Anatomie für Fortgeschrittene: Die Namen von zehn besonderen Körperstellen

[SteveJ]

Unser Körper ist voller faszinierender Details, die uns oft verborgen bleiben.
Hättet Ihr vorher gewusst, wie man die folgenden zehn Körperstellen nennt?

1. Philtrum/Philtron
   Das Philtrum/Philtron ist die vertikale Vertiefung zwischen der Oberlippe und der Nase.
   Es entsteht während der Embryonalentwicklung, wenn die Gesichtsstrukturen geformt werden.
   Eine Fehlbildung kann schwerwiegende Folgen wie Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme haben.
   
   
2. Tragus
   Dabei handelt es sich um die kleine, knorpelige Erhebung an der äußeren Ohrmuschel.
   Der Tragus liegt direkt vor dem Gehörgang (Richtung Gesicht) und spielt eine Rolle bei der Schallübertragung ins Innenohr.
   Außerdem dient er als natürlicher Schallschutz.
   
   
3. Lunula
   Die Lunula ist der halbmondförmige, helle Bereich am Ansatz der Fingernägel.
   Sie befindet sich direkt über dem Nagelbett und ist am häufigsten an den Daumen- und Zeigefingernägeln sichtbar.
   Die genaue Funktion der Lunula ist nicht vollständig bekannt, aber sie wird mit der Produktion neuer Nagelzellen in Verbindung gebracht.
   Bei manchen Menschen ist die Lunula nicht sichtbar, weil die Nagelhaut darüber gewachsen ist.
   
   
4. Glabella
   Bei der Glabella handelt es sich um die glatte, flache Region zwischen den Augenbrauen und oberhalb der Nasenwurzel. Sie ist in der Regel haarlos.
   Bei einigen Menschen entwickeln sich hier tiefe Falten, auch bekannt als Denker- oder Zornesfalte, da die Muskeln ständig angespannt sind.
   
   
5. Uvula
   Als Uvula wird die kleine, zapfenförmige Struktur bezeichnet, die am hinteren Ende des Gaumensegels hängt.
   Der deutsche Name ist "Gaumenzäpfchen".
   Man sieht sie beim Heben des Gaumens, beispielsweise beim Gähnen oder Husten.
   Ihre Funktionen umfassen die Fremdkörperdetektion sowie den Verschluss des Nasenrachenraums beim Schlucken.
   
   
6. Jugulum
   Das Jugulum ist eine kleine Vertiefung im vorderen Halsbereich, die zwischen den inneren Enden der Schlüsselbeine liegt und von unten vom Brustbein begrenzt wird. Es hat keine spezifische Funktion.
   In der Anatomie dient das Jugulum als wichtiger Orientierungspunkt und kann bei der Durchführung bestimmter medizinischer Untersuchungen von Bedeutung sein.
   
   
7. Lenden- oder Venusgrübchen
   Manche Menschen haben nicht nur im Gesicht Grübchen, sondern auch am unteren Rücken – die sog. Lenden- oder Venusgrübchen.
   Diese zwei kleinen Einbuchtungen sind die linken und rechten Eckpunkte der sog. "Michaelis-Raute" am Rücken.
   Sie entstehen durch Sehnen und Bänder, die oberhalb des Gesäß verlaufen.
   Ob man solche Grübchen hat oder nicht, hängt von der genetischen Veranlagung, dem Körperbau und dem Körperfettanteil ab.
   
   
8. Malleolus / Malleoli
   Als Malleolus oder im Plural Malleoli werden die beiden knöchernen Vorsprünge an beiden Seiten des Sprunggelenks bezeichnet.
   Der mediale Malleolus befindet sich an der Innenseite und gehört zum Schienbein.
   Der laterale Malleolus wiederum ist an der Außenseite gelegen und ist Teil des Wadenbeins.
   Die Malleoli tragen zur Struktur und Stabilität des Sprunggelenks bei.
   
   
9. Occipitalprotuberanz (Protuberantia occipitalis externa)
   Die Occipitalprotuberanz ist ein knöcherner Vorsprung am hinteren Ende des Schädels, der am deutlichsten ertastet werden kann, wenn man den Kopf nach vorne neigt.
   Sie liegt am unteren Teil des Hinterhauptknochens und dient als Ansatzpunkt für verschiedene Muskeln und Bänder, die den Kopf stabilisieren und bewegen.
   Bei Pferden und Rindern setzt hier auch das Nackenband an.
   
   
10. Tränenkarunkel (Caruncula lacrimalis)
    Der Begriff deutet es schon an: Die Tränenkarunkel, auch Caruncula lacrimalis genannt, ist die kleine, rötliche Erhebung am inneren Augenwinkel.
    Sie liegt direkt neben dem Tränenflusskanal, der die Tränenflüssigkeit in den Tränensack ableitet.
    In der Tränenkarunkel befinden sich Fett- und Bindegewebe sowie Talgdrüsen.