SteveJ
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Mit der eigenen Sprache verbindet man ein Stück Heimat.
In Deutschland und in unseren Nachbarstaaten sind wir es durchaus gewöhnt, auf Deutsch angesprochen zu werden.
Passiert dies auf fernen Kontinenten, kann die Überraschung hingegen groß sein.
Manchmal vernehmen wir auch bloß ein Kauderwelsch, das nur sehr entfernt an Deutsch erinnert.
Doch dies kann an den ungewöhnlichsten Orten der Welt passieren:
In Deutschland und in unseren Nachbarstaaten sind wir es durchaus gewöhnt, auf Deutsch angesprochen zu werden.
Passiert dies auf fernen Kontinenten, kann die Überraschung hingegen groß sein.
Manchmal vernehmen wir auch bloß ein Kauderwelsch, das nur sehr entfernt an Deutsch erinnert.
Doch dies kann an den ungewöhnlichsten Orten der Welt passieren:
- Namibia
In dem südwestlichen Staat Afrikas leben rund 30.000 Deutschnamibier.
1884 wurde Namibia erst zum "Schutzgebiet", später zur deutschen Kolonie erklärt.
Etwa die Hälfte der Deutschnamibier beherrscht das während der Kolonialzeit entstandene "Küchendeutsch".
Der Dialekt diente damals zur Verständigung zwischen Einheimischen und Kolonialherren.
Deutsch ist dort zwar keine Amtssprache, dafür aber Verkehrssprache!
- Brasilien
Im Süden Brasiliens, im Bundesstaat "Rio Grande do Sul", ließen sich vor rund 200 Jahren deutsche Auswanderer aus dem Hunsrück nieder.
In einigen Gemeinden spricht man auch heute noch "Riograndenser Hunsrückisch".
In der Großstadt des Bundesstaats Santa Catarina war Deutsch für die ersten 100 Jahre nach der Kolonialisierung die vorherrschende Sprache.
Auch heute haben noch circa 10 Prozent der Brasilianer deutsche Vorfahren.
- Russland
Etwa 75.000 Menschen sprechen im europäischen Teil Russlands die deutsche Sprache.
Der Anteil in Sibirien ist mit etwa 767.300 Personen deutlich höher. Man nennt sie auch "Sibiriendeutsche".
Im 18. Jahrhundert siedelten sich deutsche Soldaten freiwillig in Sibirien an, um in den Dienst russischer Zaren zu treten.
Das Land nimmt mit 13,1 Millionen Quadratkilometern rund drei Viertel des russischen Staatsgebiets ein.
Damit ist es größer als die Volksrepublik China.
- Papua-Neuguinea
Vor rund 100 Jahren ließ sich die deutsche Kolonialmacht auch in der Südsee nieder.
In der damaligen Provinzhauptstadt – heute Kokopo – entstand das "Unserdeutsch".
Der Dialekt wurde als Kommunikationsmittel zwischen Einheimischen und Kolonialherren verwendet.
Sie ist die weltweit einzige deutsch-basierte Kreolsprache und heute "vom Aussterben bedroht".
- Argentinien
In dem südamerikanischen Land leben etwa 1,5 Millionen Deutschstämmige.
In die argentinische Hauptstadt Buenos Aires zog es im 19. Jahrhundert zahlreiche Auswanderer.
Sie ließen sich vor allem im Stadtteil "Belgrano" nieder, wo sich im Anschluss eine eigenständige deutsche Sprache entwickelte.
Neben der Sprache gibt es aber auch andere Traditionen, die auf der deutschen Vergangenheit beruhen:
Das Oktoberfest ist ein Beispiel.
- Vatikan
Der Staat Vatikanstadt befindet sich mitten in der italienischen Hauptstadt Rom.
Obwohl die offizielle Amtssprache Latein ist, wird dort u.a. auch Deutsch gesprochen.
Die päpstliche Garde stammt bekanntermaßen aus der Schweiz.
Mit Papst Benedikt XVI. gab es vom 19. April 2005 bis zu seinem Amtsverzicht am 28. Februar 2013 auch einen deutschen Papst.
- Südafrika
Die Republik an der Südspitze ist der am weitesten entwickelte Wirtschaftsraum des afrikanischen Kontinents.
Es wird geschätzt, dass rund 100.000 Deutschstämmige ihren dauerhaften Wohnsitz nach Südafrika verlegt haben.
- Frankreich
Insgesamt 1.200.000 Menschen sprechen in Frankreich die deutsche Sprache.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden 90 Prozent des deutschsprachigen Raumes in Frankreich "französisch".
Erst 1972 wurde Deutsch wieder offiziell als "Fremdsprache" eingeführt.
In weiten Teilen des Grenzgebietes Elsass und Lothringen wird ein Dialekt gesprochen, der sich aus Deutsch und Französisch zusammensetzt.
- Luxemburg
Da in dem kleinen Land 474.000 Menschen Deutsch sprechen, gilt die Sprache neben Luxemburgisch und Französisch als Amtssprache.
- Chile
Um das Jahr 1850 ließen sich im Süden Chiles Tausende deutsche Einwanderer nieder.
Rund um den Llanquihue-See entstand eine Varietät der heimischen Sprache: das "Launa-Deutsch".
Es ist nach Spanisch und Mapudungun die dritthäufigste gesprochene Sprache.
- Polen
Aufgrund von 150.000 aktiven Sprechern ist Deutsch eine offiziell anerkannte Minderheitensprache.
Die meisten deutschsprachigen Polen wohnen zwischen den Städten Opole und Katowice (Oppeln und Kattowitz).
Vor den Schlesischen Kriegen, zwischen 1740 und 1763, galt die Region als österreichische Provinz.
- Australien
In Australien sprechen etwa 200.000 Einwohner Deutsch.
Der größte Anteil lebt in der Region um die Stadt Adelaide im Süden des Landes.
Ab 1839 siedelten sich Lutheraner aus Schlesien und Preußen im Barossa Valley an und gründeten als Bauern die ersten Dörfer.
Durch die Abgeschiedenheit entstand eine skurrile Mundart, das "Barossa Deutsch".
Das Kauderwelsch aus Deutsch und Englisch beherrschen heute nur noch wenige.
- Kanada
438.000 Einwohner Kanadas sind deutsche Muttersprachler. Der größte Teil davon gehört der Religionsgemeinschaft der Hutterer an.
Die Glaubensgemeinschaft wurde einst aus ihrer Heimat in Tirol vertrieben. Sie entstand im 16. Jahrhundert.
- Italien
Vor fast 1.000 Jahren brachten Bauern aus Bayern ihre Sprache mit nach Italien, als sie vor Dürre und Hungersnot in den Süden flohen.
In der Region Südtirol-Trentino entstand eine bayerische Mundart, Zimbern, die für Deutsche nur schwer verständlich ist.