SteveJ
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Gibt es heute mehr Sex auf der Leinwand oder weniger?
Die Studie eines Filmexperten gibt Auskunft:
Viele Filme kommen heutzutage völlig ohne simulierten Geschlechtsverkehr aus. Aber die Szenen, die es gibt, werden immer härter...
Im Zuge der #Metoo-Bewegung fürchteten manche, in Hollywood könne eine neue Prüderie Einzug halten:
Nackt-Klauseln in Studioverträgen, Intimitätskoordination am Set – für all das gibt es gute Gründe.
Doch würde es auch Auswirkungen auf die Filme haben, die gedreht werden?
Erste Ergebnisse deuteten darauf hin:
Die Autorin Kate Hagen etwa hatte 2019 für das Magazin "Playboy" in der Filmdatenbank IMDB nachgezählt und festgestellt, dass der Anteil der Filme der Zehnerjahre, die Darstellungen von Sex enthalten, mit 1,21 Prozent der niedrigsten seit den Sechzigerjahren sei.
Der Höhepunkt waren demnach die Neunziger, die Hochphase des Erotikthrillers, mit 1,79 Prozent aller Filme.
Doch das ist nicht die ganze Wahrheit.
Das Wirtschaftsmagazin "The Economist" berichtet nun über eine neue Studie, nach der sich das Bild differenzierter zeichnen lässt.
Demnach hat der auf Filmthemen spezialisierte Datenanalyst Stephen Follows die 250 umsatzstärksten Filme in Nordamerika pro Jahr seit 2000 analysiert.
Er berücksichtigte neben den Selbsteinschätzungen der Filmstudios für die Jugendfreigabe auch Filmdatenbanken, die in der Kategorie "Sex und Nacktheit" Abstufungen von "keine" bis zu "schwere" vornahmen.
Demnach sei der Grad der sexuellen Inhalte in erfolgreichen Filmen um fast 40 Prozent zurückgegangen.
Abstinenz ist offenbar in Mode: Während im Jahr 2000 weniger als 20 Prozent der erfolgreichsten Filme ganz ohne sexuelle Inhalte auskamen, sind es heute fast die Hälfte, so Follows.
Andererseits sind die Darstellungen sexueller Akte tabuloser als früher, heißt es im "Economist".
2023 wurden etwa in Filmen wie "Joy Ride" oder "No Hard Feelings" Frauen frontal vollständig nackt gezeigt, ohne dass dies größere Aufregung ausgelöst hätte.
In "Fair Play" und "Saltburn" gibt es sogar Oralsex mit menstruierenden Partnerinnen.
Und in "May December" von Todd Haynes ist sogar ein erigierter Penis zu sehen – früher galt dies i.d.R. als streng verboten.
Den Effekt von Intimitätskoordinatoren am Set für solche expliziten Szenen beschreibt Schauspielerin Kristen Stewart als ausgesprochen positiv.
Die Hauptdarstellerin des sexuell aufgeladenen Films "Love Lies Bleeding" sagt, dass das ausdrückliche Choreografieren von Liebesszenen Schauspieler davon abhalte, "nur auf sich selbst bedacht Gesichter aufeinanderzuquetschen".
Doch die Zukunft der Sexszenen im Hollywoodfilm wird wahrscheinlich von der Nachfrage bestimmt.
Die Universität in Los Angeles hatte 2023 eine Studie durchgeführt, wonach die Gen Z (Jahrgänge 1995 bis 2010) lieber weniger Sex auf den Bildschirm sehen würde.
51 Prozent der Befragten zwischen 14 und 24 Jahren wollen demnach mehr Inhalte über platonische Beziehungen und Freundschaft.
47,5 Prozent finden, dass Sex in den meisten Filmen und Serien nicht nötig sei.
In einer Rangliste von 19 Themen, die sie gern sähen, kam "Romantik und/oder Sex" nur auf Platz 13. Inhalte, die ausdrücklich keinen Sex oder Romantik umfassen, kamen hingegen auf den siebten Rang.
Wenn es nach der Jugend ginge, bliebe Hollywood also besser jugendfrei.
Ich sehe das persönlich recht zwiegespalten:
Einerseits ist im Zeitalter von Internet und Social Media nachvollziehbar, dass die Darsteller teilweise ungern blankziehen, weil die Fotos und Videos auch noch Jahre später im Netz kursieren und für jeden zu finden ist.
Früher kam das dann eher mal schnell wieder in Vergessenheit.
Eine zu starke Prüderie, ähnlich wie vor der "sexuellen Revolution" in den 60ern fände ich persönlich aber auch schade.
Aber so plumpe Softsexfilme wie Ende der 60er bis Mitte der 70er müssen es auch nicht wirklich sein.
Die Studie eines Filmexperten gibt Auskunft:
Viele Filme kommen heutzutage völlig ohne simulierten Geschlechtsverkehr aus. Aber die Szenen, die es gibt, werden immer härter...
Im Zuge der #Metoo-Bewegung fürchteten manche, in Hollywood könne eine neue Prüderie Einzug halten:
Nackt-Klauseln in Studioverträgen, Intimitätskoordination am Set – für all das gibt es gute Gründe.
Doch würde es auch Auswirkungen auf die Filme haben, die gedreht werden?
Erste Ergebnisse deuteten darauf hin:
Die Autorin Kate Hagen etwa hatte 2019 für das Magazin "Playboy" in der Filmdatenbank IMDB nachgezählt und festgestellt, dass der Anteil der Filme der Zehnerjahre, die Darstellungen von Sex enthalten, mit 1,21 Prozent der niedrigsten seit den Sechzigerjahren sei.
Der Höhepunkt waren demnach die Neunziger, die Hochphase des Erotikthrillers, mit 1,79 Prozent aller Filme.
Doch das ist nicht die ganze Wahrheit.
Das Wirtschaftsmagazin "The Economist" berichtet nun über eine neue Studie, nach der sich das Bild differenzierter zeichnen lässt.
Demnach hat der auf Filmthemen spezialisierte Datenanalyst Stephen Follows die 250 umsatzstärksten Filme in Nordamerika pro Jahr seit 2000 analysiert.
Er berücksichtigte neben den Selbsteinschätzungen der Filmstudios für die Jugendfreigabe auch Filmdatenbanken, die in der Kategorie "Sex und Nacktheit" Abstufungen von "keine" bis zu "schwere" vornahmen.
Demnach sei der Grad der sexuellen Inhalte in erfolgreichen Filmen um fast 40 Prozent zurückgegangen.
Abstinenz ist offenbar in Mode: Während im Jahr 2000 weniger als 20 Prozent der erfolgreichsten Filme ganz ohne sexuelle Inhalte auskamen, sind es heute fast die Hälfte, so Follows.
Andererseits sind die Darstellungen sexueller Akte tabuloser als früher, heißt es im "Economist".
2023 wurden etwa in Filmen wie "Joy Ride" oder "No Hard Feelings" Frauen frontal vollständig nackt gezeigt, ohne dass dies größere Aufregung ausgelöst hätte.
In "Fair Play" und "Saltburn" gibt es sogar Oralsex mit menstruierenden Partnerinnen.
Und in "May December" von Todd Haynes ist sogar ein erigierter Penis zu sehen – früher galt dies i.d.R. als streng verboten.
Den Effekt von Intimitätskoordinatoren am Set für solche expliziten Szenen beschreibt Schauspielerin Kristen Stewart als ausgesprochen positiv.
Die Hauptdarstellerin des sexuell aufgeladenen Films "Love Lies Bleeding" sagt, dass das ausdrückliche Choreografieren von Liebesszenen Schauspieler davon abhalte, "nur auf sich selbst bedacht Gesichter aufeinanderzuquetschen".
Doch die Zukunft der Sexszenen im Hollywoodfilm wird wahrscheinlich von der Nachfrage bestimmt.
Die Universität in Los Angeles hatte 2023 eine Studie durchgeführt, wonach die Gen Z (Jahrgänge 1995 bis 2010) lieber weniger Sex auf den Bildschirm sehen würde.
51 Prozent der Befragten zwischen 14 und 24 Jahren wollen demnach mehr Inhalte über platonische Beziehungen und Freundschaft.
47,5 Prozent finden, dass Sex in den meisten Filmen und Serien nicht nötig sei.
In einer Rangliste von 19 Themen, die sie gern sähen, kam "Romantik und/oder Sex" nur auf Platz 13. Inhalte, die ausdrücklich keinen Sex oder Romantik umfassen, kamen hingegen auf den siebten Rang.
Wenn es nach der Jugend ginge, bliebe Hollywood also besser jugendfrei.
Ich sehe das persönlich recht zwiegespalten:
Einerseits ist im Zeitalter von Internet und Social Media nachvollziehbar, dass die Darsteller teilweise ungern blankziehen, weil die Fotos und Videos auch noch Jahre später im Netz kursieren und für jeden zu finden ist.
Früher kam das dann eher mal schnell wieder in Vergessenheit.
Eine zu starke Prüderie, ähnlich wie vor der "sexuellen Revolution" in den 60ern fände ich persönlich aber auch schade.
Aber so plumpe Softsexfilme wie Ende der 60er bis Mitte der 70er müssen es auch nicht wirklich sein.
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