SteveJ
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Wenn es um Rentiere und die bevorstehenden Feiertage geht, bestehen noch allerhand Unsicherheiten.
Vor allem ein alter Geschlechtermythos macht Rudolphs Truppe das Leben schwer...
Mitteleuropäische Weihnachtspuristinnen und -puristen mögen ja von der nordamerikanischen Interpretation der Feiertage nicht unbedingt angetan sein, aber auch hierzulande werden den Weihnachtsmann chauffierende Rentiere am Firmament als klares Symbol der anstehenden Festlichkeit gesehen.
Überhaupt: Rentiere, es gibt wohl kaum ein Tier mit mehr Weihnachtssubstanz.
Wie viele es sind und wie sie alle heißen, da kursieren unterschiedliche Ansichten.
Nehmen wir mal: Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner, Blitzen und Rudolph.
Bei diesen Namen ist es nicht unbedingt einfach, das Geschlecht zuzuordnen – außer beim Rudolph natürlich.
Beschränken wir uns also auf den. Dem Namen nach ist er definitiv ein Rentiermännchen.
Aber vielleicht sollten wir unser Geschlechterrollenbild bei Hirschtieren mal kurz überdenken...
Apropos Wärme. Ein weiterer Mythos wäre da noch zu klären...
Um möglichst alle Kinder auf der Welt irgendwie zwischen Heiligabend und Weihnachtsmorgen zu erreichen, müssen Weihnachtsmann und Schlitten sportliche zehn Millionen Kilometer pro Stunde schnell sein.
Sollte das für Rudolph und Familie kein größeres Problem darstellen, kommt ein anderes hinzu: Reibung.
Die Tierchen wären einer Energie von 37 Trillionen Joule ausgesetzt.
So viel Leistung bringen sonst nur 25 Milliarden Kernkraftwerke auf die Beine.
Der Schlitten inkl. Rentieren, Weihnachtsmann und Geschenken hat einen ordentlichen Luftwiderstand, der so viel Reibungswärme erzeugt, wie 250 Milliarden Raumschiffe beim Wiedereintritt in die Atmosphäre.
Aber keine Angst: Das hieße nicht, dass zu Weihnachten gegrilltes Rentierfilet vom Himmel regnet.
Von den armen Tieren würde nämlich überhaupt nichts mehr übrig bleiben.
Bei all den Unsicherheiten also lieber ein Weihnachten ohne Rentier, so ganz altdeutsch?
Na, bringt das mal schonend den ganzen Kindern bei...
Und Weihnachten ist nicht nur das Fest des Rentieres – sondern, das hat uns Loriot nahegelegt – auch das Fest des Kindes!
Vor allem ein alter Geschlechtermythos macht Rudolphs Truppe das Leben schwer...
Mitteleuropäische Weihnachtspuristinnen und -puristen mögen ja von der nordamerikanischen Interpretation der Feiertage nicht unbedingt angetan sein, aber auch hierzulande werden den Weihnachtsmann chauffierende Rentiere am Firmament als klares Symbol der anstehenden Festlichkeit gesehen.
Überhaupt: Rentiere, es gibt wohl kaum ein Tier mit mehr Weihnachtssubstanz.
Wie viele es sind und wie sie alle heißen, da kursieren unterschiedliche Ansichten.
Nehmen wir mal: Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner, Blitzen und Rudolph.
Bei diesen Namen ist es nicht unbedingt einfach, das Geschlecht zuzuordnen – außer beim Rudolph natürlich.
Beschränken wir uns also auf den. Dem Namen nach ist er definitiv ein Rentiermännchen.
Aber vielleicht sollten wir unser Geschlechterrollenbild bei Hirschtieren mal kurz überdenken...
- Geweih? Haben sie doch alle
Ob auf dem Geschenkpapier aus dem Schreibwarenladen um die Ecke oder in der Festtagsdeko vom Nachbarn:
Die weihnachtliche Rentierdarstellung findet konsequent mit Geweih statt.
Rentiermännchen haben ein Geweih. Rentierweibchen allerdings auch – ein Alleinstellungsmerkmal unter den Hirscharten, zu denen das Ren gehört.
Die Hörner sehen auch bei jedem Tier anders aus – dass sie demnach in jeder Abbildung anders gemalt werden, entspricht durchaus dem natürlichen Vorbild.
Das Geweih von Männlein und Weiblein unterscheidet sich auch dahingehend, dass die Männer schaufelartige Enden am Geweih haben.
Schneeschaufel nennt man die, weil man einst annahm, dass die Tiere damit Schnee wegschaufeln.
Rudolph hat keine Schneeschaufel, das ergab eine kurze Stichprobe in einer Onlinebildersuche.
Und deutet schon mal darauf hin, dass Rudolph kein Männchen sein kann.
Aber es gibt noch einen weiteren, viel entscheidenderen Punkt:
Die Geweihe von Rentieren sind nicht das gesamte Jahr gegenwärtig, sondern werden im Laufe dessen abgeworfen.
Das muss zeitweise ein ziemlich ulkiger Anblick sein, weil die Tiere beide Geweihseiten nicht gleichzeitig, sondern nacheinander verlieren.
So wird das Rentier vorrübergehend zu einer Art Einhorn, gewissermaßen.
Wichtig ist aber auch der Zeitpunkt des Abwurfs: Der findet bei Männchen im Herbst, bei Weibchen im Frühjahr statt.
Die Tatsache, dass in sämtlichen Darstellungen die Zugtiere des Weihnachtsmannschlittens zur Weihnachtszeit mit Horn ausgestattet sind, kann nur bedeuten: Es sind Weibchen.
Auch das Argument, Rudolph und Co. könnten auf der Südhalbkugel zugegen sein, kann nicht stimmen.
Zwar findet Weihnachten dort im Sommer statt, aber dann liegt eben auch kein Schnee.
Ohnehin ist der Verbreitungsraum von Rentieren auf Nordamerika, Nordeuropa und Nordasien beschränkt (mit einer winzigen Ausnahme).
- Rote Nase? Haben sie doch alle
Sicher: Man könnte jetzt argumentieren, dass die Darstellung der Rentiere beim Weihnachtsmann sowieso mit einer gehörigen Portion künstlerischer Freiheit passiert.
Schon allein die rote Nase, wo gibt's denn sowas?
Lasst Euch da aber auch eines Besseren belehren: Der Fehler liegt vielmehr darin, dass nur Rudolph(ine) eine rote Nase hat und die anderen Weibchen nicht.
Die Nase leuchtet aber tatsächlich bei manchen Rentieren auch in der Nicht-Weihnachtswelt rot, weil sich direkt unter der Haut eine hohe Konzentration an Äderchen befindet.
Die haben einen Zweck: Da sich die Tiere zumeist in eher frischeren Gefilden aufhalten, wird die Nase so mit wärmenden Blut versorgt.
Apropos Wärme. Ein weiterer Mythos wäre da noch zu klären...
Um möglichst alle Kinder auf der Welt irgendwie zwischen Heiligabend und Weihnachtsmorgen zu erreichen, müssen Weihnachtsmann und Schlitten sportliche zehn Millionen Kilometer pro Stunde schnell sein.
Sollte das für Rudolph und Familie kein größeres Problem darstellen, kommt ein anderes hinzu: Reibung.
Die Tierchen wären einer Energie von 37 Trillionen Joule ausgesetzt.
So viel Leistung bringen sonst nur 25 Milliarden Kernkraftwerke auf die Beine.
Der Schlitten inkl. Rentieren, Weihnachtsmann und Geschenken hat einen ordentlichen Luftwiderstand, der so viel Reibungswärme erzeugt, wie 250 Milliarden Raumschiffe beim Wiedereintritt in die Atmosphäre.
Aber keine Angst: Das hieße nicht, dass zu Weihnachten gegrilltes Rentierfilet vom Himmel regnet.
Von den armen Tieren würde nämlich überhaupt nichts mehr übrig bleiben.
Bei all den Unsicherheiten also lieber ein Weihnachten ohne Rentier, so ganz altdeutsch?
Na, bringt das mal schonend den ganzen Kindern bei...
Und Weihnachten ist nicht nur das Fest des Rentieres – sondern, das hat uns Loriot nahegelegt – auch das Fest des Kindes!