Pamela Anderson: Vom Sex-Symbol zur Golden-Globe-Nominierten

SteveJ

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Sie war die ewige Playboy-Ikone.
Sie stand in ihrem knallengen, knallroten “Baywatch“-Badeanzug und den wasserstoffblonden Haaren jahrzehntelang mitten im Zentrum schmieriger Männerfantasien.
Erst jetzt, mit 57 Jahren, ohne Make-up und ohne Glamour, darf sie zeigen, wer sie ist – und was sie wirklich kann. :)

Pamela Anderson wurde in dieser Woche für ihre Rolle in “The Last Showgirl“ in der Kategorie “Beste Schauspielerin in einem Filmdrama“ für einen Golden Globe nominiert – nach dem Oscar die weltweit wichtigste Auszeichnung der Filmindustrie.
Sie tritt damit gegen fünf Kolleginnen an, gleich vier davon sind bereits Oscar-Preisträgerinnen:
  • Angelina Jolie (49) für "Maria"
  • Nicole Kidman (57) für "Babygirl"
  • Tilda Swinton (64) für "The Room Next Door"
  • Kate Winslet (49) für "Lee"
  • Fernanda Torres (59) für "I'm Still Here"
Was für Letztere Business as usual ist, dürfte für Pamela Anderson nichts weniger als eine Sensation sein.
Und außerdem eine, mit der nicht nur sie selbst nicht gerechnet haben dürfte.
Schließlich wird sie seit Jahrzehnten vor allem darauf reduziert, formvollendet, in Zeitlupe und mit Rettungsboje am Strand von Malibu hin- und herlaufen zu können.
1997 stieg sie bei “Baywatch“ aus. Doch der Sand klebte weiter an ihren Fersen. Bis jetzt...

“Ich bin dankbar, überwältigt und gesegnet“, sagt Anderson in dieser Woche gegenüber dem US-Magazin “People“.
“Es ist nie zu spät, zu träumen, neu anzufangen, offen für Möglichkeiten zu bleiben.“

Und genau diese Möglichkeiten, die "The Last Showgirl" (Kinostart: ab 20. März im Verleih der Constantin Film) Pamela Anderson gegeben hat, rühren streckenweise zu Tränen. :cry:

Anderson spielt darin Shellye, eine in die Jahre gekommene, leicht bekleidete Revue-Tänzerin in Las Vegas, deren Show nach mehreren Jahrzehnten abgesetzt wird, weil sie ein wenig aus der Zeit gefallen ist.
Gemeinsam mit ihren Kolleginnen - gespielt von Kiernan Shipka und Brenda Song - muss sie sich einer ungewissen Zukunft stellen.
Auch die Beziehung zu ihrer entfremdeten erwachsenen Tochter Hannah (Billie Lourd) gilt es zu kitten.
Auf der Suche nach einem neuen Engagement, nach einem neuen Sinn im Leben, wird sie mit der Gnadenlosigkeit ihres Geschäfts konfrontiert.
Manchmal brutal, oft rührend und immer voller Würde.
Streckenweise scheint es so, als verabschiede sich Pamela Anderson in ihrer Rolle von ihrem eigenen (bisherigen) Leben.
Der Film wird so zur Befreiung – für ihre Figur und für sie selbst. 💪

Regisseurin Gia Coppola verglich Anderson in einem Interview mit "Entertainment Weekly" mit einer anderen Ikone:
"Sie ist die Marilyn [Monroe] unserer Zeit."
Zu dieser Erkenntnis sei sie beim Anschauen von Andersons enthüllender Dokumentation "Pamela, A Love Story" aus dem Jahr 2023 gekommen.

Dass Anderson das Drehbuch zu “The Last Showgirl“ überhaupt gelesen hat, war ein Zufall.
“Mein Ex-Agent lehnte es innerhalb einer Stunde ab und zeigte es mir nicht einmal“, erzählte sie kürzlich.
Zum Glück hat sie ihn gefeuert. Und las das Drehbuch dann doch.
“Ich dachte, ich stürze mich einfach in die Sache. Ich habe nichts zu verlieren.“

Es ist eine Selbsteinschätzung, die so überhaupt gar nicht passen will zum Image, das Pamela Anderson jahrzehntelang auch selbst pflegte.
Zwar wurde sie in Rekordgeschwindigkeit reich, berühmt und begehrt, doch – so scheint es – kam auf diesem Weg nie wirklich bei sich an. 😔

Sie drehte die falschen Filme, traf die falschen Männer, wurde gejagt von den Steuerbehörden.
Der Tiefpunkt: Von geschätzt 42 Millionen Euro Gage blieben im Jahr 2010 schließlich 700.000 Euro Schulden übrig – und ein Leben mit ihren zwei Kindern im Wohnwagen. 🙈

Sie hörte dennoch nie auf, an sich zu glauben.
“In meiner Karriere ging es den Großteil um Äußerlichkeiten und nicht um die Seele dessen, was wirklich hinter den oberflächlichen Qualitäten steckt, für die die Leute einen überhaupt einstellen oder kennen.
Und man denkt sich immer, da ist so viel mehr in mir, als die Leute sehen, und ich weiß nicht, ob ich jemals die Chance bekomme, das zu zeigen.
Ich fühle mich in diesem Film wie ein Neuling in dieser Branche und ich habe das Gefühl, dass das erst der Anfang ist.“

Nervös sei sie trotzdem. ;)

Findet sie ihren Platz in der anderen Liga, die lange unerreichbar schien? :unsure:
Ebenfalls atemberaubend in “The Last Showgirl“: Jamie Lee Curtis (66) als Casino-Kellnerin Annette.
Die erste Begegnung mit ihr schildert Pamela Anderson so:
“Ich dachte: 'Oh mein Gott, Jamie Lee Curtis, Oscar-prämierte Schauspielerin – ich muss gleich mit ihr lesen. Ich muss mich gleich übergeben ...‘“
Das passierte zum Glück nicht. :)

Auch, weil sie sich vorgenommen hat:
“Ich werde jedes Gramm von dem, was ich kann, in die Waagschale werfen. Ich bin schon viel zu lange mit Mord im Bikini davongekommen.
Ich muss etwas wirklich Gutes tun!“

Und weiter: “Ich habe das Gefühl, dass ich das Geheimnis zu lange gehütet habe, dass ich zu mehr fähig bin.“

Seit 2020 lebt Pamela Anderson übrigens wieder in ihrer alten Heimat Kanada, unter einem Dach mit ihren Eltern, und vor allem: weit weg von Hollywood.
Ungefähr ähnlich lange verzichtet sie bei öffentlichen Auftritten auf Make-up.
“Man könnte sagen, dass es eine Art Heimkehr war, um mein Leben zu betrachten und mich daran zu erinnern, wer ich war – nicht, was andere Leute mir sagten, wer ich war.“
In den Jahren zuvor habe sie sich in “keiner guten Verfassung“ befunden.
“Ich fühlte mich nicht nur missverstanden, sondern hatte das Gefühl, dass ich es wirklich vermasselt hatte, dass mein ganzes Leben von Fehlern geprägt war.“

Jetzt, in einem Alter, in dem viele Schauspielerinnen nicht nur in Hollywood besonders hart um ihre Sichtbarkeit kämpfen müssen, scheint Pamela Anderson vielleicht zum ersten Mal alles richtig zu machen.
Nach Jahrzehnten in der Unterhaltungsindustrie mit Rollen in Serien wie "Baywatch", "Hör mal, wer da hämmert" und "Borat" wird Anderson nun erstmals als ernsthafte Schauspielerin und Award-Anwärterin wahrgenommen. (y)

Die Golden Globe Awards werden am 5. Januar live auf CBS und Paramount+ übertragen.

Quellen: n-tv, Bild, Wikipedia
 

Brian

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Ich hab sie immer gemocht damals wie heute... (y)
 
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