Ein paar Monumentalfilme, die man gesehen haben sollte

SteveJ

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Als Monumentalfilme werden in der Regel für das Kino produzierte Filme, vor allem Spielfilme, bezeichnet, in denen mehrere formale, aber auch inhaltliche Kriterien zusammen erfüllt werden, die einen Film zu einem monumentalen Werk (im Sinn von “überdimensional“ und “herausragend“) machen.
Zu den formalen Kriterien eines Monumentalfilms gehören beispielsweise neben hohen Produktionskosten eine aufwendige Inszenierung, in der Massenszenen mit einer ungewöhnlich hohen Anzahl an Statisten, Kostümen und/oder gesondert hergestellten bzw. nachgebauten Kulissen eine wichtige Bedeutung einnehmen.

Inhaltlich zeichnen sich zwar nicht alle, jedoch viele Monumentalfilme zudem oft durch eine epische Breite aus.
Dazu gehören z. B. sich verändernde Charaktere in einer Handlung, die sich über einen längeren Zeitraum, teilweise über Jahrzehnte oder gar über Generationen hinweg erstreckt.
Ein Monumentalfilm ist an kein spezifisches Filmgenre gebunden.

Durch eine zeitliche und/oder örtliche Vielschichtigkeit entsprechender Filme ist bei den meisten von ihnen auch eine Überlänge von zwei und mehr Stunden die Folge.
Zugegeben: Man braucht da dann schon etwas Sitzfleisch... ;)
Doch die Zeit ist oft gut investiert, grade auch jetzt rund um Weihnachten und das Jahresende.

Eine kleine Auswahl:​

  • "Die größte Geschichte aller Zeiten" (1965)
    Um seine gesamte Lebensgeschichte von der Geburt in Bethlehem bis zum Tod am Kreuz zu erzählen, sollte der Monumentalfilm ursprünglich über vier Stunden dauern.
    Doch auch in "nur" 195 Minuten schaffte es George Stevens' "Die größte Geschichte aller Zeiten", die Lebensgeschichte von Jesus mit Max von Sydow in der Hauptrolle, ausführlich nachzuerzählen.

  • "Der Untergang des Römischen Reiches" (1964)
    "Der Untergang des Römischen Reiches" ist tatsächlicher einer der größten Kino-Flops aller Zeiten:
    Das Sandalen-Epos machte einen Verlust von 14,3 Millionen, was heute einer Summe von 113 Millionen US-Dollar entsprechen würde.
    Sehenswert ist das 173-Minuten-Werk von Regisseur Anthony Mann dennoch - vor allem wegen Stars wie Sophia Loren, Sir Alec Guinness, Christopher Plummer und Omar Sharif.

  • "Troja" (2004)
    Regisseur Wolfgang Petersen zeigte 2004, dass der Monumentalfilm kein altbackenes Genre ist:
    In "Troja" - im Director's Cut stolze 198 Minuten lang - erzählt der deutsche Starregisseur die Geschichte des Trojanischen Krieges.
    Bis in die Nebenrollen exzellent besetzt, ist das Werk trotz einiger Längen ein bemerkenswertes Stück Blockbuster- und Monumental-Kino.

  • "Die zehn Gebote" (1956)
    "Die zehn Gebote" galt lange Zeit als einer der teuersten Filme aller Zeiten, monumental war nicht nur die Dauer von 220 Minuten:
    Charlton Heston spielt im Bibelfilm von Cecil B. DeMille den Propheten Moses, der die Israeliten aus der Unterdrückung des Pharaos Ramses II. führt und von Gott die Zehn Gebote entgegennimmt.

  • "Quo Vadis?" (1951)
    Heute gilt "Quo vadis?" vor allem als der Film, mit dem Sir Peter Ustinov seinen Durchbruch schaffte:
    Hauptfigur im Sandalen-Klassiker ist zwar eigentlich der aufrechte Römer Marcus Vinicius (Robert Taylor), der die ersten Christen kennenlernt, sehenswert macht das Drei-Stunden-Epos aber die schauspielerische Performance von Ustinov als wahnsinniger Kaiser Nero.

  • "Gladiator" (2000)
    Auf den Spuren von "Ben Hur": Ridley Scotts Historiendrama "Gladiator" wurde bei der Oscarverleihung mit fünf Oscars ausgezeichnet, unter anderem gewann Russell Crowe den Preis als bester Hauptdarsteller.
    Das 155-minütige Heldenspektakel, dass die Geschichte des tapferen Feldherrn Maximus erzählt, begeisterte durch seine spektakuläre Inszenierung.

  • "Cleopatra" (1963)
    Monumentale Kulissen, ein Umzug der gesamten Produktion von London nach Rom und die Rekordgage von einer Million US-Dollar für den damals größten Leinwandstar Elizabeth Taylor forderten ihren Tribut:
    "Cleopatra" brachte das Filmstudio Fox an den Rand des Ruins. Das Vier-Stunden-Epos erzählt die Geschichte einer machtbewussten Diplomatin ...

    Nachdem Julius Caesar (Rex Harrison) seinen Gegenspieler Pompeius aus dem Weg geräumt hat, krönt er seine Geliebte Cleopatra zur Königin von Ägypten.
    Als Cäsar ermordet wird, umgarnt sie, um ihr Land vor einer Eroberung zu bewahren, Marc Anton (Richard Burton) und verliebt sich dabei in ihn.

  • "Doctor Schiwago" (1965)
    Die wahrscheinlich monumentalste Liebesgeschichte, die je verfilmt wurde:
    Für seinen weitgehend autobiografischen Roman erhielt Boris Pasternak 1958 den Nobelpreis für Literatur.
    1965, fünf Jahre nach Pasternaks Tod, fand "Doktor Schiwago" dann auch den Weg in die Kinos - und wurde zum Klassiker:
    In dem mit fünf Oscars ausgezeichneten 197-Minuten-Epos glänzte Omar Sharif in der Titelrolle.

    "Doctor Schiwago" erzählt vom bewegenden Lebens- und Leidensweg eines Künstlers - vor dem Hintergrund der Unruhen der Russischen Revolution:
    Der Dichter und Arzt Jurij Schiwago (Sharif) wächst nach dem Tod seiner Mutter in einer großbürgerlichen Familie in Moskau auf.
    Er heiratet Tonja (Geraldine Chaplin), die Tochter des Hauses, doch schon bald lernt er die schöne Lara (Julie Christie) kennen und stürzt sich in ein Liebesabenteuer von epischer Breite.

  • "Lawrence von Arabien" (1962)
    Mit sieben Oscars ausgezeichnet: David Leans Meisterwerk "Lawrence von Arabien" ist monumentales Schlacht-Epos und feinsinnige Charakterstudie in einem.
    Hauptfigur ist der junge britische Offizier T. E. Lawrence (Peter O'Toole), der 1916 auf die arabische Halbinsel entsandt wird, um die dortigen Entwicklungen zu beobachten.

    Nach einiger Zeit schließt Lawrence sich als Anführer einer Guerilla-Armee dem arabischen Aufstand gegen die Türken an.
    Doch im Verlauf der Ereignisse wird es für Lawrence immer schwieriger, zwischen der Loyalität zu seinem eigenen Land und der Freundschaft zu seinen arabischen Kampfgefährten einen Weg zu finden.

  • "Spartacus" (1960)
    Ein Name als Sinnbild des Aufstandes:
    Der Sklave Spartacus (Kirk Douglas), so will es zumindest die Geschichte, erhob sich 71 vor Christus gegen die herrschenden Römer.
    Stanley Kubrick dichtete dem antiken Heldenstoff Melodramatisches hinzu und inszenierte ein monumentales 198-Minuten-Epos.

    Als Spartacus erfährt, dass die Sklavin Varinia (Jean Simmons) an den Römer Crassus (Laurence Olivier) verkauft wurde, kennt er kein halten mehr:
    Der Gladiator stiftet eine Rebellion an, die Stanley Kubrick 1960 auf die Leinwand brachte.
    Der Regisseur ließ das alte Rom in all seiner Opulenz und Grausamkeit wiederauferstehen und schuf eine blutige Allegorie über Widerstand und den Glauben an die Freiheit.

  • "Ben Hur" (1959)
    Nach fünf Jahren Vorbereitungszeit, inklusive 14 Monaten für den Bau der 300 verschiedenen Sets in den Cinécitta-Studios von Rom, wurden 365 Darsteller mit Sprechrollen, 50.000 Statisten und 78 Pferde auf 65-Millimeter-Filmmaterial abgefilmt:
    "Ben Hur" gilt bis heute als einer der größten Meilensteine der Filmgeschichte.
    Dreieinhalb Stunden lang entführt Regisseur William Wyler das Publikum in das Palästina der Zeit Jesu und erntete für seinen epochalen Monumentalfilm elf Oscars.

    "Ben Hur"erzählt die Geschichte des Juden Ben Hur (Charlton Heston):
    Dieser verliert wegen eines heruntergefallenen Dachziegels Familie und Freiheit, gerät in römische Gefangenschaft, überlebt eine Seeschlacht, rettet einem einflussreichen Römer das Leben, steht am Ende seinem römischen Widersacher Messala in der Jerusalemer Rennbahn gegenüber und begegnet Jesus in dessen letzten Stunden auf dem Weg zur Kreuzigung.
Quellen: MSN, Swyrl.tv, Wikipedia
 
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