Tupperware ist pleite

SteveJ

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Nach Jahren des Niedergangs muss das Traditionsunternehmen Tupperware Insolvenz anmelden.
Das Unternehmen aus Orlando in Florida stellte heute in den USA einen Insolvenzantrag.
Künftig könnte es also keine Dosen und Behälter aus Plastik in allen Formen und Größen mit dem berühmten Logo mehr geben.

Das Traditionsunternehmen, das für seine bunten Frischhaltedosen und privaten Werbepartys bekannt ist, kämpft seit Jahren mit sinkenden Verkaufszahlen und steigenden Kosten.
Auslöser für den jetzigen Schritt war ein Streit zwischen dem Unternehmen und großen Gläubigern.
Diese verwiesen auf ausgebliebene Schuldenzahlungen und erheben Anspruch auf große Teile von Tupperware.

Aus den Insolvenzunterlagen geht hervor, dass Tupperware Schulden zwischen einer und zehn Milliarden Dollar angehäuft hat - demgegenüber stehen Vermögenswerte von 500 Millionen bis einer Milliarde Dollar.
Die Zahl der Gläubiger liege zwischen 50.001 und 100.000.

Das nun beantragte Verfahren nach "Chapter 11" des US-Insolvenzrechts soll das Unternehmen vor den Forderungen der Gläubiger schützen und eine Neuausrichtung ermöglichen.
Dafür will das Unternehmen nach weiteren Investoren suchen. Die Marke Tupperware soll dabei erhalten bleiben.

Was ist mit der Garantie? :unsure:

Das Unternehmen wirbt auf seiner Internetseite mit der Tupperware-Deutschland-Garantie.
Sie gilt bis zu 30 Jahre für alle Produkte und Produktteile des Herstellers, die entsprechend gekennzeichnet sind.
Das Kennzeichen ist bei den jeweiligen Produktinformationen im Katalog oder Onlineshop zu finden.
Es besteht dabei aus einem "T" in weißer Schrift, das auf einen grünen Kreis gedruckt wurde.
Zusätzlich druckt das Unternehmen den Garantievermerk auf das dem Produkt beiliegende Schriftstück.

Tupperware-Garantie bedeutet, dass das Produkt innerhalb dieser Zeit keine Mängel aufweisen darf, "die auf Material- oder Herstellungsfehler zurückzuführen sind".
Wird die Gebrauchstauglichkeit des Produkts trotz der Mängel nicht beeinflusst, greift die Garantie nicht.
Wichtig ist in dem Zuge auch, dass das Produkt richtig gepflegt wurde.

Liegt bei dem Produkt ein Material- oder Herstellungsfehler vor, erhalten Kunden den Kaufpreis erstattet (in Form eines Gutscheins für den Tupperware-Onlineshop).
Dafür müssen sie lediglich ein Formular sowie den Kaufbeleg und Fotos des Defekts dem Unternehmen zukommen lassen.

Bei einer Unternehmensinsolvenz ist es schwierig, seine Garantieansprüche geltend zu machen.
"Sie könnten die mangelhafte Ware auf Ihre Kosten reparieren lassen und diese Kosten im Wege des Schadensersatzes vom Insolvenzverwalter verlangen", raten die Experten der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Die Erfolgsaussichten hierfür sind jedoch gering. Da es sich bei diesem Betrag nur um eine sehr kleine Forderung handelt.

Ist es mit Tupperware endgültig vorbei und findet sich kein Investor oder Käufer, der die Produktion unterstützt oder übernimmt, verfällt somit auch die "Tupperware Deutschland Garantie".

Doch das ist noch nicht alles:
Ein mögliches Ende der Tupperware-Ära würde zugleich bedeuten, dass es keine Ersatzdeckel, -verschlüsse oder -schüsseln mehr für die Produkte gibt.
Diese können bis dato auf der Internetseite des Herstellers problemlos nachbestellt werden.

Kunden könnten dann Ersatzteile höchstens nur noch auf Plattformen wie Ebay, Kleinanzeigen, Etsy oder Amazon Marketplace erwerben.

Quellen: T-Online, Tagesschau
 
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