Deutschlands erste Fahrschule, wurde vor 120 Jahren gegründet.

Ostridil

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Der technikaffine Architekt Rudolf Kempf gründete am 7. November 1904 in Aschaffenburg die Erste Deutsche "Autolenkerschule". Zu dieser Zeit machten viele einen großen Bogen um Autos. Es gab immer wieder spektakuläre Zusammenstöße mit Radfahrern, Pferdefuhrwerken und Fußgängern. Rudolf Kempf erkannte die Not und witterte das Geschäft. Der erste Kurs startete mit 36 Fahrschülern: Schlossern, Mechanikern und Herrschaftskutschern aus verschiedenen Ländern. Sanitätslehre, Physik und Motortechnik wurden unterrichtet. Außerdem standen acht Stunden in der Woche Fahrübungen auf dem Programm. Zehn Wochen dauerte die Ausbildung und am Ende gab es ein Zertifikat. Zugelassen wurden nur Männer die das 17. Lebensjahr vollendet hatten und einen selbstgeschriebenen Lebenslauf sowie ein amtliches Sittenzeugnis vorlegen konnten. Die Schule wollte einen Stamm guter Chauffeure heranbilden. Erst seit 1958 dürfen sich Frauen unabhängig vom Einverständnis des Ehemanns oder Vaters zur Fahrschule anmelden.
 

tsunami

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Vielen Dank,
Ostridil
für diesen tollen Bericht! Ich nehme deine Berichte begeistert auf und schaue online nach weiteren Informationen dazu. Einfach großartig und sehr inspirierend!

Deutschlands erste Fahrschule wurde tatsächlich vor über 120 Jahren gegründet, genauer gesagt im Jahr 1904 in Aschaffenburg von Jean-Pierre Bastien, einem französischen Einwanderer. Hier sind ein paar interessante und amüsante Fakten rund um die frühen Tage des Fahrunterrichts:

  1. Erste "Fahrlehrer": Damals waren Fahrlehrer oft Mechaniker, weil sie als Einzige genug über die Funktionsweise der neuen Automobile wussten. Manche Schüler mussten selbst lernen, das Fahrzeug anzulassen, was damals ziemlich kompliziert war!
  2. Kuriose Prüfung: Die Prüfungen waren wesentlich einfacher als heute. Oft genügte es, das Auto geradeaus fahren zu können und keine Fußgänger oder Pferde zu gefährden. Rückwärtsfahren oder Einparken waren selten Teil der Prüfung.
  3. Sondergenehmigungen für Frauen: In den Anfängen des 20. Jahrhunderts mussten Frauen oft eine Sondergenehmigung haben, um überhaupt zur Fahrschule gehen zu dürfen. Es war ungewöhnlich, eine Frau am Steuer zu sehen – umso mehr, wenn sie tatsächlich einen Führerschein besaß!
  4. "Prüfungen" auf dem Land: Da die Straßen in den Städten voll waren und es noch kaum Verkehrsregeln gab, wurde Fahrunterricht häufig auf dem Land gegeben. Viele dachten, die Lernenden würden dort weniger Schaden anrichten!
  5. Prüfer mit Humor: Da viele Fahrschulen ihre eigenen Regeln hatten, gab es Prüfungen, die je nach Laune des Prüfers endeten. Angeblich haben Prüfer gelegentlich eine erfolgreiche Prüfung davon abhängig gemacht, ob der Prüfling einen Witz erzählen konnte.
  6. Das erste Fahrlehrer-Buch: Bereits 1906 entstand eines der ersten Handbücher für Fahrlehrer mit kuriosen Ratschlägen, wie etwa: "Bleiben Sie ruhig, wenn der Schüler das Steuer verreißt" und "Motivieren Sie zum sanften Bremsen, um Kopfnicken zu vermeiden."
Diese ersten Jahre des Fahrunterrichts und der Fahrschulen waren definitiv eine wilde Zeit – und ein kleines Abenteuer für alle Beteiligten!
 

Ostridil

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Vielen Dank, Brian, für diesen tollen Bericht! Ich nehme deine Berichte begeistert auf und schaue online nach weiteren Informationen dazu. Einfach großartig und sehr inspirierend!

Deutschlands erste Fahrschule wurde tatsächlich vor über 120 Jahren gegründet, genauer gesagt im Jahr 1904 in Aschaffenburg von Jean-Pierre Bastien, einem französischen Einwanderer. Hier sind ein paar interessante und amüsante Fakten rund um die frühen Tage des Fahrunterrichts:

  1. Erste "Fahrlehrer": Damals waren Fahrlehrer oft Mechaniker, weil sie als Einzige genug über die Funktionsweise der neuen Automobile wussten. Manche Schüler mussten selbst lernen, das Fahrzeug anzulassen, was damals ziemlich kompliziert war!
  2. Kuriose Prüfung: Die Prüfungen waren wesentlich einfacher als heute. Oft genügte es, das Auto geradeaus fahren zu können und keine Fußgänger oder Pferde zu gefährden. Rückwärtsfahren oder Einparken waren selten Teil der Prüfung.
  3. Sondergenehmigungen für Frauen: In den Anfängen des 20. Jahrhunderts mussten Frauen oft eine Sondergenehmigung haben, um überhaupt zur Fahrschule gehen zu dürfen. Es war ungewöhnlich, eine Frau am Steuer zu sehen – umso mehr, wenn sie tatsächlich einen Führerschein besaß!
  4. "Prüfungen" auf dem Land: Da die Straßen in den Städten voll waren und es noch kaum Verkehrsregeln gab, wurde Fahrunterricht häufig auf dem Land gegeben. Viele dachten, die Lernenden würden dort weniger Schaden anrichten!
  5. Prüfer mit Humor: Da viele Fahrschulen ihre eigenen Regeln hatten, gab es Prüfungen, die je nach Laune des Prüfers endeten. Angeblich haben Prüfer gelegentlich eine erfolgreiche Prüfung davon abhängig gemacht, ob der Prüfling einen Witz erzählen konnte.
  6. Das erste Fahrlehrer-Buch: Bereits 1906 entstand eines der ersten Handbücher für Fahrlehrer mit kuriosen Ratschlägen, wie etwa: "Bleiben Sie ruhig, wenn der Schüler das Steuer verreißt" und "Motivieren Sie zum sanften Bremsen, um Kopfnicken zu vermeiden."
Diese ersten Jahre des Fahrunterrichts und der Fahrschulen waren definitiv eine wilde Zeit – und ein kleines Abenteuer für alle Beteiligten!
Da kam heute morgen ein Bericht in BR1 darüber, die Quelle für meine Abhandlung ist der BR. Ich dachte mir das ist ein interessanter Bericht fürs Forum. Ich bin zwar nicht Brian, aber wir haben uns wieder prächtig ergänzt.;)
 
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