Nach mehr als 70 Jahren! DFB verkündet Aus für adidas

SteveJ

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Firmengründer Adi Dassler schraubte Fritz Walter vor dem Wunder von Bern noch höchstpersönlich die Stollen an, spätere deutsche Weltmeister feierten ihre Triumphe wie selbstverständlich mit dem adidas-Logo oder den ikonischen drei Streifen auf dem Trikot.
Doch nun steht eine Zeitenwende bevor: Nach mehr als 70 Jahren wendet sich der Deutsche Fußball-Bund erstmals von seinem Ausrüster ab - und wechselt zum US-Giganten Nike. :oops:

Die überraschende Zusammenarbeit ab 2027 verkündete der DFB am Donnerstag, Nike wird dann mindestens sieben Jahre lang alle Nationalteams ausrüsten.
Bei der EM 2024 wird das Männer-Team sein Basecamp noch im "Home Ground" bei adidas am Firmensitz in Herzogenaurach aufschlagen und in den gerade erst vorgestellten Trikots spielen.

Die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko wird für das Traditionsunternehmen ein Abschied - und zwar ein unerwarteter.
"Wir sind vom DFB heute darüber informiert worden, dass der Verband ab 2027 einen neuen Ausrüster haben wird", teilte adidas auf SID-Anfrage offenbar überrumpelt mit.

Da hatte DFB-Präsident Bernd Neuendorf schon frohlockt, wie sehr sich der Verband "auf die Zusammenarbeit mit Nike und über das in uns gesetzte Vertrauen" freue.
"Die künftige Partnerschaft ermöglicht es dem DFB, auch in der kommenden Dekade zentrale Aufgaben mit Blick auf eine umfassende Entwicklung des Fußballs in Deutschland wahrzunehmen", sagte Neuendorf.
Er versicherte: "Bis Dezember 2026 werden wir uns mit aller Kraft für den gemeinsamen Erfolg mit (...) adidas engagieren", dem Unternehmen habe der deutsche Fußball "seit mehr als sieben Jahrzehnten sehr viel zu verdanken".
Der Grund für den unerwarteten Wechsel zu Nike, das in den vergangenen Jahren immer wieder mal erfolglos um die DFB-Auswahl geworben hatte:
Laut DFB haben die Amerikaner "das mit Abstand beste wirtschaftliche Angebot abgegeben".
Adidas zahlte zuletzt nach Informationen der Bild-Zeitung rund 50 Millionen Euro im Jahr.
Damit könnte sich der Nike-Deal angesichts der Laufzeit in einer Dimension von beinahe einer halben Milliarde bewegen.

"Wir sind dankbar, aufgrund des von Nike zugesagten Engagements als Verband wieder in eine wirtschaftlich stabile Zukunft blicken zu können", sagte DFB-Schatzmeister Stephan Grunwald.
Außerdem überzeugte der adidas-Konkurrent laut DFB "mit seiner inhaltlichen Vision, die auch ein klares Bekenntnis für die Förderung des Amateur- und Breitensports sowie die nachhaltige Entwicklung des Frauenfußballs in Deutschland beinhaltet" habe.

Nike, benannt nach der griechischen Siegesgöttin und anfangs mit Ikonen wie Michael Jordan vor allem im Basketball populär, ist längst im Fußball angekommen.
Der seit 1989 weltweit führende Sportartikel-Anbieter stattet den Rekordweltmeister Brasilien seit 1994 aus, sein bekanntes Markenzeichen ("Swoosh") prangt auch auf den Hemden anderer großer Fußball-Nationen wie Frankreich, England, den Niederlanden oder Ex-Europameister Portugal.
Und künftig auf den Trikots des DFB.

Zuletzt vermeldete Nike einen Jahresumsatz von umgerechnet 47,1 Milliarden Euro bei einem Gewinn von 4,7 Milliarden.
Adidas musste bei einem Umsatz von 21,4 Milliarden Euro einen Verlust von 75 Millionen hinnehmen - und nun den der deutschen Nationalmannschaft.

Quellen: SPOX, Bild, adidas, DFB
 

TNT

Sprengmeister
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Das wird ein sehr ungewohntes Bild für uns alle aber wenn sie mal wieder richtig gut spielen würden, wäre mir der Ausrüster eigentlich wurst, dann von mir aus auch gerne in Gewändern von Aldi oder Lidl.... :sneaky:
 

deaman

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Komisch die Trennung, eigentlich gesellt sich woke + woke doch gerne. Und wie es der woke DFB und das woke Adidas doch gerade auch erst mit der gmeinsamen pinke Männer Shirts Kampagne gezeigt haben.
 
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celfreak

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Pure Verzweiflung,um Geld zu generieren!Es ist eine Schande...
 

bodywatch

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Stimmen die kolportierten Zahlen, 100 Mio von Nike per anno statt wie zuletzt 50 Mio von Adidas, ist die Entscheidung wohl für jeden der Zahlen lesen kann logisch.

Die DFB-Aussage man sei "gemeinnützig" und "musste" deshalb das lukrativste Angebot annehmen grenzt bei der ganzen Vorgeschichte allerdings an blanken Hohn und Zynismus.

1.
Adidas ist ein deutsches Unternehmen und die deutsche Fussballnationalmannschaft steht für DEN deutschen Volkssport schlechthin.
Was da bewegt werden kann sah man 2006, ein Stück Einigkeit und Patriotismus der ja vielerortens so verpönt ist.
Vielleicht, rein spekulativ, trugen die 3 Streifen ja auch ihren Teil dazu bei (wobei es ja immer eine Selbstverständlichkeit war).
Jetzt wird auch diese "Symbolik" in die Tonne getreten.

2.
Der DFB hat finanzielle Probleme .. ja warum wohl.
Wasserkopf, aufgeblähte DFB Verwaltung und Landesverbände, ganz schlechtes Finanzmanagement, überforderte Entscheidungsträger und Funktionäre, Trends verpasst, Fehler mit negativen monetären Auswirkungen.

Nach 407 Mio in 2021 lediglich 197 Mio Umsatz/anno in 2022.
War da Corona nicht schon vorbei?
Da sind Zweifel wohl mehr als berechtigt.

3.
Akzeptanz und Verständnis beim einfachen Fan und der Bevölkerung?
Interessiert nicht. Fussball ist Business und nicht mehr Tradition und Volkssport im vorherigen Sinn.
Lassen viele junge IG-BlingBling Fussballmillionäre einen grossen Teil an Fans schon ratlos und irritiert zurück, so ist der zunehmend hohe finanzielle Aufwand um überhaupt noch Fussball in Deutschland sehen zu können mindestens ein Sargnagel für die Beliebtheit des Sports.
Ticketpreise, VIP Präferenzen, DAZN mit unfassbar unverschämten Abomodellen und Preisen, Sky mit reduziertem Angebot aber dafür stetig steigenden Preisen, RTL+ und Amazon mit zu bezahlendem Nischendasein.
Und jetzt der DFB mit der Arroganz des Monopolisten "nur Geld zählt".
Aber Hauptsache verständnisvoll, weltoffen, multikulturell, bunt und tolerant in alle anderen Richtungen (wohl dosiert mit absoluter Daseinsberechtigung).

4.
Und last but not least der Zeitpunkt der Bekanntgabe 1 Woche nach der Trikotpräsentation und 3 Wochen vor EM und Jahre vor dem Wechsel .. ohne Absprache mit Adidas.
All dies nach 70 Jahren vertrauensvoller Zusammenarbeit, in Höhen wie Tiefen.
Armselig.
Erinnert mich an Kahns "modernes" Management.

Na klasse, Gute Nacht Volkssport mit positiver Massenbewegung.
Die Chance mit einem gut kommentierten Entscheid pro Adidas ein wenig Gemeinsamkeit widerzuspiegeln hat der DFB verpasst.
Rein finanziell kann man dem Nike Deal nix absprechen.

Politiker nehmen nach ihrer Zeit ja gerne Jobs in der Wirtschaft an.
Vom Selbstverständnis her sehen sich die DFB Funktionäre ja gern auch politisch.
Würde mich nicht wundern den einen oder anderen Namen bald auf Nikes Lobbyisten Liste zu sehen.

Aber ich nehme mal an, dass meine Ansichten einfach nur aus der Zeit gefallen sind.
 

SteveJ

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Die Fans der DFB-Elf und adidas können ja 2027 ganz einfach ein Statement setzen:
Die neuen Nike-Trikots nicht kaufen und zum Ladenhüter werden lassen... ;)
 

HimboTop

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Ich verstehe die Aufregung nicht. Adidas hat vielleicht seinen Sitz noch in Herzogenaurach, aber ist doch keine klassische deutsche Firma mehr. Und der DFB ist verpflichtet, daß beste Angebot anzunehmen. Stinkt mir sowieso schon, daß ich den Laden über die Mitgliedsbeiträge meiner Kinder mitfinanzieren muß.
 

Death Row

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Ich denke wir als "Fans" müssen uns von dem Gedanken verabschieden, dass Emotionen im Geschäftsgebahren eine Rolle spielen.
Da schaut man heruntergebrochen auf die nackten Zahlen. Punkt. Fußball ist und bleibt ein Geschäft.

Und irgendwie wird Nike so in ein schlechtes Licht gerückt als wäre es das schlimmste Unternehmen der Welt.
 
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