SteveJ
V:I:P
- Registriert
- 21 Apr. 2010
- Themen
- 978
- Beiträge
- 3.118
- Reaktionen
- 8.032
Seit Jahren wird über den Umgang mit rassistischer Sprache in Kinderbüchern diskutiert.
Der Stuttgarter Thienemann-Verlag hat nun in der Neuauflage von "Jim Knopf" u.a. das N-Wort gestrichen.
Die Debatte über den Umgang mit rassistischer Sprache in Kinderbüchern wird seit Jahren geführt.
Der Thienemann-Verlag hat nun Konsequenzen gezogen.
In Absprache mit den Erben des Autoren Michael Ende und ursprünglichen Illustratoren F.K. Tripp, wurden einige rassistische Formulierungen und Zeichnungen in den Bänden, "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" (1960) sowie "Jim Knopf und die Wilde 13" (1962) gestrichen.
So erscheint ab dem heutigen 24. Februar Jim Knopf nicht mehr als qualmender Schwarzer Junge mit besonders dicken pinken Lippen in den Kinderbüchern, sondern lächelt seinen Leserinnen und Lesern mit schmalem Grinsen, ohne Pfeife und mit angepasster Hautfarbe entgegen.
Links: neues Cover - Rechts: altes Cover
Zudem wurde, wie bereits oben erwähnt, das N-Wort wird gestrichen, aus "Indianerjunge“ wird jetzt "Junge“ und aus "Eskimo-Junge“ wird Inuit-Junge (indigene Volksgruppen, die im arktischen Zentral- und Nordostkanada leben).
Das N-Wort habe der Autor zwar nur Herrn Ärmel in den Mund gelegt, um auf die fehlende Weltoffenheit dieses typischen Untertans hinzuweisen.
Heute jedoch könne "auch ein solch distanzierter Gebrauch als diskriminierend gewertet werden." 🙈
In einem Pressestatement des Verlages heißt es dazu, man habe sich nach reiflicher Überlegung dazu entschieden.
Es ginge darum, dass "Kinder, die die Bücher jetzt lesen, diese sprachlichen Elemente nicht in ihren Alltagswortschatz übernehmen."
Weiter heißt es in der Erklärung:
"Wir sind sicher, damit ganz im Sinne von Michael Ende, der bekanntermaßen weltoffen, respektvoll und immer für die Kinder war, zu handeln".
Man könnte dies aber auch als Akt von Kulturbarbarei gegen einen Autor bezeichnen, der sich nicht mehr wehren kann.
Nach "Pippi Langstrumpf" und "Winnetou" hat es nun auch "Jim Knopf" erwischt... 😔
Deutsche Verlage mutieren wohl inzwischen zunehmend zu woken Institutionen, denn zur letzten Auflage 2015 war der Verlag noch standhaft geblieben...
Die Debatte um politisch korrekte Kinderbücher wurde bereits 2009 angestoßen, als die deutsche Ausgabe von Pipi Langstrumpf (1945) vom Oetinger-Verlag überarbeitet und u.a. ebenfalls das N-Wort daraus entfernt wurde.
Schon 1970 distanzierte sich die Autorin Astrid Lindgren von einigen Ausdrücken in ihrem Buch und hätte im Nachhinein "eine Menge idiotischer Dinge gestrichen".
Sie wisse, dass weiße Menschen Schwarzen nicht überlegen seien und bestritt rassistische Tendenzen.
Auch der Ravensburger Verlag verabschiedete sich 2022 nach Rassismuskritik von mehreren Winnetou-Kinderbüchern.
Grund dafür waren rassistische Vorurteile und kolonialistische Erzählweisen.
Grade bei "Winnetou" hat man auch in Deutschland lebende und arbeitende Indianer befragt, die diesen Irrsinn in der Mehrheit als völlig überzogen sehen.
Wie haben das nur die meisten Leute aus meiner Generation (ich bin Jahrgang 1977) geschafft, diese "schlimmen" Bücher zu lesen und keine Rassisten zu werden?
Ich würde gerne Eure sachlichen Meinungen dazu wissen und vermeidet bitte das Politisieren...
Quellen: ZDF, Berliner Morgenpost, Bild
Der Stuttgarter Thienemann-Verlag hat nun in der Neuauflage von "Jim Knopf" u.a. das N-Wort gestrichen.
Die Debatte über den Umgang mit rassistischer Sprache in Kinderbüchern wird seit Jahren geführt.
Der Thienemann-Verlag hat nun Konsequenzen gezogen.
In Absprache mit den Erben des Autoren Michael Ende und ursprünglichen Illustratoren F.K. Tripp, wurden einige rassistische Formulierungen und Zeichnungen in den Bänden, "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" (1960) sowie "Jim Knopf und die Wilde 13" (1962) gestrichen.
So erscheint ab dem heutigen 24. Februar Jim Knopf nicht mehr als qualmender Schwarzer Junge mit besonders dicken pinken Lippen in den Kinderbüchern, sondern lächelt seinen Leserinnen und Lesern mit schmalem Grinsen, ohne Pfeife und mit angepasster Hautfarbe entgegen.
Links: neues Cover - Rechts: altes Cover
Zudem wurde, wie bereits oben erwähnt, das N-Wort wird gestrichen, aus "Indianerjunge“ wird jetzt "Junge“ und aus "Eskimo-Junge“ wird Inuit-Junge (indigene Volksgruppen, die im arktischen Zentral- und Nordostkanada leben).
Das N-Wort habe der Autor zwar nur Herrn Ärmel in den Mund gelegt, um auf die fehlende Weltoffenheit dieses typischen Untertans hinzuweisen.
Heute jedoch könne "auch ein solch distanzierter Gebrauch als diskriminierend gewertet werden." 🙈
In einem Pressestatement des Verlages heißt es dazu, man habe sich nach reiflicher Überlegung dazu entschieden.
Es ginge darum, dass "Kinder, die die Bücher jetzt lesen, diese sprachlichen Elemente nicht in ihren Alltagswortschatz übernehmen."
Weiter heißt es in der Erklärung:
"Wir sind sicher, damit ganz im Sinne von Michael Ende, der bekanntermaßen weltoffen, respektvoll und immer für die Kinder war, zu handeln".
Man könnte dies aber auch als Akt von Kulturbarbarei gegen einen Autor bezeichnen, der sich nicht mehr wehren kann.
Nach "Pippi Langstrumpf" und "Winnetou" hat es nun auch "Jim Knopf" erwischt... 😔
Deutsche Verlage mutieren wohl inzwischen zunehmend zu woken Institutionen, denn zur letzten Auflage 2015 war der Verlag noch standhaft geblieben...
Die Debatte um politisch korrekte Kinderbücher wurde bereits 2009 angestoßen, als die deutsche Ausgabe von Pipi Langstrumpf (1945) vom Oetinger-Verlag überarbeitet und u.a. ebenfalls das N-Wort daraus entfernt wurde.
Schon 1970 distanzierte sich die Autorin Astrid Lindgren von einigen Ausdrücken in ihrem Buch und hätte im Nachhinein "eine Menge idiotischer Dinge gestrichen".
Sie wisse, dass weiße Menschen Schwarzen nicht überlegen seien und bestritt rassistische Tendenzen.
Auch der Ravensburger Verlag verabschiedete sich 2022 nach Rassismuskritik von mehreren Winnetou-Kinderbüchern.
Grund dafür waren rassistische Vorurteile und kolonialistische Erzählweisen.
Grade bei "Winnetou" hat man auch in Deutschland lebende und arbeitende Indianer befragt, die diesen Irrsinn in der Mehrheit als völlig überzogen sehen.
Wie haben das nur die meisten Leute aus meiner Generation (ich bin Jahrgang 1977) geschafft, diese "schlimmen" Bücher zu lesen und keine Rassisten zu werden?
Ich würde gerne Eure sachlichen Meinungen dazu wissen und vermeidet bitte das Politisieren...
Quellen: ZDF, Berliner Morgenpost, Bild
Zuletzt bearbeitet: