SteveJ
V:I:P
- Registriert
- 21 Apr. 2010
- Themen
- 1.057
- Beiträge
- 3.272
- Reaktionen
- 8.451
Wie eine Sprecherin der Bundes-CDU heute in Berlin bestätigte, starb er am bereits Samstag nach kurzer, schwerer Krankheit.
Zuerst hatten die "Neue Westfälische" und das "Westfalen-Blatt" berichtet.
Das Radio Bielefeld, der Münchner Merkur und auch die Kronen-Zeitung berichtete, Töpfer sei nach einem schweren Sturz in München gestorben...
Töpfer wurde 85 Jahre alt.
Der CDU-Politiker war zwischen 1987 und 1994 Umweltminister im Kabinett von Helmut Kohl.
Er war Deutschlands zweiter Umweltminister – aber der erste, der das Amt nachhaltig prägte.
Später engagierte er sich für Umweltthemen bei den Vereinten Nationen.
Über Jahrzehnte galt Töpfer als das "grüne Gewissen" der Christdemokraten, bis ins hohe Alter wurde er nicht müde, eine nachhaltige Politik anzumahnen.
Töpfer wurde am 29. Juli 1938 in Waldenburg/Schlesien (heute Wałbrzych) geboren und kam nach dem Zweiten Weltkrieg nach Höxter in Westfalen.
Die Familie war arm, das weckte den Ehrgeiz des Jungen.
"Man war schon ein hungriger Mensch, der vorankommen wollte."
Abitur, Studium, Doktorarbeit, Professur, CDU-Politiker - Töpfer war "immer auf der Suche nach dem nächsten", wie er einmal sagte.
Viele Jahre später sollte Höxter ihn zum Ehrenbürger der Stadt machen.
Den Weg in die Politik schlug Töpfer in den Siebzigerjahren im Saarland ein, wo er einen Posten in der Staatskanzlei übernahm.
Später wurde er in Rheinland-Pfalz erst Staatssekretär und dann Landesminister für Umwelt und Gesundheit, bevor er dann in die Bundespolitik wechselte.
Zweimal kandidierte Töpfer später erfolglos als CDU-Spitzenkandidat bei der Landtagswahl im Saarland.
1987 übernahm er dann das Amt des Bundesumweltministers von Walter Wallmann, der seinerseits erst 1986 ins Amt kam.
Die Atomkatastrophe von Tschernobyl im April 1986 hatte die Regierung des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl (CDU) bewogen, Umweltthemen und auch den Bereich Reaktorsicherheit in einem eigenen Ministerium zu bündeln.
Schon 1988 forderte Töpfer eine Zukunft ohne Kernenergie, aber auch mit immer weniger fossilen Energien.
1996 vertrat er Deutschland bei der UN-Habitat-Konferenz in Istanbul.
Dort ging es um die Lebensqualität in den Städten - und damit auch um die Themen Armut und Umwelt.
Dass sie eng zusammengehören, davon war Töpfer spätestens seit seiner Arbeit als Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) überzeugt.
Von 1998 bis 2006 leitete er sozusagen das Umweltministerium der Welt in der kenianischen Hauptstadt Nairobi.
Das Leben der Menschen dort beeindruckte ihn tief.
Sein Credo war: Armut ist Gift für die Umwelt, und Umweltschutz sichert die Lebensqualität kommender Generationen.
Aus "Mister Umwelt", wie er früher oft genannt wurde, war "Mister Nachhaltigkeit" geworden.
Auch nach seiner Rückkehr 2006 blieb er in der deutschen Öffentlichkeit präsent.
Er hielt Vorträge, ging in Talkshows, war in der Ethikkommission für Atomenergie aktiv und an der Gründung des Forschungszentrums für Nachhaltigkeit IASS in Potsdam beteiligt.
Auch seiner Partei ließ Töpfer keine Ruhe - er blieb einer der profiliertesten Umweltpolitiker der Union.
Als 2019 der Klimaschutz ganz nach oben auf die Agenda rückte, attestierte Töpfer seinen Christdemokraten "viel Luft nach oben" bei diesem Thema und stellte eben erst getroffene Richtungsentscheidungen der Union öffentlich infrage.
Eine Legende um seine Person konnte Töpfer, auch wenn er es immer wieder versuchte, nicht so recht ausräumen:
Dass er mit dem Sprung in den Rhein beweisen wollte, dass dieser sauber genug zum Schwimmen sei.
Der berühmte Badeausflug 1988 sei nur Folge einer verlorenen Wette gewesen, beteuerte er immer wieder.
Die amtierende Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) drückte in einer Stellungnahme ihr Mitgefühl mit der Familie aus.
"Mit Klaus Töpfer verlieren wir einen unserer großen Umweltpolitiker.
Er stand für das Aussöhnen von Ökologie und Ökonomie und hat die internationale Umweltpolitik geprägt. Ich bin dankbar, für jede unsere Begegnungen."
Ihre Gedanken seien bei der Familie des Verstorbenen.
R.I.P. Klaus Töpfer 🕯️
Quellen: Spiegel, n-tv, Bild, Tagesschau, Kronen-Zeitung, Wikipedia
Zuerst hatten die "Neue Westfälische" und das "Westfalen-Blatt" berichtet.
Das Radio Bielefeld, der Münchner Merkur und auch die Kronen-Zeitung berichtete, Töpfer sei nach einem schweren Sturz in München gestorben...
Töpfer wurde 85 Jahre alt.
Der CDU-Politiker war zwischen 1987 und 1994 Umweltminister im Kabinett von Helmut Kohl.
Er war Deutschlands zweiter Umweltminister – aber der erste, der das Amt nachhaltig prägte.
Später engagierte er sich für Umweltthemen bei den Vereinten Nationen.
Über Jahrzehnte galt Töpfer als das "grüne Gewissen" der Christdemokraten, bis ins hohe Alter wurde er nicht müde, eine nachhaltige Politik anzumahnen.
Töpfer wurde am 29. Juli 1938 in Waldenburg/Schlesien (heute Wałbrzych) geboren und kam nach dem Zweiten Weltkrieg nach Höxter in Westfalen.
Die Familie war arm, das weckte den Ehrgeiz des Jungen.
"Man war schon ein hungriger Mensch, der vorankommen wollte."
Abitur, Studium, Doktorarbeit, Professur, CDU-Politiker - Töpfer war "immer auf der Suche nach dem nächsten", wie er einmal sagte.
Viele Jahre später sollte Höxter ihn zum Ehrenbürger der Stadt machen.
Den Weg in die Politik schlug Töpfer in den Siebzigerjahren im Saarland ein, wo er einen Posten in der Staatskanzlei übernahm.
Später wurde er in Rheinland-Pfalz erst Staatssekretär und dann Landesminister für Umwelt und Gesundheit, bevor er dann in die Bundespolitik wechselte.
Zweimal kandidierte Töpfer später erfolglos als CDU-Spitzenkandidat bei der Landtagswahl im Saarland.
1987 übernahm er dann das Amt des Bundesumweltministers von Walter Wallmann, der seinerseits erst 1986 ins Amt kam.
Die Atomkatastrophe von Tschernobyl im April 1986 hatte die Regierung des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl (CDU) bewogen, Umweltthemen und auch den Bereich Reaktorsicherheit in einem eigenen Ministerium zu bündeln.
Schon 1988 forderte Töpfer eine Zukunft ohne Kernenergie, aber auch mit immer weniger fossilen Energien.
1996 vertrat er Deutschland bei der UN-Habitat-Konferenz in Istanbul.
Dort ging es um die Lebensqualität in den Städten - und damit auch um die Themen Armut und Umwelt.
Dass sie eng zusammengehören, davon war Töpfer spätestens seit seiner Arbeit als Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) überzeugt.
Von 1998 bis 2006 leitete er sozusagen das Umweltministerium der Welt in der kenianischen Hauptstadt Nairobi.
Das Leben der Menschen dort beeindruckte ihn tief.
Sein Credo war: Armut ist Gift für die Umwelt, und Umweltschutz sichert die Lebensqualität kommender Generationen.
Aus "Mister Umwelt", wie er früher oft genannt wurde, war "Mister Nachhaltigkeit" geworden.
Auch nach seiner Rückkehr 2006 blieb er in der deutschen Öffentlichkeit präsent.
Er hielt Vorträge, ging in Talkshows, war in der Ethikkommission für Atomenergie aktiv und an der Gründung des Forschungszentrums für Nachhaltigkeit IASS in Potsdam beteiligt.
Auch seiner Partei ließ Töpfer keine Ruhe - er blieb einer der profiliertesten Umweltpolitiker der Union.
Als 2019 der Klimaschutz ganz nach oben auf die Agenda rückte, attestierte Töpfer seinen Christdemokraten "viel Luft nach oben" bei diesem Thema und stellte eben erst getroffene Richtungsentscheidungen der Union öffentlich infrage.
Eine Legende um seine Person konnte Töpfer, auch wenn er es immer wieder versuchte, nicht so recht ausräumen:
Dass er mit dem Sprung in den Rhein beweisen wollte, dass dieser sauber genug zum Schwimmen sei.
Der berühmte Badeausflug 1988 sei nur Folge einer verlorenen Wette gewesen, beteuerte er immer wieder.
Die amtierende Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) drückte in einer Stellungnahme ihr Mitgefühl mit der Familie aus.
"Mit Klaus Töpfer verlieren wir einen unserer großen Umweltpolitiker.
Er stand für das Aussöhnen von Ökologie und Ökonomie und hat die internationale Umweltpolitik geprägt. Ich bin dankbar, für jede unsere Begegnungen."
Ihre Gedanken seien bei der Familie des Verstorbenen.
R.I.P. Klaus Töpfer 🕯️
Quellen: Spiegel, n-tv, Bild, Tagesschau, Kronen-Zeitung, Wikipedia