SteveJ
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Es kann jederzeit und überall passieren, dass man in eine Situation kommt, in der jemand Erste Hilfe benötigt.
Doch, was tun, wenn es einen Unfall gab oder ein Kollege plötzlich ohnmächtig wird?
Die Zeit zwischen Notruf und Eintreffen des Rettungswagens ist oft entscheidend.
Doch viele von uns haben längst vergessen, wie man in solchen Momenten Erste Hilfe leistet … 🙈
"Wenn wir am Einsatzort eintreffen, wurden Maßnahmen wie stabile Seitenlage oder Reanimation oft nicht oder falsch eingeleitet von den Ersthelfern“, sagt Notfallsanitäter Christopher Klicks (35), der beim Rettungsdienst arbeitet.
"Kein Wunder, denn die Kurse aus der Fahrschule sind oft Jahrzehnte her und müssen leider nicht verbindlich aufgefrischt werden.“
Fakt ist:
Im Schnitt dauert es in Deutschland 10 bis 15 Minuten, ehe die Feuerwehr nach Alarmierung vor Ort ist. Und in dieser Zeit ist Erste Hilfe unerlässlich!
In Deutschland beginnen Laien nur in 40,8 Prozent der Fälle vor Eintreffen des Rettungsdienstes mit Wiederbelebungsmaßnahmen, wie eine Untersuchung des deutschen Reanimationsregisters ergab.
Eine häufig formulierte Angst: mit einer Wiederbelebungsmaßnahme Schäden anzurichten.
Ersthelfer können sich aber darauf verlassen, dass sie die notwendige Unterstützung erhalten, wenn sie sich selbst verletzen, materielle Schäden erleiden oder das Erlebte verarbeiten müssen.
Hierfür ist die gesetzliche Unfallversicherung in Form von Berufsgenossenschaften und Unfallkassen zuständig.
Ein weiteres Hemmnis:
Man versucht eine Person zu reanimieren, die gar nicht wiederbelebt werden müsste – zum Beispiel weil sie nur vorübergehend weggetreten ist.
Hier gilt das Credo: Im Zweifel wird sich die betroffene Person schon zu Worte melden, sollte man “fälschlicherweise” reanimieren.
Das Einzige, was man falsch machen kann, ist, keine Erste Hilfe zu leisten!
Unterlassene Hilfeleistung ist (zu Recht) auch strafbar (§ 323c StGB).
Quellen: Erste-Hilfe-Kurse, Leitlinien zur Reanimation vom GRC (German Resuscitation Council – Deutscher Rat für Wiederbelebung) (2015), Informationsportal für Arbeitgeber
Doch, was tun, wenn es einen Unfall gab oder ein Kollege plötzlich ohnmächtig wird?
Die Zeit zwischen Notruf und Eintreffen des Rettungswagens ist oft entscheidend.
Doch viele von uns haben längst vergessen, wie man in solchen Momenten Erste Hilfe leistet … 🙈
"Wenn wir am Einsatzort eintreffen, wurden Maßnahmen wie stabile Seitenlage oder Reanimation oft nicht oder falsch eingeleitet von den Ersthelfern“, sagt Notfallsanitäter Christopher Klicks (35), der beim Rettungsdienst arbeitet.
"Kein Wunder, denn die Kurse aus der Fahrschule sind oft Jahrzehnte her und müssen leider nicht verbindlich aufgefrischt werden.“
Fakt ist:
Im Schnitt dauert es in Deutschland 10 bis 15 Minuten, ehe die Feuerwehr nach Alarmierung vor Ort ist. Und in dieser Zeit ist Erste Hilfe unerlässlich!
Hier acht entscheidende Erste-Hilfe-Regeln, die wirklich jeder kennen sollte:
- Eigenschutz beachten
Zuerst sollte man bewerten, ob man helfen kann, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.
Es macht nämlich wenig Sinn, wenn die Retter dann noch eine Person mehr haben, die verunfallt ist... 🙈
Eine Unfallstelle sollte z. B. mit Warndreieck markiert sein und man sollte eine Warnweste tragen.
- Notruf wählen
Die 112 wählen – sie gilt in ganz Europa als Notruf.
Am Telefon werden alle relevanten Fragen zum Unfall und der verletzten Person gestellt, die berühmten W-Fragen:- Wo ist das Ereignis?
- Wer ruft an?
- Was ist geschehen?
- Wie viele Betroffene?
- Warten auf Rückfragen!
Der Experte vom Notruf kann die Ersthelfer bis zum Eintreffen des Rettungswagens auch telefonisch unterstützen.
- Blutung stoppen
Wenn jemand stark blutet, sollte diese Blutung zuallererst gestoppt werden!
Entweder mit einem Druckverband aus dem Erste-Hilfe-Koffer, alternativ mit einem Gürtel oder dem eigenen T-Shirt, das man fest auf die Wunde drückt.
Bei Erwachsenen bedeutet ein Verlust von ca. 1 Liter Blut bereits Lebensgefahr.
Bei Kindern und Kleinkindern besteht diese Gefahr wegen der insgesamt geringeren Blutmenge schon erheblich früher.
- Reaktionen checken
Reagiert die Person nicht, sprecht sie laut an und rüttelt sie sanft.
- Atmung prüfen
Checkt dann, ob die Atemwege frei sind und der Bewusstlose nichts verschluckt hat wie etwa ein Würstchen- oder Brotstück.
Man überstreckt dann den Kopf und schaut, ob sich der Brustkorb hebt und senkt.
Hört auch am Mund, ob man eine Atmung vernimmt und fühlt, ob ein Luftzug aus dem Mund kommt.
- Herzdruck-Massage starten
Atmet die Person nicht, muss man schnell reagieren.
Nach drei bis fünf Minuten ohne Sauerstoffversorgung beginnen die Nervenzellen zu sterben.
Nach fünf Minuten kann es zu irreparablen Hirnschäden kommen.
Nach etwa 10 Minuten ohne Atmung ist für viele keine Rettung mehr möglich... 😔
Daher sollte unverzüglich mit der Reanimation begonnen werden:
Den Brustkorb freimachen, beide Hände überkreuzt aufeinander auf das Brustbein legen und etwa mittig zwischen den Brustwarzen mit der Herzdruckmassage beginnen.
100 bis 120 Stöße pro Minute sollten etwa fünf Zentimeter tief in den Brustkorb gehen.
Natürlich kann dabei auch schon mal eine Rippe brechen. Doch eine gebrochene Rippe erholt sich wieder, ein schwerer Hirnschaden bleibt irreparabel.
Ein guter Anhaltspunkt für die richtige Druckfrequenz ist z.B. der Takt des Songs "Stayin’ alive" von den Bee Gees.
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Die Herzdruckmassage ist dabei wichtiger als die Atemspende!
Wer sich mit der Mund-zu-Mund-Beatmung unsicher fühlt oder davor ekelt, sollte nur die Herzdruckmassage durchführen.
Sie reicht in der Regel aus, um das Gehirn mit Sauerstoff zu versorgen, bis der Rettungsdienst kommt.
- Stabile Seitenlage
Atmet die Person, ist aber bewusstlos oder kaum ansprechbar, sollte sie unbedingt in die stabile Seitenlage gelegt werden:
Seitlich neben dem Betroffenen knien und seine Beine strecken.
Sitzt man links von ihm, winkelt man das rechte Knie an, zieht den rechten Arm zu sich und nimmt die rechte Schulter.
Jetzt zieht man den Verletzten gleichzeitig am Knie und an der Schulter zu sich heran in die Seitenlage.
Das oben liegende Bein so ausrichten, dass der Oberschenkel im rechten Winkel zur Hüfte liegt.
Den Kopf leicht überstrecken. Der Mund muss Richtung Boden gerichtet sein, damit der Mageninhalt im Falle eines Erbrechens herausfließen kann.
- Betreuung fortsetzen
Bei der verunfallten Person bis zum Eintreffen des Notfallsanitäters bleiben und auch die Herzdruckmassage so lange fortsetzen bis die Profis übernehmen.
Ggf. auch auf Veränderungen in der stabilen Seitenlage achten.
Wichtig:
Viele Menschen trauen sich nicht, Erste Hilfe zu leisten.In Deutschland beginnen Laien nur in 40,8 Prozent der Fälle vor Eintreffen des Rettungsdienstes mit Wiederbelebungsmaßnahmen, wie eine Untersuchung des deutschen Reanimationsregisters ergab.
Eine häufig formulierte Angst: mit einer Wiederbelebungsmaßnahme Schäden anzurichten.
Ersthelfer können sich aber darauf verlassen, dass sie die notwendige Unterstützung erhalten, wenn sie sich selbst verletzen, materielle Schäden erleiden oder das Erlebte verarbeiten müssen.
Hierfür ist die gesetzliche Unfallversicherung in Form von Berufsgenossenschaften und Unfallkassen zuständig.
Ein weiteres Hemmnis:
Man versucht eine Person zu reanimieren, die gar nicht wiederbelebt werden müsste – zum Beispiel weil sie nur vorübergehend weggetreten ist.
Hier gilt das Credo: Im Zweifel wird sich die betroffene Person schon zu Worte melden, sollte man “fälschlicherweise” reanimieren.
Das Einzige, was man falsch machen kann, ist, keine Erste Hilfe zu leisten!
Unterlassene Hilfeleistung ist (zu Recht) auch strafbar (§ 323c StGB).
Quellen: Erste-Hilfe-Kurse, Leitlinien zur Reanimation vom GRC (German Resuscitation Council – Deutscher Rat für Wiederbelebung) (2015), Informationsportal für Arbeitgeber
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