Kerne mitessen? Bei diesen Obstsorten kein Problem

SteveJ

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Sie gehören sicher nicht zum schmackhaftesten Teil von Obst, doch Kerne enthalten oft gesunde Pflanzenstoffe, die eigentlich viel zu schade für den Abfall sind. :)
Allerdings profitiert bei allen Kernen nur von den Nährstoffen, wenn man sie auch zerkaut. Ansonsten werden sie einfach nur unverdaut wieder ausgeschieden. ;)
Allerdings trifft das nicht auf alle zu, einige können z.B. auch Amygdalin enthalten, was im Körper zur Produktion von giftiger Blausäure führt. :eek)

Welche Obstkerne ohne Probleme essbar sind und welche man doch besser entsorgen sollte:​

  • Apfel/Birne
    Die Kerne von Äpfeln und Birnen enthalten wichtige Nährstoffe wie Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.
    Um eine Blausäurevergiftung muss man sich beim Verzehr keine Sorgen machen, da der Amygdalin-Gehalt sehr gering ist.

  • Trauben
    Greift Ihr im Supermarkt auch immer lieber zu den kernlosen Trauben, weil Euch die Kerne stören?
    Dann denkt vielleicht noch einmal drüber nach, denn die Kerne sind eine Wohltat für die Gesundheit.
    Enthaltende sekundäre Pflanzenstoffe sollen keimtötend und entzündungshemmend, ihre antioxidative Eigenschaft zellschützend wirken.

  • Zitrone/Orange/Grapefruit
    Kerne von Zitronen, Orangen oder Grapefruits sind zwar nicht voller wertvoller Nährstoffe, essbar sind sie aber trotzdem.
    Keine Sorge also, wenn sich mal ein Kern in Essen oder Getränk verirrt, schaden tut er nicht. ;)

  • Wassermelone
    Die Kerne von Wassermelonen ausspucken? Besser nicht!
    Die kleinen Punkte in der Sommerfrucht sind wahre Vitaminbomben und viel zu schade für den Abfall.
    Sie enthalten Vitamin A, Vitamin C, Folsäure, Magnesium und Eisen sowie ungesättigte Fettsäuren und Proteine.

  • Papaya
    Auch die Kerne der Papaya landen hierzulande oft in der Mülltonne, in Asien werden sie allerdings häufig mitgegessen, schmecken direkt aus der Frucht leicht scharf.
    Der Fruchtinhalt hat einiges zu bieten: Die Kerne kurbeln den Stoffwechsel an, wirken entzündungshemmend und halten die Gefäße frei.
    Außerdem unterstützen sie die Verdauung und töten mögliche Darmparasiten.
    Man sollte sich jedoch auf ca. 15 Kerne pro Tag beschränken, weil sie sonst abführend wirken können...

  • Granatapfel
    Bei Granatäpfeln sind die Kerne sogar das einzig Essbare bzw. Geniessbare der Frucht. :D
    Sie sind voll von Vitaminen und zellschützender Pflanzenstoffe, ihnen wird auch eine Anti-Aging-Eigenschaft nachgesagt.

  • Maracuja
    Die Maracuja sowie die verwandte Passionsfrucht sind wie der Granatapfel ein Sonderfall.
    Denn meist wird die Frucht halbiert und das Fruchtfleisch mitsamt den Kernen herausgelöffelt und dann verarbeitet oder direkt verspeist.
    Das süße oder auch säuerliche Geschmackserlebnis bringt dabei jede Menge Vitamine mit sich.

  • Avocado
    Den Kern der Avocado zu verwerten ist in den letzten Jahren zum Trend geworden:
    Ob geraspelt ins Müsli oder püriert im Smoothie, das Innere der beliebten Frucht wurde zum Superfood erklärt.
    Doch tatsächlich wird vor dem übermäßigen Verzehr gewarnt ...
    Gesundheitliche Risiken können dabei nicht ausgeschlossen werden, da die Kerne den Bitterstoff Persin enthalten, welcher eine giftige Fettsäureverbindung darstellt.
    Für Tiere kann diese sogar tödlich sein. :eek)
    Also besser den Kern wegwerfen oder einpflanzen und eine neue Pflanze züchten.

    Tipp: Den Kern in der Avocado belassen, wenn man sie nicht komplett verbraucht. Dann wird sie nicht so schnell braun...

  • Steinfrüchte
    Vorsicht auch bei allen Steinfrüchten, zum Beispiel Aprikosen, Kirschen und Pflaumen.
    Die Kerne enthalten den Stoff Amygdalin, der im Körper zu giftiger Blausäure umgewandelt wird.
    In größeren Mengen kann Blausäure zu Vergiftungen und sogar zum Tod führen.

    Inzwischen ist das Geschäft mit gemahlenen Aprikosenkernen allerdings ein gefährlicher Trend geworden, sie werden als krebsheilendes Wundermittel angeboten.
    Vor dem Verzehr warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung allerdings ausdrücklich.
    Durch den hohen Gehalt an Amygdalin kann es zu Erbrechen, Krämpfen, Atemnot oder sogar zum Tode kommen.

    Da Kirschkerne doch etwas kleiner sind, kann es hier durchaus mal passieren, dass man aus Versehen einen verschluckt.
    Doch das ist kein Grund zur Panik: Auch wenn es sich um Steinobst handelt, ist die Menge der Giftstoffe entscheidend.
    Obendrein wird man den Kern wahrscheinlich unversehrt wieder ausscheiden. ;)
Natürlich gibt es auch viele Obstsorten, bei denen sich die Frage nach dem Verzehr der Kerne gar nicht erst stellt.
Oder habt Ihr schon einmal versucht, die Kerne von Erdbeeren, Kiwis, Himbeeren, Blaubeeren oder Feigen auszusortieren? :p
Die gesunden Kerne (bzw. Nüsschen) werden ganz selbstverständlich mit verzehrt.

Es kommt wohl kaum einer darauf, die Kerne von Steinobst wie Nektarine, Pflaume oder Mango zu zerkauen.
Um sich zu vergiften, müsste man schon mehrere auf einmal essen - dafür sind die Kerne allerdings zu hart, zu groß und kaum genießbar.
Allerdings können bei Kindern bereits kleinere Mengen zu Vergiftungserscheinungen führen...

Quellen: MSN, Swyrl.tv, Wikipedia
 
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