SteveJ
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Eis oder Eiscreme?
Der Name macht bei Ware aus dem Supermarkt den Unterschied. Auch beim Thema Vanille muss man sehr aufpassen...
In den Sommermonaten sind die Tiefkühltruhen der Supermärkte stets gut gefüllt mit Speiseeis.
Vanille, Erdbeer und Schokolade sind traditionell die Lieblingssorten der Deutschen.
Begleitet werden sie von Stracciatella, Walnuss, Amarena und moderneren Kreationen wie Salzkaramell oder Cookie Dough.
Beim Einkauf sollte man möglichst nicht nur auf Sorte und Preis achten.
Beim Eis – auch bei abgepackter Industrieware – stecken die Qualitätsunterschiede im Detail...
Es beginnt schon beim Namen: ein “Schokoladeneis“ beispielsweise ist keine “Schokoladeneiscreme“.
Gemäß den Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuchs enthält eine Eiscreme ausschließlich Milchfett – und davon mindestens zehn Prozent.
Ein Rahm- oder Sahneeis wiederum enthält mindestens 18 Prozent Milchfett aus Sahne. Ein Milcheis muss aus 70 Prozent Milch bestehen.
Für ein schlichtes Eis gibt es diese Qualitätsvorgaben nicht.
Es kann daher auch mit preiswertem Pflanzenfett, etwa aus Kokos, anstelle von Milch oder Sahne hergestellt werden...
Ändert ein Hersteller die Rezeptur seiner Eiscreme und bringt sie, im Verpackungsdesign kaum verändert, als Eis auf den Markt, spricht man neudeutsch von “Skimpflation“:
Teure Zutaten wie Milch und Sahne werden dabei durch günstigere, im Beispiel Pflanzenfett und Wasser, ersetzt. Beim Hersteller klingelt aber die Kasse...
“Skimp“ bedeutet im Englischen so viel wie knausern.
Die Praxis ist legal, birgt aber ein nicht unerhebliches Täuschungspotenzial, schon allein, weil man beim Einkauf keinen Vorher-Nachher-Vergleich von Produktvarianten machen kann.
Das Prinzip lässt sich auch beim Fruchtanteil anwenden:
So enthalten “Erdbeereis“ oder “Erdbeerfruchteis“ üblicherweise mindestens 20 Prozent Erdbeeren.
Ein “Eis mit Erdbeere“ dagegen kommt mit einem Fruchtanteil von zehn Prozent aus.
In einem “Eis mit Erdbeergeschmack“ müssen gar keine echten Erdbeeren stecken.
Stattdessen sorgen Aroma- und Zusatzstoffe sowie färbende Pflanzenextrakte für eine erdbeerähnliche Wahrnehmung.
Bei einem “Vanilleeis“ sollte der Geschmack ausschließlich aus echter Vanille stammen.
Erkennbar ist das an den Begriffen Vanillemark, Vanilleextrakt oder natürliches Vanillearoma im Zutatenverzeichnis.
Der Zusatz “Bourbon“ steht für die geographische Herkunft: Vanille von den “Bourbon-Inseln“ im Indischen Ozean, darunter Madagaskar, Mauritius und die Seychellen, gilt als besonders aromatisch.
Ein “Eis mit Vanillegeschmack“ dagegen muss keine echten Vanillebestandteile enthalten.
Die verwendeten Aromen stammen aus anderen Quellen, zum Beispiel. werden sie biotechnologisch aus Cellulosefasern gewonnen oder chemisch-synthetisch im Labor hergestellt.
Übrigens: Schwarze Pünktchen im Eis sind kein verlässliches Qualitätsmerkmal!
Es handelt sich dabei zwar um gemahlene Vanilleschoten, allerdings wurden diese oftmals bereits extrahiert und enthalten kein Aroma mehr.
Es gaukelt aber dem Verbraucher vor, dass vermeintlich hochwertige Bourbon-Vanille verarbeitet wurde.
Ganz ohne Kleingedrucktes lesen zu müssen, lohnt es sich beim Einkauf, auf das Gewicht der Packungen zu achten.
Eis wird nämlich nach Volumen verkauft...
Bereits das ist eine lebensmittelrechtliche Besonderheit: eigentlich werden nur Flüssigkeiten nach Volumen verkauft.
Nimmt man nun im Geschäft zwei Ein-Liter-Becher verschiedener Hersteller in die Hand, können diese im Gewicht spürbar unterschiedlich ausfallen.
Das liegt an der eingeschlagenen Luft. Sie macht zum einen das Eis cremiger, zum anderen hilft sie Herstellungskosten zu sparen...
Viel kostenlose Luft ins Eis einzuschlagen und das Gemisch nach Bedarf mit Zusatzstoffen zu stabilisieren, spart teure Rohstoffe wie Milch und Früchte.
Ein Liter Eis wiegt dann beispielsweise nur noch etwa 500 Gramm.
Wer jetzt meint, besser an der Eisdiele ein "hausgemachtes" Eis zu kaufen, kann u.U. auch böse in die Falle tappen.
"Hausgemacht" heißt nämlich nicht zwingend "selbstgemacht"...
Das kann auch bedeuten, dass hier eine fertige Industriemischung vor Ort mit Milch aufgerührt und dann zu Eis gemacht wird.
Quellen: Ippen-Digital, Sebastian Lege - ZDFbesseresser
Der Name macht bei Ware aus dem Supermarkt den Unterschied. Auch beim Thema Vanille muss man sehr aufpassen...
In den Sommermonaten sind die Tiefkühltruhen der Supermärkte stets gut gefüllt mit Speiseeis.
Vanille, Erdbeer und Schokolade sind traditionell die Lieblingssorten der Deutschen.
Begleitet werden sie von Stracciatella, Walnuss, Amarena und moderneren Kreationen wie Salzkaramell oder Cookie Dough.
Beim Einkauf sollte man möglichst nicht nur auf Sorte und Preis achten.
Beim Eis – auch bei abgepackter Industrieware – stecken die Qualitätsunterschiede im Detail...
Es beginnt schon beim Namen: ein “Schokoladeneis“ beispielsweise ist keine “Schokoladeneiscreme“.
Gemäß den Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuchs enthält eine Eiscreme ausschließlich Milchfett – und davon mindestens zehn Prozent.
Ein Rahm- oder Sahneeis wiederum enthält mindestens 18 Prozent Milchfett aus Sahne. Ein Milcheis muss aus 70 Prozent Milch bestehen.
Für ein schlichtes Eis gibt es diese Qualitätsvorgaben nicht.
Es kann daher auch mit preiswertem Pflanzenfett, etwa aus Kokos, anstelle von Milch oder Sahne hergestellt werden...
Ändert ein Hersteller die Rezeptur seiner Eiscreme und bringt sie, im Verpackungsdesign kaum verändert, als Eis auf den Markt, spricht man neudeutsch von “Skimpflation“:
Teure Zutaten wie Milch und Sahne werden dabei durch günstigere, im Beispiel Pflanzenfett und Wasser, ersetzt. Beim Hersteller klingelt aber die Kasse...
“Skimp“ bedeutet im Englischen so viel wie knausern.
Die Praxis ist legal, birgt aber ein nicht unerhebliches Täuschungspotenzial, schon allein, weil man beim Einkauf keinen Vorher-Nachher-Vergleich von Produktvarianten machen kann.
Das Prinzip lässt sich auch beim Fruchtanteil anwenden:
So enthalten “Erdbeereis“ oder “Erdbeerfruchteis“ üblicherweise mindestens 20 Prozent Erdbeeren.
Ein “Eis mit Erdbeere“ dagegen kommt mit einem Fruchtanteil von zehn Prozent aus.
In einem “Eis mit Erdbeergeschmack“ müssen gar keine echten Erdbeeren stecken.
Stattdessen sorgen Aroma- und Zusatzstoffe sowie färbende Pflanzenextrakte für eine erdbeerähnliche Wahrnehmung.
Bei einem “Vanilleeis“ sollte der Geschmack ausschließlich aus echter Vanille stammen.
Erkennbar ist das an den Begriffen Vanillemark, Vanilleextrakt oder natürliches Vanillearoma im Zutatenverzeichnis.
Der Zusatz “Bourbon“ steht für die geographische Herkunft: Vanille von den “Bourbon-Inseln“ im Indischen Ozean, darunter Madagaskar, Mauritius und die Seychellen, gilt als besonders aromatisch.
Ein “Eis mit Vanillegeschmack“ dagegen muss keine echten Vanillebestandteile enthalten.
Die verwendeten Aromen stammen aus anderen Quellen, zum Beispiel. werden sie biotechnologisch aus Cellulosefasern gewonnen oder chemisch-synthetisch im Labor hergestellt.
Übrigens: Schwarze Pünktchen im Eis sind kein verlässliches Qualitätsmerkmal!
Es handelt sich dabei zwar um gemahlene Vanilleschoten, allerdings wurden diese oftmals bereits extrahiert und enthalten kein Aroma mehr.
Es gaukelt aber dem Verbraucher vor, dass vermeintlich hochwertige Bourbon-Vanille verarbeitet wurde.
Ganz ohne Kleingedrucktes lesen zu müssen, lohnt es sich beim Einkauf, auf das Gewicht der Packungen zu achten.
Eis wird nämlich nach Volumen verkauft...
Bereits das ist eine lebensmittelrechtliche Besonderheit: eigentlich werden nur Flüssigkeiten nach Volumen verkauft.
Nimmt man nun im Geschäft zwei Ein-Liter-Becher verschiedener Hersteller in die Hand, können diese im Gewicht spürbar unterschiedlich ausfallen.
Das liegt an der eingeschlagenen Luft. Sie macht zum einen das Eis cremiger, zum anderen hilft sie Herstellungskosten zu sparen...
Viel kostenlose Luft ins Eis einzuschlagen und das Gemisch nach Bedarf mit Zusatzstoffen zu stabilisieren, spart teure Rohstoffe wie Milch und Früchte.
Ein Liter Eis wiegt dann beispielsweise nur noch etwa 500 Gramm.
Wer jetzt meint, besser an der Eisdiele ein "hausgemachtes" Eis zu kaufen, kann u.U. auch böse in die Falle tappen.
"Hausgemacht" heißt nämlich nicht zwingend "selbstgemacht"...
Das kann auch bedeuten, dass hier eine fertige Industriemischung vor Ort mit Milch aufgerührt und dann zu Eis gemacht wird.
Quellen: Ippen-Digital, Sebastian Lege - ZDFbesseresser