Ein paar Mythen zum Thema "Alkohol"

SteveJ

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Rotwein in Maßen soll gesund sein, glauben viele. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht das aber anders...

Alkoholische Getränke wie Bier und Wein werden seit Jahrtausenden konsumiert und sind gesellschaftlich weitgehend akzeptiert – trotz der damit verbundenen gesundheitlichen Risiken.
Das liegt u.a. auch daran, dass der Staat über die Steuereinnahmen gut am Alkoholkonsum mitverdient.

Aber auch in vielen anderen Lebensmitteln, von der Bratensoße bis zur Cremeschnitte, wird Alkohol als Zutat verwendet, z.B. auch über alkoholische Aromen-Auszüge.
Für einen verantwortungsvollen Umgang sollte man deshalb gut informiert sein.

Hier ein paar Thesen – und deren Wahrheitsgehalt:​

  • Alkohol ist kennzeichnungspflichtig
    Nicht immer.
    Bei verpackten Lebensmitteln muss Alkohol als Zutat genannt werden, etwa als Ethylalkohol, Branntwein oder Kirschwasser.
    Bei manchen Kleinverpackungen, z.B. einzeln verkauften Schokopralinen, muss jedoch keine Zutatenliste angegeben werden.
    Alkoholhaltige Zutaten sind so nicht erkennbar.
    Auch unverpackte Lebensmittel, z.B. beim Bäcker, in der Eisdiele oder in Restaurants, müssen keinen Hinweis tragen, wenn sie Alkohol enthalten.
    Im Zweifelsfall sollte man nachfragen, wenn es beispielsweise Kinder oder trockene Alkoholiker konsumieren wollen.

  • Alkoholfreie Getränke sind gar nicht alkoholfrei
    Stimmt teilweise.
    Lobt ein Hersteller sein Produkt mit "0,0 Prozent Alkohol" aus, dann muss diese Aussage der Wahrheit entsprechen.
    Es ist jedoch gesetzlich erlaubt, dass ein als "alkoholfrei" beworbenes Getränk bis zu 0,5 Volumenprozent Alkohol enthalten darf.
    Gesundheitlich bedenklich ist diese Menge nicht. Kennzeichnungspflichtig wird der Alkoholgehalt eines Getränks ab 1,2 Volumenprozent.

  • Auch Fruchtsaft enthält Alkohol
    Stimmt.
    Fruchtsäfte können geringe Mengen Alkohol enthalten. Dieser entsteht, wenn auf den Früchten vorkommende Hefen einen Teil des frucht- eigenen Zuckers vergären.
    Auch Hefegebäck, fermentiertes Gemüse oder reifes Obst kann kleine Mengen Alkohol enthalten.
    Nach den Leitsätzen für Fruchtsaft und Fruchtnektar gilt ein Alkoholgehalt von drei Gramm pro Liter Fruchtsaft als tolerabel.
    Das entspricht 0,38 Volumenprozent Alkohol – und ist um ein Vielfaches weniger als beispielsweise in Bier, das etwa 5 Volumenprozent enthält.

  • Alkohol verdunstet beim Kochen
    Nicht unbedingt.
    Wie viel Alkohol im fertigen Gericht verbleibt, hängt von Alkoholmenge, Kochdauer und Zubereitungsart ab.
    Fast vollständig verdunstet Alkohol, wenn er gleich zu Beginn der Garzeit zugegeben wird und das Essen im offenen Topf kocht.
    Beim Schmoren im geschlossenen Bräter verringert sich der Gehalt dagegen kaum, da der alkoholhaltige Dampf am Deckel kondensiert und so wieder zurück in die Speise gelangt.

  • Rotwein schützt vor Herzinfarkt
    Nein.
    Die Weltgesundheitsorganisation WHO betont, dass es keine gesundheitlich unbedenkliche Menge Alkohol gibt.
    Alkohol ist – wie Tabak – als Karzinogen der höchsten Risikogruppe eingestuft.
    Je mehr Alkohol konsumiert wird, desto höher ist das Krebsrisiko, v.a. für Speiseröhren-, Brust-, Kehlkopf-, Bauchspeicheldrüsen- und Darmkrebs.
    Dennoch schätzt die WHO, dass in Europa die Hälfte aller dem Alkohol zurechenbaren Krebsfälle auf sogenannten leichten bis moderaten Konsum zurückzuführen sind.
    Darunter versteht man eine Alkoholmenge von weniger als 1,5 Liter Wein oder 3,5 Liter Bier pro Woche.

  • Alkohol ist eine Kalorienbombe
    Richtig.
    Mit sieben Kilokalorien pro Gramm enthält Alkohol fast so viel Energie wie Fett.
    Kohlenhydrate und Eiweiß kommen im Vergleich auf je vier Kilokalorien pro Gramm.

  • Schnaps fördert die Verdauung
    Im Gegenteil: Alkohol bremst die Magenentleerung und verlangsamt die Verdauung!
    Konzentrierter Alkohol in Form von Schnaps führt dazu, dass der Körper zuerst damit beschäftigt ist, diesen Giftstoff abzubauen.
    Dagegen können auch die Kräuter im Kräuterschnaps nichts ausrichten... ;)
    Diese enthalten verdauungsfördernde Bitterstoffe, müssten tatsächlich in einer Zubereitung ohne Alkohol oder als Tee getrunken werden, um eine Wirkung zu erzielen.
    Eine bessere Verdauungshilfe nach einem üppigen Essen sind ein Espresso ☕, der ebenfalls anregend auf die Verdauung wirkt, und ein ausgiebiger Spaziergang. :)

Ich persönlich versuche tatsächlich unter der Woche weitgehend auf Alkohol zu verzichten.
Aber am Wochende und bei irgendwelchen Feierlichkeiten trinke ich schon auch mal 2-3 Bierchen oder auch Wein oder Sekt.
Ab und zu genehmige ich mir auch mal abends einen guten schottischen oder irischen Whisky im "Nosing-Glas" "zum Genuss" und auf jeden Fall ohne Eis. :)

Quellen: Ippen-Digital, WHO
 
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