SteveJ
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Er galt über Jahrzehnte als einer der populärsten Schauspieler des Landes, und ganz sicher war er einer der uneitelsten:
Wie "Bild" zuerst berichtete, ist Elmar Wepper wohl heute morgen einfach umgefallen und im Alter von 79 Jahren an plötzlichem Herzversagen gestorben.
In seinen letzten Jahren musste er sich nicht mehr beweisen, den Drang, bestimmte Rollen noch unbedingt zu verkörpern, verspürte Elmar Wepper nicht.
"In diese Richtung kratzt mich überhaupt gar nichts", sagte Wepper einst mit dem Understatement eines Menschen, der es geschafft hat.
Er musste es auch keinem mehr zeigen. Längst gehörte Wepper zum Who is Who der deutschen Schauspielbranche.
Zahllose Filme und Serien hat der geborene Augsburger mit seinem Spiel geprägt - ob als bayrischer Grantler oder in lustigen wie auch tragischen Stoffen.
Sein Name stand für Qualität - auch wenn es seine Zeit dauerte, bis er sich vom älteren Bruder Fritz emanzipieren konnte...
Aufgewachsen im Nachkriegsdeutschland verbrachte Elmar eine unbeschwerte Kindheit, obwohl sein Vater nie aus dem Krieg heimgekehrt war.
"Meine Mutter hat uns unglaublich viel Freiheit und Liebe gegeben. Ich hatte eine ganz fantastische Kindheit", erinnerte sich Wepper im Interview mit der "Bild am Sonntag".
"Wir durften spielen, spielen, spielen."
Schon während seiner Schulzeit begann er beim Rundfunk und als Synchronsprecher zu jobben.
Mit 14 übernahm er in "Der Marquis von Keith" seine erste Schauspielrolle. Sprechertätigkeiten beim Bayrischen Rundfunk folgten.
Davon geträumt, von der Schauspielerei einmal zu leben, hatte Elmar Wepper in jungen Jahren jedoch nie:
"Ich musste nicht unbedingt auf diese Bretter, das war für mich damals noch ein Job, um Taschengeld zu verdienen."
Selbst später, als Germanistik- und Theaterstudent, träumte er nicht von einer großen Karriere vor der Kamera, er wollte lieber Regisseur werden.
In die Schauspielerei sei er aber dann "nolens volens so reingerutscht".
1974, im schon recht fortgeschrittenen Alter von 30 Jahren, stieß er in der Fernsehserie "Kommissar" an die Seite von Erik Ode - als Nachfolger seines Bruders Fritz.
Der war zu dieser Zeit bereits ein gefragter Star und schloss sich der Serie "Derrick" an.
In den folgenden Jahren spielte sich Elmar Wepper in die Herzen der TV-Zuschauer.
Von 1977 bis 1988 war er in der unvergessenen "Polizeiinspektion 1" als Polizist Helmut Heinl an der Seite von Uschi Glas und Walter Sedlmayer zu sehen.
Sein komödiantisches Talent stellte er in Franz Xaver Bogners Serie mit einer ordentlichen Prise Lokalkolorit, "Irgendwie und Sowieso", unter Beweis.
Und gemeinsam mit Uschi Glas gewann er für "Zwei Münchner in Hamburg" 1990 sogar den Bambi.
Zuvor hatte er bereits in der Serie "Unsere schönsten Jahre" an ihrer Seite gespielt.
Eine weitere bekannte Serie mit ihm ist "Der Millionenbauer".
Wepper spielte auch im "Komödienstadel" und war mehrfach Gast auf dem "Traumschiff".
Außerdem arbeitete Wepper als Synchronsprecher.
Unter anderem lieh er Hollywood-Star Mel Gibson seine Stimme und sprach den Offizier Chekov (Walter Koenig) auf der "Enterprise".
Trotz all der Erfolge galt Elmar lange Zeit als Fritz Weppers kleiner Bruder.
Doch wer nun einen erbitterten Kampf um Anerkennung zwischen den Geschwistern vermutet, der irrt.
"Nein, da war keine Konkurrenz, wir sind uns nie in die Quere gekommen, ich hab auch nie gedacht, warum spielt er das, das könnte ich doch auch? Und umgekehrt war es auch nie der Fall", stellte Elmar Wepper gegenüber der "Berliner Morgenpost" klar.
Für die Krimi-Reihe "Zwei Brüder" standen der Ältere und der Jüngere zwischen 1994 und 2001 sogar gemeinsam vor der Kamera.
Während Fritz den erfolgreichen Oberstaatsanwalt Christoph Thaler verkörperte, mimte Elmar den dem Alkohol zugeneigten Studienabbrecher und Polizisten Peter.
Die beiden Schauspiel-Brüder hatten überhaupt ein enges Verhältnis.
Als Fritz Wepper an Hautkrebs erkrankte, war Elmar immer an seiner Seite, besuchte ihn 2021 nach einer schweren OP im Krankenhaus, wann immer es ihm die Ärzte erlaubten.
Elmar: "Ich liebe meinen Bruder. Mein ganzes Herz hängt an ihm“
2008 folgte dann ein Film, der Elmar Weppers Wahrnehmung in der Filmbranche grundlegend veränderte.
In Doris Dörries feinfühligem Drama "Kirschblüten - Hanami" brilliert er als Witwer Rudi, der sich nach dem Tod seiner Frau auf eine Reise nach Japan begibt. Eindrucksvoll vermittelt er einen Umgang mit Trauer und Verlust, der geradewegs unter die Haut geht.
Viele Kritiker zeigten sich begeistert.
Preisjuroren honorierten die späte Karriereleistung Weppers mit dem Bayrischen (2007) und dem Deutschen Filmpreis (2008).
Die Rolle eröffnete Wepper nicht nur einen zweiten Karrierefrühling mit weiteren Kinorollen, etwa in der Tragikomödie "Dreiviertelmond" (2011) oder dem launigen Roadmovie "Grüner wird's nicht, sagte der Gärtner und flog davon" (2018).
Die beeindruckenden Darbietungen verhalfen ihm auch, endgültig aus dem Schatten seines Bruders herauszutreten.
Auch privat ließ sich Wepper Zeit.
Erst 2004, mit immerhin 60 Jahren, heiratete er nach zehnjähriger Beziehung seine Frau Anita Schlierf.
Angesprochen auf sein großes Glück in der zweiten Lebenshälfte sagte er in gewohnter Bescheidenheit:
"Ja, viele Dinge haben sich erst dann sehr glücklich gefügt. Aber ich empfand mein Leben eigentlich immer als erfüllt und lebenswert."
Er fühle sich "so privilegiert, dass ich mich manchmal geniere, wie gut ich's erwischt habe".
In diesem Bewusstsein engagierte sich Wepper auch für weniger privilegierte Mitmenschen:
Gemeinsam mit seiner Schauspiel-Kollegin Michaela May agierte er als Schirmherr beim gemeinnützigen Verein Retla e.V., der in der Senioren-Hilfe tätig ist.
Im Zuge dieses Engagements initiierte er unter anderem auch die Aktion "Telefon-Engel", die die Einsamkeit älterer Menschen in der Corona-Krise lindern wollte.
Für sein soziales Engagement erhielt Elmar Wepper im April 2023 die bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste von Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf überreicht.
Sein plötzlicher Tod durch Herzversagen schockierte seine Schauspielkollegin:
"Ich bin total durcheinander. Elmar war so ein feinfühliger, sensibler und liebevoller Kollege, Mensch und Schauspieler. Ich habe ihn unglaublich geschätzt", sagte Michaela May der "Bild".
Auch seine langjährige TV-Partnerin Uschi Glas zeigte sich sprachlos:
"Mir fehlen die Worte, und ich bin tieftraurig und geschockt. Elmar war nicht nur einer meiner wichtigsten Kollegen, sondern auch ein wahrer Freund für mich und meinen Mann."
Auch der frisch wiedergewählte bayerische Ministerpräsident Markus Söder kondolierte:
"Mit großer Bestürzung habe ich vom Tod von Elmar Wepper erfahren. Elmar Wepper war ein bayerisches Multitalent, er hat die Herzen der Menschen bewegt“, so Söder in einem Post auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter).
Wepper sei ein bayerischer Schauspieler gewesen, "im allerbesten Sinne, einer, dem es immer gelang, unsere Heimat in Film und Fernsehen echt und unaufgesetzt zu verkörpern. Bayern wird ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren.“
Elmar Wepper stand zuletzt für ein Remake des Spielfilm-Klassikers "Gefundenes Fressen" (von 1977) vor der Kamera.
Die Dreharbeiten begannen erst im Sommer in München.
Wepper stand insgesamt mehr als sechs Jahre vor der Kamera.
Er hinterlässt neben seinem Bruder Fritz seine Ehefrau, einen Sohn und zwei Enkel.
R.I.P. Elmar Wepper 🕯️
Quellen: MSN, teleschau, Ippen-Digital, Bild, X, Wikipedia
Wie "Bild" zuerst berichtete, ist Elmar Wepper wohl heute morgen einfach umgefallen und im Alter von 79 Jahren an plötzlichem Herzversagen gestorben.
In seinen letzten Jahren musste er sich nicht mehr beweisen, den Drang, bestimmte Rollen noch unbedingt zu verkörpern, verspürte Elmar Wepper nicht.
"In diese Richtung kratzt mich überhaupt gar nichts", sagte Wepper einst mit dem Understatement eines Menschen, der es geschafft hat.
Er musste es auch keinem mehr zeigen. Längst gehörte Wepper zum Who is Who der deutschen Schauspielbranche.
Zahllose Filme und Serien hat der geborene Augsburger mit seinem Spiel geprägt - ob als bayrischer Grantler oder in lustigen wie auch tragischen Stoffen.
Sein Name stand für Qualität - auch wenn es seine Zeit dauerte, bis er sich vom älteren Bruder Fritz emanzipieren konnte...
Aufgewachsen im Nachkriegsdeutschland verbrachte Elmar eine unbeschwerte Kindheit, obwohl sein Vater nie aus dem Krieg heimgekehrt war.
"Meine Mutter hat uns unglaublich viel Freiheit und Liebe gegeben. Ich hatte eine ganz fantastische Kindheit", erinnerte sich Wepper im Interview mit der "Bild am Sonntag".
"Wir durften spielen, spielen, spielen."
Schon während seiner Schulzeit begann er beim Rundfunk und als Synchronsprecher zu jobben.
Mit 14 übernahm er in "Der Marquis von Keith" seine erste Schauspielrolle. Sprechertätigkeiten beim Bayrischen Rundfunk folgten.
Davon geträumt, von der Schauspielerei einmal zu leben, hatte Elmar Wepper in jungen Jahren jedoch nie:
"Ich musste nicht unbedingt auf diese Bretter, das war für mich damals noch ein Job, um Taschengeld zu verdienen."
Selbst später, als Germanistik- und Theaterstudent, träumte er nicht von einer großen Karriere vor der Kamera, er wollte lieber Regisseur werden.
In die Schauspielerei sei er aber dann "nolens volens so reingerutscht".
1974, im schon recht fortgeschrittenen Alter von 30 Jahren, stieß er in der Fernsehserie "Kommissar" an die Seite von Erik Ode - als Nachfolger seines Bruders Fritz.
Der war zu dieser Zeit bereits ein gefragter Star und schloss sich der Serie "Derrick" an.
In den folgenden Jahren spielte sich Elmar Wepper in die Herzen der TV-Zuschauer.
Von 1977 bis 1988 war er in der unvergessenen "Polizeiinspektion 1" als Polizist Helmut Heinl an der Seite von Uschi Glas und Walter Sedlmayer zu sehen.
Sein komödiantisches Talent stellte er in Franz Xaver Bogners Serie mit einer ordentlichen Prise Lokalkolorit, "Irgendwie und Sowieso", unter Beweis.
Und gemeinsam mit Uschi Glas gewann er für "Zwei Münchner in Hamburg" 1990 sogar den Bambi.
Zuvor hatte er bereits in der Serie "Unsere schönsten Jahre" an ihrer Seite gespielt.
Eine weitere bekannte Serie mit ihm ist "Der Millionenbauer".
Wepper spielte auch im "Komödienstadel" und war mehrfach Gast auf dem "Traumschiff".
Außerdem arbeitete Wepper als Synchronsprecher.
Unter anderem lieh er Hollywood-Star Mel Gibson seine Stimme und sprach den Offizier Chekov (Walter Koenig) auf der "Enterprise".
Trotz all der Erfolge galt Elmar lange Zeit als Fritz Weppers kleiner Bruder.
Doch wer nun einen erbitterten Kampf um Anerkennung zwischen den Geschwistern vermutet, der irrt.
"Nein, da war keine Konkurrenz, wir sind uns nie in die Quere gekommen, ich hab auch nie gedacht, warum spielt er das, das könnte ich doch auch? Und umgekehrt war es auch nie der Fall", stellte Elmar Wepper gegenüber der "Berliner Morgenpost" klar.
Für die Krimi-Reihe "Zwei Brüder" standen der Ältere und der Jüngere zwischen 1994 und 2001 sogar gemeinsam vor der Kamera.
Während Fritz den erfolgreichen Oberstaatsanwalt Christoph Thaler verkörperte, mimte Elmar den dem Alkohol zugeneigten Studienabbrecher und Polizisten Peter.
Die beiden Schauspiel-Brüder hatten überhaupt ein enges Verhältnis.
Als Fritz Wepper an Hautkrebs erkrankte, war Elmar immer an seiner Seite, besuchte ihn 2021 nach einer schweren OP im Krankenhaus, wann immer es ihm die Ärzte erlaubten.
Elmar: "Ich liebe meinen Bruder. Mein ganzes Herz hängt an ihm“
2008 folgte dann ein Film, der Elmar Weppers Wahrnehmung in der Filmbranche grundlegend veränderte.
In Doris Dörries feinfühligem Drama "Kirschblüten - Hanami" brilliert er als Witwer Rudi, der sich nach dem Tod seiner Frau auf eine Reise nach Japan begibt. Eindrucksvoll vermittelt er einen Umgang mit Trauer und Verlust, der geradewegs unter die Haut geht.
Viele Kritiker zeigten sich begeistert.
Preisjuroren honorierten die späte Karriereleistung Weppers mit dem Bayrischen (2007) und dem Deutschen Filmpreis (2008).
Die Rolle eröffnete Wepper nicht nur einen zweiten Karrierefrühling mit weiteren Kinorollen, etwa in der Tragikomödie "Dreiviertelmond" (2011) oder dem launigen Roadmovie "Grüner wird's nicht, sagte der Gärtner und flog davon" (2018).
Die beeindruckenden Darbietungen verhalfen ihm auch, endgültig aus dem Schatten seines Bruders herauszutreten.
Auch privat ließ sich Wepper Zeit.
Erst 2004, mit immerhin 60 Jahren, heiratete er nach zehnjähriger Beziehung seine Frau Anita Schlierf.
Angesprochen auf sein großes Glück in der zweiten Lebenshälfte sagte er in gewohnter Bescheidenheit:
"Ja, viele Dinge haben sich erst dann sehr glücklich gefügt. Aber ich empfand mein Leben eigentlich immer als erfüllt und lebenswert."
Er fühle sich "so privilegiert, dass ich mich manchmal geniere, wie gut ich's erwischt habe".
In diesem Bewusstsein engagierte sich Wepper auch für weniger privilegierte Mitmenschen:
Gemeinsam mit seiner Schauspiel-Kollegin Michaela May agierte er als Schirmherr beim gemeinnützigen Verein Retla e.V., der in der Senioren-Hilfe tätig ist.
Im Zuge dieses Engagements initiierte er unter anderem auch die Aktion "Telefon-Engel", die die Einsamkeit älterer Menschen in der Corona-Krise lindern wollte.
Für sein soziales Engagement erhielt Elmar Wepper im April 2023 die bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste von Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf überreicht.
Sein plötzlicher Tod durch Herzversagen schockierte seine Schauspielkollegin:
"Ich bin total durcheinander. Elmar war so ein feinfühliger, sensibler und liebevoller Kollege, Mensch und Schauspieler. Ich habe ihn unglaublich geschätzt", sagte Michaela May der "Bild".
Auch seine langjährige TV-Partnerin Uschi Glas zeigte sich sprachlos:
"Mir fehlen die Worte, und ich bin tieftraurig und geschockt. Elmar war nicht nur einer meiner wichtigsten Kollegen, sondern auch ein wahrer Freund für mich und meinen Mann."
Auch der frisch wiedergewählte bayerische Ministerpräsident Markus Söder kondolierte:
"Mit großer Bestürzung habe ich vom Tod von Elmar Wepper erfahren. Elmar Wepper war ein bayerisches Multitalent, er hat die Herzen der Menschen bewegt“, so Söder in einem Post auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter).
Wepper sei ein bayerischer Schauspieler gewesen, "im allerbesten Sinne, einer, dem es immer gelang, unsere Heimat in Film und Fernsehen echt und unaufgesetzt zu verkörpern. Bayern wird ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren.“
Elmar Wepper stand zuletzt für ein Remake des Spielfilm-Klassikers "Gefundenes Fressen" (von 1977) vor der Kamera.
Die Dreharbeiten begannen erst im Sommer in München.
Wepper stand insgesamt mehr als sechs Jahre vor der Kamera.
Er hinterlässt neben seinem Bruder Fritz seine Ehefrau, einen Sohn und zwei Enkel.
R.I.P. Elmar Wepper 🕯️
Quellen: MSN, teleschau, Ippen-Digital, Bild, X, Wikipedia
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