SteveJ
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Manchmal genügt schon ein Satz oder ein Stichwort aus einem der legendären Sketche, in denen John Cleese mitgewirkt hat, und schon bricht bei Eingeweihten Gelächter aus.
“Der tote Papagei“, “Das Ministerium für alberne Gangarten“ oder der schwarze Ritter aus dem Film “Die Ritter der Kokosnuss“ sind Sternstunden des britischen Humors.
Kaum einer hat diesen rabenschwarzen Humor so nachhaltig geprägt wie John Cleese.
An diesem Sonntag wird der britische Schauspieler und Komiker 85 Jahre alt.
John Marwood Cleese wurde am 27. Oktober 1939 im englischen Weston-super-Mare geboren.
Einerseits studierte Cleese Jura in Cambridge und machte darin auch einen Abschluss, andererseits trieb er sein Faible für Comedy und Klamauk stets voran.
Über diverse Anstellungen, unter anderem bei der BBC, lernte er Graham Chapman (1941-1989), Eric Idle (*1943), Terry Jones (1942-2020), Terry Gilliam (*1940) und Michael Palin (*1943) kennen und gründet mit ihnen schließlich die legendäre Truppe Monty Python.
Mit ihrem "Flying Circus" sollten sie gemeinsam fünf Jahre lang (1969-1974) britische TV-Geschichte schreiben, von erfolgreichen Kinofilmen ganz zu schweigen.
Die Mischung aus surrealem Humor, absurden Sketchen und politischen Seitenhieben veränderte das britische Fernsehen für immer und gilt als visionär.
Cleeses trockener, oft wütender Stil machte den Schlaks schnell zur unverwechselbaren Figur der Truppe.
In “Der tote Papagei“ diskutiert er mit dem Inhaber einer Tierhandlung, der ihm weismachen will, dass der gerade gekaufte, tote Papagei nur schlafe.
Sein kurioser Gang im “Ministerium für alberne Gangarten“ zählt zu den bekanntesten Szenen Monty Pythons, wie auch der schwarze Ritter, der im Kampf sämtliche Gliedmaßen verliert und sich trotzdem nicht geschlagen geben will.
“Ich spucke Dir ins Auge und blende Dich. [...] Also gut, einigen wir uns auf Unentschieden.“
Nach dem Ende der Fernsehserie kamen mehrfach Monty-Python-Filme ins Kino, darunter der wohl bekannteste: “Das Leben des Brian“.
Die Satire sorgte bei ihrer Veröffentlichung 1979 für Kontroversen und wurde von religiösen Gruppen als blasphemisch missverstanden.
Dabei ist “Das Leben des Brian“ keine Kritik an der Religion, sondern eine Satire auf politische Bewegungen und Sekten.
Einige Kinos boykottierten den Film. Heute genießt er Kultstatus.
Weitaus unbekannter als das Zitat des arm- und beinlosen schwarzen Ritters aus "Ritter der Kokosnuss" ist ein anderer Fakt:
Cleese schrieb mit Robin Skynner, einem Pionier in der Psychotherapie, zwei höchst erfolgreiche Psychologie-Bücher, "Families And How To Survive Them" sowie "Life and How to Survive It".
Ernst und Humor gehen bei Cleese stets Hand in Hand.
Nirgendwo kam das klarer zum Vorschein als im Jahr 1989, als sein Python-Kollege und bester Freund, Graham Chapman, an den Folgen einer Krebserkrankung mit nur 48 Jahren verstarb.
Cleese hielt die Grabrede und versetzte die Trauergemeinde nach anfänglich rührenden Abschiedsworten in schallendes Gelächter.
"Endlich sind wir ihn los, diesen schmarotzenden Bastard, ich hoffe du brennst in der Hölle", giftete Cleese unvermittelt gegen seinen toten Freund und fing damit Chapmans Sinn für Humor perfekt ein.
"Der Grund, warum ich das sage, ist, weil ich weiß, dass er es mir nie verzeihen würde, wenn ich es nicht täte. Wenn ich diese glorreiche Gelegenheit hätte verstreichen lassen, euch alle in seinem Namen zu schockieren."
Am Ende seiner Ansprache wischt er sich wie alle Anwesenden Tränen aus den Augen - halb vom Weinen, halb vom Lachen.
Von den einst sechs Mitgliedern der Monty Python leben noch vier.
Oder, wie es Cleese nach dem Tod von Terry Jones im Jahr 2020 gewohnt britisch-böse ausdrückte: "Zwei weg, vier müssen noch."
Mit einem seiner drei noch lebenden Kollegen scheint sich Cleese zudem arg zerstritten zu haben:
Eric Idle gab zumindest in mehreren Tweets Anfang dieses Jahres an, Cleese schon seit sieben Jahren nicht mehr gesehen zu haben - und darüber froh zu sein.
Auch bei einer Reunion der anderen drei Mitglieder der Comedy-Truppe im Mai 2024 fehlte Idle.
Als Grund des Zerwürfnisses der beiden Comedy-Alphatiere wurde Idles Kritik am vermeintlichen Missmanagement der Komikergruppe vermutet.
Das habe, so Idle, dazu geführt, dass er mit über 80 noch immer nicht in den Ruhestand gehen konnte.
Die Antwort der Marke Cleese auf diesen angeblichen Streit-Ursprung: Völliger Quatsch, man habe sich schon immer "gehasst und verabscheut".
Ein Witz, wie Cleese in einem späteren Tweet klarstellte.
Wem Monty Python so gar nichts sagt, der kennt Cleese am ehesten aus Filmen wie "Ein Fisch namens Wanda" (1988) oder zwei von Pierce Brosnans Einsätzen als James Bond.
Allerdings reichte es für Cleese nur in einem davon zum Namen Q, jenem Genie, das 007 mit seinen tödlichen Gadgets ausrüstet.
In "Die Welt ist nicht genug" (1999) musste er sich noch mit der Rolle als Assistent des wohl einzig waren Qs, Desmond Llewelyn (1914-1999), begnügen.
Nur in "Stirb an einem anderen Tag" (2002) wird Cleese selbst als Q bezeichnet.
Noch im letzten Jahr ging John Cleese, der den ihm zugedachten Ritterschlag als “albern“ ablehnte, auf große Welttournee.
Der Titel: “Last chance to see me before I die“ – “die letzte Gelegenheit, mich zu sehen, bevor ich sterbe“.
Zuletzt war er mit der Arbeit an einer Bühnenversion von “Das Leben des Brian“ beschäftigt.
Warum er mit über 80 Jahren noch so viel arbeitet?
“Tja, es liegt an der Scheidung, Darling“, sagte Cleese vor Kurzem in der britischen TV-Talkshow “Lorraine“.
Gemeint war die Scheidung von seiner dritten Frau Alyce Faye Eichelberger im Jahr 2008.
Ein Gericht in Kalifornien entschied, dass er ihr rund 20 Millionen US-Dollar zahlen musste.
“Wenn das nicht wäre, würde ich in der Sonne liegen“, sagt Cleese, der seit 2012 in vierter Ehe mit Ex-Model und Schmuckdesignerin Jennifer Wade verheiratet ist.
John Cleese
Quellen: Ippen-Digital, Gala, Wikipedia
“Der tote Papagei“, “Das Ministerium für alberne Gangarten“ oder der schwarze Ritter aus dem Film “Die Ritter der Kokosnuss“ sind Sternstunden des britischen Humors.
Kaum einer hat diesen rabenschwarzen Humor so nachhaltig geprägt wie John Cleese.
An diesem Sonntag wird der britische Schauspieler und Komiker 85 Jahre alt.
John Marwood Cleese wurde am 27. Oktober 1939 im englischen Weston-super-Mare geboren.
Einerseits studierte Cleese Jura in Cambridge und machte darin auch einen Abschluss, andererseits trieb er sein Faible für Comedy und Klamauk stets voran.
Über diverse Anstellungen, unter anderem bei der BBC, lernte er Graham Chapman (1941-1989), Eric Idle (*1943), Terry Jones (1942-2020), Terry Gilliam (*1940) und Michael Palin (*1943) kennen und gründet mit ihnen schließlich die legendäre Truppe Monty Python.
Mit ihrem "Flying Circus" sollten sie gemeinsam fünf Jahre lang (1969-1974) britische TV-Geschichte schreiben, von erfolgreichen Kinofilmen ganz zu schweigen.
Die Mischung aus surrealem Humor, absurden Sketchen und politischen Seitenhieben veränderte das britische Fernsehen für immer und gilt als visionär.
Cleeses trockener, oft wütender Stil machte den Schlaks schnell zur unverwechselbaren Figur der Truppe.
In “Der tote Papagei“ diskutiert er mit dem Inhaber einer Tierhandlung, der ihm weismachen will, dass der gerade gekaufte, tote Papagei nur schlafe.
Sein kurioser Gang im “Ministerium für alberne Gangarten“ zählt zu den bekanntesten Szenen Monty Pythons, wie auch der schwarze Ritter, der im Kampf sämtliche Gliedmaßen verliert und sich trotzdem nicht geschlagen geben will.
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Die Satire sorgte bei ihrer Veröffentlichung 1979 für Kontroversen und wurde von religiösen Gruppen als blasphemisch missverstanden.
Dabei ist “Das Leben des Brian“ keine Kritik an der Religion, sondern eine Satire auf politische Bewegungen und Sekten.
Einige Kinos boykottierten den Film. Heute genießt er Kultstatus.
Weitaus unbekannter als das Zitat des arm- und beinlosen schwarzen Ritters aus "Ritter der Kokosnuss" ist ein anderer Fakt:
Cleese schrieb mit Robin Skynner, einem Pionier in der Psychotherapie, zwei höchst erfolgreiche Psychologie-Bücher, "Families And How To Survive Them" sowie "Life and How to Survive It".
Ernst und Humor gehen bei Cleese stets Hand in Hand.
Nirgendwo kam das klarer zum Vorschein als im Jahr 1989, als sein Python-Kollege und bester Freund, Graham Chapman, an den Folgen einer Krebserkrankung mit nur 48 Jahren verstarb.
Cleese hielt die Grabrede und versetzte die Trauergemeinde nach anfänglich rührenden Abschiedsworten in schallendes Gelächter.
"Endlich sind wir ihn los, diesen schmarotzenden Bastard, ich hoffe du brennst in der Hölle", giftete Cleese unvermittelt gegen seinen toten Freund und fing damit Chapmans Sinn für Humor perfekt ein.
"Der Grund, warum ich das sage, ist, weil ich weiß, dass er es mir nie verzeihen würde, wenn ich es nicht täte. Wenn ich diese glorreiche Gelegenheit hätte verstreichen lassen, euch alle in seinem Namen zu schockieren."
Am Ende seiner Ansprache wischt er sich wie alle Anwesenden Tränen aus den Augen - halb vom Weinen, halb vom Lachen.
Von den einst sechs Mitgliedern der Monty Python leben noch vier.
Oder, wie es Cleese nach dem Tod von Terry Jones im Jahr 2020 gewohnt britisch-böse ausdrückte: "Zwei weg, vier müssen noch."
Mit einem seiner drei noch lebenden Kollegen scheint sich Cleese zudem arg zerstritten zu haben:
Eric Idle gab zumindest in mehreren Tweets Anfang dieses Jahres an, Cleese schon seit sieben Jahren nicht mehr gesehen zu haben - und darüber froh zu sein.
Auch bei einer Reunion der anderen drei Mitglieder der Comedy-Truppe im Mai 2024 fehlte Idle.
Als Grund des Zerwürfnisses der beiden Comedy-Alphatiere wurde Idles Kritik am vermeintlichen Missmanagement der Komikergruppe vermutet.
Das habe, so Idle, dazu geführt, dass er mit über 80 noch immer nicht in den Ruhestand gehen konnte.
Die Antwort der Marke Cleese auf diesen angeblichen Streit-Ursprung: Völliger Quatsch, man habe sich schon immer "gehasst und verabscheut".
Ein Witz, wie Cleese in einem späteren Tweet klarstellte.
Wem Monty Python so gar nichts sagt, der kennt Cleese am ehesten aus Filmen wie "Ein Fisch namens Wanda" (1988) oder zwei von Pierce Brosnans Einsätzen als James Bond.
Allerdings reichte es für Cleese nur in einem davon zum Namen Q, jenem Genie, das 007 mit seinen tödlichen Gadgets ausrüstet.
In "Die Welt ist nicht genug" (1999) musste er sich noch mit der Rolle als Assistent des wohl einzig waren Qs, Desmond Llewelyn (1914-1999), begnügen.
Nur in "Stirb an einem anderen Tag" (2002) wird Cleese selbst als Q bezeichnet.
Noch im letzten Jahr ging John Cleese, der den ihm zugedachten Ritterschlag als “albern“ ablehnte, auf große Welttournee.
Der Titel: “Last chance to see me before I die“ – “die letzte Gelegenheit, mich zu sehen, bevor ich sterbe“.
Zuletzt war er mit der Arbeit an einer Bühnenversion von “Das Leben des Brian“ beschäftigt.
Warum er mit über 80 Jahren noch so viel arbeitet?
“Tja, es liegt an der Scheidung, Darling“, sagte Cleese vor Kurzem in der britischen TV-Talkshow “Lorraine“.
Gemeint war die Scheidung von seiner dritten Frau Alyce Faye Eichelberger im Jahr 2008.
Ein Gericht in Kalifornien entschied, dass er ihr rund 20 Millionen US-Dollar zahlen musste.
“Wenn das nicht wäre, würde ich in der Sonne liegen“, sagt Cleese, der seit 2012 in vierter Ehe mit Ex-Model und Schmuckdesignerin Jennifer Wade verheiratet ist.
John Cleese
Quellen: Ippen-Digital, Gala, Wikipedia
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