SteveJ
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Tränen lügen nicht, Schlagersänger schon. Oder sie schwindeln zumindest, wenn es um ihren Ruhestand geht.
Denn bei den Legenden aus Hecks Hitparade gilt, frei nach Peter Maffay: "Und wenn ich geh, dann geht nur ein Teil von mir.“
In keiner anderen Branche ist das ständige Zurücktreten und Wiederkommen so Usus wie bei den nimmermüden Leistungsträgern von Florian Silbereisen und Andrea "Kiwi" Kiewel.
Gerade hat Vicky Leandros (75) ihr wahrscheinlich letztes München-Konzert gegeben.
Aber niemand weiß, ob sie nicht doch zurückkehrt mit Theo aus Lodz und vom Kochen mit den drei Enkelkindern.
Beim Adieu in der Isarphilharmonie hat sie bereits "noch ein paar Termine 2025“ angedeutet.
Die bereits mehrfach zurückgetretene Michelle (52) verabschiedet sich gerade tränenreich vom "Haifischbecken“ des Schlagers: "Ich kann nicht mehr.“
Bis Februar 2026 muss sie aber noch können, bis dahin stehen Konzerttermine an.
Und wer weiß, ob es dann nicht heißt "Freu dich bloß nicht zu früh“ (Gitte, 1980) – auf die Frührente.
Natürlich tritt auch die eben zitierte Gitte Hænning (78) weiter auf.
Immer wieder sonntags, bei Stefan Mross oder Kiwi kommen sie alle zurück.
Gerade ist im "Fernsehgarten“ auch Cindy Berger (79) aufgetaucht, mit Cindy & Bert die wahre Mrs. "Immer wieder sonntags“ (1973).
Sie hatte sich nach dem Tod ihres Ex-Gatten Bert 2012 zurückgezogen.
Jetzt steht sie mit neuem Partner als "Norbi & Cindy Berger“ wieder auf der Bühne.
Nächster Termin: der "SeniorInnen Song Contest“ am 5. Oktober in Berlin, Eintritt frei.
Unter dem Motto "Niemals geht man so ganz“ (Trude Herr, 1987) folgen sie alle dem Ratschlag "Häng die Gitarre nicht an den Nagel“ (Gabi Baginsky, 1974).
Ireen Sheer (75) hat 2021 angekündigt, 2023 aufzuhören – hat aber gerade eine hinreißende EP (Extended Play, zwischen Single und Album) mit sechs englischsprachigen Songs aus ihrer Frühzeit veröffentlicht.
Die neue Single von Dorthe Kollo (77) beschreibt treffend das ausdauernde Wirken reifer Schlagerstars: "Echte Helden müssen kämpfen.“
Mary Roos (75) wollte mit 70 aufhören, ist aber – mindestens – noch bis Ende 2024 bundesweit unterwegs.
Der 2022 von Florian Silbereisen rauschend verabschiedete "König von Mallorca" Jürgen Drews (79) war beim "Schlagerhammer“ in Oranienburg im Sommer wieder am Start.
Nachdem sich seine Nervenkrankheit Polyneuropathie vergleichsweise günstig entwickelt, träumt der Malle-König von gemächlichen "etwa fünf Auftritten im Monat“.
Die Liste ließe sich ewig fortsetzen, mit Katja Ebstein (79) und Wencke Myhre (77), mit Peggy March (76), Bata Illic (85), Michael Holm (81) und Marianne Rosenberg (69), die mit 65 das erste Nummer-1-Album ihrer Karriere feierte.
Selbst der in Deutschland beinahe vergessene Chansonnier und Schlagersänger Salvatore Adamo (80) feiert im Ausland noch Triumphe und tritt am 1. Oktober im Pariser Olympia auf – natürlich "zum letzten Mal“. 😜
Der bereits 2003 zwischenzeitlich in den Ruhestand verabschiedete Howard Carpendale (78), der mit "Hello Again“ 1984 die Mutter aller Comeback-Songs aufgenommen hat, drückt es so aus:
"Musik ist mein Leben. Ich kann einfach nicht aufhören, weil die Bühne mein Zuhause ist.“
Deshalb will er weiterhin Konzerte geben – aber zumindest kein neues Album mehr aufnehmen. Wer darauf wettet, kann viel Geld verlieren.
Apropos "Hey Boss, ich brauch mehr Geld“ (Gunter Gabriel, 1974): Vielen Altstars bleibt schon aus finanziellen Gründen keine andere Wahl als durchzuhalten.
Denn wenn eines nicht sicher ist, ist es ihre Rente. 🙈
Altersarmut ist ein bitteres Thema in der Branche...
Denn bei den Sängerinnen und Sängern, die ihre Hits meist nicht selbst geschrieben haben, fließen die Tantiemen allenfalls spärlich.
"Man denkt, man hat genug verdient“, heißt es von einem Schlagersänger, der seinen Namen nicht genannt haben will.
"Aber häufig ist es nicht so. Da sind die Auftritte eine Einnahmequelle, die schwer loszulassen ist.“
Nur wenige schaffen den Absprung – wie Juliane Werding (68, "Conny Kramer“). Sie zog sich 2009 zurück, kam nie wieder.
Sie hatte mit ihrer Heilpraktiker-Praxis in Starnberg allerdings eine berufliche Perspektive.
Und ein Superstar ist erfolgreicher denn je: Schlagerkönig Roland Kaiser denkt mit 72 gar nicht an Rente:
"Es gibt nichts, das die Magie des Live-Auftritts ersetzen kann.“
Finanziell nötig hätte er es längst nicht mehr, im Gegensatz zu vielen alten Helden, die bis in ihre Siebziger und Achtziger über kleine Bühnen tingeln.
Sie brauchen das Geld – und das Rampenlicht.
Niemand hat schöner darüber gesungen als 1975 die große Hildegard Knef:
"Was macht mein Leben lebenswert? Nur der Applaus. Es ist nicht das Geld, das mich erhält – es ist Applaus.
Ja, leider, ich schwärm’ für den herrlichen Lärm. Applaus, Applaus, Applaus“.
Quellen: Ippen-Digital, Wikipedia
Denn bei den Legenden aus Hecks Hitparade gilt, frei nach Peter Maffay: "Und wenn ich geh, dann geht nur ein Teil von mir.“
In keiner anderen Branche ist das ständige Zurücktreten und Wiederkommen so Usus wie bei den nimmermüden Leistungsträgern von Florian Silbereisen und Andrea "Kiwi" Kiewel.
Gerade hat Vicky Leandros (75) ihr wahrscheinlich letztes München-Konzert gegeben.
Aber niemand weiß, ob sie nicht doch zurückkehrt mit Theo aus Lodz und vom Kochen mit den drei Enkelkindern.
Beim Adieu in der Isarphilharmonie hat sie bereits "noch ein paar Termine 2025“ angedeutet.
Die bereits mehrfach zurückgetretene Michelle (52) verabschiedet sich gerade tränenreich vom "Haifischbecken“ des Schlagers: "Ich kann nicht mehr.“
Bis Februar 2026 muss sie aber noch können, bis dahin stehen Konzerttermine an.
Und wer weiß, ob es dann nicht heißt "Freu dich bloß nicht zu früh“ (Gitte, 1980) – auf die Frührente.
Natürlich tritt auch die eben zitierte Gitte Hænning (78) weiter auf.
Immer wieder sonntags, bei Stefan Mross oder Kiwi kommen sie alle zurück.
Gerade ist im "Fernsehgarten“ auch Cindy Berger (79) aufgetaucht, mit Cindy & Bert die wahre Mrs. "Immer wieder sonntags“ (1973).
Sie hatte sich nach dem Tod ihres Ex-Gatten Bert 2012 zurückgezogen.
Jetzt steht sie mit neuem Partner als "Norbi & Cindy Berger“ wieder auf der Bühne.
Nächster Termin: der "SeniorInnen Song Contest“ am 5. Oktober in Berlin, Eintritt frei.
Unter dem Motto "Niemals geht man so ganz“ (Trude Herr, 1987) folgen sie alle dem Ratschlag "Häng die Gitarre nicht an den Nagel“ (Gabi Baginsky, 1974).
Ireen Sheer (75) hat 2021 angekündigt, 2023 aufzuhören – hat aber gerade eine hinreißende EP (Extended Play, zwischen Single und Album) mit sechs englischsprachigen Songs aus ihrer Frühzeit veröffentlicht.
Die neue Single von Dorthe Kollo (77) beschreibt treffend das ausdauernde Wirken reifer Schlagerstars: "Echte Helden müssen kämpfen.“
Mary Roos (75) wollte mit 70 aufhören, ist aber – mindestens – noch bis Ende 2024 bundesweit unterwegs.
Der 2022 von Florian Silbereisen rauschend verabschiedete "König von Mallorca" Jürgen Drews (79) war beim "Schlagerhammer“ in Oranienburg im Sommer wieder am Start.
Nachdem sich seine Nervenkrankheit Polyneuropathie vergleichsweise günstig entwickelt, träumt der Malle-König von gemächlichen "etwa fünf Auftritten im Monat“.
Die Liste ließe sich ewig fortsetzen, mit Katja Ebstein (79) und Wencke Myhre (77), mit Peggy March (76), Bata Illic (85), Michael Holm (81) und Marianne Rosenberg (69), die mit 65 das erste Nummer-1-Album ihrer Karriere feierte.
Selbst der in Deutschland beinahe vergessene Chansonnier und Schlagersänger Salvatore Adamo (80) feiert im Ausland noch Triumphe und tritt am 1. Oktober im Pariser Olympia auf – natürlich "zum letzten Mal“. 😜
Warum nicht nur Adamos Träne immer noch auf Reisen geht, sondern auch die alten Schlagerrecken?
Die Lust, die Sucht nach dem Rampenlicht, die Angst vor der Leere danach, sind groß.Der bereits 2003 zwischenzeitlich in den Ruhestand verabschiedete Howard Carpendale (78), der mit "Hello Again“ 1984 die Mutter aller Comeback-Songs aufgenommen hat, drückt es so aus:
"Musik ist mein Leben. Ich kann einfach nicht aufhören, weil die Bühne mein Zuhause ist.“
Deshalb will er weiterhin Konzerte geben – aber zumindest kein neues Album mehr aufnehmen. Wer darauf wettet, kann viel Geld verlieren.
Apropos "Hey Boss, ich brauch mehr Geld“ (Gunter Gabriel, 1974): Vielen Altstars bleibt schon aus finanziellen Gründen keine andere Wahl als durchzuhalten.
Denn wenn eines nicht sicher ist, ist es ihre Rente. 🙈
Altersarmut ist ein bitteres Thema in der Branche...
Denn bei den Sängerinnen und Sängern, die ihre Hits meist nicht selbst geschrieben haben, fließen die Tantiemen allenfalls spärlich.
"Man denkt, man hat genug verdient“, heißt es von einem Schlagersänger, der seinen Namen nicht genannt haben will.
"Aber häufig ist es nicht so. Da sind die Auftritte eine Einnahmequelle, die schwer loszulassen ist.“
Nur wenige schaffen den Absprung – wie Juliane Werding (68, "Conny Kramer“). Sie zog sich 2009 zurück, kam nie wieder.
Sie hatte mit ihrer Heilpraktiker-Praxis in Starnberg allerdings eine berufliche Perspektive.
Und ein Superstar ist erfolgreicher denn je: Schlagerkönig Roland Kaiser denkt mit 72 gar nicht an Rente:
"Es gibt nichts, das die Magie des Live-Auftritts ersetzen kann.“
Finanziell nötig hätte er es längst nicht mehr, im Gegensatz zu vielen alten Helden, die bis in ihre Siebziger und Achtziger über kleine Bühnen tingeln.
Sie brauchen das Geld – und das Rampenlicht.
Niemand hat schöner darüber gesungen als 1975 die große Hildegard Knef:
"Was macht mein Leben lebenswert? Nur der Applaus. Es ist nicht das Geld, das mich erhält – es ist Applaus.
Ja, leider, ich schwärm’ für den herrlichen Lärm. Applaus, Applaus, Applaus“.
Quellen: Ippen-Digital, Wikipedia