SteveJ
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Streik in Hollywood!
Nachdem bei Verhandlungen mit dem Verband der TV- und Filmstudios AMPTP keine Einigung erzielt werden konnte, haben die Mitglieder der Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA die Arbeit niedergelegt.
Der Streik begann am Freitag um 00.01 Uhr Ortszeit in Los Angeles (09.01 Uhr unserer Zeit).
Für die Unterhaltungsbranche ist das ein Doppelschlag, denn die Gewerkschaft schließt sich den Drehbuchautoren an, die bereits seit 2. Mai im Ausstand sind.
In den USA können damit nun praktisch keine Filme und Serien mehr gedreht werden.
Auswirkungen waren umgehend zu spüren:
Die Premiere von Christopher Nolans Film "Oppenheimer" in London wurde um eine Stunde vorverlegt, damit die Schauspieler vor der Ankündigung der Gewerkschaft über den roten Teppich laufen konnten.
Stars wie Cillian Murphy, Emily Blunt und Matt Damon verließen die Veranstaltung, nachdem der Streik ausgerufen worden war.
Der Arbeitskampf wird auch die bevorstehende Verleihung der 75. Emmy Awards massiv beeinflussen.
Die Gewerkschaft verbietet es ihren Mitgliedern, bei der Zeremonie aufzutreten.
Die Streikregeln untersagen es den Schauspielern auch, ihre Arbeit in Interviews, Podcasts oder bei Premieren zu bewerben.
Außerdem sind ihnen jegliche Produktionsarbeiten untersagt – dazu zählen nicht nur die eigentlichen Dreharbeiten, sondern Vorsprechen, Lesungen, Proben oder sogenannte Voiceovers.
Was kommt auf Film- und Serien-Fans zu?
Der Branchenseite "Entertainment Weekly" zufolge wird der aktuelle Streik eher Auswirkungen auf die Filmbranche als auf TV-Produktionen haben.
Wegen der Verhandlungen hatten einige Firmen Kinostarts bereits verschoben, darunter sind etwa "Captain America", "Blade" und die "Avatar"-Fortsetzungen.
Weil Filme aber einen langen Produktions- und Marketingvorlauf haben, dürften sich die Folgen eines Streiks erst in einigen Monaten bemerkbar machen.
Das Schreiben und Drehen von Serien liegt dagegen wegen des Streiks der Drehbuchautoren ohnehin schon weitgehend auf Eis.
Deren Gewerkschaft WGA hat außerdem bereits Unterstützung von Set-Mitarbeitern erhalten, sodass kein Drehbetrieb aufrechterhalten werden konnte und Serien wie "Stranger Things" oder "Yellowjackets" aktuell nicht produziert werden.
Wer genau tritt jetzt in den Streik?
Die Schauspielgilde SAG-AFTRA hat mehr als 160.000 Mitglieder, darunter sind auch Stuntleute, TV-Journalistinnen und Moderatoren.
Der Streik betrifft aber nur Darstellerinnen und Darsteller für Serien und Filme.
Für sie ist die Mitgliedschaft in SAG-AFTRA häufig Voraussetzung, um überhaupt an Jobs zu kommen, viele Produktionen schreiben eine Mitgliedschaft sogar vor.
Außerdem bringt SAG-AFTRA den Zugang zu Krankenversicherung und Altersvorsorge, zwei Aspekte, die in einer unsicheren Branche für viele Menschen extrem wichtig sind.
Der Streik ist verbindlich, die Schauspielerinnen und Schauspieler dürfen nun nicht mehr vor der Kamera arbeiten.
Produktionen mit nicht gewerkschaftlich organisierten Schauspielern könnten theoretisch weitergehen, aber SAG-AFTRA hat angekündigt, bei künftigen Mitgliedsanträgen auch abzufragen, ob ein Kandidat zu den Streikbrechern zählte.
Was wollen die Schauspieler erreichen?
Die SAG-AFTRA-Mitglieder wollen im Wesentlichen das gleiche wie die Drehbuchautoren erreichen.
Beide Kreativbranchen leiden darunter, dass zwar mehr Filme und Serien produziert werden, aber die Budgets sinken und bei Serien oft weniger Folgen pro Staffel gedreht werden.
Außerdem bringen Wiederholungen bei Streaminganbietern anders als im linearen Fernsehen geringere und von der Zuschauerzahl unabhängige Tantiemen.
Zudem hatte SAG-AFTRA mitgeteilt, dass es eine "reale und unmittelbare Bedrohung" darstelle, wie animierte KI-Charaktere die Schauspielerinnen und Schauspieler täuschend echt nachbilden könnten.
Anlässlich der Urabstimmung hatte SAG-AFTRA für die Mitglieder die Ziele der Verhandlungen wie folgt umrissen:
"Wir brauchen einen Vertrag, der unsere Vergütungspläne verbessert und die Mitglieder vor Einkommensverlusten durch Inflation und sinkende Tantiemen für Wiederholungen schützt, genauso wie vor dem ungeregelten Einsatz von KI und dem Vorschreiben von selbst aufzunehmenden Vorsprech-Videos.“
Wie kam es zum Streik?
Rund 65.000 Mitglieder von SAG-AFTRA haben an der Urabstimmung am 7. Juni teilgenommen; 97,9 Prozent von ihnen sprachen sich für einen Streik aus.
Danach gingen die Verhandlungen weiter – ohne Ergebnis.
Viel Aufsehen erregte auch ein Brief mit inzwischen mehr als 1000 oft sehr berühmten Unterzeichnern.
Darin fordern die Stars die Gewerkschaft auf, unnachgiebig zu verhandeln.
"Dies ist kein Zeitpunkt, um sich in der Mitte zu treffen“, heißt es in dem beim Branchenmagazin "Deadline" veröffentlichten Brief.
Unter anderem haben Meryl Streep, Jennifer Lawrence, Ben Stiller und Pedro Pascal diese Solidaritätsbekundung unterschrieben.
Quellen: Münchner Merkur, Tagesschau, Welt, Spiegel, Stern
Nachdem bei Verhandlungen mit dem Verband der TV- und Filmstudios AMPTP keine Einigung erzielt werden konnte, haben die Mitglieder der Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA die Arbeit niedergelegt.
Der Streik begann am Freitag um 00.01 Uhr Ortszeit in Los Angeles (09.01 Uhr unserer Zeit).
Für die Unterhaltungsbranche ist das ein Doppelschlag, denn die Gewerkschaft schließt sich den Drehbuchautoren an, die bereits seit 2. Mai im Ausstand sind.
In den USA können damit nun praktisch keine Filme und Serien mehr gedreht werden.
Auswirkungen waren umgehend zu spüren:
Die Premiere von Christopher Nolans Film "Oppenheimer" in London wurde um eine Stunde vorverlegt, damit die Schauspieler vor der Ankündigung der Gewerkschaft über den roten Teppich laufen konnten.
Stars wie Cillian Murphy, Emily Blunt und Matt Damon verließen die Veranstaltung, nachdem der Streik ausgerufen worden war.
Der Arbeitskampf wird auch die bevorstehende Verleihung der 75. Emmy Awards massiv beeinflussen.
Die Gewerkschaft verbietet es ihren Mitgliedern, bei der Zeremonie aufzutreten.
Die Streikregeln untersagen es den Schauspielern auch, ihre Arbeit in Interviews, Podcasts oder bei Premieren zu bewerben.
Außerdem sind ihnen jegliche Produktionsarbeiten untersagt – dazu zählen nicht nur die eigentlichen Dreharbeiten, sondern Vorsprechen, Lesungen, Proben oder sogenannte Voiceovers.
Was kommt auf Film- und Serien-Fans zu?
Der Branchenseite "Entertainment Weekly" zufolge wird der aktuelle Streik eher Auswirkungen auf die Filmbranche als auf TV-Produktionen haben.
Wegen der Verhandlungen hatten einige Firmen Kinostarts bereits verschoben, darunter sind etwa "Captain America", "Blade" und die "Avatar"-Fortsetzungen.
Weil Filme aber einen langen Produktions- und Marketingvorlauf haben, dürften sich die Folgen eines Streiks erst in einigen Monaten bemerkbar machen.
Das Schreiben und Drehen von Serien liegt dagegen wegen des Streiks der Drehbuchautoren ohnehin schon weitgehend auf Eis.
Deren Gewerkschaft WGA hat außerdem bereits Unterstützung von Set-Mitarbeitern erhalten, sodass kein Drehbetrieb aufrechterhalten werden konnte und Serien wie "Stranger Things" oder "Yellowjackets" aktuell nicht produziert werden.
Wer genau tritt jetzt in den Streik?
Die Schauspielgilde SAG-AFTRA hat mehr als 160.000 Mitglieder, darunter sind auch Stuntleute, TV-Journalistinnen und Moderatoren.
Der Streik betrifft aber nur Darstellerinnen und Darsteller für Serien und Filme.
Für sie ist die Mitgliedschaft in SAG-AFTRA häufig Voraussetzung, um überhaupt an Jobs zu kommen, viele Produktionen schreiben eine Mitgliedschaft sogar vor.
Außerdem bringt SAG-AFTRA den Zugang zu Krankenversicherung und Altersvorsorge, zwei Aspekte, die in einer unsicheren Branche für viele Menschen extrem wichtig sind.
Der Streik ist verbindlich, die Schauspielerinnen und Schauspieler dürfen nun nicht mehr vor der Kamera arbeiten.
Produktionen mit nicht gewerkschaftlich organisierten Schauspielern könnten theoretisch weitergehen, aber SAG-AFTRA hat angekündigt, bei künftigen Mitgliedsanträgen auch abzufragen, ob ein Kandidat zu den Streikbrechern zählte.
Was wollen die Schauspieler erreichen?
Die SAG-AFTRA-Mitglieder wollen im Wesentlichen das gleiche wie die Drehbuchautoren erreichen.
Beide Kreativbranchen leiden darunter, dass zwar mehr Filme und Serien produziert werden, aber die Budgets sinken und bei Serien oft weniger Folgen pro Staffel gedreht werden.
Außerdem bringen Wiederholungen bei Streaminganbietern anders als im linearen Fernsehen geringere und von der Zuschauerzahl unabhängige Tantiemen.
Zudem hatte SAG-AFTRA mitgeteilt, dass es eine "reale und unmittelbare Bedrohung" darstelle, wie animierte KI-Charaktere die Schauspielerinnen und Schauspieler täuschend echt nachbilden könnten.
Anlässlich der Urabstimmung hatte SAG-AFTRA für die Mitglieder die Ziele der Verhandlungen wie folgt umrissen:
"Wir brauchen einen Vertrag, der unsere Vergütungspläne verbessert und die Mitglieder vor Einkommensverlusten durch Inflation und sinkende Tantiemen für Wiederholungen schützt, genauso wie vor dem ungeregelten Einsatz von KI und dem Vorschreiben von selbst aufzunehmenden Vorsprech-Videos.“
Wie kam es zum Streik?
Rund 65.000 Mitglieder von SAG-AFTRA haben an der Urabstimmung am 7. Juni teilgenommen; 97,9 Prozent von ihnen sprachen sich für einen Streik aus.
Danach gingen die Verhandlungen weiter – ohne Ergebnis.
Viel Aufsehen erregte auch ein Brief mit inzwischen mehr als 1000 oft sehr berühmten Unterzeichnern.
Darin fordern die Stars die Gewerkschaft auf, unnachgiebig zu verhandeln.
"Dies ist kein Zeitpunkt, um sich in der Mitte zu treffen“, heißt es in dem beim Branchenmagazin "Deadline" veröffentlichten Brief.
Unter anderem haben Meryl Streep, Jennifer Lawrence, Ben Stiller und Pedro Pascal diese Solidaritätsbekundung unterschrieben.
Quellen: Münchner Merkur, Tagesschau, Welt, Spiegel, Stern