört zu den beliebtesten Fast-Food-Mahlzeiten in Deutschland.
Doch woher sie eigentlich stammt, darüber streiten sich zwei Städte bis heute.
Heiß, scharf und meist in bester Gesellschaft mit Pommes – die Currywurst gilt in Deutschland als Fast-Food-Klassiker und ist vom Imbissstand nicht mehr wegzudenken.
Hierzulande sollen angeblich pro Jahr rund 800 Millionen Portionen verzehrt werden – davon allein 70 Millionen nur in Berlin.
Ihre Geschichte reicht 75 Jahre zurück. Doch wer hat sie wirklich erfunden?
Dort soll Herta Heuwer am 4. September 1949 an ihrem Imbissstand aus Langeweile eine neue Rezeptur getestet haben – ein Mix aus Tomatenmark, Worcestershiresoße, Currypulver und anderen Gewürzen.
Die Soße wurde zum weltweiten Exportschlager.
Legende Nummer zwei geht auf die 1993 veröffentlichte Novelle “Die Entdeckung der Currywurst“ von Uwe Timm zurück.
In der schildert er, wie die Mahlzeit in der Hansestadt von der Imbissbesitzerin Lena Brücker erfunden worden ist.
Obwohl es sich dabei um eine fiktive Figur handelt, behauptete Timm, 1947 in Hamburg bereits eine solche Wurst gegessen zu haben.
Herta Heuwer sah das anders: “Ick hab dat Patent, basta!“, soll die 1999 verstorbene Imbissbesitzerin gesagt haben.
Tatsächlich lässt Heuwer seinerzeit das eigentliche Erfolgsrezept nicht patentieren, da dies die Offenlegung der streng geheimen Rezeptur bedeutet hätte.
Stattdessen meldet sie am 21. Februar 1958 beim Patentamt die Marke “Chillup“ an – eine Kombination aus “Chilli“ und “Ketchup“.
Am 21. Januar 1959 wird “Chillup“ als Wort- und Bildmarke unter der Nummer 721319 ins Register eingetragen.
2003 errichtete Berlin sogar eine Gedenktafel für Heuwer.
Damals sagte Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen, bis dahin gebe es keine einzige Tafel, "die an einen Menschen erinnert, der sich um das Wichtigste verdient gemacht hat, was es für uns gibt: das Essen.“
Seitdem geht es zwischen Hamburg und Berlin sprichwörtlich um die Wurst.
Auch Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe aus Bückeburg bei Hannover beansprucht eine historische Verbindung.
Er behauptet, die Currywurst sei in der Schlossküche seiner Familie bereits 1946 erfunden worden.
Ein Küchenmeister soll dort nach dem Krieg für Offiziere der britischen Rheinarmee eine Soße aus Aprikosenmarmelade, Tomatenketchup, Curry und Salz zubereitet haben, die möglicherweise als Vorläufer gilt.
So oder so, ein Rekord ist Niedersachsen sicher:
Am 30. April 2010 schafft es ein Großküchenhersteller in Wolfenbüttel mit seiner 175,2 Kilogramm schweren und 320 Meter langen Currywurst ins Guinness-Buch der Rekorde.
Nach dem Braten wurde sie mit rund 95 Kilogramm Tomatensoße und einem Kilo Currypulver verfeinert und an die Besucher verteilt. 😆
Auch in gehobenen Restaurants hat die Currywurst inzwischen ihren Platz gefunden.
Im berühmten Hotel Adlon in Berlin steht sie seit 2018 auf der Speisekarte und zählt zu den Highlights des Hauses – für 26 Euro.
Rund 800 Portionen pro Monat werden einer Hotel-Sprecherin zufolge bestellt, vor allem von internationalen Gästen.
Die genaue Rezeptur sei geheim, doch sie enthalte exotische Zutaten wie Mango, Zitronengras und Sternanis.
Dazu eine Prise Blattgold und als Beilage ganz “stilvoll“ Pommes oder ein Milchbrötchen.
Die Currywurst hat nicht nur Imbissstände erobert, sondern auch die Musikszene.
Herbert Grönemeyer setzt ihr 1982 mit seinem gleichnamigen Song ein musikalisches Denkmal.
Der Text stammt von Dieter Krebs.
Das humorvolle Lied erschien auf dem Album "Total Egal".
“Gehste inne Stadt. Wat macht dich da satt? 'Ne Currywurst“, so heißt es im Refrain, sei “dat einzig Wahre“.
Grönemeyer feiert den Snack mit all seiner Ruhrpott-Romantik.
"Kommste vonne Schicht. Wat schönret gibt et nich'. Als wie Currywurst."
Der Song wurde damals schnell zu einem Hit und spiegelt die bodenständige Kultur des Ruhrgebiets wider, wo die Currywurst genauso ein fester Bestandteil des Alltags ist.
Ehrensache, dass die vorgeblich “schärfste Currywurst der Welt“ aus dem Pott kommt.
Am 7. September laden die Betreiber von “Die Currywurst“ in Wanne-Eickel zur Scoville-Challenge ein, benannt nach dem US-amerikanischen Pharmakologen Wilbur L. Scoville.
Der entwickelte 1912 eine Skala zur Abschätzung der Schärfe von Früchten der Paprikapflanze.
Der Scoville-Grad (SCU für Scoville Units) zeigt den Grad der Verdünnung an, bei dem keine Schärfe mehr festzustellen war.
1 SCU bedeutet, dass man für 1ml der jeweiligen Substanz 1ml Wasser zum Verdünnen benötigt, damit keine Schärfe mehr festzustellen ist.
Die Teilnehmer der Challenge begeben sich in die Welt des Schmerzes. 🥵
Nach sechs Runden warten auf Unentwegte noch drei Stücke Bratwurst “Die Echte von Dönninghaus“ mit einer Sauce namens “Der Endgegner“, deren Schärfegrad auf 9.000.000 Scoville taxiert wird.
Zum Vergleich:
Als Preise winken für die beiden Erstplatzierten 100 beziehungsweise 50 Euro, der dritte Sieger darf ein “scharfes Überraschungspaket“ mit nach Hause nehmen.
Na, Mahlzeit!
Quellen: Ippen-Digital, General-Anzeiger, Tagesspiegel, Wikipedia
Doch woher sie eigentlich stammt, darüber streiten sich zwei Städte bis heute.
Heiß, scharf und meist in bester Gesellschaft mit Pommes – die Currywurst gilt in Deutschland als Fast-Food-Klassiker und ist vom Imbissstand nicht mehr wegzudenken.
Hierzulande sollen angeblich pro Jahr rund 800 Millionen Portionen verzehrt werden – davon allein 70 Millionen nur in Berlin.
Ihre Geschichte reicht 75 Jahre zurück. Doch wer hat sie wirklich erfunden?
Um ihren Ursprung ranken sich viele Legenden:
Die berühmteste stammt aus Berlin-Charlottenburg.Dort soll Herta Heuwer am 4. September 1949 an ihrem Imbissstand aus Langeweile eine neue Rezeptur getestet haben – ein Mix aus Tomatenmark, Worcestershiresoße, Currypulver und anderen Gewürzen.
Die Soße wurde zum weltweiten Exportschlager.
Legende Nummer zwei geht auf die 1993 veröffentlichte Novelle “Die Entdeckung der Currywurst“ von Uwe Timm zurück.
In der schildert er, wie die Mahlzeit in der Hansestadt von der Imbissbesitzerin Lena Brücker erfunden worden ist.
Obwohl es sich dabei um eine fiktive Figur handelt, behauptete Timm, 1947 in Hamburg bereits eine solche Wurst gegessen zu haben.
Herta Heuwer sah das anders: “Ick hab dat Patent, basta!“, soll die 1999 verstorbene Imbissbesitzerin gesagt haben.
Tatsächlich lässt Heuwer seinerzeit das eigentliche Erfolgsrezept nicht patentieren, da dies die Offenlegung der streng geheimen Rezeptur bedeutet hätte.
Stattdessen meldet sie am 21. Februar 1958 beim Patentamt die Marke “Chillup“ an – eine Kombination aus “Chilli“ und “Ketchup“.
Am 21. Januar 1959 wird “Chillup“ als Wort- und Bildmarke unter der Nummer 721319 ins Register eingetragen.
2003 errichtete Berlin sogar eine Gedenktafel für Heuwer.
Damals sagte Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen, bis dahin gebe es keine einzige Tafel, "die an einen Menschen erinnert, der sich um das Wichtigste verdient gemacht hat, was es für uns gibt: das Essen.“
Seitdem geht es zwischen Hamburg und Berlin sprichwörtlich um die Wurst.
Auch Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe aus Bückeburg bei Hannover beansprucht eine historische Verbindung.
Er behauptet, die Currywurst sei in der Schlossküche seiner Familie bereits 1946 erfunden worden.
Ein Küchenmeister soll dort nach dem Krieg für Offiziere der britischen Rheinarmee eine Soße aus Aprikosenmarmelade, Tomatenketchup, Curry und Salz zubereitet haben, die möglicherweise als Vorläufer gilt.
So oder so, ein Rekord ist Niedersachsen sicher:
Am 30. April 2010 schafft es ein Großküchenhersteller in Wolfenbüttel mit seiner 175,2 Kilogramm schweren und 320 Meter langen Currywurst ins Guinness-Buch der Rekorde.
Nach dem Braten wurde sie mit rund 95 Kilogramm Tomatensoße und einem Kilo Currypulver verfeinert und an die Besucher verteilt. 😆
Auch in gehobenen Restaurants hat die Currywurst inzwischen ihren Platz gefunden.
Im berühmten Hotel Adlon in Berlin steht sie seit 2018 auf der Speisekarte und zählt zu den Highlights des Hauses – für 26 Euro.
Rund 800 Portionen pro Monat werden einer Hotel-Sprecherin zufolge bestellt, vor allem von internationalen Gästen.
Die genaue Rezeptur sei geheim, doch sie enthalte exotische Zutaten wie Mango, Zitronengras und Sternanis.
Dazu eine Prise Blattgold und als Beilage ganz “stilvoll“ Pommes oder ein Milchbrötchen.
Die Currywurst hat nicht nur Imbissstände erobert, sondern auch die Musikszene.
Herbert Grönemeyer setzt ihr 1982 mit seinem gleichnamigen Song ein musikalisches Denkmal.
Der Text stammt von Dieter Krebs.
Das humorvolle Lied erschien auf dem Album "Total Egal".
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“Gehste inne Stadt. Wat macht dich da satt? 'Ne Currywurst“, so heißt es im Refrain, sei “dat einzig Wahre“.
Grönemeyer feiert den Snack mit all seiner Ruhrpott-Romantik.
"Kommste vonne Schicht. Wat schönret gibt et nich'. Als wie Currywurst."
Der Song wurde damals schnell zu einem Hit und spiegelt die bodenständige Kultur des Ruhrgebiets wider, wo die Currywurst genauso ein fester Bestandteil des Alltags ist.
Ehrensache, dass die vorgeblich “schärfste Currywurst der Welt“ aus dem Pott kommt.
Am 7. September laden die Betreiber von “Die Currywurst“ in Wanne-Eickel zur Scoville-Challenge ein, benannt nach dem US-amerikanischen Pharmakologen Wilbur L. Scoville.
Der entwickelte 1912 eine Skala zur Abschätzung der Schärfe von Früchten der Paprikapflanze.
Der Scoville-Grad (SCU für Scoville Units) zeigt den Grad der Verdünnung an, bei dem keine Schärfe mehr festzustellen war.
1 SCU bedeutet, dass man für 1ml der jeweiligen Substanz 1ml Wasser zum Verdünnen benötigt, damit keine Schärfe mehr festzustellen ist.
Die Teilnehmer der Challenge begeben sich in die Welt des Schmerzes. 🥵
Nach sechs Runden warten auf Unentwegte noch drei Stücke Bratwurst “Die Echte von Dönninghaus“ mit einer Sauce namens “Der Endgegner“, deren Schärfegrad auf 9.000.000 Scoville taxiert wird.
Zum Vergleich:
- Peperoni: 100 - 500 Scoville
- Tabascosauce: 2.500 - 5.000 Scoville
- Jalapeño-Chili: 2.500 – 8.000 Scoville
- üblicher Pfefferspray gegen Menschen (0,67 bis 1,33 % Capsaicinoide): 100.000 – 200.000 Scoville
- üblicher Pfefferspray zur Bärenabwehr (1,0 bis 2,0 % Capsaicinoide): 150.000 – 300.000 Scoville
- Habaneros (C.-chinense-Sorte): 100.000 - 350.000 Scoville
- Bhut-Jolokia- oder Naga-Jolokia-Chili (C.-chinense-Sorte): 1.000.000 Scoville
- reines Capsaicin: 16.000.000 Scoville
Als Preise winken für die beiden Erstplatzierten 100 beziehungsweise 50 Euro, der dritte Sieger darf ein “scharfes Überraschungspaket“ mit nach Hause nehmen.
Na, Mahlzeit!
Quellen: Ippen-Digital, General-Anzeiger, Tagesspiegel, Wikipedia