SteveJ
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Wohl kaum ein Auto verkörpert Frankreich und sein Lebensgefühl so sehr und wird von Fans Jahrzehnte nach Produktionsende so liebevoll am Leben gehalten wie die Ente.
Der als einfaches Auto für die breite Bevölkerung gedachte Citroën 2CV sorgte auf dem Pariser Automobilsalon bei der Vorstellung am 7. Oktober 1948 wegen seiner eigenwilligen Form für Kopfschütteln.
Das kleine, schaukelnde Auto aber wurde gerade wegen seiner unverwüstlichen Bauweise zu einem Verkaufsschlager.
Bastler gehen mit ihm noch heute auf große Fahrt.
75 Jahre nach ihrem ersten Auftritt wird die Ente am heutigen Samstag im Citroën-Museum bei Paris groß gefeiert – mit einer Parade von 75 Enten.
Bereits in den 30er-Jahren begann Citroën mit der Entwicklung eines preiswerten Autos, das ein Kleinwagen mit minimaler Ausstattung werden sollte.
“Entwerfen Sie ein Auto, das Platz für zwei Bauern in Stiefeln und einen Zentner Kartoffeln oder ein Fässchen Wein bietet, mindestens 60 Kilometer pro Stunde schnell ist und dabei nur drei Liter auf 100 Kilometer verbraucht“, sollen die Anforderungen vom seinerzeitigen Citroën-Chef Pierre-Jules Boulanger an den Konstrukteur André Lefèbvre gelautet haben.
“Es muss allerdings ausgesprochen gut gefedert sein, sodass ein Korb voll mit Eiern eine Fahrt über holprige Feldwege unbeschadet übersteht“, hieß es weiter.
Der Entwurf eines TPV “Toute Petite Voiture“ (ganz kleines Auto) war dann 1939 fertig.
Die ersten Autos waren tatsächlich höchst primitiv. Beispielsweise kam man mit einem Scheinwerfer aus, ein zweiter war vom Gesetz nicht vorgeschrieben...
Dann begann der Zweite Weltkrieg, und der Pariser Autosalon fand nicht statt.
250 Prototypen wurden verschrottet oder versteckt...
Erst nach Kriegsende 1948 stellte Citroën ein überarbeitetes Modell vor.
Die Bezeichnung 2CV leitet sich von "Cheval Fiscal" für die Einstufung im französischen KfZ-Steuersystem ab.
Es heißt nicht, dass das Auto nur 2 PS hatte (wie die französischen Bezeichnung Deux Chevaux vermuten ließe).
Viel mehr PS hatte der luftgekühlte Zweizylinder-Boxermotor allerdings dennoch nicht.
Anfänglich waren es 9, erst 1955 stieg die Leistung auf 12 PS. Dafür hatte der kleine Franzose damals schon ein Viergang-Getriebe.
Die Produktion lief schleppend an.
Erst im Sommer 1949 kamen die ersten Autos auf die Straße und es waren im ersten Jahr weniger als 900.
Grund war, dass die Versorgung mit den nötigen Rohstoffen noch schwierig war und die staatliche Firma Renault, die den 4CV baute, bevorzugt behandelt wurde.
Den Namen "Ente" bekam der 2CV auch zu dieser Zeit. Ein niederländischer Journalist hatte das Auto beim ersten Anblick als "hässliches Entlein" bezeichnet.
Trotzdem fand der 2CV rasch Kunden, die Bestellungen gingen bis 1950 derart nach oben, dass Lieferzeiten von bis sechs Jahren entstanden.
Auch die Zielgruppe änderte sich bald.
Ab Mitte der 1950er-Jahre wurde der 2CV nicht mehr mit Bauern oder Handwerkern für Werbefotos abgelichtet, sondern zunehmend mit Familien, jungen Leuten und Frauen.
Der 2CV etablierte sich in Folge erfolgreich als Gegenentwurf zu einem Statussymbol und war vor allem bei Studenten beliebt.
Das sparsame Auto “für die kleinen Leute“ wurde schnell zu einem Symbol für Freiheit und Lebensfreude – über Grenzen hinaus.
Gerade in Deutschland verkörperte der 2CV ein Stück Frankreich.
Den Bekanntheitsgrad steigerten zum einen Einsätze bei Marathon-Rallyes wie der Paris-Kabul-Paris Rallye 1970 über 16.500 Kilometer oder Filmauftritte wie z.B. im James Bond Streifen "In tödlicher Mission".
Auch besondere Versionen sorgten für Aufsehen, wie der 2CV Sahara mit zwei Motoren und Allradantrieb.
In den 60er-Jahren wurden rund 700 Stück von diesem außergewöhnlichen 2CV produziert, heute sind sie gesuchte Sammlerobjekte.
2016 wurde so ein Auto für über 170.000 Euro versteigert.
Von den "normalen" Sondereditionen des 2CV erfreute sich vor allem der Charleston Anfang der 80er besonderer Beliebtheit.
Und zwar so beliebt, dass man die Idee einer limitierten Serie verwarf und den zweifärbig lackierten Citroën so ins standardmäßige Modellprogramm aufnahm.
Ende der 1980er-Jahre läuteten aber die strengeren Abgasvorschriften und die sinkende Nachfrage das Ende der Ente ein.
Wurden in den 60er-Jahren weltweit über 150.000 Stück pro Jahr zugelassen, sank die Nachfrage Ende der 80er auf rund 20.000 Stück.
Im Stammwerk Levallois-Perret endete die Produktion im Februar 1988, in Portugal wurde noch zwei Jahre weiter produziert.
Nach 5.114.969 Einheiten war dann Schluss - am 27.Juli 1990. Um 16 Uhr.
Seitdem die letzte Ente in Portugal vom Band lief, hält eine große Fangemeinde den Wagen am Leben.
Ich selbst habe indirekt auch regelmäßig mit diversen Enten zu tun, weil in meiner Nähe ein Mechaniker seine Werkstatt hat, der darauf spezialisiert ist. 😜
Quellen: Ippen-Digital, motor.at, Wikipedia
Der als einfaches Auto für die breite Bevölkerung gedachte Citroën 2CV sorgte auf dem Pariser Automobilsalon bei der Vorstellung am 7. Oktober 1948 wegen seiner eigenwilligen Form für Kopfschütteln.
Das kleine, schaukelnde Auto aber wurde gerade wegen seiner unverwüstlichen Bauweise zu einem Verkaufsschlager.
Bastler gehen mit ihm noch heute auf große Fahrt.
75 Jahre nach ihrem ersten Auftritt wird die Ente am heutigen Samstag im Citroën-Museum bei Paris groß gefeiert – mit einer Parade von 75 Enten.
Bereits in den 30er-Jahren begann Citroën mit der Entwicklung eines preiswerten Autos, das ein Kleinwagen mit minimaler Ausstattung werden sollte.
“Entwerfen Sie ein Auto, das Platz für zwei Bauern in Stiefeln und einen Zentner Kartoffeln oder ein Fässchen Wein bietet, mindestens 60 Kilometer pro Stunde schnell ist und dabei nur drei Liter auf 100 Kilometer verbraucht“, sollen die Anforderungen vom seinerzeitigen Citroën-Chef Pierre-Jules Boulanger an den Konstrukteur André Lefèbvre gelautet haben.
“Es muss allerdings ausgesprochen gut gefedert sein, sodass ein Korb voll mit Eiern eine Fahrt über holprige Feldwege unbeschadet übersteht“, hieß es weiter.
Der Entwurf eines TPV “Toute Petite Voiture“ (ganz kleines Auto) war dann 1939 fertig.
Die ersten Autos waren tatsächlich höchst primitiv. Beispielsweise kam man mit einem Scheinwerfer aus, ein zweiter war vom Gesetz nicht vorgeschrieben...
Dann begann der Zweite Weltkrieg, und der Pariser Autosalon fand nicht statt.
250 Prototypen wurden verschrottet oder versteckt...
Erst nach Kriegsende 1948 stellte Citroën ein überarbeitetes Modell vor.
Die Bezeichnung 2CV leitet sich von "Cheval Fiscal" für die Einstufung im französischen KfZ-Steuersystem ab.
Es heißt nicht, dass das Auto nur 2 PS hatte (wie die französischen Bezeichnung Deux Chevaux vermuten ließe).
Viel mehr PS hatte der luftgekühlte Zweizylinder-Boxermotor allerdings dennoch nicht.
Anfänglich waren es 9, erst 1955 stieg die Leistung auf 12 PS. Dafür hatte der kleine Franzose damals schon ein Viergang-Getriebe.
Die Produktion lief schleppend an.
Erst im Sommer 1949 kamen die ersten Autos auf die Straße und es waren im ersten Jahr weniger als 900.
Grund war, dass die Versorgung mit den nötigen Rohstoffen noch schwierig war und die staatliche Firma Renault, die den 4CV baute, bevorzugt behandelt wurde.
Den Namen "Ente" bekam der 2CV auch zu dieser Zeit. Ein niederländischer Journalist hatte das Auto beim ersten Anblick als "hässliches Entlein" bezeichnet.
Trotzdem fand der 2CV rasch Kunden, die Bestellungen gingen bis 1950 derart nach oben, dass Lieferzeiten von bis sechs Jahren entstanden.
Auch die Zielgruppe änderte sich bald.
Ab Mitte der 1950er-Jahre wurde der 2CV nicht mehr mit Bauern oder Handwerkern für Werbefotos abgelichtet, sondern zunehmend mit Familien, jungen Leuten und Frauen.
Der 2CV etablierte sich in Folge erfolgreich als Gegenentwurf zu einem Statussymbol und war vor allem bei Studenten beliebt.
Das sparsame Auto “für die kleinen Leute“ wurde schnell zu einem Symbol für Freiheit und Lebensfreude – über Grenzen hinaus.
Gerade in Deutschland verkörperte der 2CV ein Stück Frankreich.
Den Bekanntheitsgrad steigerten zum einen Einsätze bei Marathon-Rallyes wie der Paris-Kabul-Paris Rallye 1970 über 16.500 Kilometer oder Filmauftritte wie z.B. im James Bond Streifen "In tödlicher Mission".
Auch besondere Versionen sorgten für Aufsehen, wie der 2CV Sahara mit zwei Motoren und Allradantrieb.
In den 60er-Jahren wurden rund 700 Stück von diesem außergewöhnlichen 2CV produziert, heute sind sie gesuchte Sammlerobjekte.
2016 wurde so ein Auto für über 170.000 Euro versteigert.
Von den "normalen" Sondereditionen des 2CV erfreute sich vor allem der Charleston Anfang der 80er besonderer Beliebtheit.
Und zwar so beliebt, dass man die Idee einer limitierten Serie verwarf und den zweifärbig lackierten Citroën so ins standardmäßige Modellprogramm aufnahm.
Ende der 1980er-Jahre läuteten aber die strengeren Abgasvorschriften und die sinkende Nachfrage das Ende der Ente ein.
Wurden in den 60er-Jahren weltweit über 150.000 Stück pro Jahr zugelassen, sank die Nachfrage Ende der 80er auf rund 20.000 Stück.
Im Stammwerk Levallois-Perret endete die Produktion im Februar 1988, in Portugal wurde noch zwei Jahre weiter produziert.
Nach 5.114.969 Einheiten war dann Schluss - am 27.Juli 1990. Um 16 Uhr.
Seitdem die letzte Ente in Portugal vom Band lief, hält eine große Fangemeinde den Wagen am Leben.
Ich selbst habe indirekt auch regelmäßig mit diversen Enten zu tun, weil in meiner Nähe ein Mechaniker seine Werkstatt hat, der darauf spezialisiert ist. 😜
Quellen: Ippen-Digital, motor.at, Wikipedia
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