SteveJ
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Löwensenf gehört zu Düsseldorf wie Persil und Altbier.
Mehr als 6000 Tonnen Senf im Jahr werden in der Produktionsstätte am Flughafen hergestellt.
Doch bald soll Schluss sein mit dem traditionsreichen Senf aus Düsseldorf.
Künftig wird Löwensenf mit unveränderter Rezeptur an anderen deutschen Standorten hergestellt – vornehmlich im modernen Werk der Thüringer Born Senf & Feinkost in Erfurt.
Das teilte die Develey Senf & Feinkost GmbH, die Löwensenf 2001 übernommen hatte, am Dienstag der Belegschaft mit.
Das Familienunternehmen aus Unterhaching wird in vierter Generation von den Brüdern Michael und Stefan Durach geführt.
"Diese Entscheidung ist uns sehr schwergefallen, da uns mit Düsseldorf eine Tradition verbindet“, teilte Geschäftsführer Stefan Durach mit.
Folgende Gründe nannte der Unternehmer für das Aus der Senfproduktion in Düsseldorf:
Für den gemieteten Standort fehle die langfristige Entwicklungsperspektive.
Die räumlichen und baulichen Gegebenheiten könnten mit den immer höheren Anforderungen an eine moderne und nachhaltigere Lebensmittelproduktion nicht mithalten.
"Wir wollen der Marke eine langfristige Perspektive in einem wettbewerbsintensiven Umfeld geben."
Das Aus für Löwensenf in Düsseldorf bedeutet auch das Ende einer fast 300 Jahre alten Düsseldorfer Senftradition.
Die Marke ABB Senf wird nun ebenfalls nicht mehr in der Rheinstadt, sondern anderswo hergestellt.
1726 wurde ABB Bergrath in Düsseldorf gegründet – als erste deutsche Senffabrik überhaupt und eine der ältesten eingetragenen Marken.
ABB Senf im grauen Keramiktopf mit blauem Anker war sogar von dem Maler Vincent van Gogh auf einem Gemälde verewigt worden.
Seit 1965 gehört die Marke ABB zum Löwensenf-Hersteller. Den bei Touristen beliebten ABB-Laden in der Altstadt will Develey erhalten.
Develey ist der größte deutsche Senfhersteller und über Zukäufe bekannter regionaler Marken groß geworden.
Seit 1991 gehört den Bayern auch Bautz’ner Senf, die Senfmarke Nummer eins in Ostdeutschland.
Gut 800 Gramm Senf verzehrt jeder Deutsche im Schnitt im Jahr, ermittelte der Verband der Hersteller kulinarischer Lebensmittel.
Der Konsum ist allerdings seit Jahren rückläufig. 2010 wurden noch 1180 Gramm pro Kopf verbraucht.
Ein wichtiges Anbauland von Senfpflanzen ist die Ukraine. Mit Kriegsausbruch war es zeitweise zu Engpässen und starken Preissprüngen gekommen.
Develey produziert mehr als nur Senf. Seit der Eröffnung der ersten deutschen Filiale von McDonald’s in München 1971 beliefert Develey den Burgerbrater mit Senf, Ketchup, Gurken und Soßen.
"Develey hat McDonald’s in alle Welt begleitet und ist so groß geworden“, sagt Branchenkenner Werner Motyka, Partner der Beratung Munich Strategy.
Dank McDonald’s macht Develey schon lange den Großteil seines Geschäfts im Ausland. Der globale Umsatz liegt bei etwa 600 Millionen Euro.
Weltweit beschäftigt das Familienunternehmen rund 2000 Mitarbeiter.
Mehr als 6000 Tonnen Senf im Jahr werden in der Produktionsstätte am Flughafen hergestellt.
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Doch bald soll Schluss sein mit dem traditionsreichen Senf aus Düsseldorf.
Künftig wird Löwensenf mit unveränderter Rezeptur an anderen deutschen Standorten hergestellt – vornehmlich im modernen Werk der Thüringer Born Senf & Feinkost in Erfurt.
Das teilte die Develey Senf & Feinkost GmbH, die Löwensenf 2001 übernommen hatte, am Dienstag der Belegschaft mit.
Das Familienunternehmen aus Unterhaching wird in vierter Generation von den Brüdern Michael und Stefan Durach geführt.
"Diese Entscheidung ist uns sehr schwergefallen, da uns mit Düsseldorf eine Tradition verbindet“, teilte Geschäftsführer Stefan Durach mit.
Folgende Gründe nannte der Unternehmer für das Aus der Senfproduktion in Düsseldorf:
Für den gemieteten Standort fehle die langfristige Entwicklungsperspektive.
Die räumlichen und baulichen Gegebenheiten könnten mit den immer höheren Anforderungen an eine moderne und nachhaltigere Lebensmittelproduktion nicht mithalten.
"Wir wollen der Marke eine langfristige Perspektive in einem wettbewerbsintensiven Umfeld geben."
Das Aus für Löwensenf in Düsseldorf bedeutet auch das Ende einer fast 300 Jahre alten Düsseldorfer Senftradition.
Die Marke ABB Senf wird nun ebenfalls nicht mehr in der Rheinstadt, sondern anderswo hergestellt.
1726 wurde ABB Bergrath in Düsseldorf gegründet – als erste deutsche Senffabrik überhaupt und eine der ältesten eingetragenen Marken.
ABB Senf im grauen Keramiktopf mit blauem Anker war sogar von dem Maler Vincent van Gogh auf einem Gemälde verewigt worden.
Seit 1965 gehört die Marke ABB zum Löwensenf-Hersteller. Den bei Touristen beliebten ABB-Laden in der Altstadt will Develey erhalten.
Develey ist der größte deutsche Senfhersteller und über Zukäufe bekannter regionaler Marken groß geworden.
Seit 1991 gehört den Bayern auch Bautz’ner Senf, die Senfmarke Nummer eins in Ostdeutschland.
Gut 800 Gramm Senf verzehrt jeder Deutsche im Schnitt im Jahr, ermittelte der Verband der Hersteller kulinarischer Lebensmittel.
Der Konsum ist allerdings seit Jahren rückläufig. 2010 wurden noch 1180 Gramm pro Kopf verbraucht.
Ein wichtiges Anbauland von Senfpflanzen ist die Ukraine. Mit Kriegsausbruch war es zeitweise zu Engpässen und starken Preissprüngen gekommen.
Develey produziert mehr als nur Senf. Seit der Eröffnung der ersten deutschen Filiale von McDonald’s in München 1971 beliefert Develey den Burgerbrater mit Senf, Ketchup, Gurken und Soßen.
"Develey hat McDonald’s in alle Welt begleitet und ist so groß geworden“, sagt Branchenkenner Werner Motyka, Partner der Beratung Munich Strategy.
Dank McDonald’s macht Develey schon lange den Großteil seines Geschäfts im Ausland. Der globale Umsatz liegt bei etwa 600 Millionen Euro.
Weltweit beschäftigt das Familienunternehmen rund 2000 Mitarbeiter.
Hier noch ein paar interessante Fakten über die gelbe Würzpaste aus Düsseldorf:
- Gründung in Metz
Löwensenf geht auf die im Jahre 1903 von Otto und Frieda Frenzel gegründete Löwenfabrik in Metz (Lothringen) zurück.
Nach dem Ersten Weltkrieg verlegte die Familie die Produktion nach Düsseldorf.
Hier startete 1920 die "Neue Düsseldorfer Senfindustrie Otto Frenzel".
- Was hat es mit dem Löwen auf sich?
Im Jahr 1920 kam der Löwensenf Extra auf den Markt, der nach Dijon-Verfahren hergestellt wird und das bekannteste Produkt des Unternehmens ist.
Der Name dieser Marke, der später auf das Unternehmen übertragen wurde, bezieht sich auf den Bergischen Löwen im Wappen Düsseldorfs.
- Schärfster Senf Deutschlands?
Löwensenf ist besonders für seinen extra scharfen Senf bekannt, der einen hohen Anteil an braunen Senfkörnern hat.
Dieser Senf gehört zu den schärfsten, die in deutschen Supermärkten erhältlich sind.
- Senfstadt Düsseldorf
Löwensenf hat dazu beigetragen, Düsseldorf als "Senfstadt" bekannt zu machen.
Die Rheinmetropole war einst Heimat vieler Senfmühlen, und die Region um Düsseldorf gilt bis heute als Hochburg für würzigen, traditionellen Senf.
Der Düsseldorfer Mostert – ein Begriff, der für die lokale Senfsorte steht – wird oft mit der rheinischen Küche, insbesondere mit Halve Hahn, das ist ein Roggenbrötchen mit Käse und Senf oder auch mit Blutwurst, serviert.
- Typische Senfgläser
Löwensenf wird traditionell in breiten Gläsern mit Deckel verkauft, aus denen viele den Senf direkt mit dem Löffel entnehmen – ein Markenzeichen der Marke.
- Wo wurde der Senf produziert?
Die Produktion des Senfes erfolgt in den Unternehmensgebäuden nahe dem Düsseldorfer Flughafen.
Zuletzt wurden am Standort jährlich 6.000 Tonnen Senf produziert.
- Senf-Museum in Düsseldorf
In Düsseldorf gibt es seit 2004 das Löwensenf-Museum.
Hier können Besucher die Geschichte des Senfs anhand von historischen Bildern, Plakaten, Dokumenten und Senfgläsern erkunden.
Auch können verschiedene Sorten probiert werden.
Neben der Ausstellung bietet der Senfladen eine Vielzahl von Senfspezialitäten an, darunter klassische Sorten wie extrascharfer, mittelscharfer und süßer Senf sowie ausgefallenere Varianten wie Altbier-, Honig-Dill-, Chili- oder Feigensenf.
Zuletzt wurde auch ein Altbier-Senf zusammen mit der Hausbrauerei Füchschen herausgebracht.