SteveJ
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27. Juni 1994:
Weil er während dem dritten WM-Gruppenspiel gegen Südkorea gnadenlos ausgepfiffen wird, zeigt Stefan Effenberg den deutschen Fans den Stinkefinger.
Nach einem nächtlichen Telefonat mit dem DFB-Präsidenten wirft Bundestrainer Berti Vogts "Effe" mitten im Turnier aus der Mannschaft.
Doch von der berühmtesten Provokation in Deutschlands Sportgeschichte gibt es nicht ein einziges Foto oder Video.
Im heutigen Zeitalter von dutzenden Stadion-Kameras und tausenden Smartphones kaum denkbar.
Die ominöse Bewegung mit der Hand kann in manchen Situationen eine popkulturelle oder politische Botschaft sein, mit der man seinen Ärger deutlich zeigt.
In anderen Fällen gilt sie dem Strafgesetzbuch zufolge jedoch als strafbare, nichtsprachliche Beleidigung.
So schreibt es Reinhard Krüger in seinem Buch mit dem passenden Titel “Der Stinkefinger – Kleine Geschichte einer wirkungsvollen Geste“.
Vor etwa 2500 Jahren entwickelten die Griechen demnach das phallische Symbol mit der Hand, um sich gegenseitig zu beleidigen, zu verspotten und zu provozieren.
So soll der griechische Philosoph Diogenes von Sinope Besuchern Athens, die nach dem berühmten Redner Demosthenes fragten, den mittleren der fünf Finger gezeigt und dabei gerufen haben:
“Hier, da habt ihr euren Demagogen.“
Die Römer, so Krüger, kannten das Handzeichen dann in ihrer Sprache als “digitus impudicus“, also den “unverschämten Finger“.
Während das Erheben des mittleren Handglieds heute eindeutig ein lautstarkes “Du kannst mich mal kreuzweise!“ ausdrückt, war die Geste in der klassischen Gesellschaft nach Ansicht von Historikern eher eine sexuelle Anzüglichkeit.
Mit der transatlantischen Globalisierung soll sie dann in die Neue Welt gebracht worden sein: spätestens im 19. Jahrhundert durch italienische Einwanderer nach Nordamerika und von dort zurück nach Europa.
Durch globale Medien wie Kino und Musik wurde der Mittelfinger weltweit zum Symbol rebellischen Lebensstils.
So ist Country-Legende Johnny Cash 1969 mit dieser Geste während seines Konzerts im amerikanischen San-Quentin-Gefängnis als Rebell weltberühmt geworden.
Anfang der Sechzigerjahre wurde der “Mittelfinger“ dann in den Duden aufgenommen, 1996 folgte der “Stinkefinger“.
Inzwischen ist die Geste ein fester Bestandteil des modernen Repertoires.
Sie ist zu sehen in Musikvideos der Rap- und Hip-Hop-Szene und wird von wütenden Autofahrern gezeigt – egal ob gewollt oder manchmal als Reflex.
Weil er während dem dritten WM-Gruppenspiel gegen Südkorea gnadenlos ausgepfiffen wird, zeigt Stefan Effenberg den deutschen Fans den Stinkefinger.
Nach einem nächtlichen Telefonat mit dem DFB-Präsidenten wirft Bundestrainer Berti Vogts "Effe" mitten im Turnier aus der Mannschaft.
Doch von der berühmtesten Provokation in Deutschlands Sportgeschichte gibt es nicht ein einziges Foto oder Video.
Im heutigen Zeitalter von dutzenden Stadion-Kameras und tausenden Smartphones kaum denkbar.
Die ominöse Bewegung mit der Hand kann in manchen Situationen eine popkulturelle oder politische Botschaft sein, mit der man seinen Ärger deutlich zeigt.
In anderen Fällen gilt sie dem Strafgesetzbuch zufolge jedoch als strafbare, nichtsprachliche Beleidigung.
Doch wo liegt der Ursprung?
Die Schmähgeste ist ein Erbe der römisch-griechischen Antike und soll bereits von bekannten Philosophen im Diskurs verwendet worden sein.So schreibt es Reinhard Krüger in seinem Buch mit dem passenden Titel “Der Stinkefinger – Kleine Geschichte einer wirkungsvollen Geste“.
Vor etwa 2500 Jahren entwickelten die Griechen demnach das phallische Symbol mit der Hand, um sich gegenseitig zu beleidigen, zu verspotten und zu provozieren.
So soll der griechische Philosoph Diogenes von Sinope Besuchern Athens, die nach dem berühmten Redner Demosthenes fragten, den mittleren der fünf Finger gezeigt und dabei gerufen haben:
“Hier, da habt ihr euren Demagogen.“
Die Römer, so Krüger, kannten das Handzeichen dann in ihrer Sprache als “digitus impudicus“, also den “unverschämten Finger“.
Während das Erheben des mittleren Handglieds heute eindeutig ein lautstarkes “Du kannst mich mal kreuzweise!“ ausdrückt, war die Geste in der klassischen Gesellschaft nach Ansicht von Historikern eher eine sexuelle Anzüglichkeit.
Mit der transatlantischen Globalisierung soll sie dann in die Neue Welt gebracht worden sein: spätestens im 19. Jahrhundert durch italienische Einwanderer nach Nordamerika und von dort zurück nach Europa.
Durch globale Medien wie Kino und Musik wurde der Mittelfinger weltweit zum Symbol rebellischen Lebensstils.
So ist Country-Legende Johnny Cash 1969 mit dieser Geste während seines Konzerts im amerikanischen San-Quentin-Gefängnis als Rebell weltberühmt geworden.
Anfang der Sechzigerjahre wurde der “Mittelfinger“ dann in den Duden aufgenommen, 1996 folgte der “Stinkefinger“.
Inzwischen ist die Geste ein fester Bestandteil des modernen Repertoires.
Sie ist zu sehen in Musikvideos der Rap- und Hip-Hop-Szene und wird von wütenden Autofahrern gezeigt – egal ob gewollt oder manchmal als Reflex.