Rückwärtsfahren vs. Zurücksetzen: Der Unterschied kostet 65 Euro und 1 Punkt...

SteveJ

V:I:P
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Habt Ihr heute Euer Auto nur kurz zurückgesetzt oder seid Ihr möglicherweise rückwärts gefahren? :unsure:
Klingt ähnlich und wird im Sprachgebrauch auch gern synonym verwendet, aber es gibt einen wichtigen Unterschied, der vor allem bei Unfällen relevant ist!

Denn im rechtlichen Sinne unterscheiden sich die beiden Begriffe und der ausschlaggebende Punkt ist, ob fließender oder stehender Verkehr herrscht, wenn man im Rückwärtsgang unterwegs ist:
  • Wenn man rückwärts einparkt, zum Beispiel auf dem Supermarktparkplatz, setzt man zurück.
  • Wenn man aber z.B. eine Querstraße zum Abbiegen übersehen hat, daraufhin den Rückwärtsgang einlegt, fährt man rückwärts.
In vielen Fällen ist die Unterscheidung knifflig und die Gerichte sind gut mit Einzelfällen beschäftigt, denn das Strafmaß unterscheidet sich je nach Sachlage:

  • Beim Zurücksetzen gilt für Autofahrer die allgemeine Sorgfaltspflicht.
    Zwar muss man auch in diesem Fall den Schaden bezahlen, den man bei einem Unfall verursacht, ein Verstoß gegen die allgemeine Sorgfaltspflicht ist aber laut Bußgeldkatalog mit einer Zahlung von 35 Euro erledigt.

  • Anders beim Rückwärtsfahren, hier gilt eine erhöhte Sorgfaltspflicht nach §9 Abs. 5 StVO:
    Wer ein Fahrzeug führt, muss sich beim Abbiegen in ein Grundstück, beim Wenden und beim Rückwärtsfahren darüber hinaus so verhalten, dass eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist; erforderlichenfalls muss man sich einweisen lassen.
    Es werden 80 Euro fällig, wenn man beim Rückwärtsfahren andere Verkehrsteilnehmer gefährdet.
    Kommt es dabei zum Unfall, beträgt die Strafe 100 Euro.
    In beiden Fällen wird ein zusätzlicher Punkt in der Verkehrssünderdatei in Flensburg eingetragen.

So oder so sollte man immer vorsichtig sein, wenn es mal rückwärts geht, um unnötige Scherereien zu vermeiden. ;)
 
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