SteveJ
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Die Stiftung Warentest wird am morgigen Mittwoch 60 Jahre alt.
Am 4. Dezember 1964 wurde ihre Gründungsurkunde unterzeichnet. Zwei Tage vorher hatte der Bundestag die Stiftung ins Leben gerufen...
Die Stiftung Warentest ist bis heute eine Institution und prüft im Schnitt fast 100 Produkte und Dienstleistungen am Tag.
Dabei gebe es im Durchschnitt vier bis fünf Rechtsstreitigkeiten jährlich mit Firmen, die sich unfair behandelt fühlten, sagte Holger Brackemann, der den Bereich Untersuchungen leitet, dem "Spiegel".
"Bei 35.000 getesteten Produkten und Dienstleistungen jährlich", wie Brackemann betonte.
Man betreibe enormen Aufwand, um die Tests unabhängig, objektiv und nachvollziehbar durchzuführen.
"Das können wir auch vor Gericht darlegen." Vor Gericht gehe man fast immer als Gewinnerin hervor.
In einem Käfig von der Größe eines Kindertrampolins schleudert ein Rasenmäher kleine Stahlkugeln umher.
Ein paar Meter weiter werden Induktionsherdplatten an- und ausgeschaltet.
Es sieht ein wenig aus wie im Labor des legendären Erfinders Daniel Düsentrieb aus der Comicreihe Donald Duck.
Tatsächlich lassen sich die Ingenieure auch hier immer wieder Neues einfallen.
Es geht dabei um Testaufbauten für allerlei Gerät, in diesem Fall Rasenmäher und Induktionsherde. Auftraggeber ist die Stiftung Warentest.
Wo das Labor liegt, wird streng geheim gehalten. Auch über die anderen Standorte unabhängiger Testeinrichtungen herrscht Stillschweigen.
Zu groß ist die Gefahr, dass Hersteller die Testergebnisse beeinflussen könnten, wenn sie die Prüfer erst einmal kennen.
Die Unabhängigkeit ist ein Markenzeichen der Stiftung. Auf dem Webportal oder in den Zeitschriften und Büchern des Verlags findet sich auch keine Werbung.
Allein der Verkauf der Publikationen, Einnahmen aus Lizenzgebühren, wenn Hersteller mit einer guten Bewertung durch die Warentester werben wollen, sowie Erträge aus dem Stiftungskapital finanzieren die Tests.
Wohl auch deshalb hat sich die in Berlin angesiedelte Stiftung einen ungewöhnlich guten Ruf erworben.
96 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher kennen die Stiftung, 74 Prozent haben großes oder sehr großes Vertrauen in ihre Arbeit.
Doch zurück.
Als der damalige Kanzler Ludwig Ehrhard die Stiftung 1964 gründen ließ, war die Freude darüber auf Seiten der Wirtschaft gering.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie wartete mit einem aus heutiger Sicht recht absurden Argument auf.
Die Verbraucher seien doch durch Werbung in ausreichendem Maße unterrichtet, kritisierte der Verband das Vorhaben.
Zwei Jahre später erschien das erste Testheft. Nähmaschinen und Stabmixer nahmen die Prüfer dafür unter die Lupe.
Heute testet die Stiftung jährlich über 30.000 Produkte und diverse Dienstleistungen quer durch die Welt des Konsums.
“Soweit ich weiß, haben wir sogar einmal Autos getestet“, erinnert sich Vorständin Julia Bönisch und verteidigt den zum Teil immensen Aufwand der Tests.
“Das ist ein Service für die Verbraucherinnen und Verbraucher, die sonst den Werbebotschaften der Unternehmen etwas hilflos ausgeliefert wären“, sagt sie.
Ihr Lieblingstest zur Illustration der Arbeit ist der von Waschmitteln.
51 ausgewählte Haushalte erhalten Wäschepakete mit weißen Hemden, weißen T-Shirts und bestimmten Formen von Handtüchern.
Die Haushalte benutzen dann die Textilien, die von der Stiftung später wieder schmutzig eingesammelt werden.
Zusätzlich versetzen die Prüfer die Stoffe dann mit mehr als 10.000 verschiedenen Fleckenarten.
Dann kommt die Wäsche zum Test der verschiedenen Waschpulver in die Maschinen.
Die Warentester haben sich mit den peniblen Untersuchungen eine gewisse Machtstellung erarbeitet.
“Wir beeinflussen mit unseren Testergebnissen Märkte“, sagt Bönisch.
Die Benotung habe eine unmittelbare Auswirkung auf den Umsatz mit den jeweiligen Produkten.
Auf der anderen Seite zeigen gut oder sehr gut bewertete Hersteller dies auch gerne in ihrer Werbung.
Dafür bezahlen sie auch eine Lizenzgebühr.
Große Einzelhändler wie Aldi, Lidl, Edeka oder Rewe reagierten sehr stark auf die Testergebnisse.
"Wenn ein Produkt schlecht abschneidet, wird es ausgelistet."
Ob sich die Erfolgsgeschichte noch ebenso lange fortsetzen kann, erscheint zweifelhaft.
Denn das Geschäft mit gedruckten Publikationen ist generell rückläufig, für die Stiftung aber eine wesentliche Einnahmequelle.
Zudem gibt es auch bei Vergleichstest, insbesondere bei Finanzfragen, im Internet reichlich Konkurrenz.
Am 4. Dezember 1964 wurde ihre Gründungsurkunde unterzeichnet. Zwei Tage vorher hatte der Bundestag die Stiftung ins Leben gerufen...
Die Stiftung Warentest ist bis heute eine Institution und prüft im Schnitt fast 100 Produkte und Dienstleistungen am Tag.
Dabei gebe es im Durchschnitt vier bis fünf Rechtsstreitigkeiten jährlich mit Firmen, die sich unfair behandelt fühlten, sagte Holger Brackemann, der den Bereich Untersuchungen leitet, dem "Spiegel".
"Bei 35.000 getesteten Produkten und Dienstleistungen jährlich", wie Brackemann betonte.
Man betreibe enormen Aufwand, um die Tests unabhängig, objektiv und nachvollziehbar durchzuführen.
"Das können wir auch vor Gericht darlegen." Vor Gericht gehe man fast immer als Gewinnerin hervor.
In einem Käfig von der Größe eines Kindertrampolins schleudert ein Rasenmäher kleine Stahlkugeln umher.
Ein paar Meter weiter werden Induktionsherdplatten an- und ausgeschaltet.
Es sieht ein wenig aus wie im Labor des legendären Erfinders Daniel Düsentrieb aus der Comicreihe Donald Duck.
Tatsächlich lassen sich die Ingenieure auch hier immer wieder Neues einfallen.
Es geht dabei um Testaufbauten für allerlei Gerät, in diesem Fall Rasenmäher und Induktionsherde. Auftraggeber ist die Stiftung Warentest.
Wo das Labor liegt, wird streng geheim gehalten. Auch über die anderen Standorte unabhängiger Testeinrichtungen herrscht Stillschweigen.
Zu groß ist die Gefahr, dass Hersteller die Testergebnisse beeinflussen könnten, wenn sie die Prüfer erst einmal kennen.
Die Unabhängigkeit ist ein Markenzeichen der Stiftung. Auf dem Webportal oder in den Zeitschriften und Büchern des Verlags findet sich auch keine Werbung.
Allein der Verkauf der Publikationen, Einnahmen aus Lizenzgebühren, wenn Hersteller mit einer guten Bewertung durch die Warentester werben wollen, sowie Erträge aus dem Stiftungskapital finanzieren die Tests.
Wohl auch deshalb hat sich die in Berlin angesiedelte Stiftung einen ungewöhnlich guten Ruf erworben.
96 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher kennen die Stiftung, 74 Prozent haben großes oder sehr großes Vertrauen in ihre Arbeit.
Doch zurück.
Als der damalige Kanzler Ludwig Ehrhard die Stiftung 1964 gründen ließ, war die Freude darüber auf Seiten der Wirtschaft gering.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie wartete mit einem aus heutiger Sicht recht absurden Argument auf.
Die Verbraucher seien doch durch Werbung in ausreichendem Maße unterrichtet, kritisierte der Verband das Vorhaben.
Zwei Jahre später erschien das erste Testheft. Nähmaschinen und Stabmixer nahmen die Prüfer dafür unter die Lupe.
Heute testet die Stiftung jährlich über 30.000 Produkte und diverse Dienstleistungen quer durch die Welt des Konsums.
“Soweit ich weiß, haben wir sogar einmal Autos getestet“, erinnert sich Vorständin Julia Bönisch und verteidigt den zum Teil immensen Aufwand der Tests.
“Das ist ein Service für die Verbraucherinnen und Verbraucher, die sonst den Werbebotschaften der Unternehmen etwas hilflos ausgeliefert wären“, sagt sie.
Ihr Lieblingstest zur Illustration der Arbeit ist der von Waschmitteln.
51 ausgewählte Haushalte erhalten Wäschepakete mit weißen Hemden, weißen T-Shirts und bestimmten Formen von Handtüchern.
Die Haushalte benutzen dann die Textilien, die von der Stiftung später wieder schmutzig eingesammelt werden.
Zusätzlich versetzen die Prüfer die Stoffe dann mit mehr als 10.000 verschiedenen Fleckenarten.
Dann kommt die Wäsche zum Test der verschiedenen Waschpulver in die Maschinen.
Die Warentester haben sich mit den peniblen Untersuchungen eine gewisse Machtstellung erarbeitet.
“Wir beeinflussen mit unseren Testergebnissen Märkte“, sagt Bönisch.
Die Benotung habe eine unmittelbare Auswirkung auf den Umsatz mit den jeweiligen Produkten.
Auf der anderen Seite zeigen gut oder sehr gut bewertete Hersteller dies auch gerne in ihrer Werbung.
Dafür bezahlen sie auch eine Lizenzgebühr.
Große Einzelhändler wie Aldi, Lidl, Edeka oder Rewe reagierten sehr stark auf die Testergebnisse.
"Wenn ein Produkt schlecht abschneidet, wird es ausgelistet."
Ob sich die Erfolgsgeschichte noch ebenso lange fortsetzen kann, erscheint zweifelhaft.
Denn das Geschäft mit gedruckten Publikationen ist generell rückläufig, für die Stiftung aber eine wesentliche Einnahmequelle.
Zudem gibt es auch bei Vergleichstest, insbesondere bei Finanzfragen, im Internet reichlich Konkurrenz.