SteveJ
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Die Vereinigten Staaten von Amerika sind wohl oder übel mit keinem anderen Land der Erde vergleichbar.
Diese Nation ist für viele Eigenheiten bekannt, wovon viele für den Rest der Welt geradezu unerklärlich sind. 🤷♂️
Vom Essen über die Art und Weise, wie Geschäfte gemacht werden, bis hin zu den kulturellen Maßstäben – hier einige Eigenheiten, die Nicht-US-Amerikaner oft einfach nicht verstehen:
Diese Nation ist für viele Eigenheiten bekannt, wovon viele für den Rest der Welt geradezu unerklärlich sind. 🤷♂️
Vom Essen über die Art und Weise, wie Geschäfte gemacht werden, bis hin zu den kulturellen Maßstäben – hier einige Eigenheiten, die Nicht-US-Amerikaner oft einfach nicht verstehen:
- Das angloamerikanische Mess- und Maßsystem
Liberia, Myanmar und die Vereinigten Staaten von Amerika: Das ist die Liste der Länder, die das metrische System nicht verwenden.
Alle anderen 192 Nationen fragen sich deshalb: Was ist denn da los?
Die USA haben sich von Anfang an, d.h. seit dem 18. Jahrhundert, nie wirklich mit dem metrischen System angefreundet, dies lag zunächst an den wenig freundlichen Beziehungen zu Frankreich, wo dieses System seinen Ursprung hat.
Im Laufe der Jahrzehnte konnte sich das metrische System im Lande Onkel Sams nicht durchsetzen – trotz wiederholter Bemühungen, es einzuführen.
Die US-Amerikaner:innen hielten an dem archaischen und zuweilen gefährlichen angloamerikanischen Mess- und Maßsystem fest.
Nun kann man sich fragen, ob die USA jemals auf das metrische System umsteigen werden oder ob der Rest der Welt diese Nation weiterhin dafür belächeln wird, dass sie bei Pfund, Zoll, Gallonen und Meilen bleibt.
- Alle Geldscheine sehen fast gleich aus
Alle Touristen, die in die USA reisen, kennen den unangenehmen Moment, wenn sie in ihre Brieftasche greifen, um etwas zu bezahlen, und unangenehm lange dafür brauchen, herauszufinden, welcher Schein welcher ist.
Die USA verwenden auch immer noch 1-Dollar-Scheine und keine Münzen wie die meisten anderen Länder; die Scheine haben alle die gleiche Größe, und obwohl kürzlich einige unterschiedlich schattierte Scheine eingeführt wurden, sind die Unterschiede so minimal, dass sie kaum auffallen.
Lediglich am abgebildeten Kopf kann man sie eindeutig unterscheiden.
Sicher, die Farbe des Geldes ist grün, aber das muss nicht die einzige Farbe sein.
- Die Steuer ist nicht auf dem Preisschild enthalten
Auslände in den USA müssen sich mit der Täuschung durch US-amerikanische Preisschilder auseinandersetzen, da die Kosten für Artikel im wahrsten Sinne des Wortes höher sind, als sie auf den ersten Blick erscheinen.
Von Anfang an wurde die Mehrwertsteuer erst beim Verkauf dazu gerechnet.
Das liegt daran, dass diese Art von Steuern in den USA bis Mitte des 20. Jahrhunderts nicht üblich war.
Erschwerend kommt hinzu, dass jeder Staat einen anderen Steuersatz hat, und einige davon sogar einen progressiven.
Daher gewöhnten sich die Unternehmen daran, mit Preisen ohne Steuer zu werben, was mittlerweile ein wichtiger Bestandteil der US-amerikanischen Konsumkultur ist.
Das ist ein schwacher Trost für Touristen, die durch die Staaten reisen und an jedem Ort einen anderen Preis für einen Burger zahlen.
- Riesige Portionen
Der Dokumentarfilm Super Size Me aus dem Jahr 2004 hat viel dazu beigetragen, die Adipositas-Epidemie in den USA aufzudecken, und obwohl seit den letzten Jahren eine größere Bewegung hin zu gesünderen Optionen gibt, ist die Portionskontrolle immer noch nicht da, wo sie sein sollte... 😒
Eine kürzlich im American Journal of Public Health veröffentlichte Studie hat ergeben, dass Fast-Food-Produkte wie Hamburger, Pommes Frites und Limonaden heute in Größen verkauft werden, die bis zu fünfmal größer sind als zu dem Zeitpunkt, als sie auf den Markt kamen.
Manche Mahlzeiten enthalten genug Kalorien für einen ganzen Tag.
Während also US-Amerikaner von ihren Epic Meal Times-Posts begeistert sind, sind andere Länder davon ziemlich angewidert.
- Umengen Eis in Getränken
Was ist besser als kalt? Ice cold!
Das ist nicht nur ein großartiger Songtext von Outkast, sondern auch eine US-amerikanische Philosophie, wenn es um Getränke geht.
Kaum etwas ist US-amerikanischer als ein Glas zu nehmen und es bis zum Rand mit Eis zu füllen, bevor man das Getränk der Wahl hineinschüttet.
Diese Praxis geht auf das 19. Jahrhundert zurück, als die meisten US-amerikanischen Haushalte bereits eine Eisbox hatten.
Die meisten anderen Länder kommen mit zimmerwarmen oder leicht gekühlten Getränken gut zurecht, in den USA ist das allerdings nicht der Fall.
- Kostenloses Nachfüllen
Angesichts der Tatsache, dass 90 Prozent der US-amerikanischen Getränke aus Eis bestehen, ist es nicht verwunderlich, dass erwartet wird, sie kostenlos nachfüllen zu können, denn sie hatten ja auch kaum Flüssigkeit dabei!
Getränkeautomaten, die ein unbegrenztes Nachfüllen ermöglichen, gibt es in den USA offiziell bereits seit 1988.
Diese Praxis passt perfekt zur US-amerikanischen Einstellung "alles ist größer, mehr ist besser".
Die guten Zeiten werden jedoch nicht ewig anhalten: McDonald's hat kürzlich angekündigt, dass es bis 2032 die Selbstbedienungsgetränkestationen in den USA abschaffen wird...
- Trinkgeldkultur
Die Trinkgeldkultur ist seit langem weltweit umstritten – sollte man:frau Trinkgeld geben, wann sollte man es tun, wie viel sollte man geben usw.
Aber besonders in den USA ist dieses Thema außer Kontrolle geraten, wo die Aufforderung, Trinkgeld zu geben, überall präsent ist, auch bei Takeout-Bestellungen oder Selbstbedienungskassen.
Es ist inzwischen so weit gekommen, dass selbst US-Amerikaner:innen nicht mehr wissen, wann sie Trinkgeld geben sollten oder wie viel Trinkgeld angemessen ist.
Die Lösung liegt auf der Hand: Den Beschäftigten im Dienstleistungssektor sollte ein existenzsichernder Lohn bezahlt werden – und doch scheint die Last immer mehr auf die Verbraucher abgewälzt zu werden.
- Lähmende College-Schulden
Wie steht es um die Lebenssituation der US-amerikanischen Kellnerin oder des Baristas, der oder dem Sie ein anständiges Trinkgeld geben wollen?
Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass diese Person allein durch den Besuch des Colleges mit horrenden Schulden konfrontiert ist – oder kurz davor steht.
Im März 2023 beliefen sich die bundesstaatlichen Studierendenkredite in den Vereinigten Staaten insgesamt auf mehr als 1,6 Billionen US-Dollar, eine Zahl, die sich in den letzten zwei Jahrzehnten mehr als verdoppelt hat und höher ist als Autokredite und Kreditkartenschulden.
Dies ist in vielen Teilen der Welt, in denen die postsekundäre Bildung erschwinglich, wenn nicht sogar kostenlos, und die Schulden aus den Lebenshaltungskosten stammen, geradezu unbegreiflich.
Sich ein finanzielles Loch zu graben, aus dem man vielleicht nicht mehr herauskommt: Das ist der US-amerikanische Stil!
- Collegesport
Sie mögen zwar alle pleite sein, aber das hält die meisten Studenten und Absolventen in den Vereinigten Staaten nicht davon ab, ihre Lieblingssportmannschaften anzufeuern.
Das ist US-amerikanischer sportlicher Exzeptionalismus in seiner reinsten Form:
So viel Zeit, Mühe und Geld wird in das so genannte "Amateur-Ideal" des Sports gesteckt.
Nirgendwo sonst auf der Welt ist der Universitäts- oder Hochschulsport auch nur annähernd so wichtig, auch weil es je nach Sportart tragfähige Alternativen auf vielen verschiedenen Ebenen gibt.
Aber March Madness und College Football werden in den USA als genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger, angesehen als der Profisport.
- Rote Plastikbecher
Ein weiteres markantes Merkmal des US-amerikanischen College-Lebens sind die großen roten Plastikbecher.
Die Becher der Marke Solo sind in praktisch jedem Film zu sehen, in dem eine College-Party vorkommt.
Nicht-US-Amerikaner:innen fragen sich vermutlich, ob die roten Becher wirklich so verbreitet sind. Die Antwort ist ein klares Ja.
- Mindestalter für Alkoholkonsum
Wie viele der partywütigen College-Kids haben das gesetzliche Mindestalter für Alkoholkonsum bereits erreicht?
In den USA darf eine überwältigende Anzahl von ihnen wahrscheinlich legal noch keinen Alkohol trinken, da das Mindestalter bei 21 Jahren liegt.
Dies ist für Menschen aus anderen Teilen der Welt, in denen das Mindestalter für den Alkoholkonsum viel niedriger ist, sehr überraschend und verwirrend.
Das gesetzliche Mindestalter für Alkoholkonsum von 21 Jahren wurde in den USA nach der Prohibition eingeführt.
Als das Wahlalter auf 18 Jahre herabgesetzt wurde, setzten viele Staaten allerdings auch das Mindestalter für den Alkoholkonsum herab, bis sich Organisationen wie MADD in den 1980er Jahren erfolgreich für die Wiedereinführung des Mindestalters von 21 Jahren einsetzten.
Man kan sich also bei ihnen – und bei Präsident Ronald Reagan – dafür bedanken, dass man erst älter sein muss, bevor man auf einer Party ein Bier oder einen Cocktail trinken darf.
- Autokultur
US-Amerikanern lieben ihre Automobile wahrscheinlich mehr als jedes andere Land.
Diese Liebesaffäre wurde 1970 richtig heiß, als 118 Millionen Autos auf den Straßen der Vereinigten Staaten unterwegs waren, mehr als viermal so viele wie eine Generation davor.
Während viele Nationen auf der ganzen Welt alternative Verkehrsmittel einsetzen und ihre Großstädte auf Fahrräder und öffentliche Verkehrsmittel ausrichten, haben die USA fast die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen und setzen auf mehr Autobahnen, Schnellstraßen und Vororte.
- Stoßstangenaufkleber
US-amerikanische Autobesitzer sind offenkundig stolz und teilen ihre Weltanschauung oftmals in Form von Autoaufklebern auf der Rückseite ihres Wagens mit.
Am häufigsten werden politische Aussage aufgeklebt, da viele US-Amerikaner ihr Auto als Ausdruck ihrer Persönlichkeit betrachten.
Es ist sicherlich eine bequeme Möglichkeit für Ausländer, ein Gefühl dafür zu bekommen, was die Person im Auto vor ihnen über aktuelle Ereignisse denkt.
- Überall Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente
Eines der typischsten US-amerikanischen Phänomene, das Besucher:innen des Landes sofort auffällt, ist die starke Verbreitung von Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente.
Ob im Fernsehen, in den sozialen Medien, auf den Bussen oder auf einer riesigen Plakatwand, sie nehmen buchstäblich überall Platz ein.
Nur in den USA und in Neuseeland dürfen Arzneimittelhersteller verschreibungspflichtige Medikamente direkt bei den Verbrauchern bewerben.
Deshalb sind Menschen aus Europa, Asien, Südamerika und Afrika verwirrt, wenn sie so viele Werbespots für diese Medikamente sehen.
- Überall Flaggen
Im Grunde genommen ist an jeder freien Stelle, die nicht von einer Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente belegt ist, eine US-amerikanische Flagge zu sehen.
Das klingt wie eine Übertreibung, aber alle, die die USA für längere Zeit besuchen, wissen, dass es nicht so weit hergeholt ist.
Nach den Ereignissen von 9/11 sah man:frau überall im Land Flaggen wehen, ob auf Regierungsgebäuden, Banken, Einkaufszentren oder den Rückseiten von Lastwagen.
Wissbegierige Touristen könnten annehmen, dass sie an einem Feiertag zu Besuch sind, aber vermutlich handelt es nur um einen gewöhnlichen Freitag.
- Das Datumsformat
Dies ist ein Thema, bei dem – je nach Herkunftsland – ein Weg völlig richtig und der andere völlig falsch erscheint.
In den Vereinigten Staaten wird seit der Kolonialzeit "mm-tt-jjjj" als Datumsformat verwendet.
Das Vereinigte Königreich hatte diese Schreibweise vor dem 20. Jahrhundert, stellte aber auf "tt-mm-jjjj" um, um mit Europa übereinzustimmen.
Heutzutage schreiben fast alle Länder der Erde "tt-mm-jjjj", außer den USA, Kanada und einer Handvoll anderer Länder.
Akzeptiert einfach, dass es für Euch seltsam aussieht.
- Der Spalt bei den Toilettenkabinen
Es gibt keinen peinlicheren Moment in den USA als den, wenn die Natur ruft und man sich in einer US-amerikanischen Toilette mit einem Spalt wiederfindet und dann jemand versucht, sich den Weg hinein zu bahnen.
Ihr fragt Euch vielleicht, warum die Toiletten unten und oben überhaupt offen sind?
Primär soll dies anzeigen, wann die Toilette besetzt ist, was natürlich nicht immer funktioniert.
Außerdem ist es für das Reinigungspersonal einfacher, den Bereich zu reinigen.
Darüber hinaus ist es sicherer: Der offene Raum ermöglicht einen schnelleren Zugriff, wenn jemand in Not ist oder etwas Illegales tut.
Aber der wahre Grund ist natürlich, dass es billiger ist, die Toiletten nicht ganz bis zum Boden zu bauen.
- Lange Shorts
Kurze Hosen sollen kurz sein: Das verrät schon der Name.
Warum also viele US-Amerikaner:innen den Zweck vereiteln, indem sie lange Shorts tragen, ist für Urlauber:innen aus dem Ausland rätselhaft.
Ob Boardshorts, Cargoshorts, Basketballshorts oder knielange Badehosen – kurze Hosen findet man in den USA nur selten.
Der Modefotograf Juergen Teller hat dieses Phänomen mit folgenden Worten auf den Punkt gebracht: "Was sollen Shorts, wenn sie nicht wirklich kurz sind?"
- Eine "Karen“ sein
Jammern, sich beschweren und mit Klagen drohen: So werden die meisten US-Amerikaner vom Rest der Welt wahrgenommen. Und die Daten bestätigen das.
Das britische Unternehmen Bionic hat im Jahr 2021 eine Studie durchgeführt, die ergab, dass es in den Vereinigten Staaten weitaus mehr "Karens“ gibt als in jedem anderen Land.
Der Name Karen steht für Personen, die unausstehlich, anspruchsvoll und privilegiert sind und einfach ihren Willen durchsetzen müssen.
Wenn Ihr Euch im selben Gebäude befindet wie jemand, der lautstark darum bittet, "mit dem Manager zu sprechen", solltet Ihr Euch Popcorn und einen bequemen Sitzplatz suchen, denn es wird bestimmt unterhaltsam.