Aus verschiedenen komprimierten Videos ein qualitativ besseres erzeugen?

Jeaniholic

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Promis posten sehenswerte Videos ja oft auf verschiedenen Social Media Seiten. Instagram, tiktok, Facebook, whatever. Oft auch noch auf YouTube zusätzlich.

Bei diesem Posting Prozess wird ja ein qualitativ gutes Video hochgeladen und von den social Media Diensten komprimiert. Aber nicht von allen Diensten auf die gleiche Weise! Die Videoatei ist je nach Anbieter etwas anders.

Gibt es eine Methode, aus den verschiedenen Komprimierungsergebnissen eine Videodatei zu erzeugen, die qualitativ besser ist als jede einzelne Datei?
 

krawutz

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Vorsichtige Antwort eines Halbwissenden : Es sollte möglich sein, Videos zu dekomprimieren. Insta und Co. wenden allerdings unterschiedliche Komprimierungsverfahren an. Deshalb dürfte es kaum funktionieren, "Mischvideos" in besserer Qualität herzustellen.
 

teddy05

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Eine Verbesserung ist grundsätzlich nicht möglich, da die Optimierungen und Komprimierungen immer verlustbehaftet sind. Es gibt Verfahren, die mittels Extrapolation eine suggestive Verbesserung vornehmen können, aber man sollte keine Wunder erwarten. Prinzipiell ist davon auszugehen, dass du nur ein gemeinsames Resultat mit der niedrigsten Qualität erstellen kannst. Schau dir mal den VLC-Player oder FFmpeg an, die sind für solcherlei Dinge hervorragend.
 

marillo

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Bei diesem Posting Prozess wird ja ein qualitativ gutes Video hochgeladen und von den social Media Diensten komprimiert. Aber nicht von allen Diensten auf die gleiche Weise! Die Videoatei ist je nach Anbieter etwas anders.
Keiner weiss genau wie "gut" das Video vorher war. Mal abgesehen vom Poster selbst. Also per se schon eine Fehlannahme.
Es stimmt aber, dass jeder Anbieter den einen oder anderen Weg geht.
Dailymotion und Rumble sind da am ehesten noch am "Orginal".

Vorsichtige Antwort eines Halbwissenden : Es sollte möglich sein, Videos zu dekomprimieren. Insta und Co. wenden allerdings unterschiedliche Komprimierungsverfahren an. Deshalb dürfte es kaum funktionieren, "Mischvideos" in besserer Qualität herzustellen.
In den einschlägigen Foren für Analogcapturing (VHS etc..) Wir empfohlen möglichst verlustfreie (Logarith, UT Video) Codecs zu verwenden.
Der Sinn dahinter erstmal möglichst viel "Information" mitnehmen. Wir reden hier aber über Videos von 1h ab 20GB und grösser.
Ein bereits "komprimiertes" Video zu dekomprimieren ist ziemlich unsinnig.

Es gibt die Möglichkeit ein Tape zum Beispiel dreimal zu capturen und dann mittels Averaging Störungen auszufiltern.
Generell gilt: Garbage in > Garbage out.

Eine Verbesserung ist grundsätzlich nicht möglich, da die Optimierungen und Komprimierungen immer verlustbehaftet sind. Es gibt Verfahren, die mittels Extrapolation eine suggestive Verbesserung vornehmen können, aber man sollte keine Wunder erwarten.
Eine Verbesserung ist durchaus möglich. Siehe The Power of Avisynth kommt darauf an wie "schlecht" das Orginal ist. "Wunder" sind möglich. Also im dementsprechendem Rahmen.
Aus analogem VHS ist es möglich DVD Standard zu machen. Aus einer DVD schlechtes HD. Aus HD 4k usw.

Alles in allem ist das eine Wissenschaft für sich. Extrem zeitaufwändig und obendrein wird schnell "verschlimmbessert".

Lange Rede, kurzer Sinn. Spar den Aufwand.
 

jimbaly

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Eine Verbesserung ist grundsätzlich nicht möglich, da die Optimierungen und Komprimierungen immer verlustbehaftet sind.

Ich glaub, die Motivation des Ursprungsposts war: Wenn der eine Komprimierer hier Bildartefakte rein macht und der andere Komprimierer dort Bildartefakte rein macht, dann könnte man ja theoretisch beide Videos nehmen und quasi für jeden Bildbereich individuell bestimmen, welcher Komprimierer da jetzt besser war. Und dann puzzelt man damit ein drittes Video zusammen, das an jeder Stelle jeweils immer die bessere Quelle der beiden Ausgangsvideos genommen hat:
Video 1 hat die Augen gut, aber am Mund krisselige Pixel. Video 2 genau umgedreht. Also nimmt man die Augen aus Video 1 und den Mund aus Video 2.

In der Praxis wird das wohl kaum möglich sein. Welches Programm sollte denn bestimmen, welcher Pixel oder welcher 8x8-Block von den beiden Videos jetzt näher am Original dran ist, wenn nicht bekannt ist, wie das Original aussah?
 

Jeaniholic

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Genau das war meine Intention!

Als Hilfsmittel könnte man ein bekanntes Quellvideo von verschiedenen Algorithmen komprimieren lassen und dann aus dem Vergleich Quellvideo mit komprimierten Videos Schlüsse ziehen, wo der eine Algorithmus mehr verlustbehaftet ist und wo der andere.

Dann geschickt rekombinieren. Da müsste doch was gehen!

Das bekannte Quellvideo müsste ein extra für die Bewertung von Kompressionsalgorithmen erzeugtes Video sein. So ähnlich wie ein Testbild, aber bewegt und mit einem Szenenwechsel u.ä. dann und wann.
 
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jimbaly

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Tja, vielleicht ginge das. Wenn man sowas programmiert. Aber diese Idee scheint so dermaßen speziell zu sein, dass das vermutlich noch keiner in Angriff genommen hat.
Ich meine, von Social Media die Videos zusammenpuzzeln: Ich glaub, da laden sich die meisten halt die HD/1080p-Version von einem dieser Videos runter und das war's dann, statt hier extra eine komplizierte Software zu schreiben, die anhand von Vergleichsbildern rausfinden kann, wo welcher Kompressionsalgorithmus wie stark die Qualität beeinträchtigt, um dann Quadrant für Quadrant ein neues BIld zu erzeugen.
Ich glaub, da ist der Kosten-Nutzen-Faktor einfach nicht gegeben, sowas über Monate oder Jahre hinweg zu programmieren, zu testen, zu verfeinern, auf tausende Videos loszulassen, um die Logik im Code anzupassen etc. Nur damit man in leicht besserer Qualität sehen kann, wie Jeanette Biedermann bei irgendeinem Gesangsaufritt im Frühstücksfernsehen mit dem Arsch wackelt.
 

Jeaniholic

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Jeanette Biedermanns Arsch ist jeden Aufwand wert!
 

jimbaly

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Ihr echter Arsch wäre das vielleicht. Aber nicht das monatelange Programmieren an einer Software, nur um ein x-beliebiges Internetvideo von ihr um 1,5 % zu verbessern.
 

Kamitoran

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...

Das bekannte Quellvideo müsste ein extra für die Bewertung von Kompressionsalgorithmen erzeugtes Video sein. So ähnlich wie ein Testbild, aber bewegt und mit einem Szenenwechsel u.ä. dann und wann.

Das klingt in der Theorie ganz nett, aber ich glaube du verwechselst ein wenig die Funktionsweise eines Videokompressionsalgorithmus mit der eines Verschlüsselungsverfahrens. Es gibt keinen "ungefähren" Masterkey für z.B. h.264 um das Original-Video zu rekonstruieren.

Bedenke: Unsere lieben Celebs verwenden wohl i.d.R. ihre Handys für ihre Stories, d.h. es wird direkt nach der Aufnahme erstmal komprimiert (ich bezweifle, dass sich die Damen darum scheren möglichst verlustfreie Dateien abzuspeichern), dann wird es möglicherweise noch in einer App zusammengeschnippselt, wieder beim exportieren komprimiert, um dann von Insta nochmal für die finale Verbreitung komprimiert zu werden...

Grenzt eigentlich fast an ein Wunder, dass die Videos noch so gut aussehen wie sies tun (tatsächlich sahen die meisten Stories vor einigen Jahren noch deutlich schlechter aus).

Aus eigener (stundenlanger) Erfahrung kann ich dir sagen, dass die bisher beste Möglichkeit zum verbessern solcher Videos leider nur Topaz Video AI ist, allerdings darf man dabei (wie von teddy05 schon erwähnt) keine Wunder erwarten. Es eignet sich ganz gut zum "aufräumen" von Kompressionsartefakten und mehr Klarheit an den Kanten, mit der Rekonstruktion echter Details tun sich diese Methoden allerdings leider noch recht schwer.
 

marillo

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In der Praxis wird das wohl kaum möglich sein. Welches Programm sollte denn bestimmen, welcher Pixel oder welcher 8x8-Block von den beiden Videos jetzt näher am Original dran ist, wenn nicht bekannt ist, wie das Original aussah?
Siehe meine Post oben. Averaging oder Min-Max-Algorithmen. Die Videos müssen! identisch sein (Auflösung, Anzahl der Frames, etc.)
Aus eigener (stundenlanger) Erfahrung kann ich dir sagen, dass die bisher beste Möglichkeit zum verbessern solcher Videos leider nur Topaz Video AI ist, allerdings darf man dabei (wie von teddy05 schon erwähnt) keine Wunder erwarten. Es eignet sich ganz gut zum "aufräumen" von Kompressionsartefakten und mehr Klarheit an den Kanten, mit der Rekonstruktion echter Details tun sich diese Methoden allerdings leider noch recht schwer.
Um Macroblocks also Kompressionartefakte zu "entfernen" gibt es besseres. Zum Beispiel Neat Video. Rekonstruktion ist afaik eigentlich Reinterpretation.
Um eventuell etwas zu verbessern: Upscaling auf 4k (oder grösser) und dann wieder Downscaling auf orginal Auflösung...
 
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