SteveJ
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Mit "Schöne Maid" wurde er bekannt, später nannte man ihn den "Fröhlichmacher der Nation".
Gestern abend ist er im Alter von 85 Jahren nach langer Krankheit in Baden-Baden gestorben.
Tony Marshall wurde am 3. Februar 1938 als Herbert Anton Bloeth in Baden-Baden geboren.
Schon als Kind sang der Mann aus einer gutbürgerlichen Familie in einem Kirchenchor und als Amateur zu allen möglichen Anlässen.
Ein Musikkritiker verschaffte Marschall schließlich das nötige Stipendium für sein Gesangsstudium.
Dann im Jahr 1965 legte Tony Marshall sein Staatsexamen als Opernsänger an der Hochschule in Karlsruhe ab.
Doch als bekannter Opernsänger hätte Tony Marshall seine damals junge Familie wohl nicht ernähren können... 😒
Also arbeitete er als Croupier eines Casinos seiner Heimatstadt Baden-Baden.
Bei einem Nachwuchswettbewerb gewann er seinen ersten Schallplattenvertrag.
Marshalls erste Single "Aline" war zwar ein erster Achtungserfolg, erfüllte aber nicht die Erwartungen aller Beteiligten.
Also eröffnete er als Wirt einen Musikclub.
"Ich hab' damals in Baden-Baden in meinem Lokal, dem 'Club '68', als Gastwirt mit Gitarre die Gäste unterhalten - und da kam auch mal Jack White."
Und genau jener Jack White (bürgerlich Horst Nußbaum) war es, der Tony Marshall als Produzent zum Durchbruch verhalf - wenn auch mit Widerwillen Tonys, denn der mochte die "Schöne Maid" erst überhaupt nicht.
"Dann flog ich nach Berlin und war im Studio, dann mit dem Text, da hab ich mir gesagt, das kannst du dir nicht antun - das war dem alles egal - er wusste auch, dass ich mich wehrte, aber er wollte, dass Tony Marshall dieses Lied singt", so der spätere Schlagerstar.
Im Sommer 1971 gelang Marshall mit "Schöne Maid" der große Durchbruch. Der Erfolg stellte sein bisheriges Leben völlig auf den Kopf.
Fortan galt er als "Fröhlichmacher der Nation" und Stimmungssänger Nummer 1.
Obwohl die Platte 55 Wochen lang in den Hitparaden gelistet war, erreichte sie nicht Platz 1 sondern "nur" den 3. Platz.
Hier in einem späten Auftritt im Duett mit Sängerin Anastacia:
Jack White behielt Recht, und was danach kam, das wird weit über den Tod Tony Marshalls hinaus legendär sein.
"Lass das mal den Tony machen" wurde zum geflügelten Wort - zwängte ihn aber auch in die Schublade des Fröhlichmachers - dabei war da noch sehr viel mehr im Repertoire von Tony Marshall.
Wegen seines gleichnamigen Hits aus dem Jahr 1978 ernannte ihn das Südsee-Atoll Bora Bora 2008 sogar zum Ehrenbürger.
"Ich singe acht Sprachen, spiele mehrere Instrumente und kann ein Programm bieten wie die Superstars", sagte Marshall.
Spät erfüllte er sich selbst einen Traum: Marshall spielte den "Tevje" im Musical "Anatevka" von Jerry Buck.
Dafür erntete er Anerkennung für sein musikalisches Schaffen abseits des Schlagergenres.
Er wusste wohl schon länger, dass seine Zeit bald gekommen ist.
Er hatte Herzprobleme, einen Schlaganfall, zweimal Corona überstanden und litt an der Nervenkrankheit Polyneuropathie.
Wegen seiner kaputten Nieren musste er dreimal in der Woche zur Dialyse...
2021 erschien sein Album "Mein letzter Traum".
Im April 2022 gab Tony Marshall mit seinen Söhnen Pascal und Marc in Baden-Baden sein letztes richtiges Konzert.
Den letzten Gesangsauftritt hatte Tony Marshall im Juli 2022 in einem Hotel. Da saß er schon im Rollstuhl.
Im August zeigte er sich noch einmal im Publikum bei einem Konzert von Sohn Marc Marshall (59).
Vor 13 Tagen hatte er noch seinen 85. Geburtstag in einem Lokal in Baden-Baden gefeiert.
Sein Ex-Manager Herbert Nold (82):
"Tony war sehr schwach, aber gut drauf und hat noch einmal seine Hits für uns angestimmt. Seine Stimme hatte immer noch Glanz.
Zum Schluss sang Tony 'My Way'. Es klang für mich wie ein Abschied."
Er hatte offenbar auch keine Angst vor dem Sterben:
"Wenn der Tod kommt, dann kommt er. Ich habe ihn schon ein paar Mal weggeschickt. Aber irgendwann wird er mich wohl mitnehmen."
Nun ist dieser Tag gekommen...
Ihm zu Ehren werden der SWR und das Erste am späten Freitagabend einen Blick auf die Karriere und das Leben des verstorbenen Stars werfen.
Die Dokumentation "Tony Marshall – Mein letzter Traum" von Teo Jägersberg dauert 30 Minuten und nimmt die Zuschauer mit in Marshalls Leben, das in Baden-Baden begann, über seine Laufbahn in der Musikbranche bis hin zu privaten Einblicken.
Laut dem Sender werden auch zuvor nie gezeigte Interviews zu sehen sein, ebenso sollen Familienmitglieder und Freundes des 85-Jährigen vor die Kamera treten.
Die Produktion wird gleich dreimal ausgestrahlt:
Zunächst läuft bzw. lief sie heute um 18.15 Uhr im SWR.
Wiederholt wird sie dann am 18. Februar um 00.20 Uhr im Ersten sowie am folgenden Nachmittag um 16.30 Uhr noch einmal im SWR.
R.I.P. Tony Marshall 🕯️
Quellen: SWR, T-Online, Bild, Wikipedia
Gestern abend ist er im Alter von 85 Jahren nach langer Krankheit in Baden-Baden gestorben.
Tony Marshall wurde am 3. Februar 1938 als Herbert Anton Bloeth in Baden-Baden geboren.
Schon als Kind sang der Mann aus einer gutbürgerlichen Familie in einem Kirchenchor und als Amateur zu allen möglichen Anlässen.
Ein Musikkritiker verschaffte Marschall schließlich das nötige Stipendium für sein Gesangsstudium.
Dann im Jahr 1965 legte Tony Marshall sein Staatsexamen als Opernsänger an der Hochschule in Karlsruhe ab.
Doch als bekannter Opernsänger hätte Tony Marshall seine damals junge Familie wohl nicht ernähren können... 😒
Also arbeitete er als Croupier eines Casinos seiner Heimatstadt Baden-Baden.
Bei einem Nachwuchswettbewerb gewann er seinen ersten Schallplattenvertrag.
Marshalls erste Single "Aline" war zwar ein erster Achtungserfolg, erfüllte aber nicht die Erwartungen aller Beteiligten.
Also eröffnete er als Wirt einen Musikclub.
"Ich hab' damals in Baden-Baden in meinem Lokal, dem 'Club '68', als Gastwirt mit Gitarre die Gäste unterhalten - und da kam auch mal Jack White."
Und genau jener Jack White (bürgerlich Horst Nußbaum) war es, der Tony Marshall als Produzent zum Durchbruch verhalf - wenn auch mit Widerwillen Tonys, denn der mochte die "Schöne Maid" erst überhaupt nicht.
"Dann flog ich nach Berlin und war im Studio, dann mit dem Text, da hab ich mir gesagt, das kannst du dir nicht antun - das war dem alles egal - er wusste auch, dass ich mich wehrte, aber er wollte, dass Tony Marshall dieses Lied singt", so der spätere Schlagerstar.
Im Sommer 1971 gelang Marshall mit "Schöne Maid" der große Durchbruch. Der Erfolg stellte sein bisheriges Leben völlig auf den Kopf.
Fortan galt er als "Fröhlichmacher der Nation" und Stimmungssänger Nummer 1.
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"Lass das mal den Tony machen" wurde zum geflügelten Wort - zwängte ihn aber auch in die Schublade des Fröhlichmachers - dabei war da noch sehr viel mehr im Repertoire von Tony Marshall.
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Dafür erntete er Anerkennung für sein musikalisches Schaffen abseits des Schlagergenres.
Er wusste wohl schon länger, dass seine Zeit bald gekommen ist.
Er hatte Herzprobleme, einen Schlaganfall, zweimal Corona überstanden und litt an der Nervenkrankheit Polyneuropathie.
Wegen seiner kaputten Nieren musste er dreimal in der Woche zur Dialyse...
2021 erschien sein Album "Mein letzter Traum".
Im April 2022 gab Tony Marshall mit seinen Söhnen Pascal und Marc in Baden-Baden sein letztes richtiges Konzert.
Den letzten Gesangsauftritt hatte Tony Marshall im Juli 2022 in einem Hotel. Da saß er schon im Rollstuhl.
Im August zeigte er sich noch einmal im Publikum bei einem Konzert von Sohn Marc Marshall (59).
Vor 13 Tagen hatte er noch seinen 85. Geburtstag in einem Lokal in Baden-Baden gefeiert.
Sein Ex-Manager Herbert Nold (82):
"Tony war sehr schwach, aber gut drauf und hat noch einmal seine Hits für uns angestimmt. Seine Stimme hatte immer noch Glanz.
Zum Schluss sang Tony 'My Way'. Es klang für mich wie ein Abschied."
Er hatte offenbar auch keine Angst vor dem Sterben:
"Wenn der Tod kommt, dann kommt er. Ich habe ihn schon ein paar Mal weggeschickt. Aber irgendwann wird er mich wohl mitnehmen."
Nun ist dieser Tag gekommen...
Ihm zu Ehren werden der SWR und das Erste am späten Freitagabend einen Blick auf die Karriere und das Leben des verstorbenen Stars werfen.
Die Dokumentation "Tony Marshall – Mein letzter Traum" von Teo Jägersberg dauert 30 Minuten und nimmt die Zuschauer mit in Marshalls Leben, das in Baden-Baden begann, über seine Laufbahn in der Musikbranche bis hin zu privaten Einblicken.
Laut dem Sender werden auch zuvor nie gezeigte Interviews zu sehen sein, ebenso sollen Familienmitglieder und Freundes des 85-Jährigen vor die Kamera treten.
Die Produktion wird gleich dreimal ausgestrahlt:
Zunächst läuft bzw. lief sie heute um 18.15 Uhr im SWR.
Wiederholt wird sie dann am 18. Februar um 00.20 Uhr im Ersten sowie am folgenden Nachmittag um 16.30 Uhr noch einmal im SWR.
R.I.P. Tony Marshall 🕯️
Quellen: SWR, T-Online, Bild, Wikipedia
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