Wie wir Deutschen wirklich ticken – Neue Zahlen über die nationalen Klischees

SteveJ

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Deutschland, das ist Bier, Bratwurst, Bundesliga und ein dickes Auto fahren – und für viele gehört auch der Besuch in der Kneipe zur deutschen Kultur.
Statistiken geben Einblick, wie und wohin sich Deutschland bei diesen Klischees tatsächlich entwickelt.

So viel sei gesagt:
Manche müssen jetzt ganz stark sein, denn es gibt erstaunlich viel Bewegung und überraschende Trends bei den angeblich unverwüstlichen deutschen Traditionen.
  • Bier trinken
    Auch wenn Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798–1874) im “Lied der Deutschen“ – aus dem die deutsche Nationalhymne entspringt – kein Bier erwähnt, sondern Wein (“Deutscher Wein und deutscher Sang, sollen in der Welt behalten ihren alten schönen Klang“), so denken im Ausland viele vor allem an Bier, wenn sie das Wort “Germany“ hören.
    Besonders wohl ans Oktoberfest in München. 🍻
    “Die Braukunst ist ein Markenzeichen Deutschlands“, verkündet der Deutsche Brauer-Bund.

    Doch er hat eine heftige Entwicklung zu verkraften: In den letzten 25 Jahren ging der Pro-Kopf-Verbrauch hierzulande um rund ein Drittel zurück. :oops:
    Bundesweit lag er zuletzt bei nur 88 Litern, von denen knapp 8 Liter alkoholfreies Bier waren. Fünf Jahre zuvor waren es 99 Liter Bier.

  • Wurst essen
    Im Sommer Bratwurst grillen, an Heiligabend Bockwurst essen, in der Kantine Currywurst bestellen – nur wenig scheint deutscher zu sein als Wurst.
    Ob Thüringer Rostbratwurst, Nürnberger Rostbratwürstchen, die Münchner Weißwurst oder eine der vielen anderen Sorten:
    Für viele Touristen gehört das Probieren von Wurstspezialitäten etwa in bayerischen Wirtshäusern, Kölsch-Kneipen oder Frankfurter Apfelweinwirtschaften zum Deutschlandbesuch.

    Doch der Bundesverband Deutscher Wurst- & Schinkenproduzenten hat eine bittere Pille zu schlucken:
    Der Verzehr von Fleischwaren – wie etwa Wurst oder Schinken – pro Kopf in der Bevölkerung geht runter.
    Waren es vor zehn Jahren noch fast 30 Kilogramm, sind es jetzt nur noch etwa 25 pro Jahr.
    Beim Fleischverzehr insgesamt sind es mit 52 Kilogramm pro Kopf fast zehn Kilo weniger als 2014.

  • Kneipe besuchen
    Die kleine Kneipe in unserer Straße? Peter Alexander wäre mit dem Trend nicht einverstanden... 😒
    Seit einiger Zeit wird in Deutschland ein enormes Kneipensterben verzeichnet.
    Rund ein Drittel der sogenannten Schankwirtschaften musste in den vergangenen Jahren schließen.
    Laut Dehoga, dem bundesweiten Hotel- und Gaststättenverband, gab es im Jahr 2015 noch etwa 31.000 Kneipen.
    2019 waren es noch fast 29.000, aber im Jahr 2022 dann nur noch 21.000.

    Dazwischen lag die Corona-Pandemie mit ihren verheerenden Auswirkungen auf die Gastro-Branche und das Ausgehverhalten.
    Steigende Kosten bei Energie, Miete und Personal tun wohl ein Übriges...

  • Auto fahren
    Mit der starken Öko-Bewegung denken manche, in Deutschland gebe es womöglich eine Abkehr vom Auto und dem Individualverkehr.
    Diese Annahme ist falsch!
    Statistiken vom Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg zeigen:
    Vor zehn Jahren gab es 44 Millionen zugelassene PkW in Deutschland, heute sind es mehr als 49 Millionen.
    Die höchste Steigerungsrate in Bezug auf die Anzahl der zugelassenen Autos wies zuletzt das Segment der SUVs auf, von denen es rund sechs Millionen gibt – etwa doppelt so viele wie vor fünf Jahren.
    Dicke Wagen in Deutschland? Klaro! :cool:

  • Ins Stadion gehen
    Die Bundesliga gehört im Fußball zu den Topligen. Doch bei den Besucherzahlen gibt es einen Trend nach unten.
    Wurden in der Saison 2018/19 noch 13,3 Millionen Zuschauer bei den Spielen der (ersten) Bundesliga gezählt, waren es in der Saison 2023/24 nur noch 11,9 Millionen...
Quellen: Ippen Digital, Wikipedia
 

Crippler

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Sind einfach zu viele Große Clubs in der zweiten Liga.
Dürfte sehr wahrscheinlich ein großer Teil der Erklärung sein. Vergleicht man die Gesamtkapazität aller Stadien von 18/19 und23/24 je multipliziert mit 18 kommt man auf 15,9 zu 13,2....macht - 2,7.
Ergo, nicht immer, wenn etwas zurückgeht, ist automatisch das Interesse gesunken.
 
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