Zum 100. Geburtstag von Charles M. Schulz ("Peanuts")

SteveJ

V:I:P
Registriert
21 Apr. 2010
Themen
688
Beiträge
2.597
Reaktionen
6.345
Unterschätze keiner das klassische Inserat in der Tageszeitung. Es ermöglicht manchmal Weltkarrieren... ;)

"Möchten Sie zeichnen können?", fragte eine Anzeige, die dem Schüler einer Highschool in Minnesota in den Dreißigerjahren unterkam – und die er für sich mit "Ja" beantwortete.
Der junge Mann hieß Charles M. Schulz, wurde vor 100 Jahren, am 26. November 1922, in Minneapolis geboren, lernte tatsächlich zeichnen – und ist der Vater von Charlie Brown und Co. :)

Die erste Folge seiner legendären "Peanuts" erschien am 2. Oktober 1950 in sieben Zeitungen, sechs Jahre später druckten mehr als 100 US-Publikationen die Geschichten.
1965 hatte Snoopy, Charlie Browns Hund, seinen ersten Auftritt in einem der Strips, und kurz danach lief der erste "Peanuts"-Zeichentrickfilm im US-Fernsehen; 1967 wurde das Musical You’re a good Man, Charlie Brown am Off-Broadway uraufgeführt – der erste Kinofilm kam 1969 in die Lichtspielhäuser.
Parallel eroberten die Figuren den Merchandising-Markt und wurden in vielen Formen zu begehrten, hochpreisigen Sammlerobjekten.


Charles M. Schulz kümmerte sich immer liebevoll um seine Helden:
Keiner der täglichen Strips und keine der 1952 eingeführten Sonntagsseiten zeichnete er mit Assistenten – eine Praxis, die bei anderen erfolgreichen Comic-Serien durchaus üblich ist.
Am 12. Februar 2000 starb Schulz, wenige Stunden, bevor seine letzte Geschichte in mehr als 2600 Zeitungen in 75 Ländern erschien und von über 350 Millionen Menschen gelesen wurde.

Charlie Brown ist natürlich das Alter Ego von Charles M. Schulz.
Wie sein Protagonist war auch der Künstler ein scheues Kind, das sich zum Beispiel nie traute, dem Kunst-Club seiner Schule beizutreten.
Auch besaß Schulz sein Leben lang Hunde, als Teenager hatte er Spike, einen schwarz-weißen Beagle-Mischling.
Er sei einer der "liebenswürdigsten und zugleich eigensinnigsten Hunde", die er je gekannt habe, erinnerte er sich später.
Den Namen Spike wird er dann Snoopys Bruder geben, der in der Wüste lebt und mit einem Kaktus befreundet ist.
Auch seiner rothaarigen Ex Donna Johnson, die ihn 1950 nicht heiraten wollte – ihre Mutter war der Ansicht, Schulz würde es zu nichts bringen -, setzte der Zeichner ein Denkmal:
Sie ist das kleine namenlose Mädchen, das für Charlie Brown unerreichbar und daher auch für die Leserinnen und Leser der Cartoons nie sichtbar ist.
Diese Hommage wiederum machte niemanden stolzer als Johnsons Mutter.

Wo wir gerade beim Thema sind: Donna und Charles tauschten einst ihre Liebesbotschaften in einem von ihnen erfundenen Strichcode aus; eine Anspielung darauf, dass sie ihre Kurzschrift-Kurse schwänzte, um mit ihm abzuhängen.
Eben dieser Strichcode findet sich auch in den Peanuts wieder: in Woodstocks Sprechblasen.
"Ich habe keine Ahnung, warum es so viel unerwiderte Liebe in meinen Strips gibt", sagte Schulz einmal.
"Es scheint, als sei ich davon fasziniert, wenn nicht sogar besessen. Unerwiderte Liebe hat etwas Witziges an sich."

Und dennoch:
Der Künstler hatte in seinem Vertrag eine Klausel, dass nach seinem Tod niemand die Peanuts fortsetzen darf.
Es ist der größte Liebesbeweis, den Charles M. Schulz seinem Werk – und seinen Lesern – machen konnte... :)

Quellen: Ippen-Digital, Wikipedia
 

ferdibier58

V:I:P
Registriert
4 Aug. 2020
Themen
9
Beiträge
29.210
Reaktionen
46.560
Bis zu den peanuts wußte ich nicht wie gut Jazzmusik klingt 👍
 
Oben