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Verbraucher Spenden für Japan: Das gilt es zu beachten
Berlin (dpa/tmn) - Nach dem verheerenden Erdbeben, Tsunami und den Atomunfällen in Japan rufen viele Hilfsorganisationen zu Spenden auf. Damit das Geld wirklich bei den Betroffenen ankommt, sollten Spender einige Punkte beachten - und sich vor Betrugsversuchen schützen.
Wer den Menschen in Japan mit einer Spende helfen will, sollte sich vor einer Überweisung vergewissern, dass die betreffende Hilfsorganisation die nötige Kompetenz besitzt, erklärt das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) in Berlin. Das heißt: Die Organisation sollte sich mit den örtlichen Bedingungen auskennen, über gut funktionierende Kontakte verfügen und sich mit den Behörden und anderen Hilfsorganisationen vor Ort gut abstimmen.
Bei Spendenaufrufen, die viele Emotionen wecken, aber wenig Informationen über die konkret geplanten Hilfsmaßnahmen bieten, sei Misstrauen angebracht, rät das DZI. Spender sollten daher sorgfältig darauf achten, dass dem Spendenaufruf genau zu entnehmen ist, wie und für wen die gesammelten Gelder eingesetzt werden sollen.
Viele würden statt Geld ohnehin lieber Kleider und Decken spenden. Die Flut hat vielen Japanern nur das gelassen, was sie am Körper tragen. Doch die gut gemeinte Kleiderspende aus Deutschland leistet keine echte Hilfe. «Geldspenden können von den Hilfsorganisationen zumeist flexibler und effizienter eingesetzt werden als Sachspenden», erläutert das DZI.
«Die Transportkosten nach Japan sind höher als der Sachwert der Spenden», sagt auch Silvia Holten von der Hilfsaktion World Vision Deutschland in Friedrichsdorf. Birte Steigert von der «Aktion Deutschland Hilft» in Bonn erläutert: «Es ist auch ein logistisches Problem,
200 000 Decken dorthin zu bekommen. Außerdem kostet es uns zusätzliche Spendengelder, den Transport zu bezahlen.»
Noch seien die in Japan ansässigen Hilfsorganisationen mit Hilfe von Geldspenden in der Lage, die Güter direkt im Land zu beschaffen, sagen die Expertinnen. Ginge das nicht mehr, würden man diese zunächst aus umliegenden Ländern holen. Das DZI weist darauf hin, dass Sachgüter nur dann gespendet werden sollen, wenn seriöse Organisationen gezielt darum bitten.
Quelle: n-tv.de / dpa
Gruss vom Gollum