Modedesignerin Jil Sander wird heute 80 Jahre alt

SteveJ

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Einzigartiges Gespür für Schönheit, eine Vision von Mode und sagenhafter Fleiß:
Mit diesen Fähigkeiten gelang der Hamburger Modeschöpferin Jil Sander der Weg auf die von Beifall umrauschten Laufstege und in die erlesenen Kleiderschränke dieser Welt.

Die 1943 nahe Wesselburen (Schleswig-Holstein) als Heidemarie Jiline Sander geborene Designerin revolutionierte mit ihrem Purismus in den 1980er- und 90er-Jahren die Frauenkleidung. Ihre minimalistisch und bequem geschnittenen, von der Männerkleidung beeinflussten Blazer, Oberhemden und Hosen in bester Qualität prägten den Stil moderner, um Unabhängigkeit ringender Frauen.

Die von ihr gegründete und nach ihr benannte Marke existiert und inspiriert bis heute.
Obwohl sie Jil Sander seit 2000 nicht mehr gehört, war sie noch fünf Jahre lang weiter für sie tätig.
Heute feiert die diskrete Erfolgsfrau mit Wohnsitzen bei Plön, in Hamburg, Berlin, Gstaad (Schweiz) und auf Ibiza (Spanien) ihren 80. Geburtstag.

Jil Sander und ihre Marke sind nach wie vor ein Begriff und haben die Mode enorm geprägt.
Jil Sander, die Erfinderin des "Zwiebellooks", sei die international erfolgreichste deutsche Designerin, sagt Bisrat Negassi, Sammlungsleiterin Mode und Textil im Museum für Kunst & Gewerbe Hamburg, dazu.
"Mit klaren Linien und unglaublich raffinierten Schnitten schuf sie eine intellektuelle Mode, die Understatement feiert und High End ist.“

Als junge Frau zog es Sander in die große weite Welt.
"Ich war schon mit sechs Jahren in Kleiderfragen sehr eigen und habe meine Familie beim Anziehen beraten“, sagte Sander dem People-Magazin "Gala".
Sie studierte an der Staatlichen Ingenieurschule für Textilwesen in Krefeld (Nordrhein-Westfalen) und dem University College Los Angeles (USA).
Im Anschluss arbeitete sie in New York bei der Frauenzeitschrift "McCalls".
Nach zwei Jahren kehrte Jil Sander 1963 nach Hamburg zurück, wo sie für die Magazine "Constanze" und "Petra" als Moderedakteurin arbeitete.

Mit 24 Jahren verkaufte sie ihren VW-Käfer, um im aufstrebenden Quartier Pöseldorf eine schwarz lackierte Boutique eröffnen zu können.
Als Geschäftsfrau scheiterte sie jedoch mit ihrer Idee, gut gestaltete Mode in Indien fertigen zu lassen und zu demokratischen Preisen zu verkaufen.
Daraufhin änderte sie ihr Konzept grundlegend. Neben Entwürfen Pariser Luxusdesigner wie Sonia Rykiel bot sie ab 1973 eigene Mode an.
"Es war wohl vor allem die weibliche Kleidung, die mich irritiert hat, weil die Männer ganz andere, praktischere Sachen tragen durften. Auf die war ich neidisch“.

Sie setzte auf funktionales Understatement in zurückhaltenden Farben. Sie sah sich dem Bauhaus verbunden.
Damit wandte sie sich gegen den Zeitgeschmack in der Mode, der Buntes und Dekoratives bevorzugte.

Die schwierigen Anfangsjahre meisterte Sander finanziell dank einer lukrativen Parfüm-Lizenz.
Bereits in den modisch exaltierten 80ern präsentierte Sander dann ihre Kollektionen auf den Mailänder Presseschauen.
Bis heute zählt sie zu den wenigen weltberühmten deutschen Modedesignern.

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! 🥳

Quellen: Ippen-Digital, Gala, Wikipedia
 
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