Die Regeln fürs Trinkgeld

SteveJ

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Für guten Service geben die meisten gern ein Trinkgeld.
In Deutschland zeigt man mit einem Aufgeld von fünf bis zehn Prozent, dass man im Restaurant zufrieden war.
Im Ausland gelten aber oft andere Regeln. In manchen Urlaubsländern wird Trinkgeld sogar als kränkend empfunden... :eek)

Nach dem Essen im Restaurant zu Hause oder auch im Urlaub stellt sich beim Bezahlen oft die Frage: Wie viel Trinkgeld ist angemessen? :unsure:
Jedes Land hat da seine eigenen Regeln.
Zehn Prozent Aufschlag sind in vielen Ländern eine gern gesehene Geste der Wertschätzung.
In manchen Länder übergibt man das Trinkgeld persönlich, in deren lässt man es nach dem Zahlen auf dem Tisch zurück.

Hier ein Überblick:​

  • Deutschland/Österreich
    Wer mit dem Service in Deutschland zufrieden ist, kann fünf bis zehn Prozent des Rechnungsbetrags als Trinkgeld geben.
    Wer mit Karte oder Handy-App bezahlt, kann die entsprechende Summe mit abbuchen lassen oder im Zweifel die Bedienung fragen, ob ihr das Trinkgeld in bar lieber wäre.
    Einen Unterschied macht es aber in jedem Fall für den jeweiligen Inhaber, so Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und
    Gastronomieverbands.
    Bei Kartenzahlungen fallen sogenannte Transaktionsgebühren an, die dann auf den Gesamtumsatz erhoben werden.
    Deshalb bevorzugen viele Betriebe auch noch Barzahlungen..
    Immer öfter kann auf den Bezahlterminals gewählt werden, ob man fünf, zehn,15 Prozent geben will.
    Doch davon braucht sich niemand unter Druck setzen zu lassen.
    Wenn man mit dem Service nicht zufrieden war, gibt es auch die Option "null Prozent". ;)

    In Österreich sind aufrunden und auch fünf bis zehn Prozent Trinkgeld üblich.
    "Stimmt so!" ist ein üblicher Satz beim Bezahlen im Kaffeehaus.

  • Italien/Kroatien
    In Italien ist es üblich, ein paar Münzen nach dem Bezahlen auf dem Tisch liegen zu lassen.
    In Reiseführern heißt es gelegentlich, sobald auf der Rechnung "Coperto" steht - die in dem Land übliche Bereitstellungsgebühr für Geschirr, Besteck und oft auch Knabbereien - müsse kein Trinkgeld mehr gezahlt werden.
    Ob aber das Coperto beim Servicepersonal ankommt, ist nicht gewiss.
    Da aber die Stundenlöhne in der Gastronomie in Italien nicht üppig sind:
    Wenn man sehr zufrieden mit dem Service war, freut sich die Bedienung sicher über einen oder zwei Euro extra.
    Ohne Coperto-Aufschlag werden in italienischen Restaurants wie in Deutschland fünf bis zehn Prozent Trinkgeld erwartet.
    In Bars ist ein Tip hingegen eher ungewöhnlich.
    Gleiches gilt für Kroatien. Auch hier gibt man in Touristengebieten fünf bis zehn Prozent auf den Rechnungsbetrag obendrauf.
    Ansonsten reicht eine Aufrundung des Rechnungsbetrages.

  • Skandinavien
    In skandinavischen Ländern, Schweden oder Dänemark zum Beispiel, wird Trinkgeld nicht unbedingt erwartet.
    Wenn der Gast zufrieden war, sind fünf bis zehn Prozent Trinkgeld optional. Wobei es in Skandinavien ohnehin immer mehr Selbstbedienung gibt.
    Service wie in Restaurants in Deutschland gibt es oft nur noch in der etwas gehobeneren Gastronomie.
    Eine Aufrundung des Rechnungsbetrags genügt auch in Belgien, Estland, Luxemburg, den Niederlanden, der Schweiz und Slowenien.

  • Spanien
    In Spanien wird weniger Trinkgeld als in Deutschland gegeben, eher fünfals zehn Prozent.
    Gerade Hotelpersonal freut sich aber auch hier über ein oder zwei Euro extra.

  • Portugal
    In Portugal gelten um die zehn Prozent Trinkgeld als normal.
    Vorsicht vor vermeintlich großzügigen Snacktellern, die teilweise unaufgefordert vorab serviert werden.
    Diese finden sich dann oft später auf der Rechnung wieder und können aber vorab auch abgelehnt werden.

  • Großbritannien/Türkei/ Frankreich/Ägypten
    In vielen Ländern ist eine Servicepauschale bereits in der Rechnung eingerechnet.
    In Großbritannien wird das Trinkgeld (tip) in der Regel von den Lokalen selbst festgelegt und findet sich in der Rechnung als sogenannter "Service Charge".
    Der Tip liegt hier normalerweise um die 20 Prozent.
    Einer automatischen Service-Gebühr kann man aber widersprechen, sofern der Service nicht zufriedenstellend war.
    In britischen Pubs hingegen wird der Begriff "Trinkgeld" noch wörtlich genommen.
    Wie der Bundesverband deutscher Banken erklärt, soll man bei Zufriedenheit dem Barpersonal einfach ein Getränk ausgeben.

    Auch in der Türkei wird immer öfter eine Pauschale für den Service bereits mit in die Rechnung aufgenommen.
    Ansonsten sind inzwischen zehn Prozent Trinkgeld üblich.
    In ägyptischen Restaurants gilt dasselbe, außer bei Straßenständen. Hier freuen sich die Inhaber, wenn aufgerundet wird.

    Die Zehn-Prozent-Regel gilt auch in Frankreich nicht, da die Servicegebühr auch hier bereits in der Rechnung enthalten ist.
    Wer überdurchschnittlich zufrieden ist, kann ein paar Euro auf dem Tisch liegen lassen.

    Apropos: In Frankreich, Griechenland und Spanien ist "stimmt so" nicht üblich.
    Hier lässt man das Trinkgeld beim Verlassen des Lokals auf dem Tisch oder dem Rechnungsteller zurück.

  • Griechenland
    In Griechenland gibt es keine feste Trinkgeldregelung. Nach dem Essen ist es üblich, etwas auf dem Tisch liegen zu lassen, je nach Bauchgefühl.

  • USA/Kanada
    Bekanntermaßen ist in den USA Trinkgeld für den Service die Haupteinnahmequelle, denn einen Mindestlohn wie hier in Deutschland gibt es nicht.
    18 bis 25 Prozent Tip sind hier Standard. Selbst für schlechten Service wird in den USA ein üppiges Trinkgeld erwartet. In Kanada ist es ähnlich.
    Erwartet werden 15 bis 20 Prozent oder mehr. Oftmals sind die Servicegelder bereits in der Rechnung inkludiert.
    Der Bankenverband rät beim Bezahlen außerhalb der Eurozone mit der Kredit- oder Debitkarte, sich den zu zahlenden Betrag in der Landeswährung anzeigen zu lassen und nicht in Euro umzurechnen.
    Das sei günstiger, weil für die Umrechnung sonst zusätzliche Kosten anfielen.

  • Japan/China
    In vielen asiatischen Ländern ist Trinkgeld eher unüblich. In Japan zum Beispiel gilt es fast schon als Kränkung. Hier gilt guter Service als Ehrensache.
    Auch in China ist es nicht üblich, mehr als den Rechnungsbetrag zu bezahlen.

  • Indien/Thailand
    In Indien gilt: je touristischer die Stadt, desto mehr wird ein Trinkgeld auch erwartet, in der Regel zwischen fünf und zehn Prozent.
    Um sicherzustellen, dass auch wirklich der Service das Trinkgeld bekommt, sollte es am besten persönlich übergeben werden.
    Durch den Tourismusboom vor allem auf den Inseln wie Phuket oder Koh Samui haben sich auch die Einheimischen in Thailand an Trinkgeld gewöhnt.
    In gehobeneren Gastronomien wird meist eine Service Pauschale auf der Rechnung zu finden sein.
    Bei kleineren Restaurants oder an den Ständen wird kein Trinkgeld erwartet.

  • Jenseits der Gastronomie
    In Europa wird von Reisenden nicht nur in Lokalen Trinkgeld erwartet.
    Bei Taxifahrten macht man mit fünf bis zehn Prozent Aufschlag nichts verkehrt.
    Bei Kofferträgern kann man mit einem Euro je Gepäckstück rechnen.
    Das Hauspersonal im Hotel, das die Zimmer reinigt, freut sich über einen bis 1,50 Euro pro Tag.
 

Achim1958

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Schwachsinn! Es bleibt jedem überlassen, ob oder wie viel Trinkgeld man gibt.
 
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