SteveJ
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Tiefsinnig, aber einsam. Ein Stern, der verglühte.
Vom Leben der Jennifer Nitsch (1966-2004) sind einige schicksalsträchtige Schlagzeilen übriggeblieben.
Ihr Tod mit 37 war der traurige Höhepunkt der Popularität dieser außergewöhnlichen Schauspielerin.
Das geschah am 13. Juni 2004, also genau vor genau 20 Jahren.
Ob ihr Tod ein Unfall war oder Suizid, ist unklar geblieben... 😔
Jennifer Claudia Barbara Nitsch wurde am 10. Dezember 1966 in Köln geboren. Ihre Eltern trennten sich um 1968.
Der Werdegang der gebürtigen Kölnerin entspricht überhaupt nicht diesem aufsehenerregenden Ende, denn sie ging ihren beruflichen Weg zielgerichtet Schritt für Ziel.
Ohne große Abweichungen, ohne frustrierende Aussetzer.
Nach dem Abitur am Pädagogium im Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg absolvierte Jennifer Nitsch eine Ausbildung als Kostümbildnerin.
Sie ging als Bühnenassistentin zum WDR, schnupperte Studioatmosphäre, beschloss Schauspielerin zu werden und besuchte eine Schauspielschule.
Nach dem Umzug nach München geht alles ziemlich schnell:
Nach kleineren Auftritten in bekannten TV-Serien wie "Forsthaus Falkenau" und "Der Alte" spielt sie ihre erste große Rolle in Sönke Wortmanns Kinokomödie "Allein unter Frauen" (1991).
Von da an ist Jennifer Nitsch im Geschäft, im Fernsehen wie im Kino.
Für ihre Hauptrolle in dem Fünfteiler "Nur eine kleine Affäre" wird sie 1994 mit dem renommierten Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet und 1995 mit dem Adolf-Grimme-Preis, dem Oscar der deutschen TV-Branche.
Dann engagiert Regisseur Dieter Wedel sie für seinen fünfteiligen TV-Thriller "Der Schattenmann" (1996).
Jennifer Nitsch spielt nun in der gleichen Klasse wie Heiner Lauterbach (71) oder Heinz Hoenig (72).
Kritiker bezeichnen sie als "eine deutsche Sharon Stone", stark, selbstbewusst, eine Blondine gegen die üblichen Klischees.
Mit einer heiseren Stimme, "so rauchig, kalt und lasziv, dass einem ganz anders wurde", wie die "Süddeutsche Zeitung" schrieb.
In den gerade mal 15 Jahren ihres Berufslebens als Schauspielerin wirkt sie in über 50 Filmen und Serien-Episoden mit.
Diese Zielstrebigkeit beim faszinierenden Aufstieg eines deutschen Stars ist die eine Seite der Jennifer Nitsch, die SZ hat ihre andere so beschrieben:
"Eine markant-hübsche Schauspielerin, geheimnisvoll, erfolgreich und doch selbstmörderisch exzessiv - diese Romy-Mischung tat ihre Wirkung."
Jennifer Nitschs Karriere habe nichts im Wege gestanden - "außer Jennifer Nitsch. Der Erfolg ist Nährboden für ihre exzessive Seite".
Dann kommt der 13. Juni 2004, ein Sonntag.
Gegen 13 Uhr stürzt Jennifer Nitsch aus dem vierten Stock ihrer Altbauwohnung in München-Schwabing.
Sie war nur leicht bekleidet - trug eine Strumpfhose und ein T-Shirt.
Eigenartiges Detail: Sie hielt eine Jeanshose in der Hand.
Nitsch war sofort tot, als sie aus 15 Metern Höhe auf dem Boden aufschlug...
Freunde und die Polizei gehen von einem Suizid aus. 😔
Ich war damals zufällig in München ganz in der Nähe ihrer Wohnung in der Franz-Josef-Straße und hab mich schon gewundert, was da los ist.
Als ich dann von der Sache in der Zeitung gelesen habe, war ich ziemlich geschockt...
Innerhalb weniger Wochen nach dem Fenstersturz wird dann das Leben dieser jungen Frau, die durch ihre Rollen immer etwas geheimnisvoll und rätselhaft wirkte, durchleuchtet, ja seziert.
"Keine vier Wochen brauchten die Medien nach dem Tod der Schauspielerin, um die deutsche Sharon Stone, zu der sie selbst die lebende Jennifer Nitsch über Jahre stilisiert hatten, vom Podest zu stoßen", schrieb die "Welt".
Oder war es doch ein Unfall?
Die Schauspielerin soll zum Zeitpunkt ihres Todes 3,1 Promille Alkohol im Blut gehabt haben und auch Schlaftabletten genommen haben.
Eine Haarprobe ergab zudem Restspuren von Kokain.
Das heißt: Sie war im Vollrausch, als sie auf die Straße fiel. 🙈
Sie sei erst morgens um 5:30 Uhr nach Hause gekommen und habe dort weiter getrunken. Ein Abschiedsbrief wurde nicht gefunden.
Sie wurde in Sankt Peter-Ording auf dem Friedhof der evangelischen Kirche St. Nikolai beigesetzt.
Die Staatsanwaltschaft München erklärte laut "faz.net" dazu, ob sich die 37-Jährige das Leben nahm oder volltrunken aus dem Fenster fiel, sei strafrechtlich nicht relevant und werde deshalb auch nicht weiter aufgeklärt.
Dafür begaben sich Kollegen, Freunde, Verwandte und Medien auf Spurensuche und suchten nach Erklärungen für das Verhalten einer erfolgreichen Schauspielerin, die den Eindruck hinterlassen hatte, sie habe "sich selbst erschaffen", sie habe "eine Kraft" ausgestrahlt, "die ihr im eigenen Leben fehlte" ("SZ").
So entstand das Bild von einer Frau, die ihr Leben nicht ihrer Vernunft angepasst hatte.
Beeinflussen habe man sie nicht können, selbst wenn man es gewollt hätte, sagen Kollegen.
Die Jenny sei im Privatleben so eigensinnig gewesen wie im Beruf.
Auch ihr Vater Wolfgang Nitsch, zu dem sie ein gutes Verhältnis hatte, riet seiner Tochter eindringlich zu einer Schauspielpause, doch die sei von einem Projekt zum nächsten übergegangen.
Zwar habe die Arbeit ihr innere Stabilität gegeben, da sei sie aufgeblüht, meinte Wolfgang Nitsch.
Aber: "Diese gähnende Leere, die sie nach dem Dreh umfing, das ging Jenny an die Substanz."
Am Ende sei es "fast so gewesen, als hätte es so sein sollen - wie das Aufleuchten eines Komets am Himmel, der dann verblasst ist".
Drei Monate nach ihrem Tod lief der letzte Film von Jennifer Nitsch im Fernsehen.
In "Judith Kemp" (2004) spielte sie eine Anwältin, die allen Widrigkeiten erfolgreich trotzt - und "Die Welt" schrieb über diese Rolle:
"Das ist nicht das kaputte Starlet, das lebensuntüchtige Problempaket, von dem so viel in der Zeit nach ihrem Tod zu lesen war.
Wir sehen eine starke Frau, eine gute Frau, eine gerechte Frau, eine, die zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit Verantwortung trägt. Ein Vorbild."
Privat fand die blonde Schauspielerin, die von den Medien als bald den Übernamen, ihr Glück allerdings nicht.
Freunden zufolge hatte sie sowohl Alkohol- als auch Drogenexzesse, zudem soll sie unter Depressionen gelitten haben.
Ein Suizid vor 20 Jahren scheint unter diesen Aussagen nicht ausgeschlossen, doch restlos geklärt konnte das Unglück an jenem 13. Juni nie werden.
Das einzige, was mit Sicherheit gesagt werden kann, ist, dass eine begabte Schauspielerin viel zu früh aus dem Leben schied.
Quellen: SZ, Welt, FAZ, web.de, Blick.ch, Wikipedia
Vom Leben der Jennifer Nitsch (1966-2004) sind einige schicksalsträchtige Schlagzeilen übriggeblieben.
Ihr Tod mit 37 war der traurige Höhepunkt der Popularität dieser außergewöhnlichen Schauspielerin.
Das geschah am 13. Juni 2004, also genau vor genau 20 Jahren.
Ob ihr Tod ein Unfall war oder Suizid, ist unklar geblieben... 😔
Jennifer Claudia Barbara Nitsch wurde am 10. Dezember 1966 in Köln geboren. Ihre Eltern trennten sich um 1968.
Der Werdegang der gebürtigen Kölnerin entspricht überhaupt nicht diesem aufsehenerregenden Ende, denn sie ging ihren beruflichen Weg zielgerichtet Schritt für Ziel.
Ohne große Abweichungen, ohne frustrierende Aussetzer.
Nach dem Abitur am Pädagogium im Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg absolvierte Jennifer Nitsch eine Ausbildung als Kostümbildnerin.
Sie ging als Bühnenassistentin zum WDR, schnupperte Studioatmosphäre, beschloss Schauspielerin zu werden und besuchte eine Schauspielschule.
Nach dem Umzug nach München geht alles ziemlich schnell:
Nach kleineren Auftritten in bekannten TV-Serien wie "Forsthaus Falkenau" und "Der Alte" spielt sie ihre erste große Rolle in Sönke Wortmanns Kinokomödie "Allein unter Frauen" (1991).
Von da an ist Jennifer Nitsch im Geschäft, im Fernsehen wie im Kino.
Für ihre Hauptrolle in dem Fünfteiler "Nur eine kleine Affäre" wird sie 1994 mit dem renommierten Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet und 1995 mit dem Adolf-Grimme-Preis, dem Oscar der deutschen TV-Branche.
Dann engagiert Regisseur Dieter Wedel sie für seinen fünfteiligen TV-Thriller "Der Schattenmann" (1996).
Jennifer Nitsch spielt nun in der gleichen Klasse wie Heiner Lauterbach (71) oder Heinz Hoenig (72).
Kritiker bezeichnen sie als "eine deutsche Sharon Stone", stark, selbstbewusst, eine Blondine gegen die üblichen Klischees.
Mit einer heiseren Stimme, "so rauchig, kalt und lasziv, dass einem ganz anders wurde", wie die "Süddeutsche Zeitung" schrieb.
In den gerade mal 15 Jahren ihres Berufslebens als Schauspielerin wirkt sie in über 50 Filmen und Serien-Episoden mit.
Diese Zielstrebigkeit beim faszinierenden Aufstieg eines deutschen Stars ist die eine Seite der Jennifer Nitsch, die SZ hat ihre andere so beschrieben:
"Eine markant-hübsche Schauspielerin, geheimnisvoll, erfolgreich und doch selbstmörderisch exzessiv - diese Romy-Mischung tat ihre Wirkung."
Jennifer Nitschs Karriere habe nichts im Wege gestanden - "außer Jennifer Nitsch. Der Erfolg ist Nährboden für ihre exzessive Seite".
Dann kommt der 13. Juni 2004, ein Sonntag.
Gegen 13 Uhr stürzt Jennifer Nitsch aus dem vierten Stock ihrer Altbauwohnung in München-Schwabing.
Sie war nur leicht bekleidet - trug eine Strumpfhose und ein T-Shirt.
Eigenartiges Detail: Sie hielt eine Jeanshose in der Hand.
Nitsch war sofort tot, als sie aus 15 Metern Höhe auf dem Boden aufschlug...
Freunde und die Polizei gehen von einem Suizid aus. 😔
Ich war damals zufällig in München ganz in der Nähe ihrer Wohnung in der Franz-Josef-Straße und hab mich schon gewundert, was da los ist.
Als ich dann von der Sache in der Zeitung gelesen habe, war ich ziemlich geschockt...
Innerhalb weniger Wochen nach dem Fenstersturz wird dann das Leben dieser jungen Frau, die durch ihre Rollen immer etwas geheimnisvoll und rätselhaft wirkte, durchleuchtet, ja seziert.
"Keine vier Wochen brauchten die Medien nach dem Tod der Schauspielerin, um die deutsche Sharon Stone, zu der sie selbst die lebende Jennifer Nitsch über Jahre stilisiert hatten, vom Podest zu stoßen", schrieb die "Welt".
Oder war es doch ein Unfall?
Die Schauspielerin soll zum Zeitpunkt ihres Todes 3,1 Promille Alkohol im Blut gehabt haben und auch Schlaftabletten genommen haben.
Eine Haarprobe ergab zudem Restspuren von Kokain.
Das heißt: Sie war im Vollrausch, als sie auf die Straße fiel. 🙈
Sie sei erst morgens um 5:30 Uhr nach Hause gekommen und habe dort weiter getrunken. Ein Abschiedsbrief wurde nicht gefunden.
Sie wurde in Sankt Peter-Ording auf dem Friedhof der evangelischen Kirche St. Nikolai beigesetzt.
Die Staatsanwaltschaft München erklärte laut "faz.net" dazu, ob sich die 37-Jährige das Leben nahm oder volltrunken aus dem Fenster fiel, sei strafrechtlich nicht relevant und werde deshalb auch nicht weiter aufgeklärt.
Dafür begaben sich Kollegen, Freunde, Verwandte und Medien auf Spurensuche und suchten nach Erklärungen für das Verhalten einer erfolgreichen Schauspielerin, die den Eindruck hinterlassen hatte, sie habe "sich selbst erschaffen", sie habe "eine Kraft" ausgestrahlt, "die ihr im eigenen Leben fehlte" ("SZ").
So entstand das Bild von einer Frau, die ihr Leben nicht ihrer Vernunft angepasst hatte.
Beeinflussen habe man sie nicht können, selbst wenn man es gewollt hätte, sagen Kollegen.
Die Jenny sei im Privatleben so eigensinnig gewesen wie im Beruf.
Auch ihr Vater Wolfgang Nitsch, zu dem sie ein gutes Verhältnis hatte, riet seiner Tochter eindringlich zu einer Schauspielpause, doch die sei von einem Projekt zum nächsten übergegangen.
Zwar habe die Arbeit ihr innere Stabilität gegeben, da sei sie aufgeblüht, meinte Wolfgang Nitsch.
Aber: "Diese gähnende Leere, die sie nach dem Dreh umfing, das ging Jenny an die Substanz."
Am Ende sei es "fast so gewesen, als hätte es so sein sollen - wie das Aufleuchten eines Komets am Himmel, der dann verblasst ist".
Drei Monate nach ihrem Tod lief der letzte Film von Jennifer Nitsch im Fernsehen.
In "Judith Kemp" (2004) spielte sie eine Anwältin, die allen Widrigkeiten erfolgreich trotzt - und "Die Welt" schrieb über diese Rolle:
"Das ist nicht das kaputte Starlet, das lebensuntüchtige Problempaket, von dem so viel in der Zeit nach ihrem Tod zu lesen war.
Wir sehen eine starke Frau, eine gute Frau, eine gerechte Frau, eine, die zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit Verantwortung trägt. Ein Vorbild."
Privat fand die blonde Schauspielerin, die von den Medien als bald den Übernamen, ihr Glück allerdings nicht.
Freunden zufolge hatte sie sowohl Alkohol- als auch Drogenexzesse, zudem soll sie unter Depressionen gelitten haben.
Ein Suizid vor 20 Jahren scheint unter diesen Aussagen nicht ausgeschlossen, doch restlos geklärt konnte das Unglück an jenem 13. Juni nie werden.
Das einzige, was mit Sicherheit gesagt werden kann, ist, dass eine begabte Schauspielerin viel zu früh aus dem Leben schied.
Quellen: SZ, Welt, FAZ, web.de, Blick.ch, Wikipedia
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