Micky Maus wird 95 Jahre alt

SteveJ

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Schöpfer Walt Disney hat einmal mit Blick auf sein riesiges Unternehmen gesagt:
"Ich hoffe nur, dass wir eines nie aus den Augen verlieren: Alles begann mit einer Maus."

Auch 95 Jahre später wirkt es so, als würde der Zeichentrick-Star einfach nicht altern.
Micky Maus war auch der erste fiktive Charakter, der auf den Walk of Fame in Hollywood aufgenommen wurde.
Diese Auszeichnung erhielten bisher u.a. noch Donald Duck, Kermit der Frosch, Shrek, die Rugrats und die Simpsons.

Erstmals auf der Weltbühne zu sehen war Micky an diesem Samstag vor 95 Jahren in dem Zeichentrickfilm "Steamboat Willie".


Der 8-minütige Tonfilm wurde am 18. November 1928 im Colony Theatre in New York City uraufgeführt und ein großer Erfolg. (y)
Dieses Datum gilt auch als Geburtstag von Micky Maus.
In Steamboat Willie trat auch Mickys späterer Widersacher Black Pete (Kater Karlo) auf.

In vielen Ländern ist Micky unter seinem Originalnamen Mickey Mouse bekannt.
Wie in Deutschland wird auch woanders der Name nur leicht abgewandelt.
In Italien zum Beispiel hat dieser hingegen nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Wortklang zu tun. Dort heißt die Figur Topolino, auf Deutsch: Mäuschen. :)
In China ist Micky bekannt als Mi Lao Shu, in Schweden als Musse Pigg.

Zwei Jahre nach seinem Leinwanddebüt, am 13. Januar 1930, erschien der erste Comic (He’s Going to Learn to Fly Like Lindy) mit Micky Maus in amerikanischen Tageszeitungen (auch Plane Crazy betitelt).
Bald lasen weltweit Millionen Menschen die Geschichten.

In Deutschland wurde erstmals am 27. Dezember 1930 ein Micky-Comic in der Kölnischen Illustrierten Zeitung veröffentlicht, die den Beginn einer Serie von 12 weiteren Geschichten zu Beginn des Jahres 1931 markierte.
Im Jahr 1937 gab es bereits eine kurzlebige Schweizer Micky Maus Zeitung.

Da ab 1950 in Europa eine hohe Nachfrage nach Disney-Comics entstand, die mit dem Material aus Amerika nicht befriedigt werden konnte, wurden ab den 1950er Jahren viele Comics in Italien gezeichnet.
Hier ist insbesondere Romano Scarpa zu nennen.

Heutzutage spielen die Vereinigten Staaten von Amerika als Produzent von Disney-Comics keine Rolle mehr.
Die in Deutschland erscheinenden Geschichten stammen fast ausschließlich aus Dänemark und Italien, z. T. noch aus den Niederlanden und vereinzelt anderen Ländern (Frankreich, Brasilien).

Der Produktionsort lässt sich aus dem Storycode ableiten, der meistens im ersten Bild der Geschichten eingefügt ist.
So stammt z. B. eine Geschichte mit dem Code I TL 1723 aus Italien, eine mit dem Code H 23148 aus den Niederlanden.
Geschichten mit dem Buchstaben D wurden für den dänischen Egmont-Verlag produziert, der auch Zeichner aus anderen Ländern – u. a. Amerika – beschäftigt.

Die Comics erscheinen in Deutschland seit 1951 regelmäßig in der Heftreihe "Micky Maus".

Comics von Micky Maus und Co. waren in der DDR verboten. Die sozialistische Antwort war die Zeitschrift "Mosaik".
Auch in anderen Ländern hatte die berühmte Maus einen schweren Stand. Rumänien beispielsweise verbot schon in den 1930er Jahren die Disney-Ikone.
Das Rumänische Kulturinstitut in New York schreibt, dass die Figur aus den Kinos verbannt worden sei, weil sie angeblich die Kinder hätte verängstigen können.

Die Idee für die Figur hatte Zeichentrick-Visionär Walt Disney übrigens bei einer Zugfahrt von New York nach Los Angeles.
Ein Konkurrent hatte ihm gerade die Rechte für sein bis dahin erfolgreiches Comic-Kaninchen Oswald weggeschnappt. 😒

"Ich war also allein und hatte nichts“, erzählte er später.
"Aber ich hatte diese Maus im Hinterkopf. Eine Maus hat einen sympathischen Charakter, auch wenn sich die meisten Leute – einschließlich mir – etwas vor ihr fürchten.“
Den zunächst geplanten Namen "Mortimer" soll seine Ehefrau Lillian zu aufgeblasen und altmodisch gefunden haben. Sie schlug den Namen "Mickey" vor.

Bei seinen ersten Auftritten ähnelte Micky einem Oswald mit kürzeren Ohren und verlängertem Schwanz.
Bald änderte sich sein Aussehen: zunächst bekam er umrandete Augen statt punktförmiger und war so zu einer größeren Mimik fähig.
Ab dem Film The Opry House (1929) trägt Micky auch die charakteristischen weißen Handschuhe.

Eine Eigenart wurde nicht abgeändert: Wie fast alle Trickfiguren hat auch Micky nur vier Finger.
Dies sollte den Animationsaufwand verringern, weil damals ja noch alles per Hand gezeichnet werden musste. ;)
Micky trug deshalb lange nur eine einfache Hose mit zwei Knöpfen. Ab 1945 trug Micky Maus lange Hosen.

In den ersten Filmen gab Micky nur Laute und Ausrufe von sich.
"Hot dogs! Hot dogs!" im Film "The Karnival Kid" (1929) waren dann die ersten wirklichen Wörter.
Die sprach seinerzeit Carl William Stalling ein, der auch unter anderem die Musik für viele der Cartoons komponierte.
Doch auch Disney selbst lieh der Maus in der Anfangszeit hin und wieder seine Stimme.
In Deutschland übernimmt das seit vielen Jahren der Synchronsprecher und Schauspieler Mario von Jascheroff.

Mit Mickey Mouse wurde auch das Merchandising für Disney zu einem enormen Geschäft.
1930 erschien das erste Lizenzprodukt: gegen eine Gebühr von 300 Dollar durfte ein Unternehmen Schulmappen mit der Maus bedrucken.
Drei Jahre später war die Markenmacht so gewachsen, dass sie ein ganzes Unternehmen retten konnte:
Die Uhrenfabrik Ingersoll-Waterbury widerstand der sicher drohenden Pleite dank der Lizenz zur Produktion von Micky-Maus-Uhren.
Innerhalb weniger Jahre verdiente Disney mit solchen Geschäften Millionen.
Der Rest ist Geschichte.

:birthd_plakat) Micky Maus!

Quellen: Ippen-Digital, Stern, Wikipedia
 
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