Ostridil
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Der technikaffine Architekt Rudolf Kempf gründete am 7. November 1904 in Aschaffenburg die Erste Deutsche "Autolenkerschule". Zu dieser Zeit machten viele einen großen Bogen um Autos. Es gab immer wieder spektakuläre Zusammenstöße mit Radfahrern, Pferdefuhrwerken und Fußgängern. Rudolf Kempf erkannte die Not und witterte das Geschäft. Der erste Kurs startete mit 36 Fahrschülern: Schlossern, Mechanikern und Herrschaftskutschern aus verschiedenen Ländern. Sanitätslehre, Physik und Motortechnik wurden unterrichtet. Außerdem standen acht Stunden in der Woche Fahrübungen auf dem Programm. Zehn Wochen dauerte die Ausbildung und am Ende gab es ein Zertifikat. Zugelassen wurden nur Männer die das 17. Lebensjahr vollendet hatten und einen selbstgeschriebenen Lebenslauf sowie ein amtliches Sittenzeugnis vorlegen konnten. Die Schule wollte einen Stamm guter Chauffeure heranbilden. Erst seit 1958 dürfen sich Frauen unabhängig vom Einverständnis des Ehemanns oder Vaters zur Fahrschule anmelden.