SteveJ
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Diese Sätze sind vermutlich nicht nur Literaturkennern vertraut.“Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
Das populärste Zitat aus "Der kleine Prinz" ist die Aussage des Fuchses, den der Prinz während seiner Reise trifft. (21. Kapitel)
Das Buch hat mit seiner Geschichte über Freundschaft und Vertrauen schon Generationen verzaubert.
Ihr Erfinder kehrte nie von jenem Aufklärungsflug in einer Lockheed F-5 zurück, der heute vor 80 Jahren, am 31. Juli 1944, startete...
Antoine de Saint-Exupéry, geboren 1900, war französischer Berufspilot – und schrieb eher nebenbei.
Dennoch war er schon zu Lebzeiten als Autor anerkannt.
Bei Aufklärungsflügen erlebte er den Blitzangriff der Deutschen auf Nordostfrankreich mit.
Ende 1940 reiste er nach New York und verarbeitete die Kriegserlebnisse in “Pilote de guerre“.
Parallel dazu entstand die Idee zu einer Geschichte, die in Erinnerung ruft, was die Menschen verbindet – nicht nur der Krieg machte dem Piloten zu schaffen, auch Eheprobleme.
Ständig kritzelte und zeichnete er ein Männchen, erinnerte sich daran, dass er nach einer Bruchlandung einmal mitten in der Sahara auf sich gestellt gewesen war – als Proviant hatte er eine Thermosflasche mit Kaffee, einen Viertelliter Weißwein und ein paar Trauben für sich und seine Mechaniker dabeigehabt.
Nach ein paar Tagen begannen sie zu halluzinieren, bis eine Karawane sie rettete.
So ließ der Autor seine Fabel – in Anlehnung an sein Wüsten-Abenteuer – in karger Kraterlandschaft spielen.
Aus seinem Männchen war mittlerweile ein Königssohn im Hosenanzug geworden.
Insgesamt wurde “Der kleine Prinz“ als Kritik an Egoismus und Konsumstreben gelesen – und als Plädoyer für Fantasie, für das Festhalten an Mitmenschlichkeit und dem kindlich-unverstellten Blick auf die Welt.
Im April 1943 veröffentlichte der US-Verlag Reynal & Hitchcock das Buch, mit eigenen Illustrationen des Autors versehen ist.
Inzwischen wurde es in über 500 Sprachen übersetzt – nach Bibel und Koran gilt es damit als das am häufigsten übersetzte Werk der Weltliteratur...
Die philosophischen Betrachtungen werden so oft in christlichen Gottesdiensten zitiert, dass sie schon als “fünftes Evangelium“ bespöttelt wurden.
Manche Aussagen des kleinen Prinzen scheinen zukunftsweisender denn je, zum Beispiel:
“Wenn man seine Morgentoilette beendet hat, muss man sich ebenso sorgfältig an die Toilette des Planeten machen.“ (Kapitel 5)
Der Autor erlebte den enormen Erfolg seines Werks nicht mehr mit.
Erst 1998 wurde vom Fischer Jean-Claude Bianco südlich von Marseille ein Silberarmband von Saint-Exupéry in einem seiner Netze gefunden.
Ein Suizid des schwer depressiven Schriftstellers (denn diesem Flug sollten anschließend keine weiteren folgen und Saint-Exupéry war stark depressiv, wie Briefe aus dieser Zeit belegen) lässt sich ebenso wenig ausschließen wie ein Abschuss oder ein technischer Defekt.
Erst im Jahr 2000 wurden von Luc Vanrell, einem Marseiller Taucher und Unterwasserforscher, Teile der Maschine auf dem Grund des Mittelmeers in der Nähe der Île de Riou geortet, im Herbst 2003 geborgen und 2004 anhand der im Turbolader eines der beiden Motoren eingravierten Nummer "2734" eindeutig identifiziert.
Die Fundstelle liegt weit westlich der vorgegebenen Flugroute von Saint-Exupérys Aufklärungsflug.
Als weitere Möglichkeit gilt daher bewusstes Abweichen vom vorgegebenen Kurs, um bessere Ergebnisse zu erzielen und sich für weitere Verwendung zu empfehlen.