SteveJ
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Die Mutter aller Wettersendungen feiert Geburtstag! 🎉
Am 1. März 1960 zeigte die ARD-“Tagesschau“ zum ersten Mal die Wetterkarte mit den Aussichten für den Folgetag, und bis heute verrät das abendliche Ritual den Zuschauern, ob sie am nächsten Tag frieren oder schwitzen müssen.
Das Prinzip der Prognose ist in den 65 Jahren unverändert geblieben:
Eine sonore Stimme am Ende der 20-Uhr-Ausgabe vermeldet stocknüchtern und ohne schmückende Begriffe wie Blumenkohlwolken oder Bilderbuchwetter, ob es Sonne, Sturm oder Hagelschauer gibt, dazu wird die Wetterkarte eingeblendet – und das alles in einer knappen Minute.
Bis zu jenem Frühlingsanfang 1960 war die Wetterprognose noch anders präsentiert worden: Meteorologen vom Deutschen Seewetteramt marschierten einmal täglich ins Hamburger Fernsehstudio und erklärten den TV-Zuschauern live, wie das Wetter wird.
Mit dabei waren die Puppen “Sehbastian“ und “Sehbienchen“, die je nach Prognose einen Regenschirm oder ein wärmendes Jäckchen trugen, und wenn es Schnee gab, rieselten Papierflöckchen auf sie herab.
Am 1. März 1960 wechselte die Zuständigkeit fürs Fernsehwetter jedoch vom NDR zum Hessischen Rundfunk, und an diesem Tag hatte in der “Tagesschau“ die Wetterkarte Premiere.
Und das mit einer für damalige Verhältnisse topaktuellen Tricktechnik – bemalte Papp-Vorlagen wurden nacheinander abfotografiert, aus vielen einzelnen Bildern ergab sich der Wetterfilm.
Die Zuschauer waren nicht alle begeistert vom neuen, sachlichen Ton der Prognose: “Seitdem regnet es viel öfter“, beklagte sich jemand in einem Beschwerdebrief.
Seit 2020 hat das Wetterkompetenzzentrum der ARD in Frankfurt am Main bei den Vorhersagen den Hut auf:
Es liefert täglich dutzende TV-Prognosen für die diversen ARD-Sender, aber auch hintergründige Beiträge, etwa über die Folgen des Klimawandels.
In ihrem Buch “…und jetzt das Wetter“ beschreibt Silke Hansen, Leiterin des Kompetenzzentrums, wie die Wetterkarte seit ihrer Premiere 1960 immer wieder modernisiert wurde.
So wurde ein besonders markantes Markenzeichen irgendwann ausgemustert:
Die Windrose mit den Pieptönen – es war der Morsecode für “QAM“, was sinngemäß “Wie wird das Wetter?“ heißt.
Und statt statischer kleiner Wolken-Symbole gibt es inzwischen längst einen aussagekräftigen Wolkenfilm.
Heute kaum mehr vorstellbar: Bis 1976 war Deutschland in den Grenzen von 1937 auf der Karte dargestellt.
Trotz ihrer Kürze war die Wetterkarte oft ein Politikum.
Ministerpräsidenten oder Bürgermeister etwa wollten bestimmten Städten einen prestigeträchtigen Platz auf der Karte verschaffen.
Vergeblich: Auf der Deutschlandkarte der “Tagesschau“ ist nur Platz für zehn Städte, und der Zuschauer soll sich möglichst schnell orientieren können.
So ist zum Beispiel Köln, aber nicht die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf eingezeichnet.
Seit einigen Jahren wird im Sommer häufig der Vorwurf laut, bei hohen Temperaturen würde die Wetterkarte dramatisch rot gefärbt, um Angst vor dem Klimawandel zu schüren – stimmt nicht, wie eine Prüfung der Rechercheplattform “Correctiv“ ergab.
2024 sahen durchschnittlich 9,55 Millionen Zuschauer die 20-Uhr-Tagesschau und damit – sofern sie bis zum Schluss der Sendung dabei waren – auch die Wetterkarte am Ende.
Das Ritual ist immer gleich: Nach ein paar überleitenden Worten etwa von Susanne Daubner oder Jens Riewa wird die Europakarte mit den Luftdruckgebieten gezeigt, danach kommt die Vorhersage für Deutschland mit Niederschlägen, Wolken, Wind und Temperaturen, abschließend die Aussichten für die nächsten Tage.
Ihr Alleinstellungsmerkmal hat die Wetterkarte in der “Tagesschau“ 65 Jahre nach ihrer Premiere längst verloren:
Die meisten Sender zeigen ausführliche Wetterberichte, außerdem kann man sich im Internet oder mit speziellen Apps eine Prognose für den eigenen Wohnort anzeigen lassen.
In der ARD läuft zusätzlich zu den nachrichtlich-kurzen Ausblicken auch das “Wetter vor acht“, ein längeres Format mit bekannten TV-Meteorologen wie Sven Plöger oder Claudia Kleinert.
Neben ausführlichen Wetterberichten gibt es da auch regelmäßig Wissenswertes rund ums Klima.
Am 1. März 1960 zeigte die ARD-“Tagesschau“ zum ersten Mal die Wetterkarte mit den Aussichten für den Folgetag, und bis heute verrät das abendliche Ritual den Zuschauern, ob sie am nächsten Tag frieren oder schwitzen müssen.
Das Prinzip der Prognose ist in den 65 Jahren unverändert geblieben:
Eine sonore Stimme am Ende der 20-Uhr-Ausgabe vermeldet stocknüchtern und ohne schmückende Begriffe wie Blumenkohlwolken oder Bilderbuchwetter, ob es Sonne, Sturm oder Hagelschauer gibt, dazu wird die Wetterkarte eingeblendet – und das alles in einer knappen Minute.
Bis zu jenem Frühlingsanfang 1960 war die Wetterprognose noch anders präsentiert worden: Meteorologen vom Deutschen Seewetteramt marschierten einmal täglich ins Hamburger Fernsehstudio und erklärten den TV-Zuschauern live, wie das Wetter wird.
Mit dabei waren die Puppen “Sehbastian“ und “Sehbienchen“, die je nach Prognose einen Regenschirm oder ein wärmendes Jäckchen trugen, und wenn es Schnee gab, rieselten Papierflöckchen auf sie herab.
Am 1. März 1960 wechselte die Zuständigkeit fürs Fernsehwetter jedoch vom NDR zum Hessischen Rundfunk, und an diesem Tag hatte in der “Tagesschau“ die Wetterkarte Premiere.
Und das mit einer für damalige Verhältnisse topaktuellen Tricktechnik – bemalte Papp-Vorlagen wurden nacheinander abfotografiert, aus vielen einzelnen Bildern ergab sich der Wetterfilm.
Die Zuschauer waren nicht alle begeistert vom neuen, sachlichen Ton der Prognose: “Seitdem regnet es viel öfter“, beklagte sich jemand in einem Beschwerdebrief.
Seit 2020 hat das Wetterkompetenzzentrum der ARD in Frankfurt am Main bei den Vorhersagen den Hut auf:
Es liefert täglich dutzende TV-Prognosen für die diversen ARD-Sender, aber auch hintergründige Beiträge, etwa über die Folgen des Klimawandels.
In ihrem Buch “…und jetzt das Wetter“ beschreibt Silke Hansen, Leiterin des Kompetenzzentrums, wie die Wetterkarte seit ihrer Premiere 1960 immer wieder modernisiert wurde.
So wurde ein besonders markantes Markenzeichen irgendwann ausgemustert:
Die Windrose mit den Pieptönen – es war der Morsecode für “QAM“, was sinngemäß “Wie wird das Wetter?“ heißt.
Und statt statischer kleiner Wolken-Symbole gibt es inzwischen längst einen aussagekräftigen Wolkenfilm.
Heute kaum mehr vorstellbar: Bis 1976 war Deutschland in den Grenzen von 1937 auf der Karte dargestellt.
Trotz ihrer Kürze war die Wetterkarte oft ein Politikum.
Ministerpräsidenten oder Bürgermeister etwa wollten bestimmten Städten einen prestigeträchtigen Platz auf der Karte verschaffen.
Vergeblich: Auf der Deutschlandkarte der “Tagesschau“ ist nur Platz für zehn Städte, und der Zuschauer soll sich möglichst schnell orientieren können.
So ist zum Beispiel Köln, aber nicht die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf eingezeichnet.
Seit einigen Jahren wird im Sommer häufig der Vorwurf laut, bei hohen Temperaturen würde die Wetterkarte dramatisch rot gefärbt, um Angst vor dem Klimawandel zu schüren – stimmt nicht, wie eine Prüfung der Rechercheplattform “Correctiv“ ergab.
2024 sahen durchschnittlich 9,55 Millionen Zuschauer die 20-Uhr-Tagesschau und damit – sofern sie bis zum Schluss der Sendung dabei waren – auch die Wetterkarte am Ende.
Das Ritual ist immer gleich: Nach ein paar überleitenden Worten etwa von Susanne Daubner oder Jens Riewa wird die Europakarte mit den Luftdruckgebieten gezeigt, danach kommt die Vorhersage für Deutschland mit Niederschlägen, Wolken, Wind und Temperaturen, abschließend die Aussichten für die nächsten Tage.
Ihr Alleinstellungsmerkmal hat die Wetterkarte in der “Tagesschau“ 65 Jahre nach ihrer Premiere längst verloren:
Die meisten Sender zeigen ausführliche Wetterberichte, außerdem kann man sich im Internet oder mit speziellen Apps eine Prognose für den eigenen Wohnort anzeigen lassen.
In der ARD läuft zusätzlich zu den nachrichtlich-kurzen Ausblicken auch das “Wetter vor acht“, ein längeres Format mit bekannten TV-Meteorologen wie Sven Plöger oder Claudia Kleinert.
Neben ausführlichen Wetterberichten gibt es da auch regelmäßig Wissenswertes rund ums Klima.