SteveJ
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Es war irgendwie nur mehr eine Formsache, aber zugleich eine äußerst schwere Geburt.
Seit Wochen schien der ganzen Formel-1-Welt klar, dass Red Bull sich vorzeitig von einem aktuell miserablen Fahrer Perez trennen wollte.
Wegen eines bestehenden Vertrages war diese Trennung jedoch nicht so einfach möglich...
Erst am 18. Dezember schaffte das Team Fakten: Perez ist Geschichte!
Nachfolger gibt es trotzdem keinen...
Die Perez-Saga war eine dramatische gewesen.
Eigentlich hatte sie 2023 mit einem monatelangen Durchhänger begonnen, aus dem sich der Mexikaner in den ersten Rennen 2024 jedoch wieder zu befreien schien.
Red Bull honorierte das am 4. Juni mit einer Vertragsverlängerung um zwei Jahre. In der Hoffnung, dass damit endlich Ruhe einkehren würde.
Doch die Ruhe kam nicht - außer auf Perez' Punktekonto. 🙈
Nur 45 kamen dort seit der Vertrags-Verlängerung hinzu, das beste Ergebnis war ein sechsten Platz!
Die Lage spitzte sich schon vor der Sommerpause mit Gerüchten um einen Fahrertausch zu, der sich jedoch nicht materialisierte.
Der Mexikaner hat riesigen kommerziellen Wert in Lateinamerika, für die Regel-Revolution 2026 war Stabilität bevorzugt, und wachsende Probleme mit dem Auto schlugen sich bei ihm stärker nieder.
In der Hoffnung, dass Perez sich noch einmal fangen würde, machte man also weiter. Das Gegenteil war leider der Fall.
Als WM-Achter beendete Perez das Jahr mit 285 Punkten Rückstand auf den nun 4-fachen Weltmeister Max Verstappen.
Nur in einem Qualifying war er 2024 schneller als sein Teamkollege, im Schnitt fehlte eine halbe Sekunde!
Mit Perez' anhaltendem Tief stürzte Red Bull bis zum Saisonfinale vom ersten auf den dritten Platz in der Konstrukteurs-WM ab. Das kostet Millionen an Preisgeld.
Im Spätherbst zweifelte niemand im Fahrerlager mehr daran, dass das Team Perez loswerden wollte. Doch der im Juni arrangierte neue Vertrag wog schwer.
Wie schwer lässt sich bei den vertraulichen F1-Verträgen natürlich nie sagen.
Doch auch für Außenstehende schien bald klar: Der Vertrag hatte keine Klauseln, um sich still, leise und mit kleinen finanziellen Folgen von Perez zu trennen.
Der beharrte in den letzten Wochen öffentlich stets darauf, dass er auch 2025 für Red Bull fahren würde.
Weniger eine Realitätsverweigerung, sondern eher ein Signal, dass er nicht ohne angemessene Abfindung einfach gehen würde...
Horner legt Perez Rücktritt nahe! Und feuert gegen Toto Wolff! (09:30 Min.)
Von Red-Bull-Seite hatte man wohl zeitweise darauf gehofft.
"Ich lasse Checo zu seinen eigenen Schlussfolgerungen kommen", so Teamchef Christian Horner.
Genauer gesagt hoffte man, dass Perez praktisch zurücktreten und sich in eine Botschafter-Rolle verabschieden könnte.
Perez aber kündigte lediglich an, dass es Gespräche über die Beilegung der Zukunftsfrage geben würde.
Was nun im Hinterzimmer vereinbart wurde, das bleibt Red Bull schuldig, als das Team am 18. Dezember schließlich eine Übereinkunft zur Trennung kommuniziert.
Bis auf Dankesbekundungen von Fahrer und Team gibt es keine Details.
"Ich bin sehr dankbar für die letzten vier Jahre mit Red Bull und für die Chance, mit so einem tollen Team zu fahren", so Perez.
"Es war eine unvergessliche Erfahrung und ich werde mich immer an die gemeinsamen Erfolge erinnern."
"Wir werden uns bald wiedersehen, und vergesst nicht - niemals aufgeben!", schließt Perez' Zitat in der gemeinsamen Pressemitteilung.
Christian Horner bedankt sich:
"Auch wenn Checo nächstes Jahr nicht für das Team antreten wird, so wird er immer ein äußerst beliebtes Teammitglied und ein geschätzter Teil unserer Geschichte bleiben. Danke, Checo."
Die Nachfolger-Frage lässt Red Bull weiter offen und spricht nur von "weiteren Ankündigungen bezüglich der kompletten Aufstellung des Teams in Bälde".
Die Frage ist eigentlich nicht minder schwierig als die Vertrags-Frage. Red Bull schien lange von den Optionen nicht überzeugt...
Im Vorjahr hatte man Daniel Ricciardo zur Evaluierung zurück ins zweite Team der Racing Bulls geholt, ihn aber nach Singapur 2024 mangels entsprechender Performance wieder entlassen und durch Liam Lawson ersetzt.
Lawson und Racing-Bulls-Stammfahrer Yuki Tsunonda bildeten zu Saisonende die ersten Anwärter auf das Red-Bull-Cockpit.
Seit Wochen gilt Lawson, auch wenn er nur die letzten sechs Rennen fuhr, als Favorit.
Tsunoda saß zwar beim Abschluss-Test in Abu Dhabi erstmals im Red Bull, schien aber nie wie die Nummer eins.
Worüber er, der bereits vier Jahre F1 fährt, sich in seinen letzten Presserunden 2024 zunehmend frustriert äußerte.
Sicher ist eines: Für einen Fahrer wie Sergio Perez ist das kein angemessenes Ende einer großen F1-Karriere.
Mit 281 Starts liegt er auf dem achten Platz der ewigen Bestenliste. Nur ein Fahrer ohne WM-Titel - Rubens Barrichello - hat mehr.
Sechs Siege, drei Poles und der Vize-Titel von 2023 sind Perez' Karriere-Highlights.
Fast alles davon kam nach seinem Wechsel zu Red Bull für 2021.
Davor war er der Held des F1-Mittelfeldes, größtenteils für das kleine Team Force India.
In oft unterlegenem Material hatte er bis 2020 beachtliche 10 Podien geholt.
Bei Red Bull schien er Ruhe als Nummer zwei neben Max Verstappen einkehren lassen.
Als "Mexikanischer Verteidigungsminister" verewigte er sich 2021 in Abu Dhabi in der Team-Geschichte, als er Verstappens WM-Gegner Lewis Hamilton wertvolle Sekunden kostete.
Auf Dauer konnte Perez die in ihn gesetzten Erwartungen des beständigen Nummer-zwei-Fahrers aber nie erfüllen.
Nur bei zwei von vier Verstappen-Titeln holte Red Bull auch die Konstrukteurs-WM.
Gibt es noch eine Chance, dass Perez einen Weg zurück in die Formel 1 findet?
2025 kaum, die Cockpits sind bereits alle belegt.
2026 kommt mit Cadillac voraussichtlich dafür ein elftes Team. Perez' Name wurde zuletzt gerne damit in Zusammenhang gebracht.
Das sind aber bloß Spekulationen, bisweilen ohne Substanz.
Und dadurch, dass sich 2026 das Reglement wieder stark ändern wird, kann Perez auch kaum mehr von einem Erfahrungsvorsprung gegenüber aufstrebenden Nachwuchsfahrern profitieren.
RTL-Experte Christian Danner zweifelt beispielsweise am F1-Comeback.
Seit Wochen schien der ganzen Formel-1-Welt klar, dass Red Bull sich vorzeitig von einem aktuell miserablen Fahrer Perez trennen wollte.
Wegen eines bestehenden Vertrages war diese Trennung jedoch nicht so einfach möglich...
Erst am 18. Dezember schaffte das Team Fakten: Perez ist Geschichte!
Nachfolger gibt es trotzdem keinen...
Die Perez-Saga war eine dramatische gewesen.
Eigentlich hatte sie 2023 mit einem monatelangen Durchhänger begonnen, aus dem sich der Mexikaner in den ersten Rennen 2024 jedoch wieder zu befreien schien.
Red Bull honorierte das am 4. Juni mit einer Vertragsverlängerung um zwei Jahre. In der Hoffnung, dass damit endlich Ruhe einkehren würde.
Doch die Ruhe kam nicht - außer auf Perez' Punktekonto. 🙈
Nur 45 kamen dort seit der Vertrags-Verlängerung hinzu, das beste Ergebnis war ein sechsten Platz!
Die Lage spitzte sich schon vor der Sommerpause mit Gerüchten um einen Fahrertausch zu, der sich jedoch nicht materialisierte.
Der Mexikaner hat riesigen kommerziellen Wert in Lateinamerika, für die Regel-Revolution 2026 war Stabilität bevorzugt, und wachsende Probleme mit dem Auto schlugen sich bei ihm stärker nieder.
In der Hoffnung, dass Perez sich noch einmal fangen würde, machte man also weiter. Das Gegenteil war leider der Fall.
Als WM-Achter beendete Perez das Jahr mit 285 Punkten Rückstand auf den nun 4-fachen Weltmeister Max Verstappen.
Nur in einem Qualifying war er 2024 schneller als sein Teamkollege, im Schnitt fehlte eine halbe Sekunde!
Mit Perez' anhaltendem Tief stürzte Red Bull bis zum Saisonfinale vom ersten auf den dritten Platz in der Konstrukteurs-WM ab. Das kostet Millionen an Preisgeld.
Im Spätherbst zweifelte niemand im Fahrerlager mehr daran, dass das Team Perez loswerden wollte. Doch der im Juni arrangierte neue Vertrag wog schwer.
Wie schwer lässt sich bei den vertraulichen F1-Verträgen natürlich nie sagen.
Doch auch für Außenstehende schien bald klar: Der Vertrag hatte keine Klauseln, um sich still, leise und mit kleinen finanziellen Folgen von Perez zu trennen.
Der beharrte in den letzten Wochen öffentlich stets darauf, dass er auch 2025 für Red Bull fahren würde.
Weniger eine Realitätsverweigerung, sondern eher ein Signal, dass er nicht ohne angemessene Abfindung einfach gehen würde...
Horner legt Perez Rücktritt nahe! Und feuert gegen Toto Wolff! (09:30 Min.)
Von Red-Bull-Seite hatte man wohl zeitweise darauf gehofft.
"Ich lasse Checo zu seinen eigenen Schlussfolgerungen kommen", so Teamchef Christian Horner.
Genauer gesagt hoffte man, dass Perez praktisch zurücktreten und sich in eine Botschafter-Rolle verabschieden könnte.
Perez aber kündigte lediglich an, dass es Gespräche über die Beilegung der Zukunftsfrage geben würde.
Was nun im Hinterzimmer vereinbart wurde, das bleibt Red Bull schuldig, als das Team am 18. Dezember schließlich eine Übereinkunft zur Trennung kommuniziert.
Bis auf Dankesbekundungen von Fahrer und Team gibt es keine Details.
"Ich bin sehr dankbar für die letzten vier Jahre mit Red Bull und für die Chance, mit so einem tollen Team zu fahren", so Perez.
"Es war eine unvergessliche Erfahrung und ich werde mich immer an die gemeinsamen Erfolge erinnern."
"Wir werden uns bald wiedersehen, und vergesst nicht - niemals aufgeben!", schließt Perez' Zitat in der gemeinsamen Pressemitteilung.
Christian Horner bedankt sich:
"Auch wenn Checo nächstes Jahr nicht für das Team antreten wird, so wird er immer ein äußerst beliebtes Teammitglied und ein geschätzter Teil unserer Geschichte bleiben. Danke, Checo."
Die Nachfolger-Frage lässt Red Bull weiter offen und spricht nur von "weiteren Ankündigungen bezüglich der kompletten Aufstellung des Teams in Bälde".
Die Frage ist eigentlich nicht minder schwierig als die Vertrags-Frage. Red Bull schien lange von den Optionen nicht überzeugt...
Im Vorjahr hatte man Daniel Ricciardo zur Evaluierung zurück ins zweite Team der Racing Bulls geholt, ihn aber nach Singapur 2024 mangels entsprechender Performance wieder entlassen und durch Liam Lawson ersetzt.
Lawson und Racing-Bulls-Stammfahrer Yuki Tsunonda bildeten zu Saisonende die ersten Anwärter auf das Red-Bull-Cockpit.
Seit Wochen gilt Lawson, auch wenn er nur die letzten sechs Rennen fuhr, als Favorit.
Tsunoda saß zwar beim Abschluss-Test in Abu Dhabi erstmals im Red Bull, schien aber nie wie die Nummer eins.
Worüber er, der bereits vier Jahre F1 fährt, sich in seinen letzten Presserunden 2024 zunehmend frustriert äußerte.
Sicher ist eines: Für einen Fahrer wie Sergio Perez ist das kein angemessenes Ende einer großen F1-Karriere.
Mit 281 Starts liegt er auf dem achten Platz der ewigen Bestenliste. Nur ein Fahrer ohne WM-Titel - Rubens Barrichello - hat mehr.
Sechs Siege, drei Poles und der Vize-Titel von 2023 sind Perez' Karriere-Highlights.
Fast alles davon kam nach seinem Wechsel zu Red Bull für 2021.
Davor war er der Held des F1-Mittelfeldes, größtenteils für das kleine Team Force India.
In oft unterlegenem Material hatte er bis 2020 beachtliche 10 Podien geholt.
Bei Red Bull schien er Ruhe als Nummer zwei neben Max Verstappen einkehren lassen.
Als "Mexikanischer Verteidigungsminister" verewigte er sich 2021 in Abu Dhabi in der Team-Geschichte, als er Verstappens WM-Gegner Lewis Hamilton wertvolle Sekunden kostete.
Auf Dauer konnte Perez die in ihn gesetzten Erwartungen des beständigen Nummer-zwei-Fahrers aber nie erfüllen.
Nur bei zwei von vier Verstappen-Titeln holte Red Bull auch die Konstrukteurs-WM.
Gibt es noch eine Chance, dass Perez einen Weg zurück in die Formel 1 findet?
2025 kaum, die Cockpits sind bereits alle belegt.
2026 kommt mit Cadillac voraussichtlich dafür ein elftes Team. Perez' Name wurde zuletzt gerne damit in Zusammenhang gebracht.
Das sind aber bloß Spekulationen, bisweilen ohne Substanz.
Und dadurch, dass sich 2026 das Reglement wieder stark ändern wird, kann Perez auch kaum mehr von einem Erfahrungsvorsprung gegenüber aufstrebenden Nachwuchsfahrern profitieren.
RTL-Experte Christian Danner zweifelt beispielsweise am F1-Comeback.