SteveJ
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Er ist der Sohn eines Diplomaten, doch Diplomatie war und ist nicht immer auch seine Sache.
Zuletzt schoss Ulrich Wickert, einst einer der Stars des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, scharf gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber ARD.
Die Politik müsse den Mut haben, "Tabula rasa zu machen und meinetwegen Radio Bremen und den Saarländischen Rundfunk abzuschaffen und eine ganze Reihe von anderen Dingen zu reduzieren", forderte Wickert Anfang der Woche in einem Interview.
Am letzten Freitag (2.12.) feierte der langjährige "Mister Tagesthemen" seinen 80. Geburtstag.
Neugier auf die Welt war Wickert quasi in die Wiege gelegt.
Geboren in Tokio, wuchs der Zwei-Meter-Mann mit dem ewig spitzbübischen Blick in Heidelberg und Paris auf – was vermutlich seine Liebe zu Frankreich und den Franzosen begründete.
Von der französischen Hauptstadt aus schrieb er mit 14 seinen ersten Artikel für die "Rhein-Neckar-Zeitung" – über den Eiffelturm.
Der Journalismus sollte später sein Beruf werden, nach seinem Jurastudium arbeitete Wickert ab 1969 als Redakteur für das ARD-Politmagazin "Monitor", schon damals berichtete er von jeder Präsidentschaftswahl in Frankreich.
Zunächst als Korrespondent in Washington tätig, übernahm Wickert 1978 eine Stelle im Pariser Studio des Senderverbundes – seine originellen Berichte von dort über Land und Leute machten ihn schnell zum Publikumsliebling.
Er habe sich vorgenommen, "nicht zu erklären, dass die Franzosen anders sind, sondern weshalb sie so sind, wie sie anders sind", erinnerte er sich später.
Trotz seiner Verbundenheit zu Frankreich habe es jedoch zu seinen "Lebensträumen" gehört, einige Zeit in New York zu leben, so der Wahl-Hamburger:
"Und der Traum wurde wahr, als ich 1981 zum Leiter des ARD-Studios in New York ernannt wurde".
Doch schon drei Jahre später kehrte er zurück an die Seine, ebenfalls als Chef.
Im Jahr 1991 folgte dann der ganz große Karriereschritt – als Nachfolger und auf Wunsch von Hanns Joachim Friedrichs wurde Wickert "Anchorman" der ARD-"Tagesthemen".
Bis 2006 präsentierte er – nicht immer pannenfrei – die Sendung im wöchentlichen Wechsel mit Sabine Christiansen, später Gabi Bauer und schließlich Anne Will.
Seine Abschiedsformel "Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Abend und eine geruhsame Nacht" ging ins kollektive Gedächtnis ein.
Nach dem Abschied von der Sendung war Wickert, der in dritter Ehe mit der Verlagsmanagerin Julia Jäkel verheiratet und Vater von zehnjährigen Zwillingen ist, das berufliche Glück nicht mehr so hold.
Sein Magazin "Wickerts Bücher" lief im Ersten nur wenige Monate. 😒
Umso erfolgreicher war der Journalist, wenn er selbst zur Feder griff und Bücher schrieb, gerne über Frankreich, unter anderen:
Bereits als Jura-Student an der Universität Bonn setzte er sich dafür ein, dass die nationalsozialistische Vergangenheit des damaligen Rektors Hugo Moser öffentlich diskutiert wurde.
Später redete er seinen Landsleuten mit Denkschriften wie "Der Ehrliche ist der Dumme", "Gauner muss man Gauner nennen" oder "Identifiziert Euch! Warum wir ein neues Heimatgefühl brauchen" ins Gewissen.
Kritik an den Öffentlich-Rechtlichem, speziell an den Nachrichtensendungen, äußerte der ehemalige "Mister Tagesthemen" bereits 2009 in scharfer Form.
Sie setzten zu sehr auf Unterhaltung, fand Wickert, viele Redakteure von "Tagesschau", "Tagesthemen", "heute" und "heute journal" beherrschten außerdem nicht einmal den Satzbau und streuten Substantive "wie grobes Meersalz zwischen kurze Sätze".
Trotzdem durfte er noch einmal ins Studio.
In der Ausgabe vom 20. September dieses Jahres trug Wickert nach dem Wetterbericht noch eine "wichtige Meldung" nach:
"Der ewige Rekordhalter im 'Tagesthemen'-Moderieren Ulrich Wickert, also ich, muss heute eine Niederlage einstecken", schmunzelte er.
Er habe die "Tagesthemen" 15 Jahre, zwei Monate und ein paar Tage moderiert und werde mit diesem Tag von seiner Nachfolgerin Caren Miosga überholt.
Herzlichen Glückwunsch zum 80. Geburtstag! 🎂
Quellen: Ippen-Digital, Das Erste, Wikipedia
Zuletzt schoss Ulrich Wickert, einst einer der Stars des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, scharf gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber ARD.
Die Politik müsse den Mut haben, "Tabula rasa zu machen und meinetwegen Radio Bremen und den Saarländischen Rundfunk abzuschaffen und eine ganze Reihe von anderen Dingen zu reduzieren", forderte Wickert Anfang der Woche in einem Interview.
Am letzten Freitag (2.12.) feierte der langjährige "Mister Tagesthemen" seinen 80. Geburtstag.
Neugier auf die Welt war Wickert quasi in die Wiege gelegt.
Geboren in Tokio, wuchs der Zwei-Meter-Mann mit dem ewig spitzbübischen Blick in Heidelberg und Paris auf – was vermutlich seine Liebe zu Frankreich und den Franzosen begründete.
Von der französischen Hauptstadt aus schrieb er mit 14 seinen ersten Artikel für die "Rhein-Neckar-Zeitung" – über den Eiffelturm.
Der Journalismus sollte später sein Beruf werden, nach seinem Jurastudium arbeitete Wickert ab 1969 als Redakteur für das ARD-Politmagazin "Monitor", schon damals berichtete er von jeder Präsidentschaftswahl in Frankreich.
Zunächst als Korrespondent in Washington tätig, übernahm Wickert 1978 eine Stelle im Pariser Studio des Senderverbundes – seine originellen Berichte von dort über Land und Leute machten ihn schnell zum Publikumsliebling.
Er habe sich vorgenommen, "nicht zu erklären, dass die Franzosen anders sind, sondern weshalb sie so sind, wie sie anders sind", erinnerte er sich später.
Trotz seiner Verbundenheit zu Frankreich habe es jedoch zu seinen "Lebensträumen" gehört, einige Zeit in New York zu leben, so der Wahl-Hamburger:
"Und der Traum wurde wahr, als ich 1981 zum Leiter des ARD-Studios in New York ernannt wurde".
Doch schon drei Jahre später kehrte er zurück an die Seine, ebenfalls als Chef.
Im Jahr 1991 folgte dann der ganz große Karriereschritt – als Nachfolger und auf Wunsch von Hanns Joachim Friedrichs wurde Wickert "Anchorman" der ARD-"Tagesthemen".
Bis 2006 präsentierte er – nicht immer pannenfrei – die Sendung im wöchentlichen Wechsel mit Sabine Christiansen, später Gabi Bauer und schließlich Anne Will.
Seine Abschiedsformel "Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Abend und eine geruhsame Nacht" ging ins kollektive Gedächtnis ein.
Nach dem Abschied von der Sendung war Wickert, der in dritter Ehe mit der Verlagsmanagerin Julia Jäkel verheiratet und Vater von zehnjährigen Zwillingen ist, das berufliche Glück nicht mehr so hold.
Sein Magazin "Wickerts Bücher" lief im Ersten nur wenige Monate. 😒
Umso erfolgreicher war der Journalist, wenn er selbst zur Feder griff und Bücher schrieb, gerne über Frankreich, unter anderen:
- "Und Gott schuf Paris"
- "Vom Glück, Franzose zu sein"
- "Frankreich muss man lieben, um es zu verstehen"
Bereits als Jura-Student an der Universität Bonn setzte er sich dafür ein, dass die nationalsozialistische Vergangenheit des damaligen Rektors Hugo Moser öffentlich diskutiert wurde.
Später redete er seinen Landsleuten mit Denkschriften wie "Der Ehrliche ist der Dumme", "Gauner muss man Gauner nennen" oder "Identifiziert Euch! Warum wir ein neues Heimatgefühl brauchen" ins Gewissen.
Kritik an den Öffentlich-Rechtlichem, speziell an den Nachrichtensendungen, äußerte der ehemalige "Mister Tagesthemen" bereits 2009 in scharfer Form.
Sie setzten zu sehr auf Unterhaltung, fand Wickert, viele Redakteure von "Tagesschau", "Tagesthemen", "heute" und "heute journal" beherrschten außerdem nicht einmal den Satzbau und streuten Substantive "wie grobes Meersalz zwischen kurze Sätze".
Trotzdem durfte er noch einmal ins Studio.
In der Ausgabe vom 20. September dieses Jahres trug Wickert nach dem Wetterbericht noch eine "wichtige Meldung" nach:
"Der ewige Rekordhalter im 'Tagesthemen'-Moderieren Ulrich Wickert, also ich, muss heute eine Niederlage einstecken", schmunzelte er.
Er habe die "Tagesthemen" 15 Jahre, zwei Monate und ein paar Tage moderiert und werde mit diesem Tag von seiner Nachfolgerin Caren Miosga überholt.
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Herzlichen Glückwunsch zum 80. Geburtstag! 🎂
Quellen: Ippen-Digital, Das Erste, Wikipedia