Wirbel nach ARD-Sendung: Dieter Hallervorden schießt gegen Kritik zurück

Wie steht Ihr zur Verwendung umstrittener historischer Begriffe in einem satirischen Kontext?

  • Die Verwendung solcher Begriffe halte ich grundsätzlich für unangemessen.

    Stimmen: 6 14,0%
  • Ich verstehe den satirischen Ansatz, halte die Wortwahl aber für unpassend.

    Stimmen: 2 4,7%
  • Ich habe keine klare Meinung dazu.

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ich halte die Satire für einen legitimen Ausdruck künstlerischer Freiheit.

    Stimmen: 11 25,6%
  • Ich unterstütze den Mut und sehe darin eine notwendige Auseinandersetzung mit Sprachwandel.

    Stimmen: 24 55,8%

  • Umfrageteilnehmer
    43

SteveJ

V:I:P
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Dieter Hallervorden hatte in der Sendung "75 Jahre ARD – Die große Jubiläumsshow" vom Samstagabend seinen "Palim, Palim!"-Sketch vorgeführt – allerdings in einer leicht abgewandelten Version, worin er das "N-Wort" und das "Z-Wort" verwendete.
Ersteres ist eine rassistische Bezeichnung für Schwarze, zweiteres eine früher in Deutschland gebräuchliche Bezeichnung für Sinti und Roma, die heute als diskriminierend gilt.
In der von Kai Pflaume präsentierten Sendung führte Hallervorden den Sketch mit seinem Schauspielpartner Harald Effenberg in einer Bühnenversion in einer Gefängniszelle auf.
Im Etagenbett sitzend, erzählte Hallervordens Figur dem anderen Insassen, warum er einsitzt:
Weil er die heute nicht mehr verwendeten Bezeichnungen für Schokokuss und Soße ungarischer Art genutzt hatte. :eek)

Dabei sprach Hallervorden vor dem Fernsehpublikum jene Wörter aus, die heute als rassistisch oder diskriminierend gelten.
"Wenn ich das gewusst hätte, dass man das nicht mehr sagt …", ließ Hallervorden seine Figur sagen und sagte unmittelbar danach die beiden Wörter.

Die offenbar gezielt eingesetzte Verwendung der beiden Wörter löste Unmut und eine teils erregte Debatte aus.
Einige Nutzer warfen Hallervorden Rassismus vor, andere lobten ihn für den ihrer Meinung nach mutigen Auftritt.

Der 89 Jahre alte Hallervorden wehrt sich jetzt gegen die Rassismusvorwürfe und teilt der Deutschen Presse-Agentur mit:
"In Ermangelung von Mut, sich über die wirklichen Missstände zu erregen, weil diese anzuprangern grade nicht in Mode ist, ereifert man sich über einen Komiker, der auf einem Knastbett sitzt und einen berühmten Sketch mit neuem Text beginnt."

Außerdem verteidigt Hallervorden seinen Auftritt als Satire.
"Woke Menschen von heute versuchen ängstlich, nicht aus der Reihe zu tanzen, befolgen akribisch alle Social-Media-Gebote, um keine Likes aufs Spiel zu setzen und verstehen keine Satire mehr, weil Satire aus Angst vor Missverständnissen nicht mehr vorkommt."

Die ARD nahm bereits am Sonntag Stellung zu Hallervordens Auftritt und erklärte:
"In seiner Rolle als Häftling thematisierte er überspitzt den Wandel der Sprache und verwendete dabei Begriffe, die heute aus guten Gründen nicht mehr zeitgemäß sind – in diesem satirischen Kontext jedoch bewusst als Provokation gesetzt wurden."
Der öffentlich-rechtliche Sender betonte, sich gegen jeden Rassismus auszusprechen.
Man stehe für Vielfalt, aber auch für Kunstfreiheit, so die ARD.

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Ich bitte um eine sachliche Diskussion ohne zu politisieren. :danke)
 

Erlkönig

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.....lass solch Beiträge einfach weg, dann entfällt jedwedes "politisieren".
:)


Ich würde sagen , ein wenig Intellektualität von Zeit zur Zeit hebt den IQ hier wieder an . Und interessiert mich bei weitem mehr als die Frage , was aus dem Sat-1 Frühstücksfernsehen geworden ist . :pistol)


Den aktuellen " Fall Hallervorden " kenne ich allerdings grad nicht. Den Leuten , die hier manchmal so eifrig die Krüge zerdeppern , sollte man mal eine Zeitreise in die Vergangenheit spendieren , dann sähe ihr eigenes zeitgemäßes Denken ganz schnell wieder anders aus .
 

Mac1000

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Diese Kritiken halte ich für dermaßen dämlich und überzogen, wir haben offenbar keine andern Probleme.
Wer jemals die Wörter Negerkuss und Zigeunerschnitzel benutzte wolllte einfach nur was zu ESSEN und keinen Menschen diskriminieren !!!!!!!!!

Aber besinnen wir uns lieber wieder auf die hübschen Damen hier im Forum !
 

Brian

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Wenn ich mir die derzeitige Weltlage anschaue komme ich immer wieder zu dem Schluss wir haben ganz andere Probleme,ich finde die Sache in diesem Thema genauso bescheuert wie das Gendern....
 

schatten

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Um uns herum geht die Welt zugrunde aber in Deutschland diskutiert man lieber weiterhin über political correctness.
Andrerseits... Deutschland nimmt eh keiner mehr ernst und die Welt retten wir auch nicht mehr also von daher können wir genausogut weiterhin Enzyklopedien über die richtige Anrede von diversen Volksgruppen verfassen.
 

Karlzberg

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Ich bin bei Change.org (Petitions-Plattform) registriert und bekomme immer wieder Petitionen vorgeschlagen.
Eine war nun zu genau dem Thema, da wurde sich dann darüber mokiert, dass u.a. ungestraft Indianer gesagt werden darf.
Hab kurz überlegt, eine Petition zu starten, die den geistigen Zustand dieser Petitionsstarter hinterfragt.
Allerdings ist das alles ja noch harmlos im Vergleich zu dem, was vor allem im Bereich vermeintlichen Antisemitismus' passiert, wo es ja tatsächlich zu Zensur und teils massiven, grundgesetzwidrigen Eingriffen in die Meinungsfreiheit kommt.
 

Jeaniholic

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Ich sehe die Problematisierung des Wortes "Neger" als eine ungerechtfertigte Übertragung eines Tabus aus den USA auf unseren europäischen Kontinent. Die USA hatten ja bis zur Abschaffung der Sklaverei das Phänomen von Menschen erster und zweiter Klasse bei sich. Und da in den USA die Sklaven alle schwarz oder mit anderen Worten Neger waren, ist die Bedeutung dieser Worte - schwarz, Neger - zusätzlich aufgeladen mit "Sklave" und "Mensch zweiter Klasse."

In Europa gab es diese Zusatzaufladung bis zum Herüberschwappen von political correctness aus den USA nie. Da war "Neger", bzw. schwarz immer rein deskriptiv gemeint. Eine Benennung der schwarzen Hautfarbe. In den USA mag man über so etwas diskutieren. Bei uns in Europa ist das albern.
 
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