Quiz: Deutsche Geschichte

SteveJ

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21 Apr. 2010
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Wie viel wisst Ihr wirklich über Bismarck, die alten Königsgeschlechter und die erste deutsche Eisenbahnstrecke?
Testet hier Euer Geschichtswissen!
  1. Ordne bitte das Deutsche Kaiserreich zeitlich korrekt ein:
    1. 862 bis 1809
    2. 1618 bis 1648
    3. 1871 bis 1918
    4. 1914 bis 1918

  2. Das erste demokratisch legitimierte Staatsoberhaupt der deutschen Geschichte war ...
    1. ... Paul von Hindenburg.
    2. ... Friedrich Ebert.
    3. ... Otto von Bismarck.
    4. ... Konrad Adenauer.

  3. Welchen Ort kann man als Wiege der deutschen Demokratie bezeichnen?
    1. Reichstag in Berlin
    2. Schloss Sanssouci in Potsdam
    3. Frauenkirche in Dresden
    4. Frankfurter Paulskirche

  4. Welche Rechtfertigungsideologie beziehungsweise Verschwörungstheorie ("Fake News") bestimmte das politische und gesellschaftliche Klima Deutschlands nach dem Ende des Ersten Weltkrieges?
    1. "Dreyfus-Affäre"
    2. "Röhm-Putsch"
    3. "Dolchstoßlegende"
    4. "Blut-und-Boden-Ideologie"

  5. Die 5 D's: Demilitarisierung, Denazifizierung, Demokratisierung, Dezentralisierung und Demontage wurden im ...
    1. ... "Friedensvertrag von Versailles" festgehalten.
    2. ... "Potsdamer Abkommen" festgehalten.
    3. ... "Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt" festgehalten.
    4. ... "Westfälischen Friedensschluss" festgehalten.

  6. Welches der hier aufgeführten Königsgeschlechter stellt die älteste Dynastie dar?
    1. Karolinger
    2. Salier
    3. Merowinger
    4. Staufer

  7. Was verdanken wir noch heute dem Reichskanzler Otto von Bismarck?
    1. Einen Mindesturlaubsanspruch von 20 Tagen pro Jahr bei einer Fünftagewoche für Arbeitnehmer.
    2. Die gesetzliche Rentenversicherung.
    3. Die Wehrpflicht in Deutschland.
    4. Die gesetzliche Erbfolge.

  8. Welche der hier aufgeführten Parteien stellt die älteste deutsche Partei dar?
    1. CDU
    2. FDP
    3. SPD
    4. Freie Wähler

  9. Die erste Eisenbahnstrecke Deutschlands führte von ...
    1. ... Stuttgart nach Heilbronn.
    2. ... Potsdam nach Berlin.
    3. ... Dresden nach Pirna.
    4. ... Nürnberg nach Fürth.

  10. Friedrich II. von Preußen gilt als klassischer Vertreter ...
    1. ... des aufgeklärten Absolutismus.
    2. ... der Stratokratie.
    3. ... der Thalassokratie.
    4. ... der Tyrannis.
1.3. | 2.2. | 3.4. | 4.3. | 5.2. | 6.3. | 7.2. | 8.3. | 9.4. | 10.1.

Hintergründe:
  1. Von 1871 bis 1918 bestand das Deutsche Kaiserreich, der erste deutsche Nationalstaat (zugleich eine konstitutionelle Monarchie), der am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles, Frankreich, gegründet wurde.
    Preußen hatte eine dominante Position, und Otto von Bismarck (1815–1898) spielte eine entscheidende Rolle – als Regierungschef beziehungsweise Reichskanzler – bei der deutschen Einigung.
    Wilhelm I. (1871–1888) wurde als erster deutscher Kaiser, als Staatsoberhaupt, proklamiert. Die Verfassung verlieh dem Kaiser beträchtliche Machtbefugnisse.
    Das Kaiserreich war im Ersten Weltkrieg (1914–1918) involviert und endete 1918 mit der Abdankung Wilhelms II. (1859–1941), woraufhin die Weimarer Republik (1919–1933) entstand.
    Diese historische Epoche hatte weitreichende globale Auswirkungen.

  2. Im Jahr 1871 wurde das Deutsche Kaiserreich, auch als Deutsches Reich bekannt, gegründet.
    Friedrich Ebert (SPD), einer der bedeutendsten Politiker der Weimarer Republik, wurde am 4. Februar desselben Jahres in Heidelberg geboren.
    Ebert wurde im Februar 1919 zum ersten demokratisch legitimierten Reichspräsidenten Deutschlands gewählt und führte fortan das Land durch eine schwierige Zeit, die die Unterzeichnung des Versailler Vertrags (28. Juni 1919) involvierte sowie durch wirtschaftliche Probleme und soziale Unruhen gekennzeichnet war.
    Er starb am 28. Februar 1925 an einer unbehandelten Blinddarmentzündung während eines Gerichtsverfahrens, in dem ihm Landesverrat vorgeworfen wurde.
    Im Jahr 1925 erfolgte die Wahl von Paul von Hindenburg (1847–1934) zum zweiten Reichspräsidenten der Weimarer Republik.

  3. Die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche tagte vom 18. Mai 1848 bis April 1849 (in der Zeit der Deutschen Revolution 1848/1849) und hatte zum Ziel, eine deutsche Verfassung zu erarbeiten und die nationale Einheit herzustellen.
    Trotz einiger politischer Differenzen zwischen liberalen, radikaldemokratischen und monarchietreuen Abgeordneten wurde die sogenannte "Paulskirchenverfassung" verabschiedet, die eine konstitutionelle Monarchie vorsah.
    Dieses Angebot wurde zwar abgelehnt, aber die Ereignisse in der Paulskirche ebneten schließlich den Weg zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs im Jahr 1871 und zur Einführung einer konstitutionellen Monarchie.
    Es war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur deutschen Einheit und Demokratie, weshalb man die Frankfurter Paulskirche als Symbol einer Demokratiebewegung beziehungsweise als Wiege der deutschen Demokratie ansehen kann.

  4. Die "Dolchstoßlegende" oder auch "Dolchstoßlüge" ebnete in den 1920er-Jahren rechten Politikern wie Adolf Hitler und dem Parteiapparat der NSDAP den Weg zur Macht.
    Verbreitet wurde die "Dolchstoßlegende" unter anderem auch von den Generälen Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff.
    Sie und weitere, dem rechten politischen Spektrum angehörende Persönlichkeiten propagierten der deutschen Bevölkerung nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, dass das deutsche Heer im Felde unbesiegt geblieben sei und dass die Niederlage auf die Friedensambitionen der Kommunisten, Sozialdemokraten und schließlich auch der Juden zurückzuführen sei.
    Als symbolisches Bild verwendeten sie dazu den Dolchstoß in den Rücken der Front.
    Die Schuldfrage für die Niederlage im Ersten Weltkrieg sollte damit geklärt und ein Sündenbock, in Form der Linken, benannt werden.

  5. Die Potsdamer Konferenz, die vom 17. Juli bis 2. August 1945 stattfand, war ein Treffen der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs, um die Nachkriegsordnung für Deutschland zu regeln.
    Hauptteilnehmer waren die USA (vertreten durch Präsident Truman), Großbritannien (vertreten durch Premierminister Churchill) und die Sowjetunion (vertreten durch den sowjetischen Herrscher Stalin), während Frankreich erst später beitrat.
    Die Konferenz führte zu politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen sowie territorialen Vereinbarungen.
    Als die wichtigsten politischen Ziele wurden die Demilitarisierung, die Denazifizierung, die Demokratisierung und die Dezentralisierung Deutschlands verankert.
    Dies führte zur Entwaffnung und Abrüstung Deutschlands bis 1955, zur Entnazifizierung, die die Beseitigung nationalsozialistischen Gedankenguts beinhaltete, sowie zur Schaffung einer demokratischen Struktur.
    In wirtschaftlicher Hinsicht wurde die deutsche Wirtschaft, die stark auf Rüstungsproduktion ausgerichtet war, entflochten und umgebaut.
    Obwohl das "Potsdamer Abkommen" Deutschland nach dem Krieg stark beeinflusste, war es dennoch kein formeller Friedensvertrag.
    Die Einheit Deutschlands konnte nicht aufrechterhalten werden, sodass 1949, bedingt durch den Kalten Krieg beziehungsweise den Ost-West-Konflikt, zwei deutsche Staaten entstanden.

  6. Die Merowinger waren eine fränkische Königsdynastie, die zwischen dem 5. und 8. Jahrhundert nach Christus Teile des heutigen Frankreichs und Deutschlands beherrschte.
    Sie sind die erste bekannte Königsdynastie der Franken und wurden nach ihrem angeblichen Stammvater Merowech benannt.
    Die Merowinger regierten das Frankenreich, und ihre Herrschaft war geprägt von internen Machtkämpfen, einer Schwächung der königlichen Autorität und einem starken Einfluss des fränkischen Adels.
    Im 8. Jahrhundert wurden die Merowinger von den Karolingern abgelöst, wobei Karl der Große als einer der bekanntesten Vertreter der Karolinger hervorstach.
    Die Herrschaft der Merowinger endete in der Mitte des 8. Jahrhunderts. Während der Epoche des Hochmittelalters, von 1024 bis 1125 unter der Herrschaft der Salier und von 1138 bis 1254 unter den Staufern, erlebte das Heilige Römische Reich Deutscher Nation eine der glanzvollsten Perioden seiner Geschichte.
    Über beinahe 250 Jahre hinweg regierten die Monarchen dieser beiden miteinander verwandten Dynastien das Reich.

  7. Im Jahr 1889 wurde in Deutschland das "Gesetz betreffend die Invaliditäts- und Altersversicherung" verabschiedet, das den Beginn der gesetzlichen Rentenversicherung markierte.
    Bereits sechs Jahre zuvor war die gesetzliche Krankenversicherung eingeführt worden, gefolgt von der Unfallversicherung fünf Jahre zuvor.
    Das soziale Netzwerk, das Reichskanzler Otto von Bismarck (1815–1898) knüpfte, war zwar bescheiden, aber in Europa wegweisend.
    Es war dringend erforderlich, da die Industrialisierung im 19. Jahrhundert die arbeitende Bevölkerung in prekäre Verhältnisse stürzte.
    Bismarck erkannte die Gefahr und versuchte, durch diese ersten drei Sozialgesetze die Arbeiterschaft enger an den Staat zu binden und somit eine Radikalisierung zu verhindern.

  8. Die SPD, als die älteste und traditionsreichste Partei in Deutschland, hat sich über vier politische Systeme hinweg behauptet.
    Bereits im Kaiserreich, im Jahr 1875, entstand sie durch die Fusion des von Ferdinand Lassalle im Jahr 1863 gegründeten "Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins" (ADAV) und der von August Bebel und Wilhelm Liebknecht sechs Jahre später ins Leben gerufenen "Sozialdemokratischen Arbeiterpartei" (SDAP).
    Ihren heutigen Namen "Sozialdemokratische Partei Deutschlands" (SPD) trägt sie seit 1890.
    Die CDU wurde 1945 gegründet, die FDP 1948 und die Freien Wähler 2009.

  9. Am 7. Dezember 1835 markierte die Eröffnung der sechs Kilometer langen Bahnstrecke von Nürnberg nach Fürth den Beginn der Eisenbahnära in Deutschland.
    Dies war der Auftakt zu einem eindrucksvollen Siegeszug der Eisenbahn, da bereits innerhalb von fünf Jahren rund 500 Kilometer Schienen verlegt wurden.
    Bis zum Jahr 1850 vergrößerte sich das Schienennetz auf nunmehr volle 5.700 Kilometer.
    Die erste deutsche Eisenbahn wurde "Adler" genannt, und als Eisenbahnunternehmen fungierte die "Königlich privilegierte Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft" mit Sitz in Nürnberg.

  10. Friedrich II., auch bekannt als "Friedrich der Große" oder der "Alte Fritz", lebte von 1712 bis 1786 und war König von Preußen.
    Obwohl er ein absolutistischer Monarch war, wurde sein Herrschaftsstil von den Ideen der Aufklärung stark beeinflusst.
    Friedrich schaffte die Folter ab, setzte sich für Bildung, Handel und Gewerbe ein und vergrößerte erheblich seine Armee.
    In verschiedenen Kriegen machte er Preußen zu einer bedeutenden europäischen Großmacht.
 

Sparfuchs

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Viele richtig wenige falsch danke fürs auffrischen vom Geschichtsunterricht
 
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